Vorschau und Prognosen 14.12-15.12.2012 (Rigondeaux, Donaire, Abraham u.a.)


Young Kaelin

merthyr matchstick
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Freitag

Lee Haskins 26(11)-2(2) vs. Stephane Jamoye 23(13)-3(1)

(Bantamgewicht)
Der Brite Lee Haskins gewann den Europameisterschafts-Gürtel gegen seinen Landsmann Stuart Hall. Mutig und tapfer reist er bei seiner Pflichtverteidigung nach Belgien, um dort gegen den aufstrebenden, jungen Belgier Stephane Jamoye zu kämpfen. Der Fight sollte eigentlich schon am 7. Juli in Bristol stattfinden und wurde verschoben. Die zwei Niederlagen Haskins' sind älteren Datums. Im Jahr 2010 boxte Haskins überhaupt nicht: eigentlich sollte er gegen Andrea Sarritzu um den EM-Titel im Fliegengewicht boxen, aber der Fight wurde immer wieder verschoben. Dann sollte es gegen den Franzosen Karim Guerfi gehen und wieder kam der Fight nicht zustande. Ein wahrer Trost für alle, welche Fights verschieben müssen. 2011 gewann Haskins immerhin das Prizefighter Turnier. Trotz seiner Jugend hat Stephane Jamoye schon ein paar sehr gute Leute geboxt: Tomoki Kameda, Pungluang Sor Singyu, Jamie Mc Donnell, Leo Santa Cruz. Das Matchmaking ist jedenfalls mitunter sehr optimistisch. Trotzdem hat er nur äusserst knapp und umstritten gegen Kameda und Mc Donnell verloren und Sor Singyu als Einziger überhaupt bezwingen können. Haskins erinnert mich ein bisschen an Paulie Malignaggi. Der Junge ist als Rechtsausleger und mit seinem seltsamen Stil nicht einfach zu boxen. Bin gespannt, wie Jamoye mit Haskins zurecht kommt. Jamoye hat n guten Jab, wirkt auf mich aber nicht so robust wie Haskins. Punktsieger Haskins.

Jean Pascal 26(16)-2-1 vs. Aleksy Kuziemski 23(7)-4(3)
(leicht Schwergewicht)
In seinen letzten zwei Kämpfen gegen Box-Methusalem Bernard Hopkins konnte der Kanadier Jean Pascal nicht gewinnen. Eine schmeichelhaftes Unentschieden und eine knappe Punktniederlage sprang für ihn heraus. Eigentlich sollte Pascal im August gegen Tavoris Cloud kämpfen, aber eine Handverletzung machte Jean Pascal einen Strich durch die Rechnung. Jedenfalls ist man offenbar dran, einen Fight fürs 2013 aufzugleisen. Um nicht einzurosten, wurde der polnische Oldie Aleksy Kuziemski verpflichtet. Dieser wurde seinerzeit von Jürgen Brähmer gestoppt und verlor eigentlich alle seine wirklich grossen Fights. Auf den Videos wirkt Kuziemski solide, physisch gut, aber weder besonders schnell noch schlagstark. Keine gute Voraussetzung um gegen Jean Pascal in den Ring zu steigen. Pascal müsste alle Vorteile auf seiner Seite haben: Punchhärte, Schnelligkeit, Heimvorteil: KO-Sieg Jean Pascal.

Eleider Alvarez 10(6)-0 vs. Danny McIntosh 13(7)-3(3)
(leicht Schwergewicht)
Der aus Kolumbien stammende, nun in Kanada boxende Eleider Alvarez, gewann seinen WBO NABO-Titel, als er Journeyman Emiliano Cayetano schon in der 1. Runde ausknockte. Danach verteidigte er ihn gegen den 1. Serie Boxer Shawn Hawk und bekommt es nun mit dem Briten Danny McIntosh zu tun. Womit sich dieser einen Titel-Fight verdient hat, ist mir nicht so ganz klar, hat er doch gerade gegen Tony Bellew und Eduard Gutknecht die Segel gestrichen. Mc Intosh hat gute Parameter und die Vids zeigen, dass er gerne hinter seinem Jab arbeitet und dabei nichtmal schlecht aussieht, allerdings ist er unter Druck dann nicht mehr halb so gut und verliert schnell mal seine Linie. Wie gut Alvarez wirklich ist, lässt sich noch nicht wirklich sagen. Auch er hat einen guten Jab, und eine passable Rechte, die er mitunter gut zu timen weiss. Trotzdem bin ich vorsichtig, ihn über den grünen Klee zu loben, da ich erstmal sehen möchte, wie er unter Druck reagiert: Punktsieg Eleider Alvarez.

Brian Rose 21(6)-1(1)-1 vs. Sam Webb 18(5)-2(2)
(leicht Mittelgewicht)
Der Engländer Brian Rose hat den britischen Meistergürtel gegen Prince Arron erobert, als er diesen knapp nach Punkten besiegen konnte. Im letzten Fight schlug Rose den stark abbauenden Ex-Weltmeister Vivan Harris vorzeitig. Sam Webb wurde von ebendiesem Prince Arron in der letzten Runde völlig erschöpft gestoppt und war danach in einem Eliminator gegen Matthew Hall siegreich, sodass er sich den shot verdiente. Nun, Sam Webb ist ein harter Hund, was er gerade im Kampf gegen Arron bewies. Gute Beinarbeit, schnelle Hände. Leider ist Webb aber ein fürchterlicher Softpuncher. Rose mag der bessere Boxer als Webb sein, ist aber seinerseits auch nicht gerade überaus schlagstark und hat die schlechtere Workrate als Webb. In diesem Fight ist die Messe jedenfalls noch nicht gelesen und ich seh den Fight knapp. Ich setze trotzdem auf Rose: Punktsieg Brian Rose.

Samstag

Omar Andres Narvaez 37(20)-1-2 vs. David Quijano 15(9)-2-1

(Super Fliegengewicht)
Die argentinische Boxlegende Omar Andres Narvaez ist noch immer Weltmeister im Superfliegengewicht. Seine Profikarriere begann er vor 12 Jahren. Narvaez wurde nach nur 2 Jahren Weltmeister im Fliegengewicht, stieg 2010 ins Super Fliegengewicht auf, wo er wieder Weltmeister wurde. Danach wagte er den Schritt ins Bantamgewicht, wo er Nonito Donaire klar nach Punkten unterlag. Nun ist er wieder zurück im Super Fliegengewicht, wo er wohl auch hingehört. Im letzten Fight gewann er gegen den starken jungen Mexikaner Johnny Garcia eindrücklich. Gegner ist diesmal David Quijano, ein junger Puerto Ricaner, der die Grossen der Zunft auch noch nicht vor den Fäusten hatte und bei seinem letzten Fight einen mühsamen Punktsieg gegen Filippiniens Nr. 15, Juanito Rubillar, einfahren konnte. Auf dem Video sieht Quijano solide aus. Trotzdem müsste Narvaez schon besser sein und Quijano locker ausboxen können: Punktsieg Omar Andres Narvaez.

Arthur Abraham 35(27)-3 vs. Mehdi Bouadla 26(11)-4(1)
(Super Mittelgewicht)
In seinem letzten Kampf eroberte Arthur Abraham gegen Robert Stieglitz den WBO-Titel. Bei seiner ersten Titelverteidigung nimmt es Abraham locker und kämpft gegen den Franzosen Mehdi Bouadla. Dieser kam gegen Gennady Golovkin über die Runden und wurde von Mikkel Kessler in der 6. Runde gestoppt. Bouadla ist ein Fighter mit einer im Vergleich zu Abraham gutem Output. Zusammen mit der Tatsache, dass Bouadla 2 Jahre jünger als Abraham ist, hat es sich dann aber auch schon bei den Argumenten für Bouadla. Erfahrung, besseres Boxen, härtere Punches seh ich alles besser bei Abraham. Der Kampfausgang wird wohl davon abhängen, ob Abraham sein Pflegma abstreifen kann. Ich glaube, Abraham löst die Aufgabe mit Bravour: KO-Sieg Arthur Abraham.

Jack Culcay 13(9)-0 vs. Jean Michel Hamilcaro 17(6)-4-3
(leicht Mittelgewicht)
Der ursprünglich aus Ecuador stammende Jack Culcay ist noch immer unbesiegt. Beim Kampf gegen den französischen Lighthitter Jean-Michel Hamilcaro verteidigt er seinen WBA-Inter Continental-Titel zum zweiten Mal. In seinem letzten Fight gegen den physisch robusten Mark Thompson profitierte Culcay von einer early stoppage. Dabei hinterliess Culcay durchaus einen guten, wenn auch nicht überragenden Eindruck. Hamilcaro erlitt alle seine 4 Niederlagen bei seinen Profianfängen und wurde dabei nie ausgeknockt. Danach fand er besser in die Spur und erzielte seinen wohl besten Sieg in Italien, als er den einheimischen Lenny Bottai stoppte. Zuletzt gelang ihm ein schmeichelhaftes Unentschieden gegen den italienischen Oldie Francesco Di Fiore, wobei Hamilcaro in der 4. Runde am Boden war. Nundenn, Culcay müsste diesen Fight klar bestimmen und gewinnen können. Da Hamilcaro noch nie ausgeknockt wurde, tipp ich mal auf: Punktsieg Jack Culcay.

Mateusz Masternak 28(21)-0 vs. Juho Haapoja 18(11)-2(1)-1
(Cruisergewicht)
Im Kampf um den vakanten Europameisterschafts-Gürtel treffen der Pole Mateusz Masternak und der Finne Juho Haapoja aufeinander. Beim Namen Juho Haapoja denkt man eher an eine Figur des finnischen Schreiberlings Arto Paasilinna, aber Haapoja ist tatsächlich ein Boxer. Jedenfalls startete Haapoja durchaus Paasilinna-mässig in seine Boxkarriere, da er gleich sein Debut verlor. Nach einer KO-Niederlage gegen Denis Bakhtov erfand sich Haapoja neu und verlor keinen Kampf mehr. 1.Serie Boxer sind da allerdings bei der Gegnerschaft nicht vertreten. Nur unwesentlich besser sieht die Sache beim Polen Mateusz Masternak aus. Wieso er auf Rang 9 bei boxrec gerankt ist, ist mir ein Rätsel. Auffällig ist die Differenz der KO-Quote: Obwohl Masternak leicht bessere Gegnerschaft hatte, liegt er bei 75 % im Gegensatz zu den 50 % des Finnen. Masternak boxt offen wie ein Scheunentor, wobei ich da an ein extra grosses Scheunentor denke. Beim Fach Deckung hatte er einen Fensterplatz und verlässt sich lieber auf seine Reflexe. Ansonsten schlägt er einen guten Jab und hat sicher Dampf in den Fäusten. Ob er implodiert, wenn mal Fäuste in seine Richtung fliegen, wird sich weisen. Seine Freundin jedenfalls ist ein echter Hingucker. Grüsse von meiner Seite. Haapoja sieht genauso aus, wie man einen gemütlichen finnischen Sauna-Gänger vorstellt: etwas schwabblig um die Hüften mit einem Gesicht, welches man sich gut in finnischen Wäldern vorstellen kann. Haapoja boxt vorsichtig und verschanzt sich hinter einer guten Deckung. Interessantes Matchup, denn Masternak wird Haapoja mit Sicherheit mit seinem Jab stören. Die Frage wird wohl sein, ob Haapoja so gut boxen kann, dass er mit dem Jab Masternaks umgehen kann und dann selber ins Ziel trifft. Ich glaube nicht wirklich dran: Masternak WP Haapoja.

Edmund Gerber 22(14)-0 vs. Michael Sprott 36(17)-19(10)
(Schwergewicht)
Nun kommt es also doch zum Revanchekampf zwischen Edmund Gerber und Michael Sprott. Im ersten Kampf schickte Gerber Sprott schwer zu Boden. Dieser erhob sich zunächst etwas wacklig, wirkte in der Ecke aber ok , hob auch seine Arme zum Zeichen der Gefechtsbereitschaft und wurde dann etwas seltsam vom Referee Gerhard Sigl aus dem Kampf genommen. Sprott wiederum war megasauer und stiess den Schiri zu Boden. Wo es in anderen Sportarten wohl ne 1-2 jährige Denkpause gegeben hätte, kommts hier nur 3 Monate später zum Rematch. Nun, im Fight selber hatte Gerber doch seine liebe Mühe mit Sprott. Allerdings war der Schlag, der zum Niederschlag führte aller Ehren wert. Gehe davon aus, dass Gerber wieder gewinnt: Punktsieg Edmund Gerber.

Giacobbe Fragomeni 29(12)-3(2)-2 vs. Silvio Branco 62(37)-10(4)-3
(Cruisergewicht)
Noch immer konnte der WBC Silber-Titel nicht vergeben werden. Beim ersten Treffen der italienischen Box-Methusalems Giacobbe Fragomeni und Silvio Branco resultierte ein Unentschieden. Durch eine Aufholjagd in den letzten 4 Runden, begünstigt durch ein Nachlassen Brancos, schaffte es Fragomeni, sich noch ein Unentschieden zu holen. Ob das mit 43 und 46 Jahren noch Sinn macht, sich da nochmal zu einer Schlacht in den Ring zu stellen? Nun, mittlerweise sind die 2 auch nicht jünger geworden. Branco wäre sicher eigentlich der bessere Boxer, aber Fragomeni ist jünger und unverbrauchter. Ich glaube, diesmal wird es Fragomeni richten, weil Branco einfach zuviel Substanz gelassen hat: Punktsieg Giacobbe Fragomeni.

George Groves 15(12)-0 vs. Glen Johnson 51(35)-17(1)-2
(Super Mittelgewicht)
Bereits zum 4. Mal verteidigt der noch unbesiegte Brite George Groves seinen Commonwealth Titel. Gegner ist der unverwüstliche Jamaikaner Glen Johnson. Dieser hat von seinen letzten 10 Fights 6 verloren. Nun, trotzdem ist Johnson nicht vollends abzuschreiben, waren seine Besieger allesamt Grössen: 2x Dawson, Cloud, Froch, Bute, Fonfara sind die creme de la creme der Liga. George Groves kann da in Sachen Gegnerschaft definitiv nicht mithalten. Allerdings hat er mit dem hauchdünnen Sieg gegen James DeGale immerhin ein Ausrufezeichen gesetzt. Nun, ich bin von George Groves nicht 100 %-ig überzeugt. Habe noch immer viele Fragezeichen. Allerdings kann er boxen und hat die Jugend und den Heimvorteil auf seiner Seite. Glen Johnson wird wohl wirklich nicht mehr besser und baut langsam aber sicher immer mehr ab. Kein Wunder, schliesslich ist er 43-jährig und sieht bei allem Respekt mindestens so alt aus. Ich kanns drehen und wenden wie ich will, vermutlich wird Groves das Ding doch nach Punkten einfahren. Weil ich Johnson mag, tipp ich mit ein bisschen Schmerz zwischen den Buchstaben: Punktsieg George Groves.

Amir Khan 26(18)-3(2) vs. Carlos Molina 17(7)-0-1
(leicht Weltergewicht)
Wo führt der Weg von Amir Khan hin? Seine beiden letzten Fights hat Amir Iqbal Khan, wie er mit vollem Namen heisst, verloren. Gegen Lamont Peterson gabs eine umstrittene, knappe Punkteniederlage, welche durch einen umstrittenen Punktabzug in der 12. und letzten Runde besiegelt wurde. Danach wurde Khan vom gut boxenden Danny Garcia in der 4. gestoppt, nachdem er schon in der 3. Runde auf dem Boden war. Amir Khan ist zweifellos ein äusserst spektakulärer Boxer. Man kann nie wissen, ob er sich nicht eine harte Hand einfängt oder seinen Gegner doch dominiert und evtl. sogar ausknockt. Nun gehts also für ihn zum wiederholten Male zum drawing board. Der noch unbesiegte US-Amerikaner Carlos Molina wird ihm da vorgesetzt. Ein 27-jähriger Fighter, der erst seit 5 Jahren profimässig unterwegs ist und als besten Mann Marcos Leonardo Jimenez, einen 3. Serie Boxer knapp nach Punkten geschlagen hat. Nun, angesichts der Schlagschwäche Molinas scheint das Risiko für Khan überschaubar. Man will ihn offensichtlich erstmal durchschnaufen lassen, nach den bitteren Niederlagen zuletzt. Wer nun denkt: huch, Carlos Molina, kenn ich doch, das ist doch der, welcher gegen James Kirkland geboxt hat? muss ich enttäuschen. Dies ist ein anderer Carlos Molina, boxt in einer ganz anderen Gewichtsklasse und hat mit jenem nur den schönen Namen gemeinsam. Nun, natürlich ist der Fight eine grosse Chance für den jungen Molina. Aber ich glaube da irgendwie nicht an einen Upset: KO-Sieg Amir Khan.

Leo Santa Cruz 22(13)-0-1 vs. Alberto Guevara 16(6)-0-0
(Bantamgewicht)
Der mexikanische IBF-Champion Leo Santa Cruz mit dem lustigen Nicknamen "teremoto" , was übersetzt Erdbeben heisst, steigt gegen den ebenfalls unbesiegten Landsmann Alberto Guevara in den Ring. Leo Santa Cruz hat sich hervorragend entwickelt, wirkt von Jahr zu Jahr besser und stoppte zuletzt Victor Zaleta in der 9. Runde. Gegner Alberto Guevara boxt erst seit 3 Jahren professionell. Bester Sieg war wohl gegen den 2. Serie Mann Raul Hidalgo, den er nach Punkten besiegen konnte. Die Vids zeigen Cruz als versierten Techniker, mit mässigem Punch, sehr gutem Output und guter Deckung. Kein Zweifel, der Junge kann boxen. Von Alberto Guevara hab ich leider keine Videos gesehen. Trotzdem ist bei dieser Begegnung der Champ Cruz zu favorisieren. Guevara ist noch nie die vollen Runden gegangen und nur 1 mal die 10 Runden, nur einmal acht. Ich glaube, Guevara ist einfach noch zu unerfahren für Cruz: KO-Sieg Leo Santa Cruz.

Deontay Wilder 25(25)-0 vs. Kelvin Price 13(6)-0
(Schwergewicht)
Aussergewöhnliches tut sich an diesem Wochenende: zwei unbesiegte US-amerikanische Schwergewichtler treffen aufeinander! Die amerikanische Hoffnung Deontay Wilder trifft dabei auf den Landsmann Kelvin Price. Deontay Wilder hat alle seine Gegner bislang stoppen können und dies bei nicht weniger als 25 Fights! Es heisst, der sportlich begabte Wilder hätte von einer Football- oder Basketball-Karriere geträumt, hätte aber unter anderem auch wegen seiner Tochter, welche an einer Beeinträchtigung der Wirbelsäule leidet, sich auf eine Boxerkarriere konzentrieren müssen. An den Olympischen Spielen 2008 holte Wilder für die USA Bronze und scheiterte in den Halbfinals klar am Italiener Clemente Russo. Bei den Profis hat Wilder bisher nur die üblichen verdächtigen Journeymen geboxt, welche höchstens als 3. Serie Boxer angesehen werden dürfen. Man könnte diese Leute auch böse als Fallobst bezeichnen. Insofern ist Oldie Kelvin Price bereits ein unglaublicher Step-up. Price hat genau genommen sogar die besseren Leute geboxt. Insbesondere der knappe Sieg gegen Tor Hamer lässt doch aufhorchen. Der Fight Wilder vs. Price sollte übrigens schon im August stattfinden, wurde aber aufgrund einer Verletzung Price' verschoben. Die Videos zeigen, dass Wilder grundsätzlich gute Parameter hat. Er hat mit 2.01 m die richtige Grösse und hat einen guten Punch. Allerdings seh ich auch einen boxerisch unausgereiften Mann, der z.T. übelstes Fallobst boxte. Price ist mit 2.01 m genau gleich gross wie Wilder, mit seinen 37 Jahren ganze 10 Jahre älter. Die Videos zeigen eine fürchterliche Beinarbeit von Price. Der Junge hat durchaus einen schnellen Jab, aber er hat einfach keinen Saft in seinen Schlägen. Sobald etwas zurück kommt, ist er zudem schnell mal in Troubles. Keine gute Voraussetzung, um gegen Deontay Wilder anzutreten. Ich glaube, Wilder wird sich da durchsetzen: KO-Sieg Deontay Wilder.

Shawn Porter 20(14)-0 vs. Julio Diaz 40(29)-7(5)
(Weltergewicht)
Das klassische Klischee eines alternden Stars gegen einen Newcomer gibts in der Begegnung zwischen dem Exweltmeister Julio Diaz und Shawn Porter zu sehen. Wird es Julio Diaz gelingen, das Rad der Zeit zurückzudrehen und den Youngster Porter zu besiegen? Diaz boxt seit nunmehr 13 Jahren professionell. In letzter Zeit häufen sich die Niederlagen Diaz' und es scheint, als habe er seinen Zenit überschritten. 2011 wurde er von Kendall Holt brutal ausgeknockt. Danach kam er mit zwei Siegen gegen Leute aus der hinteren Reihe zurück. Shawn Porter hat in seinem letzten Fight sein Meisterstück abgeliefert, als er den hoch eingeschätzten Alfonso Gomez knapp nach Punkten schlagen konnte. Porter war auch schon Sparringpartner von Manny Pacquiao. Auf den Videos sieht Porter durchaus explosiv aus. Er ist sehr kräftig gebaut und ein Kraftwürfel. Die Schnelligkeit wird er gegen Julio Diaz brauchen, denn dieser ist 5 cm grösser und wird wohl Reichweitenvorteile ausspielen können. Ich werde bei dieser Begegnung das Gefühl nicht los, dass Diaz durchaus gut aussehen wird, früher oder später aber voll in eine explosive Hand Porters läuft: KO-Sieg Shawn Porter.

Alfredo Angulo 21(18)-2(1) vs. Jorge Silva 19(15)-2(2)-2
(leicht Mittelgewicht)
Der Kampf zwischen den Mexikanern Alfredo Angulo und Jorge Silva verspricht knackig zu werden. Beide haben gute KO-Quoten. Alfredo Angulo wird dem Einen oder Anderen noch in Erinnerung sein, weil er gegen James Kirkland kämpfte und dabei eine tolle 1. Runde ablieferte. Zwar verlor er den Fight durch KO, jedoch kam er in seinem letzten Kampf gegen den 2. Serie Boxer Raul Casarez zurück und knockte diesen schon in der 1. Runde aus. Jorge Silva begann das Profiboxen schon mit 16 Jahren. Mit 17 boxte er gegen den erfahrenen Armando Robles und wurde von diesem gestoppt. Danach setzte Silva zu einer Serie von Siegen gegen Journeymen an und wurde erst im Jahr 2011 vom starken Daniel Sandoval gestoppt. In seinem letzten Kampf zeigte er erneut sein gutes Potential auf, als er dem starken Japaner Yoshigiro Kamegai immerhin ein remis abtrotzte. Angulo ist immer wieder in harten Fights zu sehen. Give and take-action. Er hat einen guten Punch und entwickelt guten Druck. Das Video Jorge Silva - Alvaro Robles zeigt einen Vorgeschmack darauf , wie die Begegnung zwischen Angulo und Silva laufen könnte: Irgendwann ist der Druck einfach zu gross und Silva läuft in eine knackige Hand Angulos: KO-Sieg Alfredo Angulo.

Nonito Donaire 30(19)-1 vs. Jorge Arce 61(46)-6(3)-2
(Super Bantamgewicht)
Bei seiner 4. Titelverteidigung trifft der Filippino Nonito Donaire auf seinen mexikanischen Vorgänger. Arce hungerte sich ins Bantamgewicht runter und gewann im November 2011 den WBO-Titel gegen Angky Angkotta. Danach stieg er wieder ins Super Bantamgewicht auf und gewann gegen Lorenzo Parra und Mauricio Martinez. Arce ist natürlich überaus erfahren und zweifellos ein sehr guter Boxer. Dies ist jedoch Donaire auch. Er hat seinen zweiten Profifight verloren und ist danach immer siegreich geblieben und gilt als einer der besten Fighter pound per pound. Ich gehe davon aus, dass Arce den Fight hart machen wird. Allerdings seh ich so oder so fast alle Vorteile bei Donaire: ich glaube, dass Donaire unverbrauchter, schneller ist. Zudem hat er genug Punch, um Arce im Schach zu halten. Wenn Arce mitschlägt hat auch er seine Chance, aber er geht ein grosses Risiko ein, ausgeknockt zu werden. Wenn er die safety Kugel schiebt, gehe ich von einem langweiligen, einseitigen Fight aus. Doch dafür ist Arce irgendwie einfach nicht der Boxer. Deshalb wird das früher oder später eine Schlacht und ich geh davon aus, dass dies dann Donaire gewinnt: KO-Sieg Nonito Donaire.

Guillermo Rigondeaux 11(8)-0 vs. Poonsawat Kratingdaenggym 48(33)-2
(Super Bantamgewicht)
Trotz seiner nur 11 Profifights ist der Exil-Kubaner Guillermo Rigondeaux irgendwie schon ein Urgestein im Super Bantamgewicht. Diesmal muss er gegen den starken Thailänder Poonsawat Katingdaenggym ran. Dessen Niederlagen gegen auf das Konto von Voldymyr Sydorenko aus dem Jahr 2006 in Deutschland und gegen Exweltmeister Ryol Li Lee. Kratingdaenggym hat durchaus die Power, einen Rigondeaux auszuknocken. Deshalb ist dies keine einfache Aufgabe für Rigondeaux, der mitunter mit dem Feuer spielt, was er sich gegen Kratingdaenggym nicht leisten kann. Das bessere Boxen sehe ich grundsätzlich bei Rigondeaux. Schneller dürfte er auch sein. Wenn er nur nicht manchmal derart überheblich wäre! Nun, wie gesagt, für mich hat dieser Fight durchaus Upsetpotential. Vor die Wahl gestellt, entscheide ich mich trotzdem für Rigondeaux. Daher: Punktsieg Guillermo Rigondeaux.
 
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Lord Krachah

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Super Prognosen.:wavey:

Ich freu mich dieses Wochenende hauptsächlich auf Groves in UK und die HBO Card. Donaire ist immer eine Reise wert und Poonsawat mal auf HBO zu sehen, erfüllt mich auch mit Freude. Früher war ich ja so ein kleiner Fan, in den letzten Jahren ist es allerdings ziemlich still geworden, mal sehen, was mein Lieblingsthailänder noch so drauf hat.
 

flowseven

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Positiv wurde er nicht getestet. Er hat den medizinischen Test wohl nicht geschafft. Scheint wohl irgendeine Krankheit zu haben. ******e.:( Da wäre vielleicht sogar ein Upset drin gewesen.

Hab das nur bei Twitter aufgeschnappt ;) da heißts gleich mal positiv...

Wish him nothing but the best
 

holy Cow!

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Bei Donaire vs. Arce besteht die Frage wohl einzig und allein daraus, wieviele linke Haken es braucht, bis Arce kampfunfähig ist. Ich will aber nicht dass Arce verprügelt wird! Er ist einer der größten Warrior überhaupt, aber auf dem Skilllevel einfach verloren mit seinem Stil. Hoffentlich kriegt er wenigstens ein angemessenes Schmerzensgeld.
 

desl

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Rigondeaux gegen Poonsawat hätte mich interessiert ... schade drum.


Donaire gegen Arce?
Von beiden hab ich jeweils die Kämpfe gegen Vic Darchinyan gesehen.
Arce ist eigentlich schon wieder zu sehr Brawler, als dass ich ne Chance für ihn gegen Donaire sehen würde ... selbst wenn er mit Pferd über die Ringseile steigt.


Ich dachte übrigens zunächst, dass Amir Khan gegen den Carlos Molina boxt: http://boxrec.com/list_bouts.php?human_id=240119&cat=boxer

Das hätte mich dann doch etwas überrascht.
 
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holy Cow!

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http://www.boxingscene.com/larry-merchant-ends-his-hbo-run-this-saturday-night--60429

So wie es aussieht, ist am Samstag der letzte Arbeitstag für Larry Merchant bei HBO. Das finde ich echt traurig. Ich dachte der alte Mann bleibt am Mikrofon bis er stirbt. :(

So irritierend und nervig seine Art für manche vlt auch war, ich fand seinen Oldschool Stil immer cool. Er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen und sich nicht davor gescheut in Post Fight Interviews teilweise sehr unbequeme Fragen zu stellen.
 

flowseven

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So wie es aussieht, ist am Samstag der letzte Arbeitstag für Larry Merchant bei HBO. Das finde ich echt traurig. Ich dachte der alte Mann bleibt am Mikrofon bis er stirbt. :(

So irritierend und nervig seine Art für manche vlt auch war, ich fand seinen Oldschool Stil immer cool. Er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen und sich nicht davor gescheut in Post Fight Interviews teilweise sehr unbequeme Fragen zu stellen.

Kerllermann ist schlimm :(

Ich hoffe, dass der jetzt ned bei jedem Kampf ringside is....
 

Tobi.G

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So wie es aussieht, ist am Samstag der letzte Arbeitstag für Larry Merchant bei HBO. Das finde ich echt traurig. Ich dachte der alte Mann bleibt am Mikrofon bis er stirbt. :(

So irritierend und nervig seine Art für manche vlt auch war, ich fand seinen Oldschool Stil immer cool. Er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen und sich nicht davor gescheut in Post Fight Interviews teilweise sehr unbequeme Fragen zu stellen.

Auch als Kommentator muss man erkennen wann die Zeit reif ist. Und bei Merchant ist die Zeit definitiv reif.
 

Tobi.G

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Schade, Rigo hätte ich gerne gesehen. Was Poonsawaat angeht kann ich mich entscheiden zwischen :( und :mensch:
 

wicked

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Kerllermann ist schlimm :(

Ich hoffe, dass der jetzt ned bei jedem Kampf ringside is....


Warum denn das? Stört dich seine Art oder eher seine Aussagen?

Ich persönlich finde, dass er sich sehr gemacht hat. Traut sich auch eher ein wenig gegen den Strom zu schwimmen, wenn es um die Einschätzung eines HBO-Lieblings geht (Pacquiao, Mayweather, Chavez Jr.).
Die paar Ausrutscher (Devon Alexander = Boxer-Puncher ??? ) verzeihe ich ihm.

Aber seine Art ist schon ein wenig gewöhnungsbedürftig.
 

flowseven

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Warum denn das? Stört dich seine Art oder eher seine Aussagen?

Ich persönlich finde, dass er sich sehr gemacht hat. Traut sich auch eher ein wenig gegen den Strom zu schwimmen, wenn es um die Einschätzung eines HBO-Lieblings geht (Pacquiao, Mayweather, Chavez Jr.).
Die paar Ausrutscher (Devon Alexander = Boxer-Puncher ??? ) verzeihe ich ihm.

Aber seine Art ist schon ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Kellermann redet sooo verdammt langsam und spricht mit den Boxern als wären sie geistig zurückgeblieben...
 

Young Kaelin

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Kellermann redet sooo verdammt langsam und spricht mit den Boxern als wären sie geistig zurückgeblieben...

Vielleicht möchte er einfach, dass ihn auch der Letzte gut versteht. Ich finde vielleicht Kellermanns Augenspiel irritierend, was er inhaltlich sagt, ist imo allerdings auf allerhöchstem Niveau. Fuer mich einer der Besten seiner Zunft, ich höre gerne hin. :thumb:
 

holy Cow!

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Kellerman hat sich gemacht in den letzten 2 Jahren. Inhaltlich ist er gut und diskutiert auch mal aus einer unpopulären Sichtweise heraus, wenn er von seiner Meinung überzeugt ist.
Sein aufgesetzt wirkendes langsames Sprechtempo hat mich früher aber auch enorm gestört. Dazu dann solche Worthülsen wie "What a savage exchange in the middle of the ring." die er möglichst prätentiös vortrug, als ob er sie aus einem Buch ablesen würde. Da war Einiges an Effekthascherei dabei und das konnte einem schon den Nerv rauben. Aber ich denke er geht mittlerweile einen guten Weg.
Um an Larrys Kultstatus ranzukommen brauch er aber noch mindestens 20 Jahre.
 
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