Was glaubt ihr, wer war der letzte "saubere" Tour-Gewinner?


Was glaubt ihr, wer war der letzte "saubere" Tour-Gewinner?


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Angliru

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Ich tippe mal auf Roger Walkowiak 1956, der ohne Etappensieg Toursieger wurde. Das war keiner von den großen Favoriten und hat nur gewonnen, weil er in einer Ausreißergruppe mit 20 Minuten war.
 

tal

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LeMond würde ich es noch am ehesten zutrauen, weil er sich wirklich sehr stark im Anti-Doping Kampf engagiert und sich ziemlich weit aus dem Fenster lehnt. Zudem war er auch nicht so ein Dominator wie z. B. Armstrong.

Zudem hatte Lemond unglaubliche körperliche Voraussetzungen, und zwar solche, die nicht durch Doping beinflussbar sind (Vo2Max von über 92, Armstrong hatte nur 84).

Aber er fuhr zu einer Zeit, wo Doping die Regel war und von daher wäre es schon ziemlich überraschend, wenn ausgerecht er sauber gewesen sein sollte.

Das würde ich nicht unterschreiben. Er fuhr immerhin vor der EPO-Ära, und mehrere Leute, die es wissen müssen, haben gesagt, dass erst EPO die echte Dopingrevolution gebracht hat. Alle Mittelchen, die man davor genommen hat (Anquetil hat ja nie ein Hehl daraus gemacht, dass er chemisch nachhilft), hatten Nebenwirkungen und waren vor allem bei weitem nicht so wirkungsvoll. Haltet mich ruhig für naiv, aber Lemond ist mMn sauber unterwegs gewesen.
 

Buster D

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Alle Mittelchen, die man davor genommen hat (Anquetil hat ja nie ein Hehl daraus gemacht, dass er chemisch nachhilft), hatten Nebenwirkungen und waren vor allem bei weitem nicht so wirkungsvoll.

Genau, und deshalb hat man umso mehr davon in sich rein geschüttet. Was meinst du was die Legenden der 70iger und 80iger so alles eingeworfen haben. Um die Nebenwirkungen hat man sich damals genauso wenig geschert wie heutzutage und Blutdoping gab es damals auch schon (nur halt nicht mit EPO).

Zudem klingt das ja fast so, als wenn EPO keine Nebenwirkungen hat. Nachts mehrmals aufzustehen, damit das Blut nicht zu sehr verdickt und man jämmerlich verreckt, würde ich jetzt nicht unbedingt als eher unbedeutende Nebenwirkung bezeichnen.

EPO hatte eigentlich nur den "Vorteil", dass man jetzt die ganzen anderen Mittelchen nicht mehr nehmen musste (wobei nicht wenige auch die weiterhin genommen haben), weil es eben so viel mehr brachte als alles andere. Gedopt wurde jedoch auch vor EPO massiv. Da gab es wohl keinen nennenswerten Unterschied. Zumindest nicht bei den Spitzenfahrern.

Aber vielleicht war es in den 80igern einem absoluten Jahrhunderttalent noch möglich, die Tour sauber zu gewinnen. Das will ich nicht ausschließen, auch wenn ich persönlich daran nicht glaube. Zumindest seit EPO war aber auch das nicht mehr möglich.
 
H

Homer

Guest
EPO hatte eigentlich nur den "Vorteil", dass man jetzt die ganzen anderen Mittelchen nicht mehr nehmen musste (wobei nicht wenige auch die weiterhin genommen haben), weil es eben so viel mehr brachte als alles andere. Gedopt wurde jedoch auch vor EPO massiv. Da gab es wohl keinen nennenswerten Unterschied. Zumindest nicht bei den Spitzenfahrern.

Nur aus Interesse: Es heißt immer EPO würde extrem viel bringen. Kann man das irgendwie in Prozent ausdrücken (also ein EPO-User hat eine um X % höhere Ausdauer oder so ähnlich)? Würd mich einfach mal interessieren um was für Größenordnungen es da geht.
 

L-X

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HIER findest du eine Zusammenfassung der Ergebnisse der berühmten dänischen Studie, die in Fachkreisen (ich kann das nicht beurteilen) als seriös angesehen wird.
 

Buster D

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54 %???? Damn. Das hätte ich nun nicht erwartet. Danke für die Quelle.

Na ja, dass sind sicher Maximalwerte. Viele die Epo genommen haben, sprechen von einer Leistungssteigerung von bis zu 10%. Je nachdem wie man darauf anschlägt und wie weit man geht. Rijs hat es ja angeblich auf die Spitze getrieben und wie man hört, wäre er ohne das exessive Doping nur ein Durchschnittsfahrer geblieben.

Aber 5-10% sind im Spitzensport schon enorm. Das Beispiel Gewiss-Ballan verdeutlicht das am besten. Immer wieder lesenswert:

1994/1995: Die Ära Gewiss-Ballan

Selten zuvor gab es in der Radsport-Geschichte ein erfolgreicheres Team als die italienische Equipe Gewiss-Ballan in den Jahren 1994 und 1995. Selten zuvor aber auch gab es ein umstritteneres und mit außerordentlicher Skepsis beäugtes Team wie jenes, das von Emanuele Bombini geführt wurde...

http://www.cycling4fans.de/index.php?id=1424
 
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lalalala

BANNED
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Ich glaube es gab nie einen TdF Sieger, der sich vollständig an alle Regeln gehalten hat. Am Anfang wurde durch Zugfahrten u.ä. geschummelt, spätestens ab Mercks gabs Doping.

Sport ist doch nur ein Abziehbild einer Gesellschaft und 90% be******en doch schon bei der Steuererklärung, im Verkehr usw. usf.

Ich plädiere daher schon seit langem für Regeln, die auch effektiv durchgehalten und geprüft werden können...ansonsten ist alles erlaubt.
 

Angliru

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Danke für den Link Buster. :thumb:

Sehr interessant diese Story. Hatte mal bei einer Story von Indurain etwas über Berzin und Ugromov gelesen, aber nicht was dahinter steckte. Jetzt bin ich wieder etwas schlauer.
 
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