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WM Qualifikation für 2010. Schweiz ist in Topf 3 bei der Auslosung. Bekommt aus Topf 1 Griechenland, aus Topf 2 Israel. WM Qualifikation für 2014. Schweiz ist in Topf 3 bei der Auslosung. Bekommt aus Topf 1 Norwegen, aus Topf 2 Slowenien. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass der FIFA-Präsident Schweizer ist. Aber nun gut, qualifizieren musste man sich trotzdem. Das Team hat das dann auch ziemlich souverän gemacht, mit 7 Siegen und 3 Unentschieden. Man hat sicherlich auch davon profitiert, dass die Gegner sich untereinander die Punkte wegnahmen, so dass die Schweizer Patzer (1-1 gegen Norwegen, 0-0 gegen Zypern, 4-4 gegen Island) nicht weiter ins Gewicht fielen. Man konnte die Gruppe dann zuletzt mit 7 Punkten Vorsprung auf den Gruppenzweiten Island gewinnen.
Spielerisch hat sich das Team von Ottmar Hitzfeld sicherlich verbessert. Die WM 2010 war ein Paradebeispiel dafür, was bei der Schweiz nicht gestimmt hat. Auftaktspiel gegen Spanien. Der damals amtierende Europameister dominiert, macht das Spiel. Die Schweizer stehen defensiv kompakt, kontern und gewinnen das Spiel. Nach der Niederlage gegen Chile kann man gegen Honduras alles klar machen. Man muss das Spiel machen. Es klappt nicht. Honduras kontert. Benaglio muss retten. Man ist mit dem 0-0 gut bedient und scheidet aus.
In der Qualifikation für die EM 2012 kam der Umbruch. Die jungen Wilden um Shaqiri, Xhaka, Mehmedi, Emeghara etc., welche 2011 im Finale der U21-EM standen, ersetzten die alten Hasen Frei, Streller oder Grichting. Leider etwas zu spät, die Qualifikation wurde verpasst. Der frische Wind tag dem Spiel der Mannschaft aber gut. Man konnte den vermeintlich Kleinen in der Qualifikation zur WM 2014 das eigene Spiel aufdrücken.
Dennoch ist nicht alles Gold was glänzt. Je defensiver der Gegner steht, umso schwerer tun sich die Schweizer. Zypern wurde Gruppenletzter, konnte aber zu Hause gegen die Schweiz ein 0-0 retten. In Genr erlöste Seferovic die Eidgenossen erst in der Nachspielzeit. Nach 180 Minuten konnte man ein Tor erwürgen. Ebenso scheinen die Schweizer mental teilweise nicht umschalten zu können. Im August 2013 absolviert die Nati ein Testspiel gegen Brasilien und zeigt eine beeindruckende Defensivleistung. Neymar und Co. schaffen es nicht das Defensivbollwerk zu durchbrechen. Dani Alves trifft allerdings mit etwas Pech ins eigene Tor. Die Schweiz gewinnt. Zu diesem Zeitpunkt hat man in der WM-Qualifikation in 3 Spielen in Folge kein Tor kassiert. Die Schweizer Defensive wird hochgelobt und fällt brutal schnell tief. Im nächsten Qualifikationsspiel brauchen die Isländer nur wenige Minuten um in Führung zu gehen. Die Schweiz dreht das Spiel, führt 4-1. Am Ende steht ein 4-4. Man konnte nach dem Brasilien-Hype nicht auf Island umstellen. Kleinere Gegner mit Defensivstärke und Biss können der Schweiz häufig einen Zahn ziehen. Dass man in der WM-Gruppe erneut auf Honduras trifft (auf den Tag genau vier Jahre nach der letzten Begegnung) ist dabei kein gutes Omen. Zumal Honduras in den letzten Jahren eher besser geworden ist und man zuvor gegen Frankreich spielt, so dass das Umstellungsproblem wieder auftreten könnte.
Kadertechnisch hat die Schweiz einige Probleme. Im Tor steht Benaglio bereit. Fällt er aus, spielt Sommer. Wölfli wird voraussichtlich ausfallen, wird vermutlich durch Bürki von den Grasshoppers Zürich ersetzt. Die Torwartposition ist das geringste Problem. Der rechte Aussenverteidiger ist Lichtsteiner von Juventus Turin. Ein Mann, nahe an der Weltklasse, aus der Stammelf der alten Dame nicht wegzudenken. Hinter ihm wird es bereits düster. Michael Lang von den Grasshoppers ist die Alternative. Ein guter Mann, aber ein deutlicher Qualitätsabfall zu Lichtsteiner. Eine weitere Alternative wäre Freiburgs Gelson, den Hitzfeld als Mädchen für alles sieht. Ein Allrounder, in der Defensive Backup für alle möglichen Positionen. Links ist Rodriguez von Wolfsburg gesetzt. Einer der jungen Wilden, U17-Weltmeister von 2009, starker Mann bei Standards. Hinter ihm wäre Ziegler geplant, welcher aktuell allerdings verletzt ist und bei Sassuolo auch nicht mehr an sein altes Niveau anknüpfen konnte. Eine weitere Option ist auch auf der linken Seite Michael Lang. Zentral ist Von Bergen gesetzt. Neben ihm wäre Basels Schär geplant gewesen. Starker Mann, der sich innerhalb einer Saison vom Zweitligaspieler zum Stammspieler bei einem Champions League Team und in der Nationalmannschaft gemausert hat. Dazu ebenfalls ein guter Standardschütze. Erzielte in seinen ersten beiden Spielen für die Nati gleich drei Tore. Momentan ist er aber verletzt, droht für die WM auszufallen. Alternativen sind die ewigen Nationalmannschaftsverteidiger Djourou und Senderos, welche trotz ihrer Leistungen immer wieder aufgeboten werden. Senderos hat bei Fulham kaum gespielt, wechselte zu Valencia, spielt jetzt dort auch kaum. Djourou spielt regelmässig bei Hamburg, allerdings nicht gut. Lustenberger von der Hertha wäre eine Alternative...ist allerdings aktuell auch verletzt. Timm Klose von Wolfsburg ist die letzte Option. Er wird allerdings bei den Wölfen kaum noch eingesetzt. Wird Schär nicht fit, ist die Innenverteidigung eine enorme Problemposition.
Das zentrale Mittelfeld und die Flügel sind das Prunkstück des Teams. Gleich drei Spieler von Serie A-Topklub SSC Neapel streiten sich um einen Platz im Zentrum. Wie in Neapel werden voraussichtlich Inler und Behrami die Doppel-6 spielen, während Dzemaili als Joker eingesetzt wird. Frankfurtcaptain Schwegler ist hier ebenfalls eine Option. Offensiv streiten sich Gladbachs Xhaka und Fulhams Kasami um einen Stammplatz. Auch hier wäre Freiburgs Gelson auf den meisten Positonen ein potenzieller Back-Up. Auf dem Flügel steht Bayernstar Shaqiri, dazu Basels Shooting Star Valentin Stocker. Alternativen sind Fabian Frei, Tranquillo Barnetta, welcher bei Frankfurt allerdings auch kaum spielt, sowie Steven Zuber von ZSKA Moskau. Dazu ist Mehmedi von Freiburg sowohl für den Flügel wie auch für die Mittelstürmerposition eine Option. Dort hat aktuell Nürnbergs Josip Drmic die Pole Position, vor Seferovic, welcher nach gutem Start bei Sociedad immer weniger eingesetzt wurde. Dritter im Bunde ist Mario Gavranovic vom FC Zürich, welcher dort temporär aus dem Kader geflogen ist, aber mittlerweile wieder mit guten Aktionen auf sich aufmerksam macht. Emeghara von Livorno und Leverkusens Derdiyok müssen ihre Leistungen deutlich steigern, wollen sie noch auf den WM-Zug aufspringen.
Das Team besteht zu einem sehr grossen Teil aus Spielern, welche in grossen europäischen Ligen gute bis sehr gute Leistungen liefern. Ottmar Hitzfeld hört nach der WM auf, will sicherlich noch das beste aus seinem letzten Turnier rausholen. Er wird das Team taktisch sicher möglichst optimal einzustellen versuchen und die aktuellen Schwächen auszumerzen. Im Spiel gegen Kroatien sah man, dass die Schweiz auch gegen stärkere Gegner in der Lage ist das Spiel zu bestimmen und nicht nur zu kontern. Die Franzosen sind der stärkste Gruppengegner. Das ist insofern gut, weil sie der Schweiz liegen. Die letzten drei Duelle, bei allen noch mit Zidane auf Seiten der Franzosen, sprangen drei Unentschieden für die Eidgenossen heraus. Ecuador fehlt der Heimvorteil und die Anden. Man kann sich in den ersten beiden Spielen in eine Positon bringen, dass man Honduras nicht einmal zwingend schlagen muss. Die Schweiz wird ins Achtelfinale einziehen und darf, je nach dem auf welcher Position man die Gruppe beendet, auch aufs Viertelfinale schielen. Für mehr wird es allerdings nicht reichen, insbesondere, wenn die Innenverteidigung eine Problemposition bleibt.
Ideale Startelf für 2014
http://mephmanjo-mylifewithfootball.blogspot.ch/2014/03/wm-vorschau-schweiz.html
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