Welcher Trainer, bis auf Jupp, hat den in den letzten Jahren Titel wie Briefmarken gesammelt? Ich habe bei Real mehr erwartet, vor allem mit dem Kader, aber ein gewisses Quäntchen Glück brauchst du für den großen Wurf. Chelsea war/ist im Umbruch, dafür war die letzte Saison völlig ok, bis auf die Spiele gegen Atlético. Diese Saison wird Chelsea wohl sicher Meister werden, außer Fabregas oder Costa verletzen sich schwer. Gerade in England und Spanien gibt es, nicht wie in Deutschland, 3 Top-Teams die jeder Zeit auch Meister werden können. Da herrscht in der Spitze eine ganz andere Qualität und Quantität.
Natürlich kann man nicht nur anhand der Titel messen wie erfolgreich ein Trainer ist. Es sollte nur verdeutlichen dass da in den letzten Jahre relativ wenig gekommen ist.
Es kommt immer auch auf die Art des Ausscheidens an.
Es mag fast immer recht knapp gewesen sein, aber die Bayern wären 2012 definitiv schlagbar gewesen, was der BVB im Pokalfinale ja eindrucksvoll bewiesen hat.
Der BVB hatte 2013 aber bereits etwas nachgelassen und kam nur aufgrund einer großen Fehlentscheidung gegen Malaga weiter und setzte sich dann gegen Mourinhos Real durch.
Atletico war in letzter Sasion eine sehr disziplinierte und taktisch starke Mannschaft, trotzdem hatte man bei Chelsea individuelle Vorteile die man nicht nutzen konnte.
Übrigens war Mourinho auch in seiner ersten Amtszeit bei Chelsea mehrmals am Ziel Champions-League gescheitert.
In der letzten Saison waren mir bei Chelsea die selben Defizite bereits aufgefallen (wobei das Wort vielleicht nicht ganz passend ist, da es sich hier um Kritik auf hohem Niveau handelt)
Ich habe damals für möglich gehalten dass man sich taktisch verbessert und schon bald eine noch stärkere Mannschaft formen kann. Das ist m.E nicht ganz gelungen.
Seine Außendarstellung ist zum kotzen, aber im Endeffekt völlig Banane, wenn die Spieler mitziehen. Auf die Fresse nach Niederlagen bekommt fast immer nur Jose, seine Spieler nimmt er dadurch aus dem Schussfeld. Bis auf die letzten Monate bei Real hat seine Methode auch immer blendend funktioniert. Nicht von ungefähr sprechen ein absoluter Großteil seiner ehemaligen Spieler in höchsten Tönen von ihm. Den Satz mir intelligenten Spielern und Trainer verstehe ich nicht. Was hat das mit seinem Auftreten in den Medien zu tun? Du kannst nur das beurteilen was du siehst und das ist im Vergleich zu seiner täglichen Arbeit verschwindet gering.
Seine Spieler auf diese aus dem Schussfeld zu nehmen ist vielleicht eher kontraproduktiv. Die Spieler sind nicht dumm und wissen dass nicht immer nur die Schiedsrichter Schuld sind.
Ob die Spieler dann wirklich zu 100% mitziehen, ist wie man sieht, objektiv nicht ganz genau zu sagen. Für mich sieht es eher danach aus dass da ein paar Prozent fehlen, und es ist naheliegend dass dies auch mit der arroganten, selbstgerechten Art von Mourinho zusammenhängt. Der ihm lobende Großteil den Du ansprichst bezieht sich wohlgemerkt eher auf seine durchaus vorhandenen guten Eigenschaften. Die weniger guten Dinge erwähnen Spieler ohnehin nicht nach Außen. Sein letztendliches scheitern bei Real Madrid kam wahrscheinlich auch nicht von ungefähr.
Madrid hat die mit Abstand meiste Offensivpower aller Teams. Da passen Physis, Tempo, Technik und Abschluss wie Arsch auf Eimer. Kein Team ist so unberechenbar wie Real. Nimmst du Ronaldo aus dem Spiel, dann kommt eben Bale, James oder Modric zu vollen Entfaltung. Soviel Flexibilität wie Real kann kein Team bieten. Obwohl mit diMaria der beste Spieler abgegeben wurde.
Ich habe zwar noch nicht so viele Spiele von Real Madrid in dieser Saison gesehen, aber von dem was ich gesehen habe kann ich dem nicht zustimmen. Gegen Teams mit taktischen Defiziten und insbesondere defensiven Schwächen kann Real Madrid aussehen wie die Galaktischen. Diese Tatsache kann einen vielleicht dazu verleiten dass man meint es würde auch gegen bessere Teams so oder so reichen. Man sollte hier aber nicht den Fehler machen sich auf Quervergleiche zu beziehen.
Hilfsbereitschaft kann wie genau beurteilen um so eine Aussage zu treffen?
Daran dass die Mitspieler zu jeder Zeit mitdenken und versuchen sich in eine gute Position zu bringen. Sowohl für das Aufbauspiel und das aufreißen und vorstoßen in defensive Lücken, als auch für das absichern und die Balleroberung.
Bayern hatte auch letzte Saison eine fantastische Ballsicherheit und wurde trotzdem zerpflückt. Du baust deine komplette Argumentation auf die unumstößliche Spielweise von Bayern auf und stellst sie als unfehlbar hin (etwas übertrieben), um anschließend merkwürdige Argumente zu liefern, wie zu wenig Anspielmöglichkeiten ohne die Philosophie zu berücksichtigen respektive die Intention hinter der Ausrichtung. Costa wäre bei Bayern wenig wert, für Chelsea ist er der beste MS auf Gottes Erden. Fabregas bekommt bei Barca kein Bein auf die Erde, bei Chelsea mutiert zum besten Mittelfeldspieler der PL.
Was will ich spielen, welche Spieler benötige ich dazu und wie setzte ich meine Spielweise durch. Dafür braucht man nicht immer die Ballsicherheit von Bayern oder Barca, auch keinen Brecher wie Costa, ein Virtuose wie Iniesta oder ein Spieler wie Götze. Chelsea ist perfekt aufgestellt, bei Real habe ich meine Zweifel (diMaria halt). Weder Terry noch Matic werden in den entscheidenden CL-Spielen große Laufduelle abliefern müssen, weil Jose eh ein Bus parken wird und Mannschaften wie Bayern oder Barca damit richtig weh tun kann.
Bayern hatte in der letzten Saison eben nicht diese fantastische Ballsicherheit, und insbesondere nicht die Kreativität in der Offensive. Das war ein klassischer Schein-Ballbesitz. Ich habe doch schon erwähnt dass es nicht auf die Spielweise, sondern in erster Linie
auf die Umsetzung ankommt, aber wahrscheinlich hast Du dies überlesen. Chelsea spielt grundsätzlich defensiver als die Bayern, was aber eben noch lange nicht bedeutet dass man auch defensiv stärker ist.
Wenn man sich beispielsweise die Dortmunder Mannschaft vom DFB Pokalfinale 2012 ansieht, dann kann man davon sprechen dass sie zu diesem Zeitpunkt auf aller höchstem Niveau für jeden ein gefährlicher Gegner gewesen wären. Dasselbe kann ich z.b nicht über dieses Chelsea sagen.
Die Grundausrichtung ist wenn man so will eine ähnliche, die Umsetzung ist aber eine andere und genau das ist der entscheidende Unterschied.
Offensichtlich, nach einem 0:5 mit einer halben Torchance in 180.Minuten? Ich halte es für offensichtlich, dass Real in Form von Kater Carlo hervorragend eingestellt wurde, Robben aus dem Spiel genommen hat, seine Stärken besser zur Geltung bringen konnte und die unflexible Spielweise von Pep aufgezeigt hat.
Du kannst doch nicht ernsthaft das Bayern Team von 2013 mit 2014 vergleichen. Da lagen Welten zwischen.
Wie schon angesprochen. Der FC Bayern war in der letzten Saison nach dem Triple einfach nicht mehr heiß. Das hat man in jedem Spiel gemerkt, und zwar auch in der Bundesliga, wo es aber zum Großteil auch mit "halber Stärke" gereicht hat.
Mir war von vornherein klar dass Real Madrid sich durchsetzen wird obwohl sie selbst kein überragendes Team waren. Das habe ich hier soweit ich mich erinnere hier auch geschrieben.
Im ersten Guardiola Jahr waren die Spieler nach dem Triple Gewinn satt. Pep hat seinen Anteil daran dass der Hunger schnell wieder zurückgekommen ist. Letztendlich hat er es geschafft der Mannschaft seine Philosophie gut zu vermitteln.