Sorry Jungs, aber ich muss die Vorschau diese Woche leider wieder aufteilen. Der Rest kommt morgen, Lee-Saunders und Jenning-Ortiz mit den jeweiligen Undercards schaffe ich heute nicht mehr. Da ein Kampf heute schon war und drei weitere morgen sind, kommt trotzdem schon mal der erste Teil online.
Der typische Kampf, der unter dem Radar bleibt. Ich hätte ihn fast übersehen und dabei haben wir hier ein Top-15 Duell im Bantamgewicht zwischen zwei sehr jungen talentierten Boxern.
Der 22-jährige Shohei Omori aus Japan ist der japanische Meister im Bantamgewicht und in seinen 15 Profikämpfen noch ungeschlagen. Mit Siegen gegen die Top-20 Boxer Christian Esquivel und Kentaro Masuda hat er sich schon einen Namen in der Gewichtsklasse gemacht und ist bei WBC (#10), IBF (#3) und WBO (#1) hoch gelistet.
Sein Gegner an diesem Mittwoch ist der 23-jährige Marlon Tapales aus den Philippinen. Tapales ist der deutlich erfahrenere Mann, hat aber auch schon zwei Niederlagen einstecken müssen. Im Moment kommt er aus sechs Siegen in Folge und ist seit fast drei Jahren ungeschlagen, aber auch seine letzte Niederlage, ein sehr enges Punkturteil gegen David Sanchez in Mexiko, darf man in Frage stellen. Tapales ist die Nr. 2 der WBO-Rangliste und somit haben wir hier ranglisten-technisch ein echtes Spitzenduell um das Recht den WBO-Titelträger Pungluang Sor Singyu nächstes Jahr herauszufordern.
Der Kampf sollte ein enges Gefecht zwischen zwei Rechtsauslegern werden. Ein Vorteil für Omori dürfte die Tatsache sein, dass er in seinen letzten fünf Kämpfen drei Mal auf Rechtsausleger traf, während Tapales das letzte Mal vor über fünf Jahren einen "southpaw" vor den Fäusten hatte.
Ein ebenfalls interessanter Kampf findet am Donnerstag in Paris um die Europameisterschaft im Super Weltergewicht zwischen zwei Top-50 Boxern statt.
Europameister Cedric Vitu verteidigt hier seinen Titel zum ersten Mal nach seinem dramatischen Sieg über Orlando Fiordigiglio im Juni, wo er nach Punkten zurückliegend in der 11. Runde durch TKO gewinnen konnte. Der 30-jährige Vitu ist seit drei Jahren ungeschlagen, im Dezember 2012 verlor er eine sehr knappe geteilte Punktentscheidung gegen Sergey Rabchenko als Auswärtsboxer in England (Rabchenko ist bei Hatton Promotions). Danach folgten sieben Siege gegen sechs sehr schwache Gegner und dann der erwähnte Sieg gegen Fiordigiglio. Vitu steht bei WBC und IBF in den Top-15 und möchte mit einem Sieg am Donnerstag sicher näher an eine Titelchance in einem der Verbände rücken.
Dafür muss er aber erstmal den 34-jährigen Spanier Roberto Santos aus dem Weg räumen. Santos könnte dem ein oder anderen in Deutschland noch ein Begriff sein, er schlug 2012 Dominik Britsch KO und sorgte so für dessen erste Niederlage. Sein Rekord ist auch gar nicht so schlecht, wie er auf den ersten Blick aussieht, die Niederlage und das Unentschieden gegen Marcos Nader, sowie das Unentschieden im ersten Kampf gegen Britsch kann man durchaus als umstritten bezeichnen und vier seiner sieben Niederlagen erlitt er in seinen ersten 14 Profikämpfen, darunter eine gegen Gabriel Campillo, als der zur erweiterten Weltspitze gehörte. Seine letzte KO-Niederlage ist sogar fast neun Jahre her. Santos ist aktuell der EU-Europameister und wird am Donnerstag versuchen den vollwertigen Europameistertitel zu erringen, der ihn in die Top-15 der WBC katapultieren würde.
Ein Kampf auf den ich mich sehr freue, auch wenn der Titel mal wieder eher ein Störfaktor als eine Auszeichnung ist. Dennoch findet am Donnerstag das dritte Duell zwischen Luis Concepcion und Hernan "Tyson" Marquez statt. Der "Fight of the Year"-Kandidat, den die beiden 2011 abgeliefert haben wird sicherlich noch dem ein oder anderen in guter Erinnerung geblieben sein, beide waren in der ersten Runde am Boden und lieferten sich danach ein actiongeladenes Gefecht, dass Concepcion nach weiteren Bodenbesuchen in der 11. Runde durch TKO verlor. Der mit Spannung erwartete Rückkampf war dann ein "Blowout", Marquez schlug Concepcion in der ersten Runde drei Mal zu Boden und entschied den Kampf durch TKO für sich.
Dennoch halte ich diesen dritten Kampf für äußerst spannend, denn während der Verlierer der ersten beiden Duelle, Luis Concepcion danach zehn seiner elf Kämpfe gewann, musste Hernan Marquez in seinen folgenden zwölf Kämpfen vier Niederlagen und ein Unentschieden einstecken und das als Mann, der 2011 im Kreis der Nominierten für den Titel "Fighter of the Year" stand.
Fairerweise muss man aber sagen, dass Marquez die deutliche besseren Gegner vor den Fäusten hatte, seine Niederlagen kamen gegen Brian Viloria, Giovani Segura, McJoe Arroyo und zuletzt Juan Francisco Estrada, den unumstritten zweitbesten Fliegengewichtler der Welt. Dennoch bleibt auch ein Unentschieden gegen 9-5-2 Mann Ricardo Roman und eine Reihe Siege die in die Kategorie "Pflichtaufgabe" fallen.
Concepcion verlor wie gesagt seit dem letzten Marquez-Kampf nur einmal und das gegen den aktuellen WBC-Titelträger und The Ring #2 im Superfliegengewicht Carlos Cuadras. In seinem letzten Kampf besiegte Concepcion dann aber den Top-10 Mann David Sanchez auswärts in Mexiko durch TKO in der 10. Runde und gewann nicht nur den Interimtitel der WBA, sondern brachte sich auch wieder für größere Kämpfe ins Gespräch.
Der aktuelle WBA-Titelträger ist Kohei Kono und es ist durchaus denkbar, dass der Sieger dieses Duells im nächsten Jahr eine Chance auf den vollwertigen Titel der WBA gegen den Japaner bekommen wird.
Auf der Concepcion-Marquez Undercard kommt es noch zu einem weiteren Duell um einen WBA-Interimstitel. Da hier die #2 und #4 der WBA-Rangliste aufeinander treffen, hätte man den Kampf auch zu einem Eliminator um die Position des Pflichtherausforderers machen können, diese Position ist nämlich sogar vakant, aber anscheinend muss man diesen Platz nun regelmäßig mit einem Interimstitel schmücken.
Jedenfalls trifft der 24-jährige Panamese Jezreel Corrales auf den 27-jährigen Juan Antonio Rodriguez aus Mexiko.
Corrales Rekord sieht auf den ersten Blick ganz gut aus und seine einzige Niederlage stammt aus seinem zweiten Profikampf, allerdings stand er auch erst zwei Mal mit Top-50 Boxern im Ring. Rene Alvarado und Eusebio Osejo besiegte er allerdings beide überzeugend, einmal nach Punkten und einmal durch Disqualifikation nach Punkten in Führung liegend. Im Moment hat er sogar eine Serie von vier KO-Siegen in Folge, was bei seiner KO-Quote durchaus beachtlich ist, jedoch war die Gegnerschaft bestenfalls unterdurchschnittlich. Sein bester Gegner in diesem Zeitraum war wohl noch Journeyman Walter Estrada, der aber auch nur noch jenseits der Top-100 zu finden ist.
Juan Antonio Rodriguez hat einen vergleichbaren Rekord, was die Qualität der Gegner betrifft, mal abgesehen von Billy Dib, der ranglistentechnisch schon sehr weit nach oben heraussticht. Er verlor zwei seiner ersten sechs Kämpfe zu Hause in Mexiko, bevor er zwölf Siege in Folge feiern konnte. 2011 verlor er dann einen sehr knappen Kampf gegen Eusebio Osejo nach Punkten, der wie weiter oben erwähnt von Corrales besiegt wurde. Es folgten weitere fünf Siege in Folge, bevor er nach Australien reiste und gegen Billy Dib klar nach Punkten verlor. Nach vier weiteren KO-Siegen gegen solide Top-50-70 Gegner, erreichte Rodriguez einen knappen Punktsieg gegen Yenifel Vicente, der es letzte Woche in die Vorschau schaffte und mit einem KO-Sieg gegen Juan Dominguez ein Ausrufezeichen setzen konnte.
Danach verlor Rodriguez klar nach Punkten gegen aktuellen Träger des regulären WBA-Titels Javier Fortuna, ehe er mit zwei klaren KO-Siegen gegen Aufbaugegner wieder auf die Siegerstraße gelang.
Der Sieger dieses Kampfes könnte 2016 auf Javier Fortuna treffen, der wie gesagt den regulären WBA-Titel trägt, es sei denn die WBA kommt zur Vernunft und setzt einen Kampf zwischen dem "Super"-Titelträger Takashi Uchiyama und seinem eigentlichen Pflichtherausforderer Javier Fortuna an.
Randnotiz:
Es sei noch kurz erwähnt, dass sich Shane Mosley (ja, der) ebenfalls auf der Undercard befindet, wo er auf Patrick Lopez trifft.
Der seit Sommer vakante IBF-Titel im Super Leichtgewicht hat wirklich bewegte 15 Monate hinter sich. Nachdem Mickey Bey den Titel im September 2014 durch eine äußerst fragwürdige Punktentscheidung gegen den damaligen Titelträger Miguel Vazquez gewann, brach er zwei Mal die Verhandlungen mit seinem Pflichtherausforderer Denis Shafikov ab, weil er mit der jeweiligen Börse nicht einverstanden war und außerdem nicht in China boxen wollte. Im Juni diesen Jahres legte er den IBF-Titel dann nieder, ohne ihn ein einziges Mal verteidigt zu haben und Denis Shafikov, der schon seit geschlagenen 15 Monaten Pflichtherausforderer ist, bekommt diesen Freitag nun endlich seine zweite Titelchance. Damit die Geschichte noch ein wenig lustiger wird, tritt Mickey Bey nun auf der gleichen Veranstaltung als Vorkämpfer von Shafikov auf, man darf bezweifeln, dass diese Börse mehr als nur ein Bruchteil dessen ist, was er gegen Shafikov selbst verdient hätte.
Jetzt aber zum eigentlichen Kampf, Shafikov trifft auf die #3 der IBF-Rangliste, Rances Barthelemy aus Kuba.
Der 30-jährige Shafikov aus Russland hat von seinen 38 Profikämpfen nur einen verloren und das gegen den damaligen IBF-Titelträger und wegen seines unfassbar unspektakulären Stils häufig unterschätzten Miguel Vazquez. Im direkt darauffolgenden Kampf durfte Shafikov sofort wieder um die Position des Pflichtherausforderers antreten und besiegte im August 2014 den damaligen Top-10 Mann Rustam Nugaev durch TKO in der 9. Runde. Es folgten mit Miguel Angel Mendoza und Roy Mukhlis zwei "stay busy"-Kämpfe, während Shafikov wie erwähnt auf seine zweite Titelchance gewartet hat.
Sein Gegner ist der 30-jährige Rances Barthelemy aus Kuba, der in bislang 23 Profikämpfen noch ungeschlagen ist, auch wenn hier noch erwähnt sei, dass sein "Sieg" gegen Arash Usmanee im Januar 2013 ein fürchterliches Punkturteil mit dem falschen Sieger war.
Barthelemy hatte danach zwei Kämpfe gegen Argenis Mendez um den IBF-Titel im Super Federgewicht und nachdem der erste Kampf der beiden von einem KO-Sieg für Barthelemy umstritten in eine "No Decision" umgewandelt wurde, besiegte er Mendez im Rückkampf verdient nach Punkten. Er verteidigte den Titel einmal gegen den überforderten Fernando David Saucedo durch ein klares Punkturteil, bevor er ins Super Leichtgewicht aufstieg und Angino Perez und Antonio DeMarco bezwingen konnte. Warum Barthelemy im Leichtgewicht so hoch gerankt ist, obwohl er soweit ich das nachvollziehen kann, seit 2012 nicht mehr in der Gewichtsklasse geboxt hat, verwundert mich etwas, aber nun gut.
Jedenfalls erwarte ich einen sehr interessanten Kampf, der wahrscheinlich über die Runden gehen wird. Hier treffen zwei sehr gut ausgebildete und technisch beschlagene Boxer aufeinander, für Fans des puren Boxens sicher ein Highlight in dieser Woche.
Auf der Undercard kommt es noch zu diesem wirklich sehr interessanten Duell zwischen zwei ungeschlagenen Talenten im Cruisergewicht und in allen vier großen Weltverbänden ist zumindest einer der beiden unter den Top-15 gelistet.
Der 26-jährige Isiah Thomas ist aktueller USBA-Meister und kommt aus dem größten Sieg seiner Karriere gegen den Top-30 Mann Jordan Shimmell, den er klar nach Punkten bezwingen konnte. Zuvor boxte er sich durch die hinteren 100-200 im BoxRec-Ranking. Sein bekanntester Gegner war Richard Hall, der aber 2012 auch schon jenseits von gut und böse war.
Er trifft auf den ebenfalls ungeschlagenen Murat Gassiev (22) aus Russland. Er hatte einen ähnlichen Aufbau wie Thomas, mit Ivica Bacurin und Ismail Abdoul allerdings schon etwas früher Top-100 Leute besiegt. Im Moment hat der starke Puncher Gassiev einen Lauf von sieben KO-Siegen in Folge, vier davon innerhalb von zwei Runden und er bestreitet diesen Freitag bereits seinen vierten Kampf im Jahr 2015. Mit Felix Cora Jr. besiegte er außerdem einen etwas bekannteren Namen in diesem Jahr und ist immerhin der erste seit 2009, der Cora Jr. vorzeitig schlagen konnte.
Der Sieger dieses Kampfes wird defintiv eine Rolle in der Zukunft des Cruisergewichts spielen und auch wenn ich persönlich Gassiev hier vorne sehe, kann der technisch sehr begabte Thomas den Kampf nach Punkten durchaus für sich entscheiden.
Fazit: Guter Kampf zwischen zwei ungeschlagenen jungen Leuten, hatten wir bei der PBC dieses Jahr definitiv zu wenige von.
Eigentlich sollte hier Erkan Teper seine Europameisterschaft zum ersten Mal verteidigen. Da Teper sich beim Training verletzte und bis nächstes Jahr ausfallen wird, setzte die EBU den Titel vakant und Tepers Herausforderer Robert Helenius bekommt nun die Chance gegen Franz Rill Europameister zu werden.
Helenius hat dieses Jahr nach zweijähriger Pause sein Comeback gefeiert. Er musste 2013 nach einer Schulterverletzung lange pausieren und es war unklar, ob er überhaupt nochmal wird boxen können.
Im März diesen Jahres hat der 31-jährige Finne sein Comeback gefeiert und Andras Csomor besiegt, bevor er im Juni gegen Beka Lobjanidze nachlegte. Zwei Top-200 Gegner die er deutlich durch KO besiegen konnte, aber alles andere als eine Standortbestimmung für Helenius. Der Kampf gegen Teper wäre zweifellos eines der spannendsten Duelle im Schwergewicht geworden und ein Kampf der viele offene Fragen hätte beantworten können.
Mit dem 28-jährigen Franz Rill wurde nun der beste Gegner seit seinem Comeback gebucht, aber dennoch sollte Helenius zu viel für den in Kanada geborenen Deutschen sein. Für Rill ist Helenius ein extremer Sprung in der Gegnerqualität, mehr als zwei Top-200 Boxer hat Rill noch nicht besiegt und auch wenn er bislang problemlos durch seinen Aufbau kam, sollte Helenius eine ganze Nummer zu groß für Rill sein. Selbst wenn Helenius nicht mehr der Alte ist, sehe ich ihn hier vorne.
Erkan Teper hat übrigens das Recht den Sieger dieses Kampfes im kommenden Jahr herauszufordern, wenn er wieder fit ist, sodass wir gute Chancen haben Helenius gegen Teper doch noch zu sehen zu bekommen.
Das schwedische Talent im Halbschwergewicht, Erik Skoglund, wird endlich wieder etwas aktiver und boxt nun zum zweiten Mal seit September, nachdem er zuvor neun Monate pausierte.
Der 24-jährige Skoglund ist in 23 Profikämpfen ungeschlagen und hat in seinen letzten drei Kämpfen die ansteigende Qualität der Gegner gut verkraftet. Mit Stefano Abatangelo, Glen Johnson und Oleksandr Cherviak hat er zuletzt drei Top-60 Gegner besiegt, jedes Mal nur nach Punkten, aber dafür relativ eindeutig.
Der 36-jährige US-Amerikaner Derek Edwards ist qualitativ ähnlich einzuschätzen wie Skoglunds letzte Gegner. Mit Adonis Stevenson, Matt Korobov, Badou Jack und Andre Dirrell hat er aber auch Namen im Rekord stehen, von denen Skoglund noch weit entfernt ist und sein überraschender Sieg gegen Badou Jack durch TKO in der ersten Runde ist aktuell noch wertvoller für Edwards, als zum Zeitpunkt des Kampfes, weil Jack heute verdientermaßen den WBC-Titel im Super Mittelgewicht trägt.
Man darf gespannt sein, wie Edwards den Aufstieg ins Halbschwergewicht verkraftet, nachdem er drei Jahre im Super Mittelgewicht aktiv war. Skoglund sollte hier jedenfalls der Favorit sein, gerade zu Hause sehe ich ihn nach Punkten schon deutlich vorne.
Der 31-jährige Lee hat sich in den letzten Jahren durch seine immense Schlagkraft zu einem wahren Experten im "Kämpfe drehen" entwickelt.
2011 besiegte er den damaligen Top-30 Mann Craig McEwan nach Punkten zurückliegend durch TKO in der 10. und letzten Runde. Drei Jahre später ein ähnlicher Kampfverlauf gegen John Jackson. Lee wurde über vier Runden ausgeboxt und knockte Jackson in der 5. Runde aus. Danach durfte Lee um den vakanten WBO-Titel gegen den ungeschlagenen Matt Korobov antreten und auch hier das gleiche Spiel, Lee verlor die ersten fünf Runden und konnte Korobov in der 6. Runde vorzeitig stoppen und so seinen bislang größten Sieg einfahren. Im April diesen Jahres trat Lee gegen Peter Quillin an, da Quillin das Gewicht nicht bringen konnte, stand der Titel jedoch nicht auf dem Spiel. Lee musste in den ersten drei Runden zwei Mal zu Boden, bevor er Quillin in der 7. Runde selbst niederschlagen konnte und in der Folge so viele Runden gewann, dass der Kampf am Ende Unentschieden gewertet wurde.
Selbst seine letzte Niederlage gegen Julio Cesar Chavez Jr. im Juni 2012 war eine Achterbahnfahrt, wo Lee diesmal nach Punkten knapp führend in der 7. Runde selbst vorzeitig gestoppt wurde.
Man merkt schon, in Andy Lees Kämpfen ist eigentlich immer was los und es besteht zu jedem Zeitpunkt die Chance, dass Lee den Kampf mit seiner Power drehen kann.
Sein Gegner an diesem Wochenende ist der 26-jährige Billy Joe Saunders. Der junge Brite ist ehemaliger Europameister im Mittelgewicht und bekommt diesen Samstag seine erste Chance auf einen Titel der vier großen Verbände.
Saunders hatte von 2009 bis 2012 den üblichen Aufbau mit sehr unterklassigen Gegnern zu bestehen, bevor er im Sommer 2012 mit Bradley Pryce erstmals einen Top-60 Mann schlagen konnte. Es ging für ihn gegen Jarrod Fletcher weiter, damals ein Top-40 Mann im Mittelgewicht und Saunders siegte eindrucksvoll durch TKO in der 2. Runde. Es folgte ein Kampf gegen Nick Blackwell um die britische Meisterschaft im Mittelgewicht, den Saunders knapp aber verdient nach Punkten gewinnen konnte.
Er verteidigte den Titel drei Mal erfolgreich, ehe er im Juli 2014 um die vakante Europameisterschaft gegen Emanuele Blandamura antreten durfte. Saunders hatte ab der 2. Runde mit einem Cut zu kämpfen und konnte Blandamura in der 8. Runde durch KO besiegen. Es folgte sein bis dato größter Kampf gegen Chris Eubank Jr. Zwei ungeschlagene britische Talente um die britische Meisterschaft. Saunders konnte den Kampf knapp nach Punkten für sich entscheiden, nicht unumstritten, aber die Entscheidung ging für mich in Ordnung.
Danach pausierte Saunders für fast acht Monate, ehe er im Juli diesen Jahres für einen "stay busy"-Kampf wieder in den Ring stieg und Yoann Bloyer durch TKO in der 4. Runde besiegen konnte. Nun steht ihm mit Andy Lee sein bislang prominentester Gegner in seinem bislang wichtigsten Kampf gegenüber.
Ich bin sehr gespannt auf dieses Duell. Ich denke Saunders sollte boxerische Vorteile haben und ich denke Lee wird Probleme haben ihn regelmäßig zu treffen. Jedoch ist Lee in der Lage Schläge zu nehmen um eigene Schläge zu landen und seine Schlagkraft kann hier wieder ein großer Faktor sein, denn da sollte Lee Saunders weit überlegen sein.
Als zweiter Hauptkampf in Manchester fungiert das Duell zwischen Liam Smith und Jimmy Kelly um den WBO Titel im Super Weltergewicht.
Der 27-jährige Smith gewann den damals vakanten Titel erst im vergangenen Oktober gegen den US-Amerikaner John Thompson, den er recht überraschend durch TKO in der 7. Runde besiegen konnte. Zuvor hatte Smith nicht mehr als eine handvoll Top-100 Gegner und Thompson, der zu dem Zeitpunkt in den Top-40 stand, galt als knapper Favorit in dem Kampf.
Nun verteidigt Smith den Titel am Samstag zum ersten Mal freiwillig und trifft auf die #9 der WBO-Rangliste, Jimmy Kilrain Kelly.
Der gerade mal 23-jährige Kelly steht mit weitem Abstand vor dem wichtigsten Kampf seiner Karriere. Er boxte in seinen ersten 15 Kämpfen keinen einzigen Top-250 Mann, doch besiegte im vergangenen Oktober (Vorkampf von Smith vs Thompson) Martin Fidel Rios um den Inter-Continental Titel der WBO. In dem Kampf zeigte Kelly, dass er auch einen Mann aus den hinteren Top-100 relativ problemlos ausboxen kann und siegte verdient nach Punkten. Der Sieg brachte ihn in die Top-15 der WBO und kaum mehr als zwei Monate später bekommt er seine Titelchance, der Verband meint es gut ihm.
Ich finde der Kampf ist schwierig einzuschätzen. Beide sind ungeschlagen und Kelly ist noch sehr unerfahren, aber viel Erfahrung hat Smith auf höherem Niveau auch nicht. Bei der KO-Quote der beiden sollte ein Punktsieg am wahrscheinlichsten sein, aber wirklich festlegen kann ich mich auf keinen der beiden.
Die wohl beste Fight-Card der Woche kommt aus New York und wird kooperativ von Top Rank und Golden Boy veranstaltet.
Im Hauptkampf treffen die beiden Schwergewichtler Luis Ortiz und Bryant Jennings aufeinander und es geht um den Interimstitel der WBA (warum?).
Der 36-jährige Kubaner Luis Ortiz ist in 23 Kämpfen noch ungeschlagen. Er war lange Amateur und wurde erst 2010 Profi. Mit Kendrick Releford und Zack Page besiegte er in seinen ersten vier Kämpfen schon zwei etwas bekanntere Journeymen, bevor er sich mehrere Kämpfe lang durch die hintersten Schwergewichtsregionen boxte. Unter anderem sogar gegen einen 45-jährigen Bert Cooper, den er in der 2. Runde durch TKO besiegen konnte. Es folgte ein klarer KO-Sieg gegen Monte Barrett, bevor Ortiz auf den frisch aus dem Cruisergewicht aufgestiegenen Lateef Kayode traf. Ortiz gewann den Kampf durch TKO in der 1. Runde, wurde daraufhin allerdings positiv auf Doping getestet und der Kampf wurde eine "No Decision" und Ortiz für acht Monate gesperrt. Nach der Sperre besiegte er Byron Polley und den Top-50 Mann Matias Ariel Vidondo jeweils durch KO und mit Bryant Jennings wartet am Samstag die bislang größte Hürde auf den sehr hart schlagenden Ortiz.
Bryant Jennings (31) bestreitet am Samstag seinen ersten Kampf seit seiner bislang einzigen Niederlage, gegen Wladimir Klitschko im April. Ein Kampf in dem sich Jennings in den Augen vieler Beobachter recht gut verkauft hat. Jennings machte nach einem relativ schnellen Aufbau erstmals von sich reden, als er den ehemaligen WBO-Titelträger Siarhei Liakhovich durch TKO in der 9. Runde besiegen konnte. Es folgten Siege gegen die drei Top-25 Leute Andrey Fedosov, Artur Szpilka und Mike Perez, bevor er wie erwähnt im April die Chance auf die Weltmeisterschaft im Schwergewicht gegen Wladimir Klitschko bekam.
Auch im Hinblick auf den Titelwechsel im Schwergewicht ist dieser Kampf wirklich interessant für die Zukunft des Schwergewichts. Kann Jennings den ungeschlagenen Ortiz ausboxen und sich ihm genau so gut entziehen, wie er es gegen Klitschko geschafft hat? Oder wird Ortiz Jennings stellen können und den 21. KO im 24. Kampf erreichen, was zweifellos ein echtes Ausrufezeichen im Schwergewicht wäre. Ich denke uns erwartet ein guter Kampf auf Augenhöhe und der Sieger könnte 2016 ein ordentliches Wort im Schwergewicht mitreden.
Ebenfalls in New York steigt der vielleicht beste Federgewichtler der Welt, Nicholas Walters, wieder in Ring. Dieses Mal jedoch eine Gewichtsklasse höher im Super Federgewicht und er trifft auf den 27-jährigen US-Amerikaner Jason Sosa.
Walters (29, Jamaika) boxte Jahre lang fast ausschließlich in Panama und blieb unter Boxfans nicht mehr als ein Geheimtipp, bis er im Mai 2014 mit einem deutlichen KO-Sieg über Vic Darchinyan erstmals auf richtig großer Bühne auf sich aufmerksam machen konnte. Es folgte ein mit Spannung erwarteter Kampf gegen den ehemaligen Weltmeister im Super Bantamgewicht Nonito Donaire. Walters überzeugte viele Kritiker und Fans und gewann durch TKO in der 6. Runde und ist damit der einzige, der Nonito Donaire vorzeitig schlagen konnte.
Es folgte eine achtmonatige Pause, ehe Walters den WBA-Titel gegen Miguel Marriaga verteidigen wollte. Walters konnte jedoch das Federgewichts-Limit nicht bringen und die WBA erkannte ihm den Titel ab. Dennoch besiegte er Marriaga einstimmig und eindeutig nach Punkten.
Nun steigt Walters erwartungsgemäß ins Super Federgewicht auf und hat sich mit Jason Sosa einen relativ soliden Gegner ausgesucht, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
Jason Sosa steht am Samstag vor der mit Abstand größten Aufgabe seiner Karriere. Einen Gegner von der Qualität eines Nicholas Walters findet man in seinem Kampfrekord nicht mal annähernd.
Sosa hatte einen sehr durchwachsenen Start in seine Profikarriere. Von seinen ersten acht Kämpfen konnte er nur vier gewinnen (drei Unentschieden und eine Niederlage). Er hat allerdings in den letzten drei Jahren eine beeindruckende Serie von 13 KO-Siegen in Folge angehäuft, jedoch ist sein einziger halbwegs erwähnenswerter Gegner Jerry Belmontes (Top-50 zum Zeitpunkt des Kampfes) gewesen, den er im vergangenen August in der ersten Runde KO schlagen konnte.
Sosa ist bei IBF und WBO in den Top-15 gelistet. Sollte Walters den Kampf am Samstag erwartungsgemäß gewinnen, sollte er sich danach ebenfalls in den jeweiligen Ranglisten wiederfinden, sodass er einen Titelkampf gegen Roman Martinez (WBO) oder Jose Pedraza (IBF) anstreben könnte. Es wäre jedenfalls wünschenswert, wenn sich Walters nicht lange mit der zweiten oder dritten Reihe aufhalten würde, sondern schnell versucht in die Titelregionen im Super Federgewicht zu kommen.
Der zweite sehr interessante Vorkampf in New York findet im Super Weltergewicht statt und es stehen sich Joshua Clottey und Gabriel Rosado gegenüber.
Der ehemalige Weltklasse-Mann und IBF-Titelträger im Weltergewicht, Joshua Clottey feiert aktuell ein erfolgreiches Comeback nach seinen Niederlagen gegen Miguel Cotto und Manny Pacquiao 2009 bzw. 2010.
Clottey ist leider sehr inaktiv und hatte in den letzten vier Jahren nur vier Kämpfe, die er allerdings allesamt gewann. Unter anderem gegen Anthony Mundine, der zum Zeitpunkt des Kampfes ein Top-10 Mann in der Gewichtsklasse war.
Gabriel Rosado kommt ebenfalls aus einer längeren Pause von ca. einem Jahr. Sein Rekord sieht momentan alles andere als gut aus und sein letzter Sieg stammt aus dem September 2012. Jedoch hat Rosado in den vergangenen Jahren ein "Who-is-Who" des Mittelgewichts und Super Weltergewichts geboxt. Angefangen mit Gennady Golovkin, über Peter Quillin, Jermell Charlo und zuletzt David Lemieux. Er zeigte in jedem Kampf eine sehr beherzte Leistung und gegen Quillin wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen, wäre er nicht mal wieder durch Cuts aus einem Kampf genommen worden. Das ist auch das wohl größte Problem von Rosado, er hat fast in jedem Kampf Probleme mit Cut-Verletzungen.
Dennoch sollte der Kampf hier sehr interessant werden, denn einen wirklich Eindruck von Clotteys aktueller Leistungsfähigkeit hat man bislang noch nicht bekommen. Rosado gebe ich durchaus Chancen Clottey nach Punkten zu schlagen, der hinter seiner Doppeldeckung gerne eher inaktiv bleibt. Aber auch Clottey hat gute Chancen auf einen Sieg und es ist sicher nicht unwahrscheinlich, dass Rosado wieder Probleme mit Cuts bekommen wird.
Der letzte Kampf der Vorschau findet ebenfalls auf der Ortiz-Jennings Undercard statt und ist über zehn Runden im Halbschwergewicht angesetzt. Der Kubaner Yunieski Gonzalez trifft auf Vyacheslav Shabranskyy aus der Ukraine.
Gonzalez ist sicher vielen ein Begriff, er boxte im Juli gegen Jean Pascal und verlor äußerst umstritten und knapp nach Punkten. Nachdem man Gonzalez vorher aufgrund seiner schwachen Gegnerschaft kaum einschätzen konnte, hat der Kampf gegen Pascal deutlich gemacht, zu was er fähig ist und das er in der erweiterten Weltspitze auf jeden Fall ein Wort mitreden kann.
Sein Gegner ist der 28-jährige Vyacheslav Shabranskyy. In 14 Kämpfen unbesiegt und mit einer starken KO-Quote von 86% dürfte Shabranskyy selbstbewusst in seinen vierten Kampf 2015 gehen. Trotz sehr durchwachsener Gegnerschaft in seinen bisherigen Kämpfen, steht Shabranskyy bei der WBC bereits an Platz 12, da er dieses Jahr den WBC United States Titel gegen Fabiano Pena gewann. Aber auch den findet man nur jenseits von Platz 100. Beeindruckender war da schon sein KO-Sieg über Garrett Wilson, denn Shabranskyy ist erst der zweite Boxer, der Wilson vorzeitig schlagen konnte. Dennoch muss man hinter Shabranskyy noch einige Fragezeichen setzen.
Wir haben hier einen spannenden Kampf in der zweiten Reihe des Halbschwergewichts und der Sieger ist unter Umständen ein Kandidat für Adonis Stevenson oder Sergey Kovalev im nächsten Jahr.
Mittwoch – 16. Dezember
Shimazu Arena – Kyoto, Japan
Shohei Omori (#4 BoxRec) vs Marlon Tapales (#13 BoxRec)
15-0-0 (10 KOs) 27-2-0 (10 KOs)
WBO Eliminator
Bantamgewicht – 12 Runden
Shimazu Arena – Kyoto, Japan
Shohei Omori (#4 BoxRec) vs Marlon Tapales (#13 BoxRec)
15-0-0 (10 KOs) 27-2-0 (10 KOs)
WBO Eliminator
Bantamgewicht – 12 Runden
Der typische Kampf, der unter dem Radar bleibt. Ich hätte ihn fast übersehen und dabei haben wir hier ein Top-15 Duell im Bantamgewicht zwischen zwei sehr jungen talentierten Boxern.
Der 22-jährige Shohei Omori aus Japan ist der japanische Meister im Bantamgewicht und in seinen 15 Profikämpfen noch ungeschlagen. Mit Siegen gegen die Top-20 Boxer Christian Esquivel und Kentaro Masuda hat er sich schon einen Namen in der Gewichtsklasse gemacht und ist bei WBC (#10), IBF (#3) und WBO (#1) hoch gelistet.
Sein Gegner an diesem Mittwoch ist der 23-jährige Marlon Tapales aus den Philippinen. Tapales ist der deutlich erfahrenere Mann, hat aber auch schon zwei Niederlagen einstecken müssen. Im Moment kommt er aus sechs Siegen in Folge und ist seit fast drei Jahren ungeschlagen, aber auch seine letzte Niederlage, ein sehr enges Punkturteil gegen David Sanchez in Mexiko, darf man in Frage stellen. Tapales ist die Nr. 2 der WBO-Rangliste und somit haben wir hier ranglisten-technisch ein echtes Spitzenduell um das Recht den WBO-Titelträger Pungluang Sor Singyu nächstes Jahr herauszufordern.
Der Kampf sollte ein enges Gefecht zwischen zwei Rechtsauslegern werden. Ein Vorteil für Omori dürfte die Tatsache sein, dass er in seinen letzten fünf Kämpfen drei Mal auf Rechtsausleger traf, während Tapales das letzte Mal vor über fünf Jahren einen "southpaw" vor den Fäusten hatte.
Donnerstag – 17. Dezember
Cirque d'Hiver – Paris, Frankreich
Cedric Vitu (#41 BoxRec) vs Roberto Santos (#49 BoxRec)
42-2-0 (17 KOs) 23-7-3 (13 KOs)
Europameisterschaft
Super Weltergewicht – 12 Runden
Cirque d'Hiver – Paris, Frankreich
Cedric Vitu (#41 BoxRec) vs Roberto Santos (#49 BoxRec)
42-2-0 (17 KOs) 23-7-3 (13 KOs)
Europameisterschaft
Super Weltergewicht – 12 Runden
Ein ebenfalls interessanter Kampf findet am Donnerstag in Paris um die Europameisterschaft im Super Weltergewicht zwischen zwei Top-50 Boxern statt.
Europameister Cedric Vitu verteidigt hier seinen Titel zum ersten Mal nach seinem dramatischen Sieg über Orlando Fiordigiglio im Juni, wo er nach Punkten zurückliegend in der 11. Runde durch TKO gewinnen konnte. Der 30-jährige Vitu ist seit drei Jahren ungeschlagen, im Dezember 2012 verlor er eine sehr knappe geteilte Punktentscheidung gegen Sergey Rabchenko als Auswärtsboxer in England (Rabchenko ist bei Hatton Promotions). Danach folgten sieben Siege gegen sechs sehr schwache Gegner und dann der erwähnte Sieg gegen Fiordigiglio. Vitu steht bei WBC und IBF in den Top-15 und möchte mit einem Sieg am Donnerstag sicher näher an eine Titelchance in einem der Verbände rücken.
Dafür muss er aber erstmal den 34-jährigen Spanier Roberto Santos aus dem Weg räumen. Santos könnte dem ein oder anderen in Deutschland noch ein Begriff sein, er schlug 2012 Dominik Britsch KO und sorgte so für dessen erste Niederlage. Sein Rekord ist auch gar nicht so schlecht, wie er auf den ersten Blick aussieht, die Niederlage und das Unentschieden gegen Marcos Nader, sowie das Unentschieden im ersten Kampf gegen Britsch kann man durchaus als umstritten bezeichnen und vier seiner sieben Niederlagen erlitt er in seinen ersten 14 Profikämpfen, darunter eine gegen Gabriel Campillo, als der zur erweiterten Weltspitze gehörte. Seine letzte KO-Niederlage ist sogar fast neun Jahre her. Santos ist aktuell der EU-Europameister und wird am Donnerstag versuchen den vollwertigen Europameistertitel zu erringen, der ihn in die Top-15 der WBC katapultieren würde.
Arena Roberto Duran – Panama City, Panama
Luis Concepcion (#6 BoxRec, #10 The Ring) vs Hernan Marquez (#38 BoxRec)
33-4-0 (24 KOs) 39-6-1 (28 KOs)
Interim WBA Titel
Super Fliegengewicht – 12 Runden
Luis Concepcion (#6 BoxRec, #10 The Ring) vs Hernan Marquez (#38 BoxRec)
33-4-0 (24 KOs) 39-6-1 (28 KOs)
Interim WBA Titel
Super Fliegengewicht – 12 Runden
Ein Kampf auf den ich mich sehr freue, auch wenn der Titel mal wieder eher ein Störfaktor als eine Auszeichnung ist. Dennoch findet am Donnerstag das dritte Duell zwischen Luis Concepcion und Hernan "Tyson" Marquez statt. Der "Fight of the Year"-Kandidat, den die beiden 2011 abgeliefert haben wird sicherlich noch dem ein oder anderen in guter Erinnerung geblieben sein, beide waren in der ersten Runde am Boden und lieferten sich danach ein actiongeladenes Gefecht, dass Concepcion nach weiteren Bodenbesuchen in der 11. Runde durch TKO verlor. Der mit Spannung erwartete Rückkampf war dann ein "Blowout", Marquez schlug Concepcion in der ersten Runde drei Mal zu Boden und entschied den Kampf durch TKO für sich.
Dennoch halte ich diesen dritten Kampf für äußerst spannend, denn während der Verlierer der ersten beiden Duelle, Luis Concepcion danach zehn seiner elf Kämpfe gewann, musste Hernan Marquez in seinen folgenden zwölf Kämpfen vier Niederlagen und ein Unentschieden einstecken und das als Mann, der 2011 im Kreis der Nominierten für den Titel "Fighter of the Year" stand.
Fairerweise muss man aber sagen, dass Marquez die deutliche besseren Gegner vor den Fäusten hatte, seine Niederlagen kamen gegen Brian Viloria, Giovani Segura, McJoe Arroyo und zuletzt Juan Francisco Estrada, den unumstritten zweitbesten Fliegengewichtler der Welt. Dennoch bleibt auch ein Unentschieden gegen 9-5-2 Mann Ricardo Roman und eine Reihe Siege die in die Kategorie "Pflichtaufgabe" fallen.
Concepcion verlor wie gesagt seit dem letzten Marquez-Kampf nur einmal und das gegen den aktuellen WBC-Titelträger und The Ring #2 im Superfliegengewicht Carlos Cuadras. In seinem letzten Kampf besiegte Concepcion dann aber den Top-10 Mann David Sanchez auswärts in Mexiko durch TKO in der 10. Runde und gewann nicht nur den Interimtitel der WBA, sondern brachte sich auch wieder für größere Kämpfe ins Gespräch.
Der aktuelle WBA-Titelträger ist Kohei Kono und es ist durchaus denkbar, dass der Sieger dieses Duells im nächsten Jahr eine Chance auf den vollwertigen Titel der WBA gegen den Japaner bekommen wird.
Jezreel Corrales (#26 BoxRec) vs Juan Antonio Rodriguez (#54 BoxRec)
18-1-0 (6 KOs) 28-5-0 (25 KOs)
Interim WBA Titel
Super Federgewicht – 12 Runden
18-1-0 (6 KOs) 28-5-0 (25 KOs)
Interim WBA Titel
Super Federgewicht – 12 Runden
Auf der Concepcion-Marquez Undercard kommt es noch zu einem weiteren Duell um einen WBA-Interimstitel. Da hier die #2 und #4 der WBA-Rangliste aufeinander treffen, hätte man den Kampf auch zu einem Eliminator um die Position des Pflichtherausforderers machen können, diese Position ist nämlich sogar vakant, aber anscheinend muss man diesen Platz nun regelmäßig mit einem Interimstitel schmücken.
Jedenfalls trifft der 24-jährige Panamese Jezreel Corrales auf den 27-jährigen Juan Antonio Rodriguez aus Mexiko.
Corrales Rekord sieht auf den ersten Blick ganz gut aus und seine einzige Niederlage stammt aus seinem zweiten Profikampf, allerdings stand er auch erst zwei Mal mit Top-50 Boxern im Ring. Rene Alvarado und Eusebio Osejo besiegte er allerdings beide überzeugend, einmal nach Punkten und einmal durch Disqualifikation nach Punkten in Führung liegend. Im Moment hat er sogar eine Serie von vier KO-Siegen in Folge, was bei seiner KO-Quote durchaus beachtlich ist, jedoch war die Gegnerschaft bestenfalls unterdurchschnittlich. Sein bester Gegner in diesem Zeitraum war wohl noch Journeyman Walter Estrada, der aber auch nur noch jenseits der Top-100 zu finden ist.
Juan Antonio Rodriguez hat einen vergleichbaren Rekord, was die Qualität der Gegner betrifft, mal abgesehen von Billy Dib, der ranglistentechnisch schon sehr weit nach oben heraussticht. Er verlor zwei seiner ersten sechs Kämpfe zu Hause in Mexiko, bevor er zwölf Siege in Folge feiern konnte. 2011 verlor er dann einen sehr knappen Kampf gegen Eusebio Osejo nach Punkten, der wie weiter oben erwähnt von Corrales besiegt wurde. Es folgten weitere fünf Siege in Folge, bevor er nach Australien reiste und gegen Billy Dib klar nach Punkten verlor. Nach vier weiteren KO-Siegen gegen solide Top-50-70 Gegner, erreichte Rodriguez einen knappen Punktsieg gegen Yenifel Vicente, der es letzte Woche in die Vorschau schaffte und mit einem KO-Sieg gegen Juan Dominguez ein Ausrufezeichen setzen konnte.
Danach verlor Rodriguez klar nach Punkten gegen aktuellen Träger des regulären WBA-Titels Javier Fortuna, ehe er mit zwei klaren KO-Siegen gegen Aufbaugegner wieder auf die Siegerstraße gelang.
Der Sieger dieses Kampfes könnte 2016 auf Javier Fortuna treffen, der wie gesagt den regulären WBA-Titel trägt, es sei denn die WBA kommt zur Vernunft und setzt einen Kampf zwischen dem "Super"-Titelträger Takashi Uchiyama und seinem eigentlichen Pflichtherausforderer Javier Fortuna an.
Randnotiz:
Es sei noch kurz erwähnt, dass sich Shane Mosley (ja, der) ebenfalls auf der Undercard befindet, wo er auf Patrick Lopez trifft.
Freitag – 18. Dezember
Palms Casino & Resort – Las Vegas, Nevada, USA
Denis Shafikov (#3 BoxRec, #3 The Ring) vs Rances Barthelemy (#5 BoxRec im Super Leicht)
36-1-1 (19 KOs) 23-0-0 (13 KOs)
vakanter IBF-Titel
Super Leichtgewicht – 12 Runden
Palms Casino & Resort – Las Vegas, Nevada, USA
Denis Shafikov (#3 BoxRec, #3 The Ring) vs Rances Barthelemy (#5 BoxRec im Super Leicht)
36-1-1 (19 KOs) 23-0-0 (13 KOs)
vakanter IBF-Titel
Super Leichtgewicht – 12 Runden
Der seit Sommer vakante IBF-Titel im Super Leichtgewicht hat wirklich bewegte 15 Monate hinter sich. Nachdem Mickey Bey den Titel im September 2014 durch eine äußerst fragwürdige Punktentscheidung gegen den damaligen Titelträger Miguel Vazquez gewann, brach er zwei Mal die Verhandlungen mit seinem Pflichtherausforderer Denis Shafikov ab, weil er mit der jeweiligen Börse nicht einverstanden war und außerdem nicht in China boxen wollte. Im Juni diesen Jahres legte er den IBF-Titel dann nieder, ohne ihn ein einziges Mal verteidigt zu haben und Denis Shafikov, der schon seit geschlagenen 15 Monaten Pflichtherausforderer ist, bekommt diesen Freitag nun endlich seine zweite Titelchance. Damit die Geschichte noch ein wenig lustiger wird, tritt Mickey Bey nun auf der gleichen Veranstaltung als Vorkämpfer von Shafikov auf, man darf bezweifeln, dass diese Börse mehr als nur ein Bruchteil dessen ist, was er gegen Shafikov selbst verdient hätte.
Jetzt aber zum eigentlichen Kampf, Shafikov trifft auf die #3 der IBF-Rangliste, Rances Barthelemy aus Kuba.
Der 30-jährige Shafikov aus Russland hat von seinen 38 Profikämpfen nur einen verloren und das gegen den damaligen IBF-Titelträger und wegen seines unfassbar unspektakulären Stils häufig unterschätzten Miguel Vazquez. Im direkt darauffolgenden Kampf durfte Shafikov sofort wieder um die Position des Pflichtherausforderers antreten und besiegte im August 2014 den damaligen Top-10 Mann Rustam Nugaev durch TKO in der 9. Runde. Es folgten mit Miguel Angel Mendoza und Roy Mukhlis zwei "stay busy"-Kämpfe, während Shafikov wie erwähnt auf seine zweite Titelchance gewartet hat.
Sein Gegner ist der 30-jährige Rances Barthelemy aus Kuba, der in bislang 23 Profikämpfen noch ungeschlagen ist, auch wenn hier noch erwähnt sei, dass sein "Sieg" gegen Arash Usmanee im Januar 2013 ein fürchterliches Punkturteil mit dem falschen Sieger war.
Barthelemy hatte danach zwei Kämpfe gegen Argenis Mendez um den IBF-Titel im Super Federgewicht und nachdem der erste Kampf der beiden von einem KO-Sieg für Barthelemy umstritten in eine "No Decision" umgewandelt wurde, besiegte er Mendez im Rückkampf verdient nach Punkten. Er verteidigte den Titel einmal gegen den überforderten Fernando David Saucedo durch ein klares Punkturteil, bevor er ins Super Leichtgewicht aufstieg und Angino Perez und Antonio DeMarco bezwingen konnte. Warum Barthelemy im Leichtgewicht so hoch gerankt ist, obwohl er soweit ich das nachvollziehen kann, seit 2012 nicht mehr in der Gewichtsklasse geboxt hat, verwundert mich etwas, aber nun gut.
Jedenfalls erwarte ich einen sehr interessanten Kampf, der wahrscheinlich über die Runden gehen wird. Hier treffen zwei sehr gut ausgebildete und technisch beschlagene Boxer aufeinander, für Fans des puren Boxens sicher ein Highlight in dieser Woche.
Isiah Thomas (#46 BoxRec) vs Murat Gassiev (#19 BoxRec)
15-0-0 (6 KOs) 22-0-0 (16 KOs)
Cruisergewicht – 12 Runden
15-0-0 (6 KOs) 22-0-0 (16 KOs)
Cruisergewicht – 12 Runden
Auf der Undercard kommt es noch zu diesem wirklich sehr interessanten Duell zwischen zwei ungeschlagenen Talenten im Cruisergewicht und in allen vier großen Weltverbänden ist zumindest einer der beiden unter den Top-15 gelistet.
Der 26-jährige Isiah Thomas ist aktueller USBA-Meister und kommt aus dem größten Sieg seiner Karriere gegen den Top-30 Mann Jordan Shimmell, den er klar nach Punkten bezwingen konnte. Zuvor boxte er sich durch die hinteren 100-200 im BoxRec-Ranking. Sein bekanntester Gegner war Richard Hall, der aber 2012 auch schon jenseits von gut und böse war.
Er trifft auf den ebenfalls ungeschlagenen Murat Gassiev (22) aus Russland. Er hatte einen ähnlichen Aufbau wie Thomas, mit Ivica Bacurin und Ismail Abdoul allerdings schon etwas früher Top-100 Leute besiegt. Im Moment hat der starke Puncher Gassiev einen Lauf von sieben KO-Siegen in Folge, vier davon innerhalb von zwei Runden und er bestreitet diesen Freitag bereits seinen vierten Kampf im Jahr 2015. Mit Felix Cora Jr. besiegte er außerdem einen etwas bekannteren Namen in diesem Jahr und ist immerhin der erste seit 2009, der Cora Jr. vorzeitig schlagen konnte.
Der Sieger dieses Kampfes wird defintiv eine Rolle in der Zukunft des Cruisergewichts spielen und auch wenn ich persönlich Gassiev hier vorne sehe, kann der technisch sehr begabte Thomas den Kampf nach Punkten durchaus für sich entscheiden.
Fazit: Guter Kampf zwischen zwei ungeschlagenen jungen Leuten, hatten wir bei der PBC dieses Jahr definitiv zu wenige von.
Samstag – 19. Dezember
Hartwall Arena – Helsinki, Finnland
Robert Helenius (#31 BoxRec) vs Franz Rill (#85 BoxRec)
21-0-0 (13 KOs) 11-0-0 (7 KOs)
vakante Europameisterschaft
vakanter IBF International Titel
Schwergewicht – 12 Runden
Hartwall Arena – Helsinki, Finnland
Robert Helenius (#31 BoxRec) vs Franz Rill (#85 BoxRec)
21-0-0 (13 KOs) 11-0-0 (7 KOs)
vakante Europameisterschaft
vakanter IBF International Titel
Schwergewicht – 12 Runden
Eigentlich sollte hier Erkan Teper seine Europameisterschaft zum ersten Mal verteidigen. Da Teper sich beim Training verletzte und bis nächstes Jahr ausfallen wird, setzte die EBU den Titel vakant und Tepers Herausforderer Robert Helenius bekommt nun die Chance gegen Franz Rill Europameister zu werden.
Helenius hat dieses Jahr nach zweijähriger Pause sein Comeback gefeiert. Er musste 2013 nach einer Schulterverletzung lange pausieren und es war unklar, ob er überhaupt nochmal wird boxen können.
Im März diesen Jahres hat der 31-jährige Finne sein Comeback gefeiert und Andras Csomor besiegt, bevor er im Juni gegen Beka Lobjanidze nachlegte. Zwei Top-200 Gegner die er deutlich durch KO besiegen konnte, aber alles andere als eine Standortbestimmung für Helenius. Der Kampf gegen Teper wäre zweifellos eines der spannendsten Duelle im Schwergewicht geworden und ein Kampf der viele offene Fragen hätte beantworten können.
Mit dem 28-jährigen Franz Rill wurde nun der beste Gegner seit seinem Comeback gebucht, aber dennoch sollte Helenius zu viel für den in Kanada geborenen Deutschen sein. Für Rill ist Helenius ein extremer Sprung in der Gegnerqualität, mehr als zwei Top-200 Boxer hat Rill noch nicht besiegt und auch wenn er bislang problemlos durch seinen Aufbau kam, sollte Helenius eine ganze Nummer zu groß für Rill sein. Selbst wenn Helenius nicht mehr der Alte ist, sehe ich ihn hier vorne.
Erkan Teper hat übrigens das Recht den Sieger dieses Kampfes im kommenden Jahr herauszufordern, wenn er wieder fit ist, sodass wir gute Chancen haben Helenius gegen Teper doch noch zu sehen zu bekommen.
Rosvalla Arena – Nyköping, Schweden
Erik Skoglund (#20 BoxRec) vs Derek Edwards (#60 BoxRec)
23-0-0 (11 KOs) 27-5-1 (14 KOs)
Halbschwergewicht – 12 Runden
Erik Skoglund (#20 BoxRec) vs Derek Edwards (#60 BoxRec)
23-0-0 (11 KOs) 27-5-1 (14 KOs)
Halbschwergewicht – 12 Runden
Das schwedische Talent im Halbschwergewicht, Erik Skoglund, wird endlich wieder etwas aktiver und boxt nun zum zweiten Mal seit September, nachdem er zuvor neun Monate pausierte.
Der 24-jährige Skoglund ist in 23 Profikämpfen ungeschlagen und hat in seinen letzten drei Kämpfen die ansteigende Qualität der Gegner gut verkraftet. Mit Stefano Abatangelo, Glen Johnson und Oleksandr Cherviak hat er zuletzt drei Top-60 Gegner besiegt, jedes Mal nur nach Punkten, aber dafür relativ eindeutig.
Der 36-jährige US-Amerikaner Derek Edwards ist qualitativ ähnlich einzuschätzen wie Skoglunds letzte Gegner. Mit Adonis Stevenson, Matt Korobov, Badou Jack und Andre Dirrell hat er aber auch Namen im Rekord stehen, von denen Skoglund noch weit entfernt ist und sein überraschender Sieg gegen Badou Jack durch TKO in der ersten Runde ist aktuell noch wertvoller für Edwards, als zum Zeitpunkt des Kampfes, weil Jack heute verdientermaßen den WBC-Titel im Super Mittelgewicht trägt.
Man darf gespannt sein, wie Edwards den Aufstieg ins Halbschwergewicht verkraftet, nachdem er drei Jahre im Super Mittelgewicht aktiv war. Skoglund sollte hier jedenfalls der Favorit sein, gerade zu Hause sehe ich ihn nach Punkten schon deutlich vorne.
Manchester Arena – Manchester, Lancashire, Vereinigtes Königreich
Andy Lee (c) (#4 BoxRec, #3 The Ring) vs Billy Joe Saunders (#16 BoxRec, #4 TheRing)
34-2-1 (24 KOs) 22-0-0 (12 KOs)
WBO Titel
Mittelgewicht – 12 Runden
Ein größeres Highlight der Woche findet dieses Wochenende in England statt. Andy Lee verteidigt seinen WBO-Titel zum ersten Mal gegen den ungeschlagenen Briten Billy Joe Saunders.Andy Lee (c) (#4 BoxRec, #3 The Ring) vs Billy Joe Saunders (#16 BoxRec, #4 TheRing)
34-2-1 (24 KOs) 22-0-0 (12 KOs)
WBO Titel
Mittelgewicht – 12 Runden
Der 31-jährige Lee hat sich in den letzten Jahren durch seine immense Schlagkraft zu einem wahren Experten im "Kämpfe drehen" entwickelt.
2011 besiegte er den damaligen Top-30 Mann Craig McEwan nach Punkten zurückliegend durch TKO in der 10. und letzten Runde. Drei Jahre später ein ähnlicher Kampfverlauf gegen John Jackson. Lee wurde über vier Runden ausgeboxt und knockte Jackson in der 5. Runde aus. Danach durfte Lee um den vakanten WBO-Titel gegen den ungeschlagenen Matt Korobov antreten und auch hier das gleiche Spiel, Lee verlor die ersten fünf Runden und konnte Korobov in der 6. Runde vorzeitig stoppen und so seinen bislang größten Sieg einfahren. Im April diesen Jahres trat Lee gegen Peter Quillin an, da Quillin das Gewicht nicht bringen konnte, stand der Titel jedoch nicht auf dem Spiel. Lee musste in den ersten drei Runden zwei Mal zu Boden, bevor er Quillin in der 7. Runde selbst niederschlagen konnte und in der Folge so viele Runden gewann, dass der Kampf am Ende Unentschieden gewertet wurde.
Selbst seine letzte Niederlage gegen Julio Cesar Chavez Jr. im Juni 2012 war eine Achterbahnfahrt, wo Lee diesmal nach Punkten knapp führend in der 7. Runde selbst vorzeitig gestoppt wurde.
Man merkt schon, in Andy Lees Kämpfen ist eigentlich immer was los und es besteht zu jedem Zeitpunkt die Chance, dass Lee den Kampf mit seiner Power drehen kann.
Sein Gegner an diesem Wochenende ist der 26-jährige Billy Joe Saunders. Der junge Brite ist ehemaliger Europameister im Mittelgewicht und bekommt diesen Samstag seine erste Chance auf einen Titel der vier großen Verbände.
Saunders hatte von 2009 bis 2012 den üblichen Aufbau mit sehr unterklassigen Gegnern zu bestehen, bevor er im Sommer 2012 mit Bradley Pryce erstmals einen Top-60 Mann schlagen konnte. Es ging für ihn gegen Jarrod Fletcher weiter, damals ein Top-40 Mann im Mittelgewicht und Saunders siegte eindrucksvoll durch TKO in der 2. Runde. Es folgte ein Kampf gegen Nick Blackwell um die britische Meisterschaft im Mittelgewicht, den Saunders knapp aber verdient nach Punkten gewinnen konnte.
Er verteidigte den Titel drei Mal erfolgreich, ehe er im Juli 2014 um die vakante Europameisterschaft gegen Emanuele Blandamura antreten durfte. Saunders hatte ab der 2. Runde mit einem Cut zu kämpfen und konnte Blandamura in der 8. Runde durch KO besiegen. Es folgte sein bis dato größter Kampf gegen Chris Eubank Jr. Zwei ungeschlagene britische Talente um die britische Meisterschaft. Saunders konnte den Kampf knapp nach Punkten für sich entscheiden, nicht unumstritten, aber die Entscheidung ging für mich in Ordnung.
Danach pausierte Saunders für fast acht Monate, ehe er im Juli diesen Jahres für einen "stay busy"-Kampf wieder in den Ring stieg und Yoann Bloyer durch TKO in der 4. Runde besiegen konnte. Nun steht ihm mit Andy Lee sein bislang prominentester Gegner in seinem bislang wichtigsten Kampf gegenüber.
Ich bin sehr gespannt auf dieses Duell. Ich denke Saunders sollte boxerische Vorteile haben und ich denke Lee wird Probleme haben ihn regelmäßig zu treffen. Jedoch ist Lee in der Lage Schläge zu nehmen um eigene Schläge zu landen und seine Schlagkraft kann hier wieder ein großer Faktor sein, denn da sollte Lee Saunders weit überlegen sein.
Liam Smith (#19 BoxRec, #9 TheRing) vs "Jimmy" Kilrain Kelly (#82 BoxRec)
21-0-1 (11 KOs) 16-0-0 (7 KOs)
WBO Titel
Super Weltergewicht – 12 Runden
21-0-1 (11 KOs) 16-0-0 (7 KOs)
WBO Titel
Super Weltergewicht – 12 Runden
Als zweiter Hauptkampf in Manchester fungiert das Duell zwischen Liam Smith und Jimmy Kelly um den WBO Titel im Super Weltergewicht.
Der 27-jährige Smith gewann den damals vakanten Titel erst im vergangenen Oktober gegen den US-Amerikaner John Thompson, den er recht überraschend durch TKO in der 7. Runde besiegen konnte. Zuvor hatte Smith nicht mehr als eine handvoll Top-100 Gegner und Thompson, der zu dem Zeitpunkt in den Top-40 stand, galt als knapper Favorit in dem Kampf.
Nun verteidigt Smith den Titel am Samstag zum ersten Mal freiwillig und trifft auf die #9 der WBO-Rangliste, Jimmy Kilrain Kelly.
Der gerade mal 23-jährige Kelly steht mit weitem Abstand vor dem wichtigsten Kampf seiner Karriere. Er boxte in seinen ersten 15 Kämpfen keinen einzigen Top-250 Mann, doch besiegte im vergangenen Oktober (Vorkampf von Smith vs Thompson) Martin Fidel Rios um den Inter-Continental Titel der WBO. In dem Kampf zeigte Kelly, dass er auch einen Mann aus den hinteren Top-100 relativ problemlos ausboxen kann und siegte verdient nach Punkten. Der Sieg brachte ihn in die Top-15 der WBO und kaum mehr als zwei Monate später bekommt er seine Titelchance, der Verband meint es gut ihm.
Ich finde der Kampf ist schwierig einzuschätzen. Beide sind ungeschlagen und Kelly ist noch sehr unerfahren, aber viel Erfahrung hat Smith auf höherem Niveau auch nicht. Bei der KO-Quote der beiden sollte ein Punktsieg am wahrscheinlichsten sein, aber wirklich festlegen kann ich mich auf keinen der beiden.
Turning Stone Resort & Casino – Verona, New York, USA
Luis Ortiz (#20 BoxRec) vs Bryant Jennings (#11 BoxRec, #5 The Ring)
23-0-0 (20 KOs) 19-1-0 (10 KOs)
Interim WBA Titel
Schwergewicht – 12 Runden
Luis Ortiz (#20 BoxRec) vs Bryant Jennings (#11 BoxRec, #5 The Ring)
23-0-0 (20 KOs) 19-1-0 (10 KOs)
Interim WBA Titel
Schwergewicht – 12 Runden
Die wohl beste Fight-Card der Woche kommt aus New York und wird kooperativ von Top Rank und Golden Boy veranstaltet.
Im Hauptkampf treffen die beiden Schwergewichtler Luis Ortiz und Bryant Jennings aufeinander und es geht um den Interimstitel der WBA (warum?).
Der 36-jährige Kubaner Luis Ortiz ist in 23 Kämpfen noch ungeschlagen. Er war lange Amateur und wurde erst 2010 Profi. Mit Kendrick Releford und Zack Page besiegte er in seinen ersten vier Kämpfen schon zwei etwas bekanntere Journeymen, bevor er sich mehrere Kämpfe lang durch die hintersten Schwergewichtsregionen boxte. Unter anderem sogar gegen einen 45-jährigen Bert Cooper, den er in der 2. Runde durch TKO besiegen konnte. Es folgte ein klarer KO-Sieg gegen Monte Barrett, bevor Ortiz auf den frisch aus dem Cruisergewicht aufgestiegenen Lateef Kayode traf. Ortiz gewann den Kampf durch TKO in der 1. Runde, wurde daraufhin allerdings positiv auf Doping getestet und der Kampf wurde eine "No Decision" und Ortiz für acht Monate gesperrt. Nach der Sperre besiegte er Byron Polley und den Top-50 Mann Matias Ariel Vidondo jeweils durch KO und mit Bryant Jennings wartet am Samstag die bislang größte Hürde auf den sehr hart schlagenden Ortiz.
Bryant Jennings (31) bestreitet am Samstag seinen ersten Kampf seit seiner bislang einzigen Niederlage, gegen Wladimir Klitschko im April. Ein Kampf in dem sich Jennings in den Augen vieler Beobachter recht gut verkauft hat. Jennings machte nach einem relativ schnellen Aufbau erstmals von sich reden, als er den ehemaligen WBO-Titelträger Siarhei Liakhovich durch TKO in der 9. Runde besiegen konnte. Es folgten Siege gegen die drei Top-25 Leute Andrey Fedosov, Artur Szpilka und Mike Perez, bevor er wie erwähnt im April die Chance auf die Weltmeisterschaft im Schwergewicht gegen Wladimir Klitschko bekam.
Auch im Hinblick auf den Titelwechsel im Schwergewicht ist dieser Kampf wirklich interessant für die Zukunft des Schwergewichts. Kann Jennings den ungeschlagenen Ortiz ausboxen und sich ihm genau so gut entziehen, wie er es gegen Klitschko geschafft hat? Oder wird Ortiz Jennings stellen können und den 21. KO im 24. Kampf erreichen, was zweifellos ein echtes Ausrufezeichen im Schwergewicht wäre. Ich denke uns erwartet ein guter Kampf auf Augenhöhe und der Sieger könnte 2016 ein ordentliches Wort im Schwergewicht mitreden.
Nicholas Walters (#1 BoxRec, #1 The Ring) vs Jason Sosa (#29 BoxRec)
26-0-0 (21 KOs) 18-1-3 (14 KOs)
Super Federgewicht – 10 Runden
26-0-0 (21 KOs) 18-1-3 (14 KOs)
Super Federgewicht – 10 Runden
Ebenfalls in New York steigt der vielleicht beste Federgewichtler der Welt, Nicholas Walters, wieder in Ring. Dieses Mal jedoch eine Gewichtsklasse höher im Super Federgewicht und er trifft auf den 27-jährigen US-Amerikaner Jason Sosa.
Walters (29, Jamaika) boxte Jahre lang fast ausschließlich in Panama und blieb unter Boxfans nicht mehr als ein Geheimtipp, bis er im Mai 2014 mit einem deutlichen KO-Sieg über Vic Darchinyan erstmals auf richtig großer Bühne auf sich aufmerksam machen konnte. Es folgte ein mit Spannung erwarteter Kampf gegen den ehemaligen Weltmeister im Super Bantamgewicht Nonito Donaire. Walters überzeugte viele Kritiker und Fans und gewann durch TKO in der 6. Runde und ist damit der einzige, der Nonito Donaire vorzeitig schlagen konnte.
Es folgte eine achtmonatige Pause, ehe Walters den WBA-Titel gegen Miguel Marriaga verteidigen wollte. Walters konnte jedoch das Federgewichts-Limit nicht bringen und die WBA erkannte ihm den Titel ab. Dennoch besiegte er Marriaga einstimmig und eindeutig nach Punkten.
Nun steigt Walters erwartungsgemäß ins Super Federgewicht auf und hat sich mit Jason Sosa einen relativ soliden Gegner ausgesucht, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
Jason Sosa steht am Samstag vor der mit Abstand größten Aufgabe seiner Karriere. Einen Gegner von der Qualität eines Nicholas Walters findet man in seinem Kampfrekord nicht mal annähernd.
Sosa hatte einen sehr durchwachsenen Start in seine Profikarriere. Von seinen ersten acht Kämpfen konnte er nur vier gewinnen (drei Unentschieden und eine Niederlage). Er hat allerdings in den letzten drei Jahren eine beeindruckende Serie von 13 KO-Siegen in Folge angehäuft, jedoch ist sein einziger halbwegs erwähnenswerter Gegner Jerry Belmontes (Top-50 zum Zeitpunkt des Kampfes) gewesen, den er im vergangenen August in der ersten Runde KO schlagen konnte.
Sosa ist bei IBF und WBO in den Top-15 gelistet. Sollte Walters den Kampf am Samstag erwartungsgemäß gewinnen, sollte er sich danach ebenfalls in den jeweiligen Ranglisten wiederfinden, sodass er einen Titelkampf gegen Roman Martinez (WBO) oder Jose Pedraza (IBF) anstreben könnte. Es wäre jedenfalls wünschenswert, wenn sich Walters nicht lange mit der zweiten oder dritten Reihe aufhalten würde, sondern schnell versucht in die Titelregionen im Super Federgewicht zu kommen.
Joshua Clottey (#24 BoxRec) vs Gabriel Rosado (ungelistet)
39-4-0 (22 KOs) 21-9-0 (13 KOs)
Super Weltergewicht – 10 Runden
39-4-0 (22 KOs) 21-9-0 (13 KOs)
Super Weltergewicht – 10 Runden
Der zweite sehr interessante Vorkampf in New York findet im Super Weltergewicht statt und es stehen sich Joshua Clottey und Gabriel Rosado gegenüber.
Der ehemalige Weltklasse-Mann und IBF-Titelträger im Weltergewicht, Joshua Clottey feiert aktuell ein erfolgreiches Comeback nach seinen Niederlagen gegen Miguel Cotto und Manny Pacquiao 2009 bzw. 2010.
Clottey ist leider sehr inaktiv und hatte in den letzten vier Jahren nur vier Kämpfe, die er allerdings allesamt gewann. Unter anderem gegen Anthony Mundine, der zum Zeitpunkt des Kampfes ein Top-10 Mann in der Gewichtsklasse war.
Gabriel Rosado kommt ebenfalls aus einer längeren Pause von ca. einem Jahr. Sein Rekord sieht momentan alles andere als gut aus und sein letzter Sieg stammt aus dem September 2012. Jedoch hat Rosado in den vergangenen Jahren ein "Who-is-Who" des Mittelgewichts und Super Weltergewichts geboxt. Angefangen mit Gennady Golovkin, über Peter Quillin, Jermell Charlo und zuletzt David Lemieux. Er zeigte in jedem Kampf eine sehr beherzte Leistung und gegen Quillin wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen, wäre er nicht mal wieder durch Cuts aus einem Kampf genommen worden. Das ist auch das wohl größte Problem von Rosado, er hat fast in jedem Kampf Probleme mit Cut-Verletzungen.
Dennoch sollte der Kampf hier sehr interessant werden, denn einen wirklich Eindruck von Clotteys aktueller Leistungsfähigkeit hat man bislang noch nicht bekommen. Rosado gebe ich durchaus Chancen Clottey nach Punkten zu schlagen, der hinter seiner Doppeldeckung gerne eher inaktiv bleibt. Aber auch Clottey hat gute Chancen auf einen Sieg und es ist sicher nicht unwahrscheinlich, dass Rosado wieder Probleme mit Cuts bekommen wird.
Yunieski Gonzalez (#39 BoxRec, #10 The Ring) vs Vyacheslav Shabranskyy (#22 BoxRec)
16-1-0 (12 KOs) 14-0-0 (12 KOs)
Halbschwergewicht – 10 Runden
16-1-0 (12 KOs) 14-0-0 (12 KOs)
Halbschwergewicht – 10 Runden
Der letzte Kampf der Vorschau findet ebenfalls auf der Ortiz-Jennings Undercard statt und ist über zehn Runden im Halbschwergewicht angesetzt. Der Kubaner Yunieski Gonzalez trifft auf Vyacheslav Shabranskyy aus der Ukraine.
Gonzalez ist sicher vielen ein Begriff, er boxte im Juli gegen Jean Pascal und verlor äußerst umstritten und knapp nach Punkten. Nachdem man Gonzalez vorher aufgrund seiner schwachen Gegnerschaft kaum einschätzen konnte, hat der Kampf gegen Pascal deutlich gemacht, zu was er fähig ist und das er in der erweiterten Weltspitze auf jeden Fall ein Wort mitreden kann.
Sein Gegner ist der 28-jährige Vyacheslav Shabranskyy. In 14 Kämpfen unbesiegt und mit einer starken KO-Quote von 86% dürfte Shabranskyy selbstbewusst in seinen vierten Kampf 2015 gehen. Trotz sehr durchwachsener Gegnerschaft in seinen bisherigen Kämpfen, steht Shabranskyy bei der WBC bereits an Platz 12, da er dieses Jahr den WBC United States Titel gegen Fabiano Pena gewann. Aber auch den findet man nur jenseits von Platz 100. Beeindruckender war da schon sein KO-Sieg über Garrett Wilson, denn Shabranskyy ist erst der zweite Boxer, der Wilson vorzeitig schlagen konnte. Dennoch muss man hinter Shabranskyy noch einige Fragezeichen setzen.
Wir haben hier einen spannenden Kampf in der zweiten Reihe des Halbschwergewichts und der Sieger ist unter Umständen ein Kandidat für Adonis Stevenson oder Sergey Kovalev im nächsten Jahr.
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