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Nationalmannschaft
Uli Hoeneß wird Klinsmanns „Chefberater”
Der Schulterschluß scheint geglückt: Nach einem teilweise emotionalen „Krisengipfel” soll Jürgen Klinsmann bis zur WM 2006 Deutschland in Ruhe weiterarbeiten. Damit dies so bleibt und heftige Auseinandersetzungen wie in den vergangenen Tagen und Wochen nicht mehr vorkommen, stimmte der Bundestrainer sogar der Wiederbelebung des „Arbeitskreises Nationalmannschaft” zu.
Sprecher dieser sogenannten „Task Force” und damit Klinsmanns „Chefberater” wird kurioserweise Uli Hoeneß sein: Der Manager von Bayern München hatte den Bundestrainer zuletzt zum Teil rüde angegangen. Die Wiederbelebung der „Task Force” soll zur Verbesserung der Kommunikation zwischen dem Bundestrainer und der Bundesliga führen. Ihr gehören neben Hoeneß und Liga-Präsident Werner Hackmann Klaus Allofs (Werder Bremen), Dieter Hoeneß (Hertha BSC Berlin), Herbert Briem (VfB Stuttgart), Rudi Assauer (Schalke 04) und Michael Zorc (Borussia Dortmund) an. Etwa anfallende Probleme sollen direkt und intern besprochen werden, das hätten sich die Beteiligten „in die Hand versprochen”, versicherte Hackmann und betonte: „Oberstes Ziel ist es, Klinsmann bei seiner Arbeit zu unterstützen.”
„Als Freunde verabschiedet”
Nach dem zweieinhalbstündigen „Gipfel” in der Frankfurter DFL-Zentrale zeigten sich die Protagonisten geschlossen vom Erfolg ihrer zeitweise hitzigen Diskussionen überzeugt. „Dieses Gespräch war gut, weil es offen geführt wurde und zukunftweisend war”, sagte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte, er müsse „den Jürgen loben”, außerdem habe keiner der Beteiligten einen „Gesichtsverlust” erlitten: „Das Endergebnis ist, daß wir uns als Freunde verabschiedet haben und nicht als unterschiedliche Parteien.”
Als weiteres kleines Zugeständnis kündigte Klinsmann nach dem nach seinen Worten „sehr lebhaften und guten Gespräch” an, sich öfter in Deutschland zu zeigen: „Ich werde das so ausrichten, daß ich präsent sein werde, wenn es wichtig ist, Dinge voranzutreiben.” Einen genauen Terminplan will sich der Bundestrainer freilich nicht vorschreiben lassen, „aber ich habe die Wünsche aufgenommen und ich bin sicher, daß meine Präsenz genügen wird, um die Dinge vor Ort zu klären.” An seinem Hauptwohnort Kalifornien wird sich demnach auch im WM-Jahr nichts ändern.
„Teilweise sehr emotionale Worte”
Klinsmann betonte, er habe die „Ratschläge und teilweise sehr emotionalen Worte” im Verlauf der Diskussion „dankbar aufgenommen”. In sportlichen Dingen aber behält er die Richtlinienkompetenz. Die Liga-Vertreter hätten ihre Anliegen „offen zum Ausdruck gebracht”, berichtete Hackmann, sagte aber zugleich, es sei selbstverständlich, daß die „Diskussionsbeiträge aus der Liga keine Maßgaben für Jürgen Klinsmann darstellen”. Der Bundestrainer behauptete sogar, man liege „auf der absolut gleichen Wellenlänge, wir müssen einfach nur mehr miteinander kommunizieren”.
Während des Gesprächs, an dem neben Klinsmann und seinem Trainerstab sowie Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff noch insgesamt 14 Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Bundesliga-Klubs teilnahmen, hatte der Bundestrainer nochmals seine sportlichen Zielsetzungen erläutert. Klar ist demnach: Die Rotation der Torhüter Oliver Kahn (Klinsmann: „Die Nummer eins”) und Jens Lehmann („Der Herausforderer”) geht zunächst weiter. Beim nächsten Länderspiel am 12. November gegen Frankreich in Paris wird demnach Lehmann das Tor hüten.
Generationswechsel in der Mannschaft
Kritiker im Anmarsch: Strunz (Wolfsburg), Müller (Schalke) und Allofs (Bremen)
„Alle offenen Fragen”, berichtete Hackmann, seinen im Verlauf der Diskussion angesprochen worden. So herrsche „ein großer Konsens zwischen der Liga und Klinsmann”, sagte der Liga-Chef, „so bald wie möglich eine Struktur in der Nationalmannschaft zu schaffen”. Nach Ansicht des Bundestrainers befindet sich die Nationalmannschaft aber nach wie vor „mittendrin in dem Prozeß, daß sich ein Kern weiter herauskristallisiert”. Daß dieser Prozeß noch nicht abgeschlossen ist, sei auch dem „Generationswechsel in der Mannschaft” geschuldet, betonte Klinsmann.
Mit dem Ergebnis der Unterredungen können alle Beteiligten offensichtlich gut leben. „Das Gespräch hat viel gebracht”, betonte Klinsmann, der zugleich versicherte, er sei aufgeschlossen gegenüber Ratschlägen, da „ich mich als Trainer auch noch in der Entwicklung befinde”. Die Ergebnisse, beteuerte Rummenigge, „sind Ergebnisse zum Wohl des deutschen Nationalmannschaft und des deutschen Fußballs”, Klinsmann könne damit ebenso gut leben wie die Liga: „Jetzt müssen wir wieder die Motivation und die Euphorie aufnehmen, die wir vor dem Confed Cup hatten.”
:laugh2:
Nationalmannschaft
Uli Hoeneß wird Klinsmanns „Chefberater”
Der Schulterschluß scheint geglückt: Nach einem teilweise emotionalen „Krisengipfel” soll Jürgen Klinsmann bis zur WM 2006 Deutschland in Ruhe weiterarbeiten. Damit dies so bleibt und heftige Auseinandersetzungen wie in den vergangenen Tagen und Wochen nicht mehr vorkommen, stimmte der Bundestrainer sogar der Wiederbelebung des „Arbeitskreises Nationalmannschaft” zu.
Sprecher dieser sogenannten „Task Force” und damit Klinsmanns „Chefberater” wird kurioserweise Uli Hoeneß sein: Der Manager von Bayern München hatte den Bundestrainer zuletzt zum Teil rüde angegangen. Die Wiederbelebung der „Task Force” soll zur Verbesserung der Kommunikation zwischen dem Bundestrainer und der Bundesliga führen. Ihr gehören neben Hoeneß und Liga-Präsident Werner Hackmann Klaus Allofs (Werder Bremen), Dieter Hoeneß (Hertha BSC Berlin), Herbert Briem (VfB Stuttgart), Rudi Assauer (Schalke 04) und Michael Zorc (Borussia Dortmund) an. Etwa anfallende Probleme sollen direkt und intern besprochen werden, das hätten sich die Beteiligten „in die Hand versprochen”, versicherte Hackmann und betonte: „Oberstes Ziel ist es, Klinsmann bei seiner Arbeit zu unterstützen.”
„Als Freunde verabschiedet”
Nach dem zweieinhalbstündigen „Gipfel” in der Frankfurter DFL-Zentrale zeigten sich die Protagonisten geschlossen vom Erfolg ihrer zeitweise hitzigen Diskussionen überzeugt. „Dieses Gespräch war gut, weil es offen geführt wurde und zukunftweisend war”, sagte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte, er müsse „den Jürgen loben”, außerdem habe keiner der Beteiligten einen „Gesichtsverlust” erlitten: „Das Endergebnis ist, daß wir uns als Freunde verabschiedet haben und nicht als unterschiedliche Parteien.”
Als weiteres kleines Zugeständnis kündigte Klinsmann nach dem nach seinen Worten „sehr lebhaften und guten Gespräch” an, sich öfter in Deutschland zu zeigen: „Ich werde das so ausrichten, daß ich präsent sein werde, wenn es wichtig ist, Dinge voranzutreiben.” Einen genauen Terminplan will sich der Bundestrainer freilich nicht vorschreiben lassen, „aber ich habe die Wünsche aufgenommen und ich bin sicher, daß meine Präsenz genügen wird, um die Dinge vor Ort zu klären.” An seinem Hauptwohnort Kalifornien wird sich demnach auch im WM-Jahr nichts ändern.
„Teilweise sehr emotionale Worte”
Klinsmann betonte, er habe die „Ratschläge und teilweise sehr emotionalen Worte” im Verlauf der Diskussion „dankbar aufgenommen”. In sportlichen Dingen aber behält er die Richtlinienkompetenz. Die Liga-Vertreter hätten ihre Anliegen „offen zum Ausdruck gebracht”, berichtete Hackmann, sagte aber zugleich, es sei selbstverständlich, daß die „Diskussionsbeiträge aus der Liga keine Maßgaben für Jürgen Klinsmann darstellen”. Der Bundestrainer behauptete sogar, man liege „auf der absolut gleichen Wellenlänge, wir müssen einfach nur mehr miteinander kommunizieren”.
Während des Gesprächs, an dem neben Klinsmann und seinem Trainerstab sowie Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff noch insgesamt 14 Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Bundesliga-Klubs teilnahmen, hatte der Bundestrainer nochmals seine sportlichen Zielsetzungen erläutert. Klar ist demnach: Die Rotation der Torhüter Oliver Kahn (Klinsmann: „Die Nummer eins”) und Jens Lehmann („Der Herausforderer”) geht zunächst weiter. Beim nächsten Länderspiel am 12. November gegen Frankreich in Paris wird demnach Lehmann das Tor hüten.
Generationswechsel in der Mannschaft
Kritiker im Anmarsch: Strunz (Wolfsburg), Müller (Schalke) und Allofs (Bremen)
„Alle offenen Fragen”, berichtete Hackmann, seinen im Verlauf der Diskussion angesprochen worden. So herrsche „ein großer Konsens zwischen der Liga und Klinsmann”, sagte der Liga-Chef, „so bald wie möglich eine Struktur in der Nationalmannschaft zu schaffen”. Nach Ansicht des Bundestrainers befindet sich die Nationalmannschaft aber nach wie vor „mittendrin in dem Prozeß, daß sich ein Kern weiter herauskristallisiert”. Daß dieser Prozeß noch nicht abgeschlossen ist, sei auch dem „Generationswechsel in der Mannschaft” geschuldet, betonte Klinsmann.
Mit dem Ergebnis der Unterredungen können alle Beteiligten offensichtlich gut leben. „Das Gespräch hat viel gebracht”, betonte Klinsmann, der zugleich versicherte, er sei aufgeschlossen gegenüber Ratschlägen, da „ich mich als Trainer auch noch in der Entwicklung befinde”. Die Ergebnisse, beteuerte Rummenigge, „sind Ergebnisse zum Wohl des deutschen Nationalmannschaft und des deutschen Fußballs”, Klinsmann könne damit ebenso gut leben wie die Liga: „Jetzt müssen wir wieder die Motivation und die Euphorie aufnehmen, die wir vor dem Confed Cup hatten.”