Young Kaelin
merthyr matchstick
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Freitag
Darleys Perez 30(19)-1 vs. Jaider Parra 23(12)-1(1)-1
(Leichtgewicht)
Der Kolumbianer Darley Perez gewann seinen WBA-interim Titel gegen den mediokren Dominikaner Argenis Lopez. Als Nr. 1 der WBA geführt, kämpft Perez in seiner Heimat gegen den Venezuelaner Jaider Parra. Dieser schlug sich bei seinem WM-Fight in Japan gegen den Champ Uchiyama ganz ordentlich, kam in der 4. Runde in Schwierigkeiten und wurde in der 5. nach einem Körpertreffer ausgezählt. Perez einzige Niederlage resultiert aus dem Fight gegen Yuriorkis Gamboa, wo er in der 1. runter musste, trotzdem erstaunlich gut mithielt und insgesamt doch zu wenig tat, um die Punktrichter nachhaltig zu beeindrucken. Beides sind gute Boxer, bewegen sich gut, haben ein gutes Auge. Allerdings haben beide auch nicht sonderlich viel Dampf in den Fäusten. Ich erwarte hier keine begeisternde Ringschlacht, sondern einen Heimboxer Perez, der sehr bedächtig und konzentriert agiert. Eine zähe Sache also, mit wenig klaren Treffern, aber viel taktischem Geplänkel. Nach 12 ereignisarmen Runden wird wohl der Heimboxer zum vielumjubelten Sieger gekürt: Punktsieger Darleys Perez.
Alexander Povetkin 27(19)-1 vs. Carlos Takam 30(23)-1-1
(Schwergewicht)
Nachdem Carlos Takam den WBC Silver Titel gegen Tony Thompson überzeugend gewann, reist er nun ins kalte Moskau, um dort auf den Russen Alexander Povetkin zu treffen. Dieser kam nach einer klaren Niederlage gegen Wladimir Klitschko, wo er sich trotz allem tapfer schlug, gut gegen Charr zurück und knockte diesen in der 7. Runde aus. Die Ausgangslage Takam vs. Povetkin ist vielversprechend: die zwei passen sehr gut zueinander. Da der stets bemühte, drückende Takam, dort der wohl boxerisch talentiertere Povetkin, der aber unter Druck auch mal hintenraus nachlassen kann. Die Frage wird sein: kann Takam tatsächlich soviel Druck aufbauen, dass er Povetkin aus dessen Wohlfühlzone schieben kann? Ist Takams Deckung, Takams Kinn gut genug, um Povetkin in die hinteren Runden zu tragen und Povetkin dort in Schwierigkeiten zu bringen? Halte auch das Szenario für möglich, dass Povetkin seine bessere Boxschule in die Waagschale wirft, Takam beherrscht und dessen Schwachstellen eindrucksvoll offenlegt. Zweifellos eine tolle Kampfansetzung. Ich glaube, Takam wird hier exposed: KO-Sieg Alexander Povetkin.
Rakhim Chakhkiev 19(14)-1(1) vs. Giacobbe Fragomeni 32(13)-4(3)-2
(Cruisergewicht)
Nachdem Grigory Drozd seinen Europameistertitel wegen der WM-Chance gegen den Polen Wlodarczyk niederlegte, streiten sich nun der Russe Chakhkiev und der Italiener Fragomeni um den Gürtel. Chakhkiev war Olympiasieger im Schwergewicht in Peking, wo er unter anderen auch Clemente Russo bezwang. Bei seiner einzigen Niederlage bei den Profis gegen Wlodarczyk schlug sich Chakhkiev irgendwie selber, als er überpacete und nach Punkten in Führung liegend gestoppt wurde. Boxmethusalem Fragomeni hat offensichtlich auch mit 45 Jahren noch nicht genug geboxt und versucht seiner Titelsammlung nach seinem 2007 gewonnenen EBU-EU Gürtel nun auch noch den "richtigen" EBU Gürtel nachzureichen. Auf dem Videoausschnitt gegen Wlodarczyk aus dem Jahr 2013 wirkt Fragomeni noch erstaunlich fit. Zwar ist die Breite seines Oberkörpers durchaus eine Empfehlung für eine italienische Verfilmung als Obelix aber shot ist er nicht. Nach 6 Runden blieb er trotzdem ordentlich verbeult in seiner Ecke sitzen. Vorausgesetzt, dass Chakhkiev etwas aus dem Fight mit Wlodarczyk gelernt hat und es nicht wieder zu schnell zu gut machen will, sehe ich hier Fragomeni ordentlich überfordert. Die Jugend, das bessere Boxen, der Heimvorteil, alle Trümpfe liegen hier beim Russen. KO-Sieg Rakhim Chakhkiev.
Eduard Troyanovsky 18(15)-0 vs. Jose Alfaro 27(23)-8(5)-1
(Leichtgewicht)
Jose Alfaro ist der lebende Beweis dafür, dass ein Boxer in Ausübung seiner Tätigkeit die Welt erkunden kann. Der Nicaraguer boxte schon in den USA, Mexico, Deutschland, Japan, Argentinien, wo er allerdings fast ausnahmslos verlor. Nun führt die Reise für den Weltenbummler also nach Russland, wo er auf den bei den Profis ungeschlagenen Russen Troyanovsky trifft. Alfaro hat in den letzten 2 Jahren nur einmal gekämpft. Dürfte also etwas rusty sein. Eigentlich hätte Troyanovsky im April schon Richar Abril boxen sollen, hatte sich aber eine Fraktur eines Fingers zugezogen. Abril boxte im September Tatli und Troyanovsky kommt nun also gegen Alfaro zurück. Troyanovsky sieht auf den vids doch sehr ungestüm aus. Zwar hat er guten Speed, aber irgendwie sollte er noch viel Zielwasser trinken. Sagenhaft, was der Junge alles so daneben schlägt. Troyanovsky hat schnelle Beine, passabel Power, aber im Infight hat er noch Schwächen. Wenn er lang boxt, man ihn gewähren lässt, sieht er ganz gut aus aber irgendwie überzeugt er mich nicht wirklich. Seine Gegnerschaft war bislang sehr bescheiden. Gegner Alfaro hat immerhin mit Soto, Morales im Ring gestanden. Trotzdem spricht hier einiges für Troyanovsky: Heimvorteil, Speed, Jugend. Alfaro hat vermutlich im Infight Vorteile und hat trotz geringerer Grösse die längeren Arme. Insgesamt kommt das sehr draufan, mit welcher Einstellung Alfaro in den Ring steigt. Ich vermute, dass er sich nochmal über eine gute Börse freut und da die Russenparty nicht wirklich spoilen will: KO-Sieg Eduard Troyanovsky.
Manuel Charr 26(15)-2(2)vs. Michael Grant 48(36)-5(4)
(Schwergewicht)
Beide Boxer kommen von schweren KO-Niederlagen zurück und für Michael Grant wird es mit seinen mittlerweile 42 Jahren wohl der letzte Versuch sein, nochmals anzugreifen. Ansichts seiner doch etwas biederen Boxausbildung wird das wohl auch diesmal früher oder später in die Hosen gehen. Charr hat sich gegen einen guten Povetkin achtbar geschlagen, auch wenn er im Grunde chancenlos war. Immerhin hat er mit Grant nun einen Fighter vor den Fäusten, dem er weh tun kann. Ich glaube, dass Grant grundsätzlich mehr Dampf in den Fäusten hat als Charr und dieser wohl besser daran tut, die Fäuste erstmal hochzunehmen. Uebersteht er die ersten vier, fünf Runden wird sich Grant seines Alters bewusst werden und passabel abbauen. Der Fightplan für Charr seh ich so: in den ersten 3-4 Runden die Deckung kompakt halten. Nicht mitzutraden, sondern auf guten Beinen sich aus der Gefahrenzone bringen. Nadelstiche setzen und mittels rein/raus mind. 2 Runden gewinnen. Körpertreffer anbringen. Nach der 5. Runde das Tempo erhöhen, Körper/Kopf-Serien einstreuen und Grant sukzessive ermüden und dann auseinanderschrauben. Für Grant seh ichs eher so, dass er versuchen muss, Charr gleich ordentlich zu überraschen. Ihn bald mal "kalt" zu erwischen. Ich geh davon aus, dass es Grant einfach nicht mehr drauf hat und in den hinteren Runden halb vor Müdigkeit, halb von Charrs Schlägen KO geht: KO-Sieger Manuel Charr.
Samstag
Hekkie Budler 26(9)-1 vs. Xiong Zhao Zhong 24(14)-5(1)-1
(Strohgewicht)
Wer sich für kleinste Gewichtsklassen interessiert, sollte sich diesen Fight zwischen dem süd afrikanischen WBA-Champ Hekkie Budler und dem chinesischen Herausforderer Xiong Zhao Zhong nicht entgehen lassen. Hier boxt die Fightnews Nr. 1 gegen die Fightnews Nr. 6. Zu Hekkie Budler habe ich eine besondere Beziehung, weil ich den über facebook kennengelernt habe, als er noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt war. Inzwischen ist er Weltmeister geworden und kämpft gegen den vormaligen WBC-Champ Zhong. Der war mit seinem Sieg über Javier Martinez Resendiz der erste Chinese, der jemals Boxweltmeister bei den Profis wurde.
Zhong ist mit 1.52 m sehr viel kleiner als Budler, der sich selbst mit 1.60 m angibt. Budler hat in der Regel eine sehr geschlossene Deckung. Zhong findet aber mit seinen kurzen Armen immer wieder erstaunliche Winkel und feuert sowohl seine Rechte als auch die Linke mit tollem Speed. Hier dürfte er sogar leichte Vorteile gegenüber Budler besitzen. Dessen Stärken liegen in seiner Reichweite, dem langen Boxen und gefährlichen Körperhaken. Die werden dem Chinesen wohl nicht schmecken und ich bezweifle, dass Zhong gegen Budler soviel trifft wie noch gegen Novoa. Den Kampfverlauf seh ich so, dass Budler Zhong lang boxt, der vielleicht den einen oder anderen Schwinger Foch mal ins Ziel bringt, aber Budler immer mal wieder seine gefährlichen Körperhaken einstreut und Zhong so die Luft aus den Lungen reisst. Ab Mitte des Fights werden die Körperserien bei Zhong ihren Tribut fordern und er wird ähnlich auseinander brechen wie gegen Novoa. KO-Sieg Hekkie Budler.
Ryno Liebenberg 16(11)-0 vs. Eleider Alvarez 15(8)-0
(leicht Schwergewicht)
Bei diesem Fight treffen zwei unbesiegte Fighter aufeinander. Der Südafrikaner Ryno Liebenberg verteidigt seinen unbedeutenden WBC Silver Titel gegen den Kolumbianer Alvarez, der mittlerweile in Kanada residiert. Fightnews führt Alvarez auf Platz 9, Liebenberg auf 10. Die Tippspieler werden sich wohl die Haare raufen. Eleider Alvarez war ein passabler Amateur und gewann 2007 die Pan american Games. Liebenbergs Gegnerschaft war bislang etwas besser als jene von Alvarez. Ryno bezwang in seinem letzten Fight trotz einem Cut Denis Grachev nach Punkten. Alvarez bester Sieg war wohl gegen Edison Miranda. Nun, ich gehe von einem engen, wenig unterhaltenden Fight aus. Glaube die zwei werden das sehr vorsichtig angehen. Viel wird davon abhängen, wer hier den Vorwärtsgang einschaltet und wer seinen Jab etablieren kann, was imo Alvarez sein müsste. Rechne mit einer knappen Punkteentscheidung in einem langweiligen Fight, wo beide mit ihren konditionellen Defiziten geplagt sein werden. Knapper Punktsieger: Eleider Alvarez.
Randy Caballero 21(13)-0 vs. Stuart Hall 16(7)-3-2
(Bantamgewicht)
Stuart Hall verlor im letzten Kampf seinen IBF Bantamgewichts-Titel via SD an Paul Butler. Dieser wiederum entschied sich, eine Gewichtsklasse runterzusteigen und den Super Fliegengewichtstitel Zolani Tetes anzugreifen. Dieser Fight kam nicht zustande, da sich Tete die Hand brach und so steht Butler erstmal mit nichts da und hält sich mit einem Kampf gegen Ismael Garnica busy. So kommt Stuey Hall also doch nochmal zu einem WM-Fight und zwar gegen die Nr. 1 Randy Caballero. Der hat einen sehr guten Amateur-Rekord mit 167-10. Caballero gewann den Eliminator gegen den Japaner Kohei durch KO. wie sehr man sich über den Zustand eines Boxers täuschen kann, sieht man auch bei Kohei vs. Caballero. Kohei musste zu Boden, stand aber wieder auf, wirkte ok, nahm noch ein paar Schläge worauf die Ecke sofort die Fahne warf. Nun, ich dachte early stoppage. aber dann sieht man Kohei völlig hilflos rumstehen, wie er dann in die Ecke stolpert, zeigt erst, wie schwer der angeschlagen war. Insofern Kompliment an die Ecke Koheis, die kennen ihren fighter besser als ich. Stuey Hall ist satte 5 cm grösser als Caballero. Hall ist boxerisch ok, allerdings mit 34 Jahren satte 10 Jahre älter. Zudem schlägt Hall wohl weniger hart als Caballero. Trotz seinen Reichweitenvorteilen arbeitet Hall nicht hinter einem klassischen Jab, sondern bringt des öftern mal seine Rechte unvorbereitet. Hall baut guten Druck auf und sollte von Caballero besser nicht unterschätzt werden. Speedmässig ist wohl Caballero n Tick besser aufgestellt. Ich erwarte einen engen Fight, wo am Ende die Jugend und der leicht bessere Speed den Ausschlag geben: Punktesieger Randy Caballero.
Sergey Khomitsky 29(12)-11(3)-2 vs. Nick Blackwell 15(6)-3(1)
(Mittelgewicht)
Der weissrussische Oldie Sergey Khomitsky sorgt immer mal wieder für Spektakel bei seinen Fights. Sein Kampfrekord sieht fürchterlich aus, aber der Junge ist weitaus besser, als es die Statistik hergibt. Immerhin konnte er mit einer abgeklärten Leistung den gehypten Frank Buglioni stoppen. Bei seinem letzten Fight sorgte seine Ecke für ein Kuriosum, als es ihr wiederholt nicht gelang, seine Boxhandschuhe richtig und in vernünftiger Zeit zu tapen, sodass der Ringrichter deswegen den Kampf stoppte. Sein 17 Jahre jüngerer englischer Widersacher ist bei all seinen Stepups wieder zurückgeworfen worden. Allerdings ist er mit seinen 23 Jahren noch sehr jung und seine Bezwinger waren allesamt Leute aus der 1. Reihe. Noch vor einem Jahr hätte ich wohl hier auf Khomitsky getippt. Das Videostudium zeigt allerdings gute Fortschritte bei Blackwell und es ist gut möglich, dass er sich seither noch mehr verbessert hat. Khomitsky ist jedenfalls nicht zu unterschätzen wie Buglioni weiss, aber Blackwell ist irgendwie der bessere Boxer als Buglioni und auch ein wenig ruboster. Seh hier einen sehr attraktiven Kampf, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Physis, die Jugend, der Heimvorteil und der Hunger werden hier imo für Blackwell sprechen. Seh das Ganze durchaus eng aber trotzdem: Punktsieger Nick Blackwell.
Tommy Coyle 19(8)-2(1) vs Michael Katsidis 30(24)-6(2)
(Leichtgewicht)
Den Australier Michael Katsidis muss man als Boxfan einfach mögen. Der Junge boxt mit soviel Herzblut, mit soviel Willen, dass man einfach irgendwie Sympathien für ihn entwickeln muss. Nach vier Niederlagen in 5 Fights nahm er sich im April 2012 eine Auszeit, und startete 2014 ein Comeback, wobei er zweimal gegen bescheidene Gegnerschaft siegreich blieb. Katsidis weilt schon seit einem Monat in England und trainiert unter Maurice Core. Coyle seinerseits gibt zu, eine grosser Fan von Katsidis zu sein. Coyles Fight gegen Brizuela war ein absoluter War. Coyle war nicht weniger als 4 mal unten, bevor er Brizuela dann doch noch in der letzten Runde stoppen konnte. Sowohl für Coyle als auch für Katsidis ein sehr wichtiger Fight, um sich für weitere Taten gut zu positionieren. Jedenfalls sollte man sich als Boxfan diesen Fight mit Sicherheit nicht entgehen lassen. Ich empfehle ihn ausdrücklich. Die 2 passen wunderbar zu einander und ich gehe nicht davon aus, dass der Fight über die vollen 12 Runden geht. Das wird wohl ein intensives give and take, bis irgendwann einer nicht mehr kann. Irgendwie bricht bei mir die Sympathie für Katsidis durch und ich setz auf ihn. Eindrückliches Interview auf youtube. Der Junge wirkt extrem nett, ist aber auch sehr gezeichnet durch seine lange und intensive Boxkarriere und man weiss nicht wirklich, was man ihm mehr wünschen soll: einen Sieg, um sich noch mal fette Börsen zu sichern oder endlich einen guten Ruhestand in hoffentlich gesundem Zustand. KO-Sieg Michael Katsidis.
Sonntag
Moruti Mthalane 30(20)-2(2) vs. Odilon Zaleta 15(8)-4(2)
(Fliegengewicht)
Bei seiner ersten Titelverteidigung seines mühsam errungenen IBO-Weltmeistertitels kämpft der 32-jährige Moruti Mthalane gegen den 3 Jahre jüngeren Mexikaner Odilon Zaleta. Mir ist nicht so ganz klar, wie sich Zaleta diesen WM-Fight verdient haben könnte, hat er doch von seinen letzten 4 Kämpfen immerhin 3 verloren. Ein wichtiger Faktor könnte hier sein, dass Mthalane im Jahr 2013 ganz aussetzte und dieses Jahr erst einen Fight bestritt. Da war Zaleta etwas beschäftigter und schlug sich gegen Yaegashi bis zu seinem KO sehr gut. Das war ein satter Hammer, den Yaegashi da landete und im Grunde ein Konter wie aus dem Bilderbuch. Auch Mthalane schlug sich bis zum Abbruch gegen Nonito Donaire sehr gut, Der Kampf endete nicht etwa, weil Mthalane KO ging, sondern weil er eine Augenverletzung hatte, welche den Abbruch nötig machte. Nun, mir scheint Mthalane schon etwas robuster zu sein und die Schlagkraft Mthalanes gepaart mit den defensive skills von Zaleta ist für diesen keine gute Mischung: KO-Sieger Moruti Mthalane.
Darleys Perez 30(19)-1 vs. Jaider Parra 23(12)-1(1)-1
(Leichtgewicht)
Der Kolumbianer Darley Perez gewann seinen WBA-interim Titel gegen den mediokren Dominikaner Argenis Lopez. Als Nr. 1 der WBA geführt, kämpft Perez in seiner Heimat gegen den Venezuelaner Jaider Parra. Dieser schlug sich bei seinem WM-Fight in Japan gegen den Champ Uchiyama ganz ordentlich, kam in der 4. Runde in Schwierigkeiten und wurde in der 5. nach einem Körpertreffer ausgezählt. Perez einzige Niederlage resultiert aus dem Fight gegen Yuriorkis Gamboa, wo er in der 1. runter musste, trotzdem erstaunlich gut mithielt und insgesamt doch zu wenig tat, um die Punktrichter nachhaltig zu beeindrucken. Beides sind gute Boxer, bewegen sich gut, haben ein gutes Auge. Allerdings haben beide auch nicht sonderlich viel Dampf in den Fäusten. Ich erwarte hier keine begeisternde Ringschlacht, sondern einen Heimboxer Perez, der sehr bedächtig und konzentriert agiert. Eine zähe Sache also, mit wenig klaren Treffern, aber viel taktischem Geplänkel. Nach 12 ereignisarmen Runden wird wohl der Heimboxer zum vielumjubelten Sieger gekürt: Punktsieger Darleys Perez.
Alexander Povetkin 27(19)-1 vs. Carlos Takam 30(23)-1-1
(Schwergewicht)
Nachdem Carlos Takam den WBC Silver Titel gegen Tony Thompson überzeugend gewann, reist er nun ins kalte Moskau, um dort auf den Russen Alexander Povetkin zu treffen. Dieser kam nach einer klaren Niederlage gegen Wladimir Klitschko, wo er sich trotz allem tapfer schlug, gut gegen Charr zurück und knockte diesen in der 7. Runde aus. Die Ausgangslage Takam vs. Povetkin ist vielversprechend: die zwei passen sehr gut zueinander. Da der stets bemühte, drückende Takam, dort der wohl boxerisch talentiertere Povetkin, der aber unter Druck auch mal hintenraus nachlassen kann. Die Frage wird sein: kann Takam tatsächlich soviel Druck aufbauen, dass er Povetkin aus dessen Wohlfühlzone schieben kann? Ist Takams Deckung, Takams Kinn gut genug, um Povetkin in die hinteren Runden zu tragen und Povetkin dort in Schwierigkeiten zu bringen? Halte auch das Szenario für möglich, dass Povetkin seine bessere Boxschule in die Waagschale wirft, Takam beherrscht und dessen Schwachstellen eindrucksvoll offenlegt. Zweifellos eine tolle Kampfansetzung. Ich glaube, Takam wird hier exposed: KO-Sieg Alexander Povetkin.
Rakhim Chakhkiev 19(14)-1(1) vs. Giacobbe Fragomeni 32(13)-4(3)-2
(Cruisergewicht)
Nachdem Grigory Drozd seinen Europameistertitel wegen der WM-Chance gegen den Polen Wlodarczyk niederlegte, streiten sich nun der Russe Chakhkiev und der Italiener Fragomeni um den Gürtel. Chakhkiev war Olympiasieger im Schwergewicht in Peking, wo er unter anderen auch Clemente Russo bezwang. Bei seiner einzigen Niederlage bei den Profis gegen Wlodarczyk schlug sich Chakhkiev irgendwie selber, als er überpacete und nach Punkten in Führung liegend gestoppt wurde. Boxmethusalem Fragomeni hat offensichtlich auch mit 45 Jahren noch nicht genug geboxt und versucht seiner Titelsammlung nach seinem 2007 gewonnenen EBU-EU Gürtel nun auch noch den "richtigen" EBU Gürtel nachzureichen. Auf dem Videoausschnitt gegen Wlodarczyk aus dem Jahr 2013 wirkt Fragomeni noch erstaunlich fit. Zwar ist die Breite seines Oberkörpers durchaus eine Empfehlung für eine italienische Verfilmung als Obelix aber shot ist er nicht. Nach 6 Runden blieb er trotzdem ordentlich verbeult in seiner Ecke sitzen. Vorausgesetzt, dass Chakhkiev etwas aus dem Fight mit Wlodarczyk gelernt hat und es nicht wieder zu schnell zu gut machen will, sehe ich hier Fragomeni ordentlich überfordert. Die Jugend, das bessere Boxen, der Heimvorteil, alle Trümpfe liegen hier beim Russen. KO-Sieg Rakhim Chakhkiev.
Eduard Troyanovsky 18(15)-0 vs. Jose Alfaro 27(23)-8(5)-1
(Leichtgewicht)
Jose Alfaro ist der lebende Beweis dafür, dass ein Boxer in Ausübung seiner Tätigkeit die Welt erkunden kann. Der Nicaraguer boxte schon in den USA, Mexico, Deutschland, Japan, Argentinien, wo er allerdings fast ausnahmslos verlor. Nun führt die Reise für den Weltenbummler also nach Russland, wo er auf den bei den Profis ungeschlagenen Russen Troyanovsky trifft. Alfaro hat in den letzten 2 Jahren nur einmal gekämpft. Dürfte also etwas rusty sein. Eigentlich hätte Troyanovsky im April schon Richar Abril boxen sollen, hatte sich aber eine Fraktur eines Fingers zugezogen. Abril boxte im September Tatli und Troyanovsky kommt nun also gegen Alfaro zurück. Troyanovsky sieht auf den vids doch sehr ungestüm aus. Zwar hat er guten Speed, aber irgendwie sollte er noch viel Zielwasser trinken. Sagenhaft, was der Junge alles so daneben schlägt. Troyanovsky hat schnelle Beine, passabel Power, aber im Infight hat er noch Schwächen. Wenn er lang boxt, man ihn gewähren lässt, sieht er ganz gut aus aber irgendwie überzeugt er mich nicht wirklich. Seine Gegnerschaft war bislang sehr bescheiden. Gegner Alfaro hat immerhin mit Soto, Morales im Ring gestanden. Trotzdem spricht hier einiges für Troyanovsky: Heimvorteil, Speed, Jugend. Alfaro hat vermutlich im Infight Vorteile und hat trotz geringerer Grösse die längeren Arme. Insgesamt kommt das sehr draufan, mit welcher Einstellung Alfaro in den Ring steigt. Ich vermute, dass er sich nochmal über eine gute Börse freut und da die Russenparty nicht wirklich spoilen will: KO-Sieg Eduard Troyanovsky.
Manuel Charr 26(15)-2(2)vs. Michael Grant 48(36)-5(4)
(Schwergewicht)
Beide Boxer kommen von schweren KO-Niederlagen zurück und für Michael Grant wird es mit seinen mittlerweile 42 Jahren wohl der letzte Versuch sein, nochmals anzugreifen. Ansichts seiner doch etwas biederen Boxausbildung wird das wohl auch diesmal früher oder später in die Hosen gehen. Charr hat sich gegen einen guten Povetkin achtbar geschlagen, auch wenn er im Grunde chancenlos war. Immerhin hat er mit Grant nun einen Fighter vor den Fäusten, dem er weh tun kann. Ich glaube, dass Grant grundsätzlich mehr Dampf in den Fäusten hat als Charr und dieser wohl besser daran tut, die Fäuste erstmal hochzunehmen. Uebersteht er die ersten vier, fünf Runden wird sich Grant seines Alters bewusst werden und passabel abbauen. Der Fightplan für Charr seh ich so: in den ersten 3-4 Runden die Deckung kompakt halten. Nicht mitzutraden, sondern auf guten Beinen sich aus der Gefahrenzone bringen. Nadelstiche setzen und mittels rein/raus mind. 2 Runden gewinnen. Körpertreffer anbringen. Nach der 5. Runde das Tempo erhöhen, Körper/Kopf-Serien einstreuen und Grant sukzessive ermüden und dann auseinanderschrauben. Für Grant seh ichs eher so, dass er versuchen muss, Charr gleich ordentlich zu überraschen. Ihn bald mal "kalt" zu erwischen. Ich geh davon aus, dass es Grant einfach nicht mehr drauf hat und in den hinteren Runden halb vor Müdigkeit, halb von Charrs Schlägen KO geht: KO-Sieger Manuel Charr.
Samstag
Hekkie Budler 26(9)-1 vs. Xiong Zhao Zhong 24(14)-5(1)-1
(Strohgewicht)
Wer sich für kleinste Gewichtsklassen interessiert, sollte sich diesen Fight zwischen dem süd afrikanischen WBA-Champ Hekkie Budler und dem chinesischen Herausforderer Xiong Zhao Zhong nicht entgehen lassen. Hier boxt die Fightnews Nr. 1 gegen die Fightnews Nr. 6. Zu Hekkie Budler habe ich eine besondere Beziehung, weil ich den über facebook kennengelernt habe, als er noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt war. Inzwischen ist er Weltmeister geworden und kämpft gegen den vormaligen WBC-Champ Zhong. Der war mit seinem Sieg über Javier Martinez Resendiz der erste Chinese, der jemals Boxweltmeister bei den Profis wurde.
Zhong ist mit 1.52 m sehr viel kleiner als Budler, der sich selbst mit 1.60 m angibt. Budler hat in der Regel eine sehr geschlossene Deckung. Zhong findet aber mit seinen kurzen Armen immer wieder erstaunliche Winkel und feuert sowohl seine Rechte als auch die Linke mit tollem Speed. Hier dürfte er sogar leichte Vorteile gegenüber Budler besitzen. Dessen Stärken liegen in seiner Reichweite, dem langen Boxen und gefährlichen Körperhaken. Die werden dem Chinesen wohl nicht schmecken und ich bezweifle, dass Zhong gegen Budler soviel trifft wie noch gegen Novoa. Den Kampfverlauf seh ich so, dass Budler Zhong lang boxt, der vielleicht den einen oder anderen Schwinger Foch mal ins Ziel bringt, aber Budler immer mal wieder seine gefährlichen Körperhaken einstreut und Zhong so die Luft aus den Lungen reisst. Ab Mitte des Fights werden die Körperserien bei Zhong ihren Tribut fordern und er wird ähnlich auseinander brechen wie gegen Novoa. KO-Sieg Hekkie Budler.
Ryno Liebenberg 16(11)-0 vs. Eleider Alvarez 15(8)-0
(leicht Schwergewicht)
Bei diesem Fight treffen zwei unbesiegte Fighter aufeinander. Der Südafrikaner Ryno Liebenberg verteidigt seinen unbedeutenden WBC Silver Titel gegen den Kolumbianer Alvarez, der mittlerweile in Kanada residiert. Fightnews führt Alvarez auf Platz 9, Liebenberg auf 10. Die Tippspieler werden sich wohl die Haare raufen. Eleider Alvarez war ein passabler Amateur und gewann 2007 die Pan american Games. Liebenbergs Gegnerschaft war bislang etwas besser als jene von Alvarez. Ryno bezwang in seinem letzten Fight trotz einem Cut Denis Grachev nach Punkten. Alvarez bester Sieg war wohl gegen Edison Miranda. Nun, ich gehe von einem engen, wenig unterhaltenden Fight aus. Glaube die zwei werden das sehr vorsichtig angehen. Viel wird davon abhängen, wer hier den Vorwärtsgang einschaltet und wer seinen Jab etablieren kann, was imo Alvarez sein müsste. Rechne mit einer knappen Punkteentscheidung in einem langweiligen Fight, wo beide mit ihren konditionellen Defiziten geplagt sein werden. Knapper Punktsieger: Eleider Alvarez.
Randy Caballero 21(13)-0 vs. Stuart Hall 16(7)-3-2
(Bantamgewicht)
Stuart Hall verlor im letzten Kampf seinen IBF Bantamgewichts-Titel via SD an Paul Butler. Dieser wiederum entschied sich, eine Gewichtsklasse runterzusteigen und den Super Fliegengewichtstitel Zolani Tetes anzugreifen. Dieser Fight kam nicht zustande, da sich Tete die Hand brach und so steht Butler erstmal mit nichts da und hält sich mit einem Kampf gegen Ismael Garnica busy. So kommt Stuey Hall also doch nochmal zu einem WM-Fight und zwar gegen die Nr. 1 Randy Caballero. Der hat einen sehr guten Amateur-Rekord mit 167-10. Caballero gewann den Eliminator gegen den Japaner Kohei durch KO. wie sehr man sich über den Zustand eines Boxers täuschen kann, sieht man auch bei Kohei vs. Caballero. Kohei musste zu Boden, stand aber wieder auf, wirkte ok, nahm noch ein paar Schläge worauf die Ecke sofort die Fahne warf. Nun, ich dachte early stoppage. aber dann sieht man Kohei völlig hilflos rumstehen, wie er dann in die Ecke stolpert, zeigt erst, wie schwer der angeschlagen war. Insofern Kompliment an die Ecke Koheis, die kennen ihren fighter besser als ich. Stuey Hall ist satte 5 cm grösser als Caballero. Hall ist boxerisch ok, allerdings mit 34 Jahren satte 10 Jahre älter. Zudem schlägt Hall wohl weniger hart als Caballero. Trotz seinen Reichweitenvorteilen arbeitet Hall nicht hinter einem klassischen Jab, sondern bringt des öftern mal seine Rechte unvorbereitet. Hall baut guten Druck auf und sollte von Caballero besser nicht unterschätzt werden. Speedmässig ist wohl Caballero n Tick besser aufgestellt. Ich erwarte einen engen Fight, wo am Ende die Jugend und der leicht bessere Speed den Ausschlag geben: Punktesieger Randy Caballero.
Sergey Khomitsky 29(12)-11(3)-2 vs. Nick Blackwell 15(6)-3(1)
(Mittelgewicht)
Der weissrussische Oldie Sergey Khomitsky sorgt immer mal wieder für Spektakel bei seinen Fights. Sein Kampfrekord sieht fürchterlich aus, aber der Junge ist weitaus besser, als es die Statistik hergibt. Immerhin konnte er mit einer abgeklärten Leistung den gehypten Frank Buglioni stoppen. Bei seinem letzten Fight sorgte seine Ecke für ein Kuriosum, als es ihr wiederholt nicht gelang, seine Boxhandschuhe richtig und in vernünftiger Zeit zu tapen, sodass der Ringrichter deswegen den Kampf stoppte. Sein 17 Jahre jüngerer englischer Widersacher ist bei all seinen Stepups wieder zurückgeworfen worden. Allerdings ist er mit seinen 23 Jahren noch sehr jung und seine Bezwinger waren allesamt Leute aus der 1. Reihe. Noch vor einem Jahr hätte ich wohl hier auf Khomitsky getippt. Das Videostudium zeigt allerdings gute Fortschritte bei Blackwell und es ist gut möglich, dass er sich seither noch mehr verbessert hat. Khomitsky ist jedenfalls nicht zu unterschätzen wie Buglioni weiss, aber Blackwell ist irgendwie der bessere Boxer als Buglioni und auch ein wenig ruboster. Seh hier einen sehr attraktiven Kampf, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Physis, die Jugend, der Heimvorteil und der Hunger werden hier imo für Blackwell sprechen. Seh das Ganze durchaus eng aber trotzdem: Punktsieger Nick Blackwell.
Tommy Coyle 19(8)-2(1) vs Michael Katsidis 30(24)-6(2)
(Leichtgewicht)
Den Australier Michael Katsidis muss man als Boxfan einfach mögen. Der Junge boxt mit soviel Herzblut, mit soviel Willen, dass man einfach irgendwie Sympathien für ihn entwickeln muss. Nach vier Niederlagen in 5 Fights nahm er sich im April 2012 eine Auszeit, und startete 2014 ein Comeback, wobei er zweimal gegen bescheidene Gegnerschaft siegreich blieb. Katsidis weilt schon seit einem Monat in England und trainiert unter Maurice Core. Coyle seinerseits gibt zu, eine grosser Fan von Katsidis zu sein. Coyles Fight gegen Brizuela war ein absoluter War. Coyle war nicht weniger als 4 mal unten, bevor er Brizuela dann doch noch in der letzten Runde stoppen konnte. Sowohl für Coyle als auch für Katsidis ein sehr wichtiger Fight, um sich für weitere Taten gut zu positionieren. Jedenfalls sollte man sich als Boxfan diesen Fight mit Sicherheit nicht entgehen lassen. Ich empfehle ihn ausdrücklich. Die 2 passen wunderbar zu einander und ich gehe nicht davon aus, dass der Fight über die vollen 12 Runden geht. Das wird wohl ein intensives give and take, bis irgendwann einer nicht mehr kann. Irgendwie bricht bei mir die Sympathie für Katsidis durch und ich setz auf ihn. Eindrückliches Interview auf youtube. Der Junge wirkt extrem nett, ist aber auch sehr gezeichnet durch seine lange und intensive Boxkarriere und man weiss nicht wirklich, was man ihm mehr wünschen soll: einen Sieg, um sich noch mal fette Börsen zu sichern oder endlich einen guten Ruhestand in hoffentlich gesundem Zustand. KO-Sieg Michael Katsidis.
Sonntag
Moruti Mthalane 30(20)-2(2) vs. Odilon Zaleta 15(8)-4(2)
(Fliegengewicht)
Bei seiner ersten Titelverteidigung seines mühsam errungenen IBO-Weltmeistertitels kämpft der 32-jährige Moruti Mthalane gegen den 3 Jahre jüngeren Mexikaner Odilon Zaleta. Mir ist nicht so ganz klar, wie sich Zaleta diesen WM-Fight verdient haben könnte, hat er doch von seinen letzten 4 Kämpfen immerhin 3 verloren. Ein wichtiger Faktor könnte hier sein, dass Mthalane im Jahr 2013 ganz aussetzte und dieses Jahr erst einen Fight bestritt. Da war Zaleta etwas beschäftigter und schlug sich gegen Yaegashi bis zu seinem KO sehr gut. Das war ein satter Hammer, den Yaegashi da landete und im Grunde ein Konter wie aus dem Bilderbuch. Auch Mthalane schlug sich bis zum Abbruch gegen Nonito Donaire sehr gut, Der Kampf endete nicht etwa, weil Mthalane KO ging, sondern weil er eine Augenverletzung hatte, welche den Abbruch nötig machte. Nun, mir scheint Mthalane schon etwas robuster zu sein und die Schlagkraft Mthalanes gepaart mit den defensive skills von Zaleta ist für diesen keine gute Mischung: KO-Sieger Moruti Mthalane.