Eines vorweg: Es ist einfach unfair und nicht gut, Hannes mit Dirk zu vergleichen. Das geht aus zig Gründen nicht, und baut völlig unnötig Druck auf. Zum Glück können Hannes und sein Vater das alles bestens einschätzen.
Dirk ist und bleibt ein Wahnsinn und eine unglaubliche Ausnahme. Bei 2.13 so ein Bewegungstalent. So ein Händchen. Einer der besten Werfer aller Zeiten. Ein Fleiß, eine Liebe zum Spiel, eine Treue etc. Einzigartig und deshalb nicht und mit niemanden vergleichbar. (und ja, seine Defensive war nie gut).
Hannes ist ein sehr sehr großes Talent. Wie er alleine in der Rückrunde und in den Play-Offs an seinen Aufgaben gewachsen ist. Klasse! Sein Mut, seine Fähigkeit in den entscheidenden Momenten Verantwortung zu übernehmen und zu liefern. Spitze.
Er wird seinen Weg gehen. In die NBA. Da bin ich mir auch sicher (wie fast alle hier).
Vergleichen wir ihn evtl besser mit Maxi. Und da denke ich schon, dass er jetzt deutlich weiter ist als Maxi in diesem Alter. Maxi ist dann einen ganz anderen Weg gegangen. Hat sich im wahrsten Sinne hochgearbeitet. Extrem stark, dass er es auf diesem Weg (über Spanien, Bayern) in die NBA geschafft hat.
Hannes wird am College ganz anders ausgebildet. Gerade in dem Alter, in dem Hannes jetzt ist, ging bei Maxi wenig voran. Kaum Spielzeit. Viele Verletzungen. Extrem langwierige Verletzungen sogar schon davor in der Schulzeit. Dass Maxi sich nicht hat unterkriegen lassen, ist auch eine extrem fantastische Leistung!
Schauen wir also mal, wie der Weg von Hannes am College weitergeht. Es hängt von so vielem ab. Die Stadt, Die Trainer. Vertrauen. Verletzungen. Durchhaltevermögen. Das richtige Gefühl für die richtige Mannschaft (nach dem College). Etc... Selbst Dirk war kurz vor dem Aufgeben, als junger Mann alleine in Dallas.
Und noch ein paar Sätze zu dem Bezug von Dirk und Maxi zu ihrer Heimat.
Dirk ist (Insider wissen das), von den X-Rays (bzw einzelnen Verantwortlichen damals) richtig verarscht worden, als er in die USA gegangen ist. Das alles hatte sicher auch mit Gschwindner und der Art zu tun, dass er hier in wichtigen Spielen einfach weg war. Das hatte auch damit zu tun, dass Geschwinder der Würzburger Basketball noch nie etwas bedeutet hat. Dirks Familie ist TGW. Nicht die Baskets. Mit denen ist er nie warm geworden. Deshalb tut er auch nichts für sie. Oder anders, er gibt ihnen keine Kohle.
Maxi ist da anders. Er ist auch mit Steffen Liebler befreundet und sieht den Club (trotz aller Umbenennungen und Pleiten) als seinen Heimatverein an. Ob er tatsächlich auch finanziell Unterstützung leistet, weiß ich nicht. Vielleicht hat er in den schwarzen Stunden, kurz vor der nächsten Pleite vor wenigen Jahren mal geholfen. Keine Ahnung. Aber er ist auch kein Dennis Schröder, der wirklich mit Kohle und Netzwerk aktiv mitarbeitet.