Weitsprung-Modus beim Skispringen?


Benjamin

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Dieser Thread wurde inspiriert durch das Computerspiel "Deluxe Ski Jumping 4" und viele Diskussionen über die Leistungsfähigkeit von Skispringen.

Skispringen ist eine nahezu einzigartige Sportart, was auch einen Teil ihres Reizes ausmacht. Diejenige Sommersportart, die noch am ehesten mit dem Skispringen verwandt ist, ist wohl der Weitsprung. Denn hier ist zumindest das Wettkampfziel das gleiche: So weit wie möglich zu springen.
Dennoch wird Weitsprung nach einem völlig anderen Modus durchgeführt: Beim Weitsprung haben alle Teilnehmer drei bis sechs Versuche; diese werden aber - anders als beim Skispringen - nicht addiert, sondern es zählt lediglich der weiteste Sprung eines jeden Athleten.

Wäre das eventuell auch ein möglicher Modus für das Skispringen? Immer wieder hieß es ja in der letzten Saison, der und der sei nur deshalb so weit vorn gewesen, weil eben die anderen an dem Tag schlecht gewesen wären. Könnte man mit dem Weitsprungmodus (eventuell leicht abgewandelt, weil sechs Sprünge an einem Tag etwas zu viel wären) nicht sogar eher den Springer mit der größten Leistungsfähigkeit ermitteln? Denn wenn ein Springer prinzipiell gut in Form ist, dann sollte er ja wenigstens einen von mehreren Sprüngen gut erwischen können. Welchen Springern würde ein solches Formet entgegen kommen, welchen würde es eher schaden?

Ich bin gespannt auf eure Antworten - und werde natürlich auch noch selbst etwas dazu schreiben. :)
 
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Hillsize

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Ansich keine schlechte Idee, das wäre fpr mich allerdings ne komplett andere Wettkampfform, ähnlich wie das K.O. System bei der Tournee.
 
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yeti

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Wenn Walter das liest..!:phew:

Könnte man das so einstellen, dass nur Forumsmitglieder es sehen und lesen können?;)
 

Benjamin

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Kante nicht treffen / zu spät ist dann ungültig?
Das dürfte nicht nötig sein - in der Regel geht so ein Sprung ja dann auch nicht so weit.

Wenn Walter das liest..!:phew:

Könnte man das so einstellen, dass nur Forumsmitglieder es sehen und lesen können?;)
Nicht für einen einzelnen Thread - das ginge höchstens in einem separaten Unterforum.

Aber vielleicht ist er ja unter einem Tarnnamen längst angemeldet! :D:
 

KoN1

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Dieser Wettkampfmodus würde auf jeden Fall viel (psychischen) Druck für die Springer aus den Wettkämpfen nehmen. Das wäre z.B. sehr vorteilhaft für Junioren, die an den Weltcup herangeführt werden. Stand jetzt zählt jeder Sprung im Wettbewerb und ist entscheidend für die Endplatzierung.
Im Weitsprung-Modus könnte man viel befreiter springen, weil man weiß, dass nur der beste Versuch gewertet wird.

Ich denke dieses Format würde vorallem den Springern entgegen kommen, die eher nicht stabil springen, aber dafür immer gut für einen Supersprung sind, wie z.B. Piotr Zyla oder Jurij Tepes. Vorallem Zyla war in dieser Saison oft so gut platziert nach dem ersten Durchgang und hat dann im zweiten Sprung 5-15 Plätze verloren. Auch bei Kamil Stoch konnte man das diese Saison und auch die letzten Saisons beobachten, wenn auch nicht so extrem wie bei Zyla.

Ich wüsste nicht welchem Springer dieses Format schaden könnte. Freund z.B. wäre in beiden Systemen gleich gut, da er auf sehr hohem Niveau konstant springt. Durch dieses System würde die Weltspitze auf jeden Fall breiter gemacht, da dann eben in jedem Wettbewerb die Springer dazukommen, denen immer mal ein Supersprung gelingen kann.
Die Springer die aktuell vorne dabei sind, wie Kraft, Prevc und Freund, würden im Weitsprung-Modus auch weiterhin vorne mitmischen.
 
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Um diesen Modus TV-tauglich zu machen, müsste man das Starterfeld extrem verkleinern. Also auf 20-25 Athleten (also, bei 3-4 Sprüngen pro Athlet zB.). Denn wie will man sowas über die Bühne bekommen, ohne dass man den entscheidenden Sprung/Flug verpasst? Und kein Sender bleibt länger als eineinhalb bis zwei Stunden auf ein und der selben Sportart. In der Leichtathletik kann man sowas leicht umsetzen, da hast du halt nicht nur die Weitspringer, du kannst jederzeit umswitchen zu den Highlights. Skispringen ist um einiges komplizierter zu bewerkstelligen als der Weitsprung, alleine schon weil der Wind mitspielen muss. Du hast jedesmal den langen Weg nach oben zur Schanze, usw. es würde sicherlich dafür sorgen, dass die Ergebnisse anders ausfallen würden. Es würde auch gewiss etwas den psychischen Druck von den Athleten nehmen. Aber alleine an der reinen Umsetzung würde dieser Modus wohl scheitern.
 
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Stefan821

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Wäre auf jeden Fall eine interessante Wettkampfform. Man sollte jedoch nicht mehr wie drei Sprünge haben und auch die Teilnehmerzahl sollte auf 30 begrenzt werden, so dass das Ganze auch fernsehtauglich ist. Ich könnte mir diese Wettkampfform zum Beispiel beim Weltcup-Finale gut vorstellen.
Es erinnert auch ein wenig an die früheren Skiflugregeln, als man auch drei Sprünge hatte, wo der schlechteste gestrichen wurde. Mal abgesehen vom sogenannten 10er-Schnitt. Das war damals etwas kompliziert und unübersichtlich.
 
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Hakuba

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Je weniger Sprünge für eine Entscheidung notwendig sind, desto ungerechter wird es. Der Weitsprung-Modus, bei dem nur der weiteste zählt, würde daher mehr Zufallssieger hervorbringen.
Es gewänne dann bei windbeeinflussten Springen (die ja wohl immer zahlreicher werden) wahrscheinlich eher jemand, der bei einem einzigen Sprung den Superdusel hat. Oder ansonsten auch jemand, der nur ab und zu mal einen "raushaut" (so wie es KoN geschrieben hat).
Bei zwei Wertungssprüngen relativiert sich die Sache wenigstens etwas, noch gerechter wären drei Sprünge, die zählen (so war das ja wohl im letzten Sommer gedacht. Dafür bin ich aber auch nicht unbedingt.)
Es wäre außerdem eine ziemliche Umstellung für die Zuschauer, denn man kann/braucht nicht mehr mitzurechnen; mit jedem Sprung kann alles passieren. Vielleicht was für Leute, die es spannend mögen.
Also unter dem Strich wär das wohl nicht mein Fall.
Die frühere Regelung für Skifliegen, wo der schlechteste von drei Sprüngen gestrichen wurde, fand ich dagegen gar nicht schlecht.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Meine Befürchtung wäre ja vor allem, dass der Modus unsicherer wäre. Wenn ein Springer beim ersten Versuch schon einen recht guten Sprung gemacht hat, wie würde er sich dann bei den folgenden Sprüngen verhalten? Er wüsste dann ja, dass ihm jeder weitere Sprung nur dann etwas bringt, wenn er noch besser ist als der erste - während es umgekehrt quasi keine Auswirkungen hätte, wenn er den Sprung völlig verhaut. Würde das daher eventuell dazu führen, dass die Springer mit mehr Risiko springen würden? Oben aggressiver raus springen - und unten dafür eher versuchen, noch den letzten halben Meter aus dem Sprung zu quetschen?

In Sachen Fairness wäre es vielleicht gar nicht so schlimm, denn wenn beispielsweise beim jetzigen System ein Springer einmal schlechte un einmal gute Bedingungen hat, dann ist er gegenüber denen, die es zweimal gut hatten, im Nachteil. Das wäre beim Weitsprung-Modus nicht ganz so schlimm - zumindest für die Leute, die zwei gleichmäßige Sprünge machen. Pech hat aber wieder der, der einen Topsprung grad bei den schlechteren Bedingungen erwischt.

Aber ich finde auch, dass es irgendwie zum Wettkampf dazugehört, dass man seine Leistung eben dann abrufen kann, wenn er wirklich drauf ankommt. Deswegen ist die Summe der Sprünge aus meiner Sicht ein besseres Kriterium zur Leistungsmessung als lediglich der beste Sprung. Und natürlich wäre ich deshalb auch dagegen, dass das geändert wird, wenn die Regelung mal zur Debatte stünde.

Bei einzelnen Wettkämpfen fände ich es aber durchaus interessant, das mal zu sehen. Eine gewisse Verwandschaft zur früheren Streichregelung besteht ja - nur dass eben bei drei Sprüngen die schlechtesten beiden gestrichen würden. ;)
 
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