Deisic
Stammuser
Deontay Wilder © Sylvana Ambrosanio
Jürgen Doberstein vs. Robin Krasniqi
Der ehemalige WM-Herausforderer Robin Krasniqi (45-4, 17 K.o.'s) will sich am Freitag in Saarbrücken mit einem Sieg gegen Jürgen Doberstein (20-2-1, 6 K.o.'s) in den in den Ranglisten hocharbeiten. Krasniqi hat seit der Niederlage gegen Jürgen Brähmer und dem Abstieg ins Supermittelgewicht zwei Kämpfe bestritten, wobei er zuletzt gegen Cagri Ermis durchaus Probleme hatte. Doberstein konnte sich zuletzt gegen den Argentinier Ruben Eduardo Acosta den vakanten WBA-Intercontinental-Titel holen und wird als Saarländer viele Fans im Publikum haben. Krasniqi verfügt aber über die bessere Technik, seine Nehmerfähigkeiten werden auf Grund der fehlenden Schlaghärte von Doberstein ziemlich sicher ausreichen. Auf dem Spiel steht zusätzlich der vakante WBO-Intercontinental-Titel. Übertragen wird die SES-Gala live auf ranfighting.de, Sat.1 zeigt die Kämpfe am folgenden Tag.
Nikki Adler vs. Elene Sikmashvili
Im Vorprogramm verteidigt WBC-Supermittelgewichts-Weltmeisterin Nikki Adler (14-0, 8 K.o.'s) ihren Titel gegen die Georgierin Elene Sikmashvili (8-1, 4 K.o.'s). Sikmashvili hat noch nie gegen eine Gegnerin mit positivem Kampfrekord gewonnen und wurde in ihrem vorletzten Kampf von der Schwedin Maria Lindberg ausgeknockt. Eine lösbare Aufgabe also für Adler, die sich danach wieder größeren Aufgaben widmen sollte.
Christina Hammer vs. Melinda Lazar
WBO-Mittelgewichts-Weltmeisterin Christina Hammer (18-0, 8 K.o.'s) bestreitet in München ihren ersten Kampf seit dem Weggang von SES-Boxing zu Petko's LMS Boxpromotion. Hammers Karriere stagnierte zuletzt etwas, seit dem Kampf ohne Wertung vor zwei Jahren gegen Anne Sophie Mathis, der eigentlich eine Niederlage hätte sein müssen, hat Hammer nur einmal im Ring gestanden. Nun will Hammer ihre Karriere beschleunigen. Auf dem Weg zu einem WM-Fight im Oktober muss Hammer zuerst den Aufbaukampf gegen die bereits 42-jährige Ungarin Melinda Lazar (5-3, 3 K.o.'s) gewinnen. Darüber hinaus plant der Münchner Promoter auch einen Kampf in den USA.
Tyron Zeuge vs. Giovanni De Carolis
Die große deutsche Supermittelgewichts-Hoffnung Tyron Zeuge (18-0, 10 K.o.'s) greift am Samstag in Berlin erstmals nach einem WM-Titel: bei dem Duell gegen Giovanni De Carolis (24-6, 12 K.o.'s) steht der reguläre WBA-Titel auf dem Spiel, den De Carolis mit einem vorzeitigen Sieg gegen Vincent Feigenbutz gewinnen konnte. Der Italiener gilt trotz seiner starken Leistung gegen den Karlsruher als der schwächste Weltmeister der Gewichtsklasse, weswegen dem an der Weltspitze noch unerfahrenen Talent Zeuge schon jetzt ein Sieg zugetraut wird. Zuletzt hatte der 24-Jährige mit Verletzungen und Disziplinproblemen zu kämpfen, seit dem Wechsel zu seinem neuen Trainer Jürgen Brähmer hat Zeuge aber einiges umgestellt und scheint physisch in besserer Form zu sein. Technisch ist Zeuge seinem Gegner klar überlegen, gegen den ultrafitten Italiener wird aber auch Zeuges Kondition und Härte gefordert sein. Im Falle eines Sieges könnte es noch dieses Jahr zu einem Stallduell gegen den ehemaligen WBO-Champion Arthur Abraham kommen, was beim deutschen Publikum mit Sicherheit auf großes Interesse stoßen dürfte. Sat.1 überträgt das Duell aus der Max-Schmeling-Halle live ab 22:45.
Arthur Abraham vs. Tim Robin Lihaug
Im Vorprogramm will sich Ex-Champion Arthur Abraham (44-5, 29 K.o.'s) nach der schwachen Leistung beim Titelverlust an Gilberto Ramirez mit einem Erfolgserlebnis gegen den Norweger zurückmelden. Der Norweger Tim Robin Lihaug (15-1, 8 K.o.'s) verfügt zwar über ähnliche physische Dimensionen wie der Mexikaner, es deutet aber nichts darauf hin, dass Lihaug die Klasse von Ramirez hat. Die einzige Niederlage seiner Karriere kassierte der 23-Jährige im Duell gegen den Schweden Oscar Ahlin, es handelte sich um einen klaren Knockout. Lihaug sollte ein Gegner sein, gegen den Abraham wieder gut aussehen kann, bei einem eindrucksvollen Sieg ließe sich das Duell gegen Zeuge auch besser vermarkten.
Ramona Kühne vs. Ikram Kerwat
Ebenfalls in Berlin stattfinden wird das interessante Duell zwischen WBO-/WIBF-Weltmeisterin Ramona Kühne (24-1, 9 K.o.'s) und der aufstrebenden Puncherin Ikram Kerwat (6-0, 5 K.o.'s). Kühne und Kerwat lieferten einander im Vorfeld ein heftiges Verbalduell ab, weswegen die Paarung ordentlich Feuer haben sollte. Kerwat konnte zuletzt die Ungarin Gina Chamie deutlich früher als Kühne stoppen, Kühne verfügt aber über deutlich mehr Erfahrung und ist technisch versierter. Die vier Jahre jüngere Kerwat ist aber frischer und verfügt über eine extrem starke Physis. Beide Boxerinnen kennen einander übrigens aus dem Sparring, das im letzten Jahr stattfand. Für Kühne ist es übrigens der erste Kampf seit der Trennung vom SES-Stall, die 36-Jährige geht ab sofort in Eigenregie an den Start.
Terry Flanagan vs. Mzonke Fana
WBO-Leichtgewichts-Champion Terry Flanagan (30-0, 12 K.o.'s) trifft bei seiner dritten Titelverteidigung in Cardiff auf den ehemaligen IBF-Superfedergewichts-Champion Mzonke Fana (38-9, 16 K.o.'s) aus Südafrika. Fana hat es als Träger des WBO-Interims-Afrika-Titels auf Platz neun der WBO-Rangliste geschafft, ansonsten hat der Ex-Champion im Leichtgewicht aber nicht viel erreicht. Zudem ist Fana bereits 42 Jahre alt, weswegen der Kampf nicht unbedingt ein gutes Licht auf Flanagan wirft. Es bleibt zu hoffen, dass der Kampf gegen Flanagans Lokalrivalen Anthony Crolla bald gemacht werden kann, der WBA-Champion hat mit Jorge Linares (24. September) aber eine deutlich schwerere Aufgabe vor sich.
Guillermo Rigondeaux vs. James Dickens
Im Vorprogramm verteidigt WBA-Superbantamgewichts-Superchampion Guillermo Rigondeaux (16-0, 10 K.o.'s) seinen auf dem grünen Tisch zurückgewonnenen Titel gegen den relativ unbekannten Briten James Dickens (22-1, 7 K.o.'s). Rigondeauxs Karriere dümpelt seit dem eindrucksvollen Sieg gegen Nonito Donaire vor sich hin, da die anderen großen Namen in der Gewichtsklasse lieber untereinander boxen, als eine Niederlage gegen den Ausnahme-Techniker zu riskieren. Zudem bringt Rigondeaux auf Grund seines defensiven Stils nicht sonderlich viel Geld ein, weswegen es für ihn zusätzlich schwer ist, einen großen Namen an Land zu ziehen. Dickens ist zwar amtierender britischer Champion, bei Boxrec ist der 25-Jährige aber nur auf Platz 64 gerankt. Seine einzige Niederlage, die vorzeitiger Natur war, kassierte Dickens 2013 gegen Kid Galahad. Es deutet also alles auf einen mühelosen Sieg des mittlerweile 35-jährigen Kubaners Rigondeaux hin.
Deontay Wilder vs. Chris Arreola
Nach der geplatzten Pflichtverteidigung gegen Alexander Povetkin verteidigt WBC-Schwergewichts-Champion Deontay Wilder (36-0, 35 K.o.'s) seinen Titel gegen den zweimaligen WM-Herausforderer Chris Arreola (36-4-1, 31 K.o.'s). Wilder vs. Arreola wäre vor 3-4 Jahren ein sehr interessantes Duell gewesen, Arreola scheint mittlerweile seine besten Zeiten hinter sich zu haben. Den letzten beeindruckenden Sieg feierte Arreola 2013 gegen Seth Mitchell, seitdem wurde der Kalifornier von Bermane Stiverne gestoppt und mühte sich mit Leuten herum, die er in seiner Blütezeit wohl in den ersten drei Runden ausgeknockt hätte. Die Fitness, die stets ein Problem bei Arreola war, wird mit dem Alter nicht besser geworden sein, darüber hinaus scheinen Arreolas Nehmerfähigkeiten auch nicht mehr das zu sein, was sie einmal waren. Die Defensive war nie Arreolas Stärke, weswegen er vermutlich in viele Schläge Wilders hineinlaufen wird. Das kann gegen einen derart harten Puncher nicht lange gutgehen. Ein vorzeitiger Sieg Wilders in der ersten Hälfte ist daher sehr wahrscheinlich. Ob der interessantere Kampf gegen Povetkin nachgeholt wird, darüber wird eine vom WBC durchgeführte Untersuchung Aufschluss geben, die eigentlich schon längst abgeschlossen sein müsste.
Sammy Vasquez vs. Felix Diaz
Im Vorprogramm bekommt es die amerikanische Weltergewichts-Hoffnung Sammy Vasquez (21-0, 15 K.o.'s) mit seinem bislang stärksten Gegner zu tun: Felix Diaz (17-1, 8 K.o.'s) aus der Dominikanischen Republik war 2008 Olympiasieger im Halbweltergewicht und lieferte auch bei den Profis zumeist überzeugende Vorstellungen ab. Die knappe Niederlage gegen Lamont Peterson vom Oktober 2015 war ein kleiner Rückschlag, aber kein Beinbruch. Sollte Vasquez eindrucksvoll gewinnen, würde er seinen Ruf als größte amerikanische Hoffnung neben Errol Spence unterstreichen, die erste WM-Chance sollte dann nicht mehr weit entfernt sein.
Nino Celic Q.boxen-magazin.com