Verstärkung via Free Agency - oder - Die Illusion des Cap space'


Tyson Chandler

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Dieses Thema starte ich deswegen, weil es im Bulls-Form eine Diskussion über die diesjährige Free Agency (2006) gab, welche allgemeinen Charakter hat.

Mahoney_jr schrieb:
Eigentlich recht ärgerlich, wenn eine Franchise [die Chicago Bulls mit General Manager John Paxson] so gut mit dem Cap haushaltet und in der wichtigen Offseason dann nur Semi-Stars [Al Harrington, Drew Gooden, Nene] zu haben sind. Ganz zu schweigen von dem Draft [von Adam Morrison bis Nick Fazekas], der mich so ein bischen an 2000 [von Kenyon Martin bis Mark Madsen] erinnert... :sleep:

Ich habe einen sehr aufschlussreichen Beitrag gelesen zu dieser Problematik, den ich hier gerne posten würde:

fremde Quelle schrieb:
It isn't bad luck [Es ist kein Pech, dass der Free Agency Pool so schwach ist]. Many people haven't figured it out yet, but ever since restrictred free agency came into play 7-8 years ago, it stopped all the marquee free agents hitting the market. The problem is that you had many years of guys who were grandfathered in, and thus the effect was created 8 years ago, but it's impact has just started to hit in the past few years.

Also, they are closed another loophole in this year's new CBA signing that would have at least allowed 2nd round surprise guys who became stars to leave their franchises. Now the only way a good player ever becomes a UFA is if it's a 2nd round pick who plays on short deals and blossoms in his 4th year (or later) in the league, a 1st round pick who plays the QO, someone coming from the minor leagues or europe and not the draft, or someone who's 2nd contract is ending which means they should be at least 29.

Next year's FA class won't be any better, nor will the one after that. The rules have been structured, so that you have to acquire talent via trade or the draft. FA is only good for filling in with average veteran role players.

In Anbetracht der Misère der Knicks finde ich diesen Post äußerst interessant.

experience_maker schrieb:
Ich weiß selbst nicht, was ich machen würde [bezüglich der Restrukturierung der New York Knicks], denn der Rebuild-Zeitpunkt ist vorbei. Es gab eine gute Chance mit den Picks und den auslaufenden Verträgen, doch diese Chance wurde vertan. Nun hat man das schlechteste aus drei Welten: einen erfolglosen Kader, einen Salary Cap wie die USA und Draftpicks an die direkte Konkurrenz verschenkt.

Aber es ist auch nicht meine Aufgabe, da wieder rauszukommen. Die übernimmt Thomas, wenn er sich nicht aus der Verantwortung stiehlt.

Die New York Knicks besitzen demnach den geringsten Handelsspielraum der gesamten NBA um ein Team zu verstärken.
Meine Frage lautet: Ist aufgrund des neuen CBAs eine Verstärkung tatsächlich nur noch mittels Trade und Draft möglich, oder werden wir in dieser Zeit erleben, dass exzellente Spieler das Team wechseln via Free Agency?
 

Fro

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Die "fremde Quelle" bringt in meinen Augen einige gute und schlüssige Argumente. Umso ärgerlicher ist es als Magic-Fan, daß der Sommer, wo Shaq's Vertrag auslief, der einzige Sommer war, wo die Rookies nicht RFA sondern UFA wurden. Was sich die Liga wohl dabei gedacht hat, ich kann's mir schon beinahe denken... :rolleyes:

Meiner Meinung nach besteht natürlich weiterhin die Möglichkeit, sich über die Free Agency zu verstärken. Man macht es einfach wie die Hawks vergangenen Sommer - mehr Geld bieten, als der Spieler eigentlich wert ist. So ist das andere Team gezwungen, den Spieler entweder ziehen zu lassen, oder aber überteuert zu halten.
Die absoluten Superstars werden nach dieser Methode wohl kaum zu holen sein, denn die bekommen sowieso überall das maximal mögliche Gehalt.
Die Devise lautet also: Überteuerte Verträge abschließen in der Hoffnung, daß der gewünschte Spieler irgendwie nochmal die Leistung steigern kann, um so dem Vertrag auch gerecht zu werden. Leider wird das aber nicht in jedem Fall passieren wodurch es dazu kommen wird, daß einige Teams ein paar sehr unangenehme Verträge auf der Payroll haben werden die auch nur sehr schwer zu traden sind.
 

Gast00

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Fro schrieb:
Die Devise lautet also: Überteuerte Verträge abschließen in der Hoffnung, daß der gewünschte Spieler irgendwie nochmal die Leistung steigern kann, um so dem Vertrag auch gerecht zu werden. Leider wird das aber nicht in jedem Fall passieren wodurch es dazu kommen wird, daß einige Teams ein paar sehr unangenehme Verträge auf der Payroll haben werden die auch nur sehr schwer zu traden sind.
Aka Stephon Marbury, Jamal Crawford, Quentin Richardson, Anfernee Hardaway, Jerome James, Eddy Curry, Antonio Davis, Maurice Taylor, Malik Rose...
 

Redemption

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Eine Frage, die sich stellt, ist auch, wieviel ein Restricted Free Agent zu sagen hat.
Angenommen Chris Bosh würde 2007 sagen, dass er kein Bock auf Toronto hätte (Presse, Teamintern, ein Bekannter, der es der Presse erzählt), würden die Raptors ihn dennoch für Max/6 Jahre signen wollen? Wenn der Spieler schon von Anfang an keine Lust auf die Franchise hat, wie hoch ist dann das Risiko, dass er nach 1-2 Jahren noch mehr Stunk macht?!

Oder wie im Fall Joe Johnson, ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass die Suns den Max-Vertrag nicht gematcht hätten. Aber die Hawks sind halt darauf "reingefallen".

Ein Borderline-Allstar wie Larry Hughes war ja auch für die Cavs verfügbar.

RFA per Free Agency zu verpflichten ist wirklich nicht einfach, aber auch diese werden ja mal "normale" Free Agents wie Dirk Nowitzki 2007.

Sign&Deal wird sich immer weiter verbreiten, wenn es um RFA geht, aber ich denke, dass der Spieler sich quasi immernoch das Team aussuchen kann.

Interessant wird es im Sommer 2007, wenn ein großer Markt wie Los Angeles viel Capspace hat, und große Fische anlocken möchte. Ich freu' mich schon.
 

Giftpilz

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Es gibt wohl nur noch drei Kategorien:
- Spieler der Kategorie Joe Johnson & Michael Redd bekommen von den schwächsten Teams der Liga (die meistens kurz zuvor einen Ausverkauf vollzogen und den Besitzer gewechselt hatten) Max-Contracts und sind damit häufig überbezahlt.

- Die Midlevel-Exception, mit der man allerdings in der Regel keinen Star bekommt, sondern maximal gut passende Rollenspieler

- etliche ältere Spieler, die unbedingt ihre Karriere mit einer Meisterschaft krönen wollen, unterschreiben bei den eh schon stärksten Teams für ein Minimalgehalt oder die Midlevel-Exception und sind damit - obwohl eher unterbezahlt - ebenfalls für die anderen Franchises im Rebuild (von denen sie möglicherweise umworben wären, bis deren eigene Talente reif genug sind) nicht zu bekommen.

Dass diese tatsächlich einen (potentiellen) Franchisespieler via Free Agency bekommen, ist praktisch ausgeschlossen - schon jetzt sind so gut wie alle Spieler dieser Art wieder vom Markt, deren Vertrag eigentlich Ende dieser Saison ausgelaufen wären (z.B. Yao). Wobei man diesen Trend nicht überbewerten sollte, denn auch rückblickend auf die Jahrzehnte vorher war Shaq die Ausnahme, denn mir fallen keine Franchisespieler ein, die nicht entweder ihre gesamte Karriere (oder wenigstens in der Prime wie z.B. Jordan) bei dem Team blieben, von dem sie auch gedraftet wurden, oder zumindest getradet wurden.

Umso unverständlicher, dass in New York gerade ein derart hohes Risiko gefahren wird - das Potential des aktuellen Kaders ist auf dem Papier vorhanden, aber alle Spieler haben nicht gerade den Ruf, ihr Team wirklich voranzubringen. Und dann der Franchise alle Möglichkeiten zu nehmen, sich billigst mit guten Talenten zu verstärken (die nach Ablauf des Vertrags entweder weiterverpflichtet werden oder nach dem Re-Sign für andere besser passende Spieler aus anderen Teams getauscht werden können), schränkt in der Flexibilität sehr ein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Fro

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Ich sehe es eigentlich so wie Giftpilz hier geschildert hat.
Generell muss man in genau diesen drei Punkten unterscheiden, was Free Agency angeht.
Wenn man jedoch Free Agency in Bezug mit verfügbarem Cap Space betrachtet, spielt zumindest die MLE keine Rolle mehr, denn die hat man ja nicht zur Verfügung, wenn der verfügbare Cap Space höher ist als die MLE. Zumindest war es nach altem CBA noch so. Ich habe, was das neue Agreement angeht, nichts in dieser Richtung gelesen, von daher gehe ich davon aus, daß es auch weiterhin so ist.
Man muss demnach also versuchen, die besten Spieler zu bekommen.
Auch ich schließe einen Wechsel eines Franchise-Players über RFA praktisch aus, denn damit sind zuviele Risiken verbunden, sowohl für den Spieler, als auch für das interessierte Team:
Der Spieler hat keine Möglichkeit zu sagen, er will dort nicht bleiben, das Team möge dich bitte den Vertrag nicht matchen. Das würde keine Franchise machen, also ist er, wenn er eine Offer Sheet unterschreibt, dennoch zu 99,9% wieder beim alten Team (ich rede hier, wie gesagt, von Franchise-Spielern und keinen Joe Johnson's). Er würde dann beim Team bleiben müssen und es könnte ihn dann, wenn er stunk machen sollte, irgendwann dorthin traden, wo der Gegenwert am Größten ist.
Die andere Möglichkeit für ihn wäre, gar keine Offer Sheet zu unterschreiben, jedoch für die Qualifying Offer beim alten Team zu bleiben. Er könnte dann ein Jahr für weniger Geld spielen, wäre aber nach diesem Jahr dann UFA. Nur welcher Franchise-Spieler lässt theoretisch über 90+ Millionen liegen, nur damit er im nächsten Jahr woanders hinkann? Das Risiko, sich in 82 Spielen schwer zu verletzen ist, doch sehr groß und daher wäre es schon fahrlässig, vorher keinen langfristigen Vertrag abgeschlossen zu haben. Man darf hier nicht vergessen: Bei RFA handelt es sich in der Regel um Leute, die gerade aus dem Rookie-Vertrag raus sind und ihren ersten hochdotiertern Vertrag unterschreiben (hochdotiert für NBA-Verhältnisse). Ich glaube, dieses Risiko wird nur ein ganz geringer Prozentsatz auf sich nehmen.
Das abgebende Team hat das Problem, daß nach der Offer Sheet warten angesagt ist. Warten, ob das andere Team den Spieler behalten will oder nicht. In der Zwischenzeit können sich andere Teams mit anderen, genauso guten Spielern verstärken, man selber hat aber keine Handlungsmöglichkeiten, solange keine Entscheidung gefallen ist (außer natürlich, man hat 25 Millionen frei und könnte sich somit mehrere Max-Spieler holen). Damit gerät man sehr schnell ins Hintertreffen und 14 (?) Tage fehlende Aktivität sind auf einem umkämpften Free Ageny-Markt Welten.
Ich kann daher nur nochmal meine Meinung von vorhin wiederholen: Man muss Spieler überbezahlen in der Hoffnung, daß sie ihre Leistungen nochmal steigern.
Hier sind also die General Manager und Scouts gefragt, die Spieler zu identifizieren, bei denen man am ehesten überbezahlen kann, weil dort noch Leistungssprünge zu erwarten sind (wie damals John Gabriel bei McGrady z. B.). Das ist aber keine leichte Aufgabe, von daher kann man hier mit Sicherheit davon reden, daß die General Manager und Scouts sich in dieser Hinsicht das Geld "verdienen" müssen.
 

Ben

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Ich verstehe das Problem gerade nicht? :saint:

Wenn man einen Borderline-Allstar wie Larry Hughes, Bobby Simmons oder Caron Butler holen will, dann muss man eben mehr zahlen, als das sie wert sind. Aber damit kann man Lücken im Team schließen oder eben auch ein Puzzle-Teil zum Meisterschaftsteam hinzufügen.

Was ich sagen will, obwohl manche Free Agents in den letzten Jahren überbezahlt waren, haben sie trotzdem ihren Dienst getan und das Team besser gemacht. Ich kann mich nicht wirklich an einen richtigen Fehleinkauf erinnern.
 

Mahoney_jr

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Cool, ich wurde zitiert. :D

Habe auch kurz was zu sagen, (bin gerade im Stress). Daher nix peer-reviewed sondern nur dahingeschleudert: ;)

Die meisten Spieler die heutzutage das Team wechseln, haben logischerweise keine vorzeitige Extension bekommen. Das sind natürlich Spieler, die vorher nicht auf dem erwarteten Niveau gespielt haben, oder aus irgendeinem Grund immer unter Niveau geblieben sind. Im Contract Year kommt es dann zur Leistungsexplosion.

Es ist immer schwer einzuschätzen, ob diese MIP-Kandidaten ihr Niveau nach dem dicken Vertrag auch halten können. Mark Blount (jaja, ich hasse ihn..) hat sehr stark nachgelassen und man darf ihm sogar unterstellen, dass er es auf einen Trade angelegt hat. Sein Gehalt steigt durch einen vereinbarten "Trade Kicker" nämlich nun um 15% ;) Nachtigall, ich hör dir trapsen^^

Ok, das war Problematik 1.

2. Durch weniger Möglichkeiten Cap Space auszunutzen, besteht die Gefahr das Teams (wie die Hawks) in blinden Aktionismus verfallen. Man kann ja den GM auch irgendwo verstehen, der genau weiß, wie schnell man in Ungnade fallen kann. Zum einen bei den Fans, weil man keinen Neuen präsentiert. Zum anderen bei den potentiellen Free Agents: Die Franchise die kaum Spieler bekommt (uninteressante Stadt, Team z.B.) ist auch noch knauserig?! :eek: Ergo, kommt eh keiner. Der einzige Ausweg ist also Glück und man findet den Chauncey Billups im Heuhaufen oder man overpayed.

Wenn wirklich alles danebengeht hat die Franchise also einen Spieler verpflichtet, der an einer Verknüpfung von Problematik 1 und Problematik 2 leidet. Unter Eingeweihten auch als Jerome-James-Syndrom bekannt.
 

enjulio

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Prinzipiell stimme ich euch absolut zu. An echte Franchise spieler kommt man normaler Weise nicht per FA, es sei denn man hat sehr viel Glück, weil der entsprechende spieler sein outcomming erst im neuen Verein zeigt.

Interessant wird 2007 dennoch. Denn was dieses System durcheinander bringen kann, ist ein Zustand wie folgender: Ein absoluter Superstar (per Draft zum Team gekommen) ist so gut, dass er ein eigentlich schlechtes Team direkt so gut macht, dass in den Folgejahren keine hochkarätigen Rookies dazukommen (oder diese erweisen sich als Müll). Die Folge ist, dass es das Team in den obligatorischen vier Jahren nicht geschaft hat dem Star ein Team zur Seite zu stellen, mit dem er wirklich Erfolg haben kann (vielleicht max. erste Playoffrunde). Diese Chance sehe ich momentan absolut bei Chris Bosh und eventuell auch bei Lebron James. Denn wenn diese Spieler höhere sportliche Ziele haben, bleibt ihnen gar nichst anderes übrig, als entweder auf einen Trade zu pochen oder den Umweg über das qualifying Offer zu gehen. Und zumindest Bosh hat ja bereits angekündigt, dass er sich erst anschauen will wohin die Richtung der Raptors geht bevor er sich eine Vertragsverlängerung vorstellen kann. Auch hier ist die Chance vermutlich sehr gering, dass diese Spieler tatsächlich irgendwann als UFA erhältlich sind, aber möglich wäre es.

Oder aber es sind die Fälle, wo ein Team zwei hochkarätige RFA aus dem selben Jahr hat und nicht beide auszahlen kann/will, weshalb sie den einen ziehen lassen. (z.B. Clippers mit Brand und Odom, die beide Max-Contracts bei Miami unterschrieben).
 

Cypher

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Auch bei Bosh kann ich mir nicht vorstellen dass der das Qualifying Offer für das fünfte Jahr nimmt nur um danach dann als UFA dahin gehen zu können wo die Aussichten auf sportlichen Erfolg besser sind.

Das Problem dabei ist einfach diese Rentenvertragsmentalität bei den Stars der Liga. Dies kann ich irgendwo auch nachvollziehen. Stellt euch nur mal vor ihr hättet vorzeitig einen 6-Jahres Vertrag über 100 Millionen Dollar haben können, schlagt diesen aus weil die sportliche Perspektive nicht da ist und nehmt 5 Millionen für ein Jahr um danach zu wechseln. Während dieses einen Jahres verletzt ihr euch so schwer dass ihr nie wieder spielen könnt.

95 Millionen in die Luft geschossen - Karriere zu Ende. Herzlichen Glückwunsch. Nicht dass das vorher verdiente Geld nicht eine gewisse Zeit reichen würde, aber die Verhältnisse sind schon unglaublich.

Sowas macht kein rational denkender Mensch, auch wenn es vielleicht wünschenswert wäre dass viele Spieler auf den sportlichen Erfolg mehr wert legen.
 

vincent

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Giftpilz schrieb:
Es gibt wohl nur noch drei Kategorien:
- Spieler der Kategorie Joe Johnson & Michael Redd bekommen von den schwächsten Teams der Liga (die meistens kurz zuvor einen Ausverkauf vollzogen und den Besitzer gewechselt hatten) Max-Contracts und sind damit häufig überbezahlt.

- Die Midlevel-Exception, mit der man allerdings in der Regel keinen Star bekommt, sondern maximal gut passende Rollenspieler

- etliche ältere Spieler, die unbedingt ihre Karriere mit einer Meisterschaft krönen wollen, unterschreiben bei den eh schon stärksten Teams für ein Minimalgehalt oder die Midlevel-Exception und sind damit - obwohl eher unterbezahlt - ebenfalls für die anderen Franchises im Rebuild (von denen sie möglicherweise umworben wären, bis deren eigene Talente reif genug sind) nicht zu bekommen.

Dass diese tatsächlich einen (potentiellen) Franchisespieler via Free Agency bekommen, ist praktisch ausgeschlossen - schon jetzt sind so gut wie alle Spieler dieser Art wieder vom Markt, deren Vertrag eigentlich Ende dieser Saison ausgelaufen wären (z.B. Yao). Wobei man diesen Trend nicht überbewerten sollte, denn auch rückblickend auf die Jahrzehnte vorher war Shaq die Ausnahme, denn mir fallen keine Franchisespieler ein, die nicht entweder ihre gesamte Karriere (oder wenigstens in der Prime wie z.B. Jordan) bei dem Team blieben, von dem sie auch gedraftet wurden, oder zumindest getradet wurden.

Umso unverständlicher, dass in New York gerade ein derart hohes Risiko gefahren wird - das Potential des aktuellen Kaders ist auf dem Papier vorhanden, aber alle Spieler haben nicht gerade den Ruf, ihr Team wirklich voranzubringen. Und dann der Franchise alle Möglichkeiten zu nehmen, sich billigst mit guten Talenten zu verstärken (die nach Ablauf des Vertrags entweder weiterverpflichtet werden oder nach dem Re-Sign für andere besser passende Spieler aus anderen Teams getauscht werden können), schränkt in der Flexibilität sehr ein.

btw redd ist nie im leben überbezahlt...sry 4 doppelpost
 

Giftpilz

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vincent schrieb:
btw redd ist nie im leben überbezahlt...sry 4 doppelpost

Ansichtssache. Redds Max-Contract begann in dieser Saison mit 12 Mio und erreicht 17 bzw. 18 Millionen in den Saisons 09/10 und 10/11, dies sind in etwa die Dimensionen der Verträge voh Duncan oder Bryant.

Wenn man sich seine Qualitäten ansieht, hat man einen der besseren Spieler der Liga, allerdings nur offensiv (er ist definitiv einer der besten Scorer der Liga), denn was bietet er darüber hinaus? Er hat weder die Fähigkeit, das Spiel auch in der Defense zu entscheiden, wie es Duncan, Bryant, Shaq zu seinen besseren Zeiten, und zum Teil auch McGrady können/konnten, noch hat er die Vielseitigkeit einiger dieser Spieler oder eines Nowitzkis, der darüber hinaus der noch bessere Scorer ist - Spielaufbau und das direkte Herausspielen guter Chancen für seine Mitspieler? Auch nicht so sehr seine Sache.
Die Bucks sind diese Saison bisher recht sicher in den Playoffs, woran er natürlich seinen Anteil hat, aber er brachte in der letzten Saison nahezu identische Leistungen - der Aufschwung der Bucks ist eher darauf zurückzuführen, dass jetzt neben Redd die weitaus bessere Unterstützung vorhanden ist (durch die Rückkehr von TJ Ford kann Maurice Williams als einer der besten 6. Leute von der Bank kommen, der Frontcourt wurde stark aufgerüstet mit Magloire & Bogut, und der Verlust von Desmond Mason wurde durch Simmons ziemlich abgefangen). Ein Franchisespieler also, der alleine den Unterschied ausmacht? Für mich eher nicht.

So gut Redd derzeit ist, neben den genannten echten Franchiseplayern wäre er nur 2. Option, verdient aber ebensoviel - für mich ist er damit überbezahlt.

Gewiss ist er das nicht im Vergleich zu einigen anderen Spielern mit ähnlichem Gehalt (Odom, Francis, Tim Thomas, Van Horn, J. Rose) und erst recht nicht zu Leuten wie Jerome James, die schon mit der MLE grotesk überbezahlt sind, aber das maximale Gehalt sollte eigentlich nur den absolut besten Spielern bezahlt werden, und dazu gehört er nicht ganz.
Dass die GMs sich gezwungen sehen, Spielern wie Redd einige Millionen mehr zu bezahlen, als diese vielleicht wert sind, da sie sonst von anderen Teams abgeworben werden, hat aber leider zu einer inflationären Anzahl von Max-Contracts in der Liga geführt.
 

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Ich kann dir, Giftpilz, insofern zustimmen, als dass ein Redd natürlich nicht defensive Qualitäten wie ein Bryant, McGrady oder Duncan vorzuweisen hat. Allerdings darf man nicht fälschlicherweise dadurch zur Auffassung kommen, er sei in der Defense ein "schwarzes Loch" - das ist er nämlich definitiv nicht. Bei den Spielen der Bucks, die ich diese Saison gesehen habe (und das waren in etwa 10), hat er oftmals eigentlich einen recht ordentlichen Eindruck in der Verteidigung hinterlassen. Redds Spiel hängt zwar natürlich in erster Linie von seinem Wurf ab, allerdings ist er ein kompletterer Spielertyp, als so mancher vielleicht meinen mag.

Um zu einer Schlussfolgerung zu kommen: In meinen Augen ist Redd zwar ein wenig überbezahlt, verdient aber, wenn man sein Gehalt mit dem anderer Spieler mit meiner Ansicht nach deutlich geringeren spielerischen Qualitäten vergleicht, angemessen viel.
 

Giftpilz

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MisterTwister schrieb:
Ich kann dir, Giftpilz, insofern zustimmen, als dass ein Redd natürlich nicht defensive Qualitäten wie ein Bryant, McGrady oder Duncan vorzuweisen hat. Allerdings darf man nicht fälschlicherweise dadurch zur Auffassung kommen, er sei in der Defense ein "schwarzes Loch" - das ist er nämlich definitiv nicht. Bei den Spielen der Bucks, die ich diese Saison gesehen habe (und das waren in etwa 10), hat er oftmals eigentlich einen recht ordentlichen Eindruck in der Verteidigung hinterlassen. Redds Spiel hängt zwar natürlich in erster Linie von seinem Wurf ab, allerdings ist er ein kompletterer Spielertyp, als so mancher vielleicht meinen mag.

Den Eindruck, dass er gar keine Defense spielen könne, wollte ich gar nicht erwecken - er ist eben nur kein Spieler, der ein Spiel dort entscheiden kann. Die von mir bezeichneten Franchiseplayer sind dagegen in der Lage, sowohl die Offense zu tragen als auch den besten Gegenspieler zu verteidigen - Spieler der Qualität von Michael Redd und Ray Allen sind in direkten Aufeinandertreffen im Vergleich viel abhängiger von jeweiligen Tagesform: Wenn ihr Wurf nicht fallen sollte (dass dies selten der Fall ist, macht sie ja zu Ausnahmescorern), können sie dies in der Defense nicht wie z.B. ein Duncan entsprechend wettmachen und ihr Playmaking ist - obwohl solide - auch nicht ganz auf der Stufe von McGrady, Bryant oder Garnett.

Der Unterschied liegt darin, dass um die von mir genannten "echten" Franchiseplayer (die als beste Spieler natürlich die höchstdotierten Verträge verdienen) ein Team sehr viel leichter aufzubauen ist als z.B. um Redd, der qualitativ sehr viel bessere (und damit oft teurere) Mitspieler braucht, um nur die Playoffs zu erreichen.
 

vincent

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das positive an redd ist einfach, das er nie trouble macht, desweiteren ist er ein work-a-holic (?) - d.h. er arbeitet an sich, wann er kann (ihr kennt ja die geschichten, ohne dreier in die nba gekommen und dann im sommer trainiert und jetzt sahne..bla ^,^). ich denke seine defense wird er auch noch ausbauen -> über 1 steal diese saison...quoten auch vom feinsten...sowie seine pass-fähigkeiten verbessern sich konstant (über 3 assist diese saison -> ausbaufähig)
 

TT#18

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Nicht umsonst wollten die Cavs Redd als Co-Star für LeBron James :D . Wäre er doch nur gekommen.......Naja, egal, auf jeden Fall ist Redd einer der besseren und vielleicht sogar einer der besten Spieler dieser Liga, ich gebe Giftpilz aber Recht: Ein Franchise Player ist er nicht...
 

vincent

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TT#18 schrieb:
Nicht umsonst wollten die Cavs Redd als Co-Star für LeBron James :D . Wäre er doch nur gekommen.......Naja, egal, auf jeden Fall ist Redd einer der besseren und vielleicht sogar einer der besten Spieler dieser Liga, ich gebe Giftpilz aber Recht: Ein Franchise Player ist er nicht...

ja schad des das net geklappt hät, für mich wäre er der perfekte partner für bron gewesen...besonders wegen seinem schuss was den cavs im prinzip immer noch fehlt..
 

MisterTwister

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Giftpilz schrieb:
Der Unterschied liegt darin, dass um die von mir genannten "echten" Franchiseplayer (die als beste Spieler natürlich die höchstdotierten Verträge verdienen) ein Team sehr viel leichter aufzubauen ist als z.B. um Redd, der qualitativ sehr viel bessere (und damit oft teurere) Mitspieler braucht, um nur die Playoffs zu erreichen.

Da kann ich dir nur zustimmen. Michael Redd ist ganz klar nicht der Typ Spieler, um den herum man ein Team aufbaut. Was ihn jedoch so wertvoll macht, ist der Fakt, dass er nur sehr schwer bis gar nicht zu verteidigen ist, da er es wie kaum ein anderer versteht, den wenigen Freiraum, dem ihn sein Gegenspieler lässt bzw. lassen muss, eiskalt auszunützen - ich sag' nur "catch 'n' shoot".

Und um nochmal den Gedankengang meines vorangegangenen Posts zu verdeutlichen: Wenn man bedenkt, wieviel so manch anderer Spieler ungerechtfertigterweise verdient, ist Michael Redd sogar eher unterbezahlt. ;)
 
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