Vitali Klitschko out of prime


Marksson

Nachwuchsspieler
Beiträge
1
Punkte
0
Hallo zusammen,

ich musste mich hier mal anmelden, weil ich mir etwas von der Seele schreiben möchte, was hoffentlich viele Boxexperten hier lesen werden und
ebenfalls ihre Meinung posten.

Ich bin ein großer Vitali Klitschko Fan, habe seine komplette Karriere miterlebt und bin heute morgen seit langem nochmal auf seine Boxanfänge durch
Youtube aufmerksam geworden. Dort hat UPB-Boxing in guter Qualität viele seiner damaligen Kämpfe, als er noch 27 Jahre jung war, eingestellt.
Heutzutage sind ja viele, vorallem der "Mainstream" aka RTL Zuschauer der Meinung, Vitali befände sich in der besten Form seines Lebens. Mir allerdings
blutet das Herz wenn ich ihn mit dem Vitali von vor 13 Jahren (oder dem 2003er Vitali) vergleiche. Um direkt zum Punkt zu kommen, den ich später noch weiter erläutern will:
Vitali Klitschko's Schlagkraft ist seit seinem Comeback bloß noch ein kleiner Schatten von der, die er mal besaß. Er hat sein größtes Attribut verloren.
Das, was ihn so spektakulär machte. In den 90ern damals war sein Durchmarsch ähnlich wie der von Mike Tyson in den 80ern. Ich will damit sagen, dass beide auf ihre ganz eigene Art für den Zuschauer äußerst spektakulär waren. Bei Vitali war es die enorme Größe von 2,02m und seine Power.
Er schlug bis zu seinem 24. Kampf, als er gegen den damaligen Weltmeister Herbie Hide antrat, alle Gegner Ko. Dann stand er ihm mit 24 Siegen und 24 Knockouts in der Ansage im Ring gegenüber und jeder war gespannt, ob er Hide, der damals ähnlich wie David Haye heute sehr schnell und explosiv war, auch Ko schlagen würde. Und zack - zweite Runde der 1. Niederschlag,
kaum 20 Sekunden später dann der Ko. 25-0-0 / 25 KO's. Das war es, was ihn auszeichnete...so schuf er sich seinen Namen Dr. Eisenfaust, welche er heute leider nicht mehr besitzt.

Seit seinem Comeback 2008, hat er ausgenommen von Albert Sosnowski niemanden mehr ausgeknockt. Nun mag man als Argument dafür vielleicht die "guten" Gegner bringen...Peter, Arreola, Briggs... alles tapfere Männer mit guten Nehmerqualitäten. Doch ich sage, das die Gegner damit überhaupt nichts zu tun haben, weil man einfach einen völlig anders schlagenden Vitali erlebt. Früher kamen die Schläge mit vollem Körpereinsatz. Heute steht er steif im Ring und schlägt fast ausschließlich aus dem Arm/- der Schulter und das aus teilweise völlig schlechten Positionen.
Kein Wunder das dort kaum mehr Power dahinter stecken kann. Das mag vielleicht reichen, um den Gegner über die Runden zu zermürben und ihm mehrere wehwehchen zuzufügen...
bei 800 Backpfeifen ist das Gesicht auch dick und blutig. Doch wo ist die Eisenfaust hin?! Ich kann nicht verstehen, wieso man soetwas derart binnen 4 Jahren, während seiner Inaktivität , verlieren kann.
Einzig durch die Eigenschaften die ihm geblieben sind, nämlich nach wie vor ein gutes Auge, Reflexe, Konterstärke sowie Erfahrung bringt er es fertig, seine Gegner heutzutage mit etlichen Schläg"ch"en, zu zermürben. Ich habe Angst, das Vitali ebenfalls einer von denen wird, die nicht wissen wann Schluss ist.
Er hat bereits seine größte Waffe verloren und bietet damit zahlreichen Gegnern eine weitaus größere Chance, als sie noch 2003 gehabt hätten... ich hoffe, es erwischt ihn nicht und er hört bald auf.

Hier mal ein kleiner Beweis, damit ihr euch falls nötig ein besseres Bild von dem machen könnt, was ich ausdrücken möchte:

Hier ein schönes Beispiel gegen einen Gegner, mit einem sehr guten Kinn. Hier sieht man wie variabel Vitali mal geboxt hat und welche
enorme Schnelligkeit und Stärke hinter seinen vielen Schlägen steckte. Ein Wunder das der Gegner ganze 3 Runden aushielt:

http://www.youtube.com/watch?v=ZI0iLlgWnGo&feature=channel

Heute hingegen sieht man einen hilflos wirkenden Vitali, der sein Schlagreportoir zumindest in diesem Kampf völlig verloren hat. Wo sind die einst
schnellen und starken Schläge aus der Distanz hin? Wieso rennt er in den Mann und versucht im Infight Geraden aus der Schulter zu schlagen?!
Schrecklich mit anzuschauen...

http://www.youtube.com/watch?v=3dkZ1VVc4Qg&feature=related

Hier ein ähnliches Spiel. Ein Totmüder Gomez, der mehr zu Boden geschubst als geschlagen wird, nachdem er Rundenlang von "Stichen" zermürbt wurde.
http://www.youtube.com/watch?v=xXXtk1zPZCY

Und hier, selbst in einem "BEST MOMENTS" Zusammenschnitt sieht man, wie wenig Substanz nur noch hinter den Schlägen steckt... schwer zu erklären, doch hier sieht man
wie ich finde am besten, das Vitali fast nur noch aus der Schulter und ohne Körper schlägt.

http://www.youtube.com/watch?v=OTsLjXfojaA

Nochmal ein anderes Beispiel, wies mal aussah? Diesmal von 2003, kurz vor Vitalis Karriereende
http://www.youtube.com/watch?v=dyN-x9LN0kU
Allein der rechte Seitwärtshaken der bei 1:11 vorbeigeht...mein Gott.

Leider ist wie zu sehen, kaum noch etwas von dem Vitali übrig, den ich mal kannte. Auch gegen die restlichen Gegner seines Comebacks, ist nichts anderes zu sehen. Nun steht er im März einem wirklich starken Odlanier Solis gegenüber, was mir schon große Sorgen bereitet...
hoffentlich gewinnt er diesen Kampf und tritt dann as far as possible als ungeschlagen (seit seinem Comeback) ab.

Naja, freue mich auf eure Meinungen.
Gruß
Mark
 

Malte

Bankspieler
Beiträge
4.374
Punkte
113
Ich glaube nicht das das für einen Boxfan neue, überraschende Erkenntnisse sind. Natürlich war der Mann vor 10 Jahren beweglicher (und mit deutlich höherer Workrate ausgestattet), schneller, explosiver und damit auch schlagstärker als heute , mit fast 40 Jahren. Das ist halt eine natürliche Entwicklung in physischen Sportarten, da macht auch ein Klitschko nichts dran.

Das Märchen vom "Vitali in der besten Form seines Leben" glaubt eben nur das Mainstream-Publikum, die gleichzeitig auch immer glauben er kämpft heute gegen einen Gegner auf Weltklasse Niveau, brandgefährlich, der hauen kann wie Bud Spencer.
 

flowseven

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.596
Punkte
0
Das Märchen vom "Vitali in der besten Form seines Leben" glaubt eben nur das Mainstream-Publikum, die gleichzeitig auch immer glauben er kämpft heute gegen einen Gegner auf Weltklasse Niveau, brandgefährlich, der hauen kann wie Bud Spencer.

True!!

Aber die Stärke eines Boxers definiert sich nicht durch seine KO Quote.

Ich denke nicht, dass Vitali seit seinem Comeback auch nur eine einzige Runde abgegeben hat. Also sorgen braucht man sich um seine Form noch keine zu machen.....
 

treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
Hmmm...

Der Pole pflegt 'Starość nie radość' zu sagen...[Das Alter ist keine Freude]

Dass Vitali nicht mehr 'prime' ist, oder sein kann, sollte jedem logisch denkenden Menschen, nicht nur Boxfan, klar sein.

Das mit der Workrate stell' ich aber in Abrede...

Die Workrate die Vitali jetzt hat, hat kaum ein anderer HW der 25-30 Jahre alt ist.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Vitali früher so viel mehr geschlagen haben soll[hab' leider keine Punchstats zu seinen früheren Kämpfen], da es ja eigtl. fast unmöglich ist...

Ferner hat er seinen Stil garnicht so derartig gross umgestellt.
Selbst in seinen überalten Kickbox- Aufnahmen macht der den 'side-step-counterpuncher' par excellence.

Das Einzige was er eingebüsst hat ist seine Explosivität und Schnelligkeit. Aber das geht mit 'Starość nie radość' Hand in Hand, wie die Hochzeit mit der Scheidung...

DIE EDITH sagt// :thumb: dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast deinen Standpunkt so deutlich und ausführlich dartzustellen. Scheint dir ja wirklich auf der Seele gelegen zu haben.
Welcome!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Emperor

F1-Tippspiel-Champion 2019
Beiträge
1.814
Punkte
113
Ort
Dortmund
Das mit der Workrate stell' ich aber in Abrede...

Die Workrate die Vitali jetzt hat, hat kaum ein anderer HW der 25-30 Jahre alt ist.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Vitali früher so viel mehr geschlagen haben soll[hab' leider keine Punchstats zu seinen früheren Kämpfen], da es ja eigtl. fast unmöglich ist...

:thumb:

Gegen Arreola waren es 802 geschlagene Schläge in 10 Runden, gegen Johnson 1013 in 12 Runden, gegen Briggs "nur" 727 geschlagene Hände in 12 Runden (alles Daten von CompuBox). - Das sind grandiose Schlagwerte, schier unglaublich für einen 113 kg schweren HW ;) .
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.376
Punkte
113
Er schlug bis zu seinem 24. Kampf, als er gegen den damaligen Weltmeister Herbie Hide antrat, alle Gegner Ko. Dann stand er ihm mit 24 Siegen und 24 Knockouts in der Ansage im Ring gegenüber und jeder war gespannt, ob er Hide, der damals ähnlich wie David Haye heute sehr schnell und explosiv war, auch Ko schlagen würde. Und zack - zweite Runde der 1. Niederschlag,
kaum 20 Sekunden später dann der Ko. 25-0-0 / 25 KO's. Das war es, was ihn auszeichnete...so schuf er sich seinen Namen Dr. Eisenfaust, welche er heute leider nicht mehr besitzt.


Muss deinem Beitrag zu 90% widersprechen. Hide ist bekannt für seine schlechten Nehmerfähigkeiten(ALLE 4 Niederlagen alle durch KO), von daher ist ein KO Sieg für Vitali nicht verwunderlich.
Laut deiner Aussage war Vitali ca. im Jahr 2000 in seiner Pride.

Dann betrachten wir mal paar Kämpe nach Hide:

1. Obed Sullivan: Klitschko konnte ihm im kampf nichtmal einmal KO schlagen. Er hat ihn nach und nach mit Schlägen bearbeitet bis der Gegner in der 9 Runden aufgegeben hat. Bei dem kampf sehe ich viele Gemeinsamkeiten mit dem Johnson Kampf. Sullivan ist ein unbequemer Gegner der ständig in Bewegung ist und durch seine Beweglichkeit im Oberkörper viele Schläge vermieden hat.
2. Hoffman: Ein Sieg nach Punkten. Auch hier konnte Klitshcko seinen Gegner nicht KO schlagen, da Hoffman für seine Nehmerfähigkeiten bekannt ist.
3. Ross Puritty: TKo nach 11 Runden und Zermürgen des Gegners. Auch hier gute Nehmerfähgikeiten. Puritty hat gerade mal 3 mal durch KO verloren bei seinen 20 Niederlagen.
4. Vaughn Bean: TKO 11 Runde. Bean hat 6 Niederlagen und nur eine durch TKO gegen Klitschko.
5. Larry Donald: TKO 10 Runde. Wieder ein Gegner mit guten Nehmerfähigkeiten. 5 Niederlagen und nur eine durch TKO gegen Klitschko.
So langsam werden die Parallelen zum heutigen Klitschko deutlich....
6. Lennox Lewis: Muss man nicht viel sagen....
7. Johnson: Klarer Ko Sieg
8. Sanders: Wie lange hat Klitschko auf Sanders eingeprügelt? Trotzdem ist er nicht KO gegangen und der kampf wurde nach 8 qualvollen Runden gestopt. -> und wieder sieht man die Parallen zum heutigen klitschko.


Sicherlich hat die Schlagkraft bei Vitali nachgelassen (wobei nicht all zu stark wie es einige beschreiben), doch letztendlich machen die Gegner den Unterschied. Denn nach dem Klitschko gegen Herbie den WBO Gürtel an sich gerissen hat, musste er sich eben vielen Gegnern stellen die zwei Stuffen besser waren als das Fallobst vor Hide. In dieser Zeit bzw. in seiner Pride musste er viele dieser Gegner über viele Runden zermürgen,weil diese eben Nehmerfähigkeiten hatten oder den Boxstil um große Schläge zu vermeiden.
Nicht viel anders als heute. Beispiel: Areolla. Ist bekannt für seine Nehmerfähgikeiten. Johnson, ein sehr unbequemer Gegner für Klitschko und war nie aufm Boden. Johnson weiß wie man sich verhalten muss um nicht getroffen zu werden: Kopf wegdrehen, Oberkörper an den Ringseilen nach hinten verlagern,klammern usw. Hinzu kommt, dass Vitali kein variabler Boxer ist und dem entsprechend große Schwierigkeiten mit ihm hatte.

Zurdme sollte man einen Boxer nicht nur durch seine KO Siege festlegen. Klitschko ist 40 jahre alt, hat eine Workrate eines 25 jährigen und seine Gegner haben nichtmal ansatzweise eine Chance.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

aue013

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.273
Punkte
83
Ort
Südniedersachsen
Hide ist bekannt für seine schlechten Nehmerfähigkeiten(ALLE 4 Niederlagen alle durch KO), von daher ist ein KO Sieg für Vitali nicht verwunderlich.
Hide hatte bis zu diesem Kampf aber nur einmal verloren, durch KO gegen Riddick Bowe. Der konnte nun mal heftig hauen. Das Glaskinnimage hat sich Hide erst im weiteren Verlaufe seiner Karriere "erarbeitet".

Ansonsten stimme ich dir aber zu. Gegen Sanders hatte Vitali so oft mit der Rechten getroffen und der fiel einfach nicht. Vitali boxt heute einfach ökonomischer. Er arbeitet nach wie vor sehr viel, setzt seine schwereren Schläge aber nur dann, wenn er höchstwahrscheinlich auch trifft. Er ist heute sehr erfahren und extremst selbstbewußt, er boxt mit viel Ruhe und Übersicht. Damit kann er den altersbedingten Abbau etwas kompensieren.
 

Knight

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.559
Punkte
0
Was für eine Klageschrift! :eek:

Ich weiss jetzt nicht genau, wo die neuen Erkentnisse sind.
Ist alles bekannt.
Gegen Solis wird Vitali auch gewinnen. Wie soll Solis ihn denn besiegen?
Er hat nicht die Physis dazu und schon gar nicht die Kondition.

Wenn du dir Sorgen um Vitali machst :laugh2:, dann schreibe ihm doch, dass er aufhören soll und auf einige Millionen verzichen soll. :kgz:
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
24.696
Punkte
113
Dass Vitali nicht mehr in der besten Form seines Lebens, also seiner "Prime" ist, das ist hier den meisten bekannt.
Seine SchlagKRAFT ist dabei wahrscheinlich garnicht mal geringer als früher, schätze ich. Wenn man ihn gegen einen Kraftsensor schlagen ließe, dann kämen vielleicht ähnliche Werte wie früher heraus.

Dass er anders boxt als früher ist sicherlich zu einem großen Teil dem Alter geschuldet. Es lässt sich nunmal nicht so leicht vermeiden, dass man mit diesem etwas an Geschwindigkeit verliert. Und es ist ja nicht nur die Kraft im Schlag, sondern gerne auch die Geschwindigkeit, welche den Gegner ordentlich durchrüttelt. Man denke da zum Beispiel an die Niederschläge von Jermain Taylor gegen Kelly Pavlik und Carl Froch. Taylor ist nicht bekannt für seine Schlaghärter, aber das waren schnelle Einzelschläge, welche die beiden Gegner nicht so recht kommen sahen. Etwas anderes als ein Calvin Brock, der die Faus Wladimir Klitschkos auf sich zukommen sieht und dennoch runter muss.

Dass Vitali nicht mit dem ganzen Körper dahinter geht hängt da auch teilweise mit dem Alter zusammen. Obgleich er sich durch seine Agilität im Oberkörper auszeichnet (besonders im Vergleich mit übrigen Schwergewichtlern) kann er auch hier nicht mehr die gleiche Geschwindigkeit bieten wie früher ... also muss er in der Offensive etwas zurück schrauben um nicht zu anfällig für Konter zu werden.

Aber ehrlich, es ist auch keine Überraschung, dass Vitali Klitschko gegen einen Ed Mahone ein anderes Risiko geht als z.B. gegen einen Pflichtherausforderer.


Und hey, bei Bernard Hopkins beschwert sich auch nicht groß jemand, dass der nicht mehr die vorzeitigen Siege von früher einfährt. Man respektiert stattdessen sein beeindruckendes Können angesichts seines Alters.
 

LinksundRechts

Nachwuchsspieler
Beiträge
872
Punkte
18
Seine 25 ko Siege am Anfang, dass war doch Fallobst und Aufbaugegner- Hide war da die erste richtige Herausforderung. Hide hat wie gegen Bowe gezeigt, dass er richtig Muffe hat und kein richtiger Fighter ist.
Ich bin der Meinung das Vitali viel zu langsam und behutsam aufgebaut wurde- der hat ja wirklich jahrelang nur Fallobst geboxt- das war die typische Handschrift von Herr Kohl.
Das Vitali nicht die großen Boxer in Prime (Holyfield, Bowe, Tyson, Golota, Tua usw.) da ist er selber Schuld- da hätte er ein bißchen schneller aus dem Knick kommen sollen.
 

Boomerang

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.540
Punkte
0
Vitali hat seinen Boxstil bei seinem Comeback umgestellt !!!
Früher war er derjenige der vorrangig im Vorwärtsgang geboxt hat, und damit mehr Körpergewicht/Kraft in die Schläge legte. Inzwischen boxt er taktischer und vielmehr im Rückwärtsgang. Zwar nicht mehr ganz so spektakulär, aber imo mindestens genauso effektiv wie in den Mitzwanzigern. Wer im Gameplan versucht, Vitalis Rechte zu blocken/nicht zu nehmen erhöht inzwischen seine Überlebenschancen deutlich.

Trotzdem hoffe und wünsche ich mir, dass Haye gegen einen Klitschko 2011 kämpft und verliert, beide Brüder dadurch alle 4 Titel einsacken und Vitali sich baldigst in den Ruhestand verabschiedet. Ich glaube, dass dies sein Hauptantrieb ist, noch weiterzuboxen.
 

Voldemort27

Former two-time BFPL-Champion
Beiträge
4.265
Punkte
0
Ich muss natürlich auch was zu dem Thema schreiben. Sicherlich ist Vitali nicht mehr der Gleiche wie vor zehn Jahren. Aber der One-Punch Knockouter war er eigentlich nie so sonderlich. Die ersten KO´s erzielte er doch auch nur gegen Fallobst. Hide hat ja auch kein Betonkinn. Er hat sicherlich an Schlaghärte verloren. Aber boxerisch ist er doch um Einiges besser. Seine Workrate ist beeindruckend für 40 Jahre und im HW. Er hat noch nie auf den Punktkarten hintengelegen am Kampfende. Seit seinem Comeback hat er glaube ich noch zu keinem Zeitpunkt im Kampf hintengelegen oder überhaupt auch nur eine Runde abgegeben. Er besticht jetzt durch sein Rückwärtsgang-Boxen und zermürbt mit seiner hohen Workrate die Gegner. Ausserdem hat er mit seinen letzten Kämpfen auch ordentliche Gegner gehabt, die auch gut was einstecken konnten. Wladimir hat meiner Ansicht nach mehr One-Punch Power.
 

Raging Bull

Nachwuchsspieler
Beiträge
592
Punkte
0
Hide hatte bis zu diesem Kampf aber nur einmal verloren, durch KO gegen Riddick Bowe. Der konnte nun mal heftig hauen. Das Glaskinnimage hat sich Hide erst im weiteren Verlaufe seiner Karriere "erarbeitet".

Ansonsten stimme ich dir aber zu. Gegen Sanders hatte Vitali so oft mit der Rechten getroffen und der fiel einfach nicht. Vitali boxt heute einfach ökonomischer. Er arbeitet nach wie vor sehr viel, setzt seine schwereren Schläge aber nur dann, wenn er höchstwahrscheinlich auch trifft. Er ist heute sehr erfahren und extremst selbstbewußt, er boxt mit viel Ruhe und Übersicht. Damit kann er den altersbedingten Abbau etwas kompensieren.

Nur dass Hide im Bowe-Fight wohl weniger wegen Bowes Punches, sondern weil er einfach fertig war gefühlte 25x runter ging. Bowe hat da oftmals gar nicht getroffen.

Ich stell mir nur mal vor, einer der Klitschkos würde sich 4-5 Runden mit einem völlig fertigen "Ready-to-go"-Hide rumschlagen, von dem auch noch mehrfach selbst hart getroffen werden, angeschlagen sein und evtl sogar zu Boden gehen. Ich höre das Geschrei...2.-3. Garde, gekaufte Fights, gegen keinen ATG ne Chance etc pp
 

Das Böse

Nachwuchsspieler
Beiträge
687
Punkte
43
Ich hoffe auch, dass Vitali die Zeichen der Zeit erkennt und sich bald in den Ruhestand verabschiedet.

Ich stimme aber einigen Beiträgen hier zu: Wahrscheinlich hat Explosivität und Power etwas nachgelassen, aber hauptsächlich boxt er heute einfach taktisch ganz anders. Als er als Jungspunt im Universum-Gym auf Aufbaugegner eindrosch, wollte er die einfach so schnell wie möglich flach legen - was er stets erfolgreich binnen der ersten Runden tat.

Heute teil er sich die Kraft mehr ein, boxt im Rückwärtsgang, und ich vermute mal weniger aus Altersgründen, sondern weil man als "defending champion" eben nicht wie auf ner Kanonenkugel aus der Ecke geschossen kommt, um wild über den Gegner herzufallen, sondern weil es darum geht, den Sieg sicher und kontrolliert nach Hause zu bringen. In jüngster Zeit kommt sicherlich auch der "RTL-Faktor" hinzu, da dem Sender nicht unbedingt an kurzrundigen Siegen gelegen ist.

Alles in allem denke ich, kann Marksson beruhigt sein: Erfahrung macht mindestens ebenso viel aus wie Power: Vitali wird sich nicht von Solis überrumpeln lassen und wie schon ein Vorredner sagte: Vitali gibt keine Runden ab.
 

Pride

Bankspieler
Beiträge
3.350
Punkte
113
Das Vitali nicht die großen Boxer in Prime (Holyfield, Bowe, Tyson, Golota, Tua usw.) da ist er selber Schuld- da hätte er ein bißchen schneller aus dem Knick kommen sollen.

so ein blödsinn:mensch:

als tyson in seiner prime war, war VK noch nicht mal PROFI!!!
Holyfield, bowe usw. überall das selbe,
die waren mitte der neunziger GROß..

also manchmal muss ich mich hier schon fragen..
dir ist schon klar das VK erst 1996 profi wurde??!?

was heißt "schneller aus dem knick" kommen für dich??
als hätte einer dieser zu der zeit TOPboxer ein interesse daran gehabt gegen einen absolut unbekannten 2m großen ukrainer anzutreten gegen den der payday wohl absolut unterirdisch gewesen wäre für einen Tyson, Bowe und konsorten .....
prüfe doch das nächste mal deine eigenen aussagen, denn das ist einfach ein schlechter witz^^

Wenn du VK das anlasten willst - bitte, aber das ist schlichtweg absurd und für mich nicht mal ansatzweise nachvollziehbar *kopfschüttel*


hinzufügen möchte ich außerdem noch,
nahezu jeder boxer wird recht behutsam aufgebaut - der eine mehr, der andere weniger und IMO ist das auch gut so.. ein boxer muss einfach erfahrung sammeln, hinzu kommt wie gesagt das ein boxer ohne sehenswerten und aussagekräftigen kampfrekord sowieso minimal bis keine chancen hat groß was zu reißen (vor allem damals nicht), ein langsamer aufbau ist also IMO normal
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Big d

Bankspieler
Beiträge
28.457
Punkte
113
Ich bin schon der meinung das vitali past prime ist. er hat sich nat. taktisch und defensiv verbessert, aber er ist schon weniger explosiv geworden. IMO war der vitali von vor 2 jahren (peter, arreola) mit am besten. aber danach merkte man schon nen leichten abbau in der explosivität.

aber sehr gut ist er nat. immer noch, nur halt nicht mehr ganz da wo er mal war.

trotzdem ist seine workrate nat. beeindruckend. sicher eine der besten all time und das bei seinem körper (klar ein dempsey oder frazier hatten vllt ne ähnliche workrate und das bei 20 kilo weniger).
 

Totto

Bankspieler
Beiträge
11.297
Punkte
113
Ich glaube, dass VK tatsächlich seinen Stil etwas umgestellt hat, hin zu weniger Gewalt und mehr Work rate. Das würde ich aber - neben den taktischen Gründen - sehr stark auf seine gesundheitlichen Probleme zurückführen. Immerhin hat er seit seinem Comeback kein einziges Wehwehchen mehr gehabt.

Wenn man weiß, wie weh ein ins Leere gehender Powerpunch tun kann, kann mans gut verstehen ...
 

foreman87

Nachwuchsspieler
Beiträge
434
Punkte
18
Ähhhhhhhhmmmmmmm, dass ein 39 Jähriger Kämpfer der seine Karriere schon mal aufgrund von ständigen Verletzungen beendet hat, nicht mehr in seiner körperlichen Prime sein kann ist jetzt aber nicht gerade die Erkenntniss schlechthin. :D:D:D:D
 
Oben