Eric
Maximo Lider
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Bei mir in der Gegend (tief im Westen) haben die Hallenplätze zum Großteil immer noch einen Teppichbelag. Diese Granulatplätze gibt es vereinzelt auch noch, da scheint das Granulat nur seit gefühlten 30 Jahren nicht mehr ausgetauscht worden zu sein, so dass da teilweise nur noch vereinzelte "Reste" von da sind, also quasi ein Teppich-Court mit hier und da ein wenig Streusel, so dass der Ballabsprung zur Lotterie wird. Dazu kommt, dass es gerade bei alten Teppichplätzen oft "Blasen" unter dem Belag gibt.Und Teppich gibts ja heutzutage kaum mehr so wie früher - echter Teppich ist pfeilschnell mit meist auch flachen Ballabsprung.. wenn du „etwas Sand drüber“ schreibst schätze ich, meinst du Granulat-Courts oder?
Die Harcdourts setzen sich hier erst langsam durch. Das sind auch andere als früher. In den 80ern und 90ern war das teils noch ziemlich massiver und knüppelharter Asphalt, heute sind gefederte Kunststoffböden und sehr gelenkschonend. Ich war da erst sehr skeptisch, als klassischer Becker-90-Jahre-Teppich-Hallen-ATP-Finals-Fan, aber inzwischen muss ich sagen, dass ich die Hardcourts bevorzuge. Sie sind zwar etwas langsamer als Teppich, aber was Verletzungsgefahr und einen "fehlerfreien" und konstanten Ballabsprung angeht, sind die kaum zu toppen.
Gestern hatte ich wieder so ein Spiel, bei dem das Mentale eine entscheidende Rolle gespielt hat. Das bereits dritte Match gegen einen zähen Gegner (jeder hatte zuvor einmal gewonnen). Ein Sieg ist beinahe Pflicht, um in die Playoffs zu kommen. Ich führe 6:4 und 6:5 und habe bei 15:40 zwei Matchbälle. Der Gegner wehrt beide Mätchbälle mit exzellentem Serve and Volley ab und bringt das Spiel zum 6:6 durch. Es folgt also ein "normaler" Tie-Break.
Augrund eines Blackouts war ich jedoch der Auffassung, er hätte durch den Spielgewinn den Satz gewonnen und es folge ein Match-Tie-Break bis 10. Bei 5:6 im Tie-Break hatte mein Gegner, von mir völlig unbemerkt, einen Satzball, den ich mit einem göttlichen einhändigen Stan-Wawrinka-Rückhand-Passierball abwehrte. Bei 7:6 vergab ich einen Matchball, wieder von mir unbemerkt, durch einen Doppelfehler. Bei 8:7 vergab ich den nächsten Matchball durch einen einen Returnfehler. Am Ende gewann ich den Tie-Break und damit das Match mit 10:8.
Ich war zuerst völlig verblüfft als mein Gegner mich darauf hinwies, dass er den zweiten Satz nicht gewonnen habe und das ein "normaler" Tie-Break war, der halt bis zum 10:8 dauerte. Da wurde mir erst klar, dass ich völlig tiefenentspannt einen Satz-Ball abgewehrt und mehrere Matchbälle leichtfertig vergeben hatte. Ich bin mir recht sicher, dass ich den Satz verloren hätte, wenn ich bei 5:6 gewusst hätte, dass mein Gegner tatsächlich Satzball hatte. Die Rückhand wäre unter maximalem mentalen Druck niemals so perfekt gekommen, vor allem da ich ja schon mehrere Matchbälle vergeben hatte und das die ganze Zeit im Hinterkopf hatte.
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