Wochenvorschau: 25.01.2016 - 31.01.2016


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Mittwoch – 27. Januar

BB King Blues Club & Grill – New York, New York, USA

Luis Rosa (#35 BoxRec) vs German Meraz (#112 BoxRec im Bantamgewicht)

21-0-0 (10 KOs) 52-36-1 (30 KOs)

Super Bantamgewicht – 8 Runden

Die neue Boxwoche beginnt in dieser Vorschau bereits am Mittwoch. Lou DiBella veranstaltet in New York mit insgesamt neun Kämpfen, stellvertretend hier ein paar Worte zum Hauptkampf.

Luis Rosa trifft auf den Veteranen German Marez.

Luis Rosa ist 24 Jahre alt und kommt aus Puerto Rico. Er war ein solider Amateur und gewann zwei regionale "Golden Gloves" Titel, ehe er 2010 in den Profizirkus wechselte. Er boxte die ersten vier Jahre einen typischen Aufbau mit eher unterklassigen Gegnern. 2014 traf er dann mit Luis Orlando Del Valle immerhin auf einen damaligen Top-50 Mann im Super Bantamgewicht. Rosa gewann zwar deutlich nach Punkten, aber der Kampf hatte dennoch einiges an Dramatik zu bieten, denn Rosa musste in der 5. Runde zu Boden und verlor in der 7. Runde einen Punkt wegen einem Tiefschlag.
Nach ein paar Monaten Pause kehrte Rosa 2015 wieder in den Ring zurück und besiegte drei Gegner jenseits der Top-400 durch KO, ehe er im vergangenen August Giovanni Caro nach Punkten schlug, immerhin ein Gegner, der 2011 fast den IBF-Titel im Super Bantamgewicht gewonnen hätte, aber hauchdünn nach Punkten gegen Takalani Ndlovu unterlag.

German Meraz ist ein Boxer alter Schule, denn heutzutage findet man solch aktive Kämpfer doch eher sehr selten. Der 29-jährige Mexikaner ist seit 2005 Profi und hat in weniger als elf Jahren unglaubliche 89 Kämpfe angehäuft.
Wie schon fast zu erwarten war, findet man bei ihm auch einige prominente Namen im Kampfrekord. Hernan Marquez, Gerry Penalosa, Juan Francisco Estrada oder auch Tomoki Kameda teilten alle mit Meraz den Ring und sind oder waren alle mal Titelträger mindestens einer der großen vier Verbände.

Man darf gespannt sein, ob Rosa mit einem so erfahrenen Mann zurechtkommt, Meraz hat immerhin mehr Siege durch KO, als Rosa Kämpfe insgesamt. Dennoch muss Rosa natürlich gewinnen, wenn er in naher Zukunft an einen Titelkampf kommen möchte. WBC und IBF listen ihn bereits in den Top-15 und er wird Mittwoch alles daran setzen wollen, dass das auch so bleibt.



Freitag – 29. Januar

Julian Ramirez (#57 BoxRec) vs Christopher Martin (#140 BoxRec)

15-0-0 (8 KOs) 28-6-3 (9 KOs)

vakanter WBC Jugend Silber Titel

Federgewicht – 10 Runden

Den nächsten Stopp mache ich am Freitag bei der GBP-Veranstaltung in Los Angeles. Im Hauptkampf trifft Julian Ramirez auf Christopher Martin.

Julian Ramirez ist gerade mal 22 Jahre alt und seit 2012 Profi. Ramirez ist der Neffe des ehemaligen WBA- und WBC-Titelträgers im Super Federgewicht, Genaro Hernandez.

Ramirez war ein guter Amateur und beendete seine Amateurkarriere mit einem Rekord von 73-5.
Als Profi ist Ramirez noch im Aufbau, besiegte aber im vergangenen Jahr mit Hugo Partida immerhin seinen ersten Top-150 Gegner klar nach Punkten und befindet sich bei der WBC immerhin schon auf Platz 39.
Mit Christpher Martin wartet auf den jungen Rechtsausleger mit Platz 140 von BoxRec nun, zumindest auf dem Papier, ein ähnliches Kaliber wie Hugo Partida.

Der 29-jährige Christopher Martin galt vor ein paar Jahren selbst noch als solides Prospect, vor allem nach seinem Sieg gegen Chris Avalos 2010, der heute zu den Top-15 im Super Bantamgewicht zählt.
Nach einem Auf und Ab in den Jahren 2011 bis 2013, hat Martin nun die schwersten 15 Monate seiner Karriere hinter sich, denn er verlor alle seine drei letzten Kämpfe. Mit Miguel Marriaga, Gary Russell Jr. und Daniel Roman war die Gegnerschaft natürlich schon mehr als ordentlich, dennoch dürften drei Niederlagen in Folge an ihm nagen. Mit Ramirez als Gegner bietet sich Martin nun die Chance endlich mal wieder einen sehr guten Sieg einzufahren, doch er dürfte es bei seiner fehlenden Schlagkraft schwer haben, dem sehr gut ausgebildeten Ramirez boxerisch viel entgegenzusetzen.



Samstag – 30. Januar

Centro de Convenciones – Rosarito, Baja California, Mexiko

Luis Nery (#22 BoxRec) vs Dixon Flores (#25 BoxRec)

17-0-0 (12 KOs) 12-3-2 (4 KOs)

Super Fliegengewicht – 10 Runden
In Mexiko wird am Samstag auch wieder geboxt. In Rosarito findet eine Veranstaltung statt, die von den Damen dominiert wird, vor allem durch den Hauptkampf um den WBC Titel zwischen Yazmin Rivas und Catherine Phiri. Auf der Undercard findet man aber noch diesen hochinteressanten Kampf im Super Fliegengewicht zwischen Luis Nery und Dixon Flores. Beide gehören zu den Top-25 im Bantamgewicht bei BoxRec und beide finden sich auch in diversen Ranglisten der vier Weltverbände wieder.

Luis Nery ist Mexikaner und seit 2012 Profi. Nery hat sich mit gutem Matchmaking in eine gute Position im Super Fliegengewicht/Bantamgewicht gebracht, denn er hat eigentlich noch keinen Top-50 Gegner (zum Zeitpunkt des Kampfes) besiegt und steht dennoch bei der WBA an Platz 9 im Bantamgewicht und der WBO auf Platz 8 im Super Fliegengewicht.

Der gerade mal 21-jährige Dixon Flores aus Nicaragua ist erst seit 2013 Profi, durfte im vergangenen Jahr aber bereits um den WBC-Titel im Super Fliegengewicht antreten. Er verlor klar durch TKO in der 5. Runde gegen Carlos Cuadras, konnte aber in seinem letzten Kampf im vergangenen Dezember mit Jose Perez direkt einen starken Sieg gegen einen Top-40 Mann landen und hat gegen Luis Nery nun die Chance sich noch weiter oben in der Welt zu platzieren.
Flores steht bei der WBC an Platz 13 und bei der WBA an Platz 15 im Super Fliegengewicht.

Ich bin sehr gespannt, wer von den beiden hier den nächsten Schritt machen kann. Nery ist zwar noch ungeschlagen, aber hat natürlich auch noch keinen Gegner vom Format eines Carlos Cuadras vor den Fäusten gehabt. Für mich ein sehr interessanter Kampf und ein starker Step-Up für Nery, keinesfalls ein typischer Kampf für ein Prospect, sondern eine echte Prüfung.



Ramon Alvarez (#18 BoxRec) vs James Winchester (#407 BoxRec)

22-4-2 (14 KOs) 17-11-0 (6 KOs)

Super Weltergewicht – 10 Runden

Auf der gleichen Veranstaltung steigt auch Ramon Alvarez wieder in den RIng, er ist einer der drei ebenfalls boxenden Brüder von Canelo Alvarez.
Bei allem Respekt kann man das anstehende Duell gegen James Winchester aber nur als "Stay Busy"-Kampf einordnen.

Ramon Alvarez ist 29 Jahre alt und eher ein Spätstarter, wenn man bedenkt, dass er seine Karriere 2-2-1 begann und eigentlich erst 2014 mit einem Sieg über Omar Chavez wirklich auf die Bildfläche trat. Im selben Jahr besiegte er auch noch Vivian Harris durch KO in der 7. Runde und im vergangenen Oktober Ben Tackie (unglaublich, dass der noch boxt) durch TKO in der 4. Runde. Nun sind Harris und Tackie natürlich schon deutlich über ihrem Zenit, aber Harris hatte vor der Niederlage gegen Alvarez gerade erst zwei gute Siege gegen Danny O'Connor und Jorge Paez Jr., von daher war der Sieg von Alvarez schon eine gute Leistung. Am beeindruckendsten ist in meinen Augen aber sein Sieg über Omar Chavez, der nicht nur in seiner "Prime" ist, sondern gerade aus guten Siegen gegen Daniel Sandoval und Joachim Alcine kam.
Im Schatten seines kleinen Bruders Canelo hat sich Ramon Alvarez nun auch zu einem wirklich ordentlichen Boxer entwickelt und auch wenn er noch in keiner Top-15 der Weltverbände steht, kann sich das im Laufe des Jahres durchaus ändern.

James Winchester ist 37 Jahre alt und bereits seit 2003 Profi. Er war über die Jahre immer mal wieder sehr inaktiv machte mehrere Pausen von mehr als einem Jahr. In letzter Zeit war Winchester öfter mal Gegner von jungen aufstrebenden Boxern wie Eddie Gomez oder Terrell Gausha, konnte aber nicht mehr als eine Durchgangsstation für diese sein. Er verlor nun sieben seiner letzten neun Kämpfe und muss auch am kommenden Wochenende als klarer Außenseiter gegen Ramon Alvarez gelten.



Copper Box Arena – Hackney Wick, London, UK

John Ryder (#39 BoxRec) vs Sergey Khomitsky (#48 BoxRec)

21-2-0 (12 KOs) 30-12-3 (13 KOs)

vakanter WBA International Titel

Mittelgewicht - 12 Runden

Unseren nächsten Stopp machen wir in London, wo Matchroom Boxing in Co-Promotion mit Sauerland Event veranstaltet. Spontan habe ich direkt nach Dereck Chisora gesucht, aber der ist (noch?) nicht auf der Fight Card.
Dafür aber zwei sehr spannende Duelle im Mittelgewicht und Super Leichtgewicht.
Im Mittelgewicht treffen John Ryder und Sergey Khomitsky um den vakanten International-Titel der WBA aufeinander. Beide stehen bei BoxRec ziemlich nah beieinander und ich denke, das ist in diesem Fall auch wirklich gut getroffen, denn ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe.
Der 27-jährige John Ryder ist hier der Lokalmatador und kommt sogar aus London. Ryder hatte nur eine kurze Amateurkarriere, die er mit 30-5 Siegen beendete, ehe er 2010 Profi wurde. Der Rechtsausleger begann stark und konnte 15 Siege in Folge feiern, ehe er 2013 auf den britischen Meister und heutigen WBO-Titelträger, Billy Joe Saunders traf. Ryder verlor den Kampf nach Punkten, aber das Urteil war denkbar knapp und warf ihn nicht unbedingt zurück in seiner Laufbahn.

Er machte vier weitere Kämpfe gegen eher unterdurchschnittliche Gegner und schnappte sich dabei auch den Inter-Continental Titel der WBO, den er dann vor fast genau einem Jahr gegen Bill Facundo Godoy erfolgreich verteidigen konnte. Der Sieg spülte ihn sogar in die Top-25 im Mittelgewicht.
Im vergangenen Mai nahm Ryder dann zum zweiten Mal Anlauf auf die britische Meisterschaft im Mittelgewicht. Sein Gegner war dieses Mal Nick Blackwell, der Titel war diesmal vakant.

Ryder boxte einen sehr guten Kampf und lag nach sechs Runden nach Punkten klar in Führung, ehe Blackwell ihn mit einer Rechten erwischte und schwer anklingelte. Ryder musste mehrere harte Treffer nehmen, ehe Ringrichter Howard John Foster den Kamf zu Gunsten von Blackwell abbrach.
Ein bittere Niederlage für Ryder, der danach im vergangenen Oktober noch einen Aufbaukampf gegen Adam Jones gewann. An diesem Wochenende kriegt Ryder gegen Sergey Khomitsky die Möglichkeit, sich für die nächste Chance um die britische Meisterschaft in Stellung zu bringen und sich außerdem in der WBA-Rangliste weiter nach oben zu arbeiten, wo er momentan an Rang 15 steht.

Sergey Khomitsky ist 41 Jahre alt und der Weißrusse ist ein echter Veteran mit bereits 45 Kämpfen im Rekord. Khomitsky ist bereits seit 1999 Profi und hat den Ring schon mit einigen sehr prominenten Namen geteilt. Aus deutscher Sicht sind da sicherlich Khoren Gevor und Robert Stieglitz zu nennen, aber auch Gennady Golovkin und Martin Murray stiegen schon mit Khomitsky in den Ring.
Die meisten Kämpfe gegen höherklassige Gegner hat Khomitsky zwar verloren, aber mit Siegen gegen Jamie Moore, Frank Buglioni oder Adam Etches hat er durchaus auch schon Gegner aus den Top-50 oder nahe der Top-50 besiegt.
In seinem letzten Kampf im vergangenen Oktober traf er auf Alfonso Blanco und es ging um den Interim-Titel der WBA, Khomitsky verlor jedoch klar nach Punkten.
Dennoch dürfte Ryder auf dem Niveau sein, dass Khomitsky ihm sehr gefährlich werden kann und ich denke wir können uns auf einen 50-50 Kampf freuen.



John Wayne Hibbert (#29 BoxRec) vs Tommy Martin (#98 BoxRec)

16-3-0 (10 KOs) 13-0-0 (5 KOs)

Commonwealth Titel

Super Leichtgewicht – 12 Runden

Der zweite Kampf des Abends, den ich für hochspannend halte ist das Duell zwischen Commonwealth Champion John Wayne Hibbert und seinem Herausforderer, dem ungeschlagenen Tommy Martin.

John Wayne Hibbert (31) ist seit 2009 Profi und startete mit sieben Siegen in Serie, ehe er 2011 im Prizefighter Turnier im Weltergewicht antrat und dort bereits im Viertelfinale gegen Kevin McIntyre ausschied. Nach drei weiteren Punktsiegen traf er 2013 zum ersten Mal auf Dave Ryan, einen Mann, mit dem er sich noch zwei weitere echte Schlachten liefern sollte. Das erste Duell entschied Ryan denkbar knapp nach Punkten für sich.
Hibbert stieg danach ins Super Leichtgewicht ab und konnte fünf KO-Siege in Folge feiern und den WBC International Titel abgreifen. Im vergangenen Mai versuchte er sich dann erneut gegen Dave Ryan. Beide lieferten sich ein ansehnliches Gefecht, in dem sowohl Ryan, als auch Hibbert je zwei Mal zu Boden mussten. In der 9. Runde konnte Ryan den Kampf dann für sich entscheiden.
Bereits im September folgte der Rückkampf und der sollte kaum weniger spektakulär werden. Dieses Mal war es Hibbert, der zu erst zu Boden musste (6. Runde), ehe er Ryan in der 10. Runde niederschlug und den Abbruch erzwang. Hibbert kommt als aktueller Commonwealth Champion damit aus seinem bislang besten Sieg, gilt gegen den ungeschlagenen Tommy Martin allerdings dennoch als knapper Außenseiter.

Tommy Martin gehört mit gerade mal 21 Jahren noch zur ganz jungen Garde im britischen Boxsport. Martin ist seit 2012 Profi und in 13 Kämpfen bisher immer als Sieger aus dem Ring gegangen. Allerdings teilte er den Ring bislang mit noch keinem Top-200 Gegner und da ist Hibbert schon ein großer Step-Up.

Für beide geht es um viel, Hibbert möchte seinen bislang wichtigsten Sieg mit einer weiteren starken Vorstellung bestätigen und bald um die britische Meisterschaf boxen, während Martin in seinem ersten 12-Runder steht, den Commonwealth Titel gewinnen und natürlich ungeschlagen bleiben will.



George Groves (#9 BoxRec, #6 The Ring) vs Andrea Di Luisa (#82 BoxRec)

21-3-0 (16 KOs) 18-3-0 (14 KOs)

Super Mittelgewicht – 10 Runden

Mit George Groves steht dann auch noch ein Sauerland-Boxer auf der Fight-Card. Groves feiert damit sein Comeback nach seiner enttäuschenden Niederlage gegen Badou Jack im vergangenen September. Am Samstag trifft Groves in einem Aufbaukampf auf Andrea Di Luisa aus Italien.

Groves ist mittlerweile 27 Jahre alt und es bedarf bei ihm wohl keiner näheren Vorstellung. Nach einem sehr knappen, aber nicht unverdienten Sieg über den heutigen IBF-Titelträger James DeGale im Jahr 2011, boxte Groves sich immer weiter nach vorne, bis zu einem Kampf mit dem damaligen WBA- und IBF-Titelträger Carl Froch. Groves dominierte den Kampf über weite Strecken überraschend deutlich, wurde dann von Froch hart getroffen und für die meisten Beobachter viel zu schnell aus dem Kampf genommen. Der Rückkampf lief nicht mehr so deutlich pro Groves, dennoch lieferte er auch dort eine gute Leistung, ehe erneut und diesmal zurecht von Carl Froch gestoppt und von Charlie Fitch aus dem Kampf genommen wurde. Es folgten zwei sehr durchwachsene Leistungen gegen zwei eher durchschnittliche Gegner mit Denis Douglin und Christopher Rebrasse, ehe Groves im vergangenen September gegen Badou Jack um den WBC-Titel antreten durfte. Groves musste in der ersten Runde zu Boden und fand danach nur schwer in den Kampf, den Badou Jack mit seiner hohen Aktivität über weite Strecken bestimmen konnte und verdient nach Punkten gewann.
Groves ist immer noch gut gerankt und hat unter Umständen einen Rückkampf gegen Jack vor Augen, doch dafür muss er an diesem Wochenende erst einmal an Andrea Di Luisa vorbei.

Di Luisa ist 33 Jahre alt, ehemaliger italienischer Meister und aktueller EU-Meister im Supermittelgewicht. Er ist seit 2008 Profi und begann stark mit zwölf Siegen in Folge, darunter ein Punktsieg gegen den damaligen Top-50 Mann Ruben Eduardo Acosta 2011. Es folgten enttäuschende Niederlagen gegen Mouhamed Ali Ndiaye und Christopher Rebrasse, ehe Di Luisa auf die Siegerstraße zurückkehrte und gegen Roberto Cocco Ende 2014 den EU-Titel der EBU gewinnen konnte. Im vergangenen August hatte er dann seinen bislang bekanntesten Gegner mit Lucian Bute vor sich. Di Luisa war wie erwartet deutlich unterlegen und verlor den Kampf durch TKO in der 4. Runde. Mit Groves wartet nun ein Gegner von ähnlichem Kaliber auf Di Luisa und alles andere als ein klarer Groves-Sieg wäre sehr überraschend.



Marriott Convention Center – Burbank, California, USA

Jose Felix Jr. (#45 BoxRec) vs Ricky Sismundo (#28 BoxRec)

32-1-1 (25 KOs) 30-8-2 (13 KOs)

Leichtgewicht – 10 Runden

Das hier ist ein sehr spannender Kampf im Leichtgewicht, Jose Felix Jr. trifft auf Ricky Sismundo.

Der gerade mal 23-jährige Jose Felix Jr. hat bereits 34 Kämpfe im Rekord. Er ist seit 2009 Profi und galt lange als sehr vielversprechendes Prospect. Nach 22 Kämpfen ohne Niederlage, hatte Felix Jr. 2012 seine erste größere Prüfung gegen Luis Cruz, der damals immerhin ein Top-50 Mann im Leichtgewicht war. Felix Jr. musste einen Niederschlag hinnehmen, gewann den Kampf aber dennoch nach Punkten. Es folgten ein paar Siege gegen Journeymen, ehe er 2014 um den Interim-Titel der WBA im Super Federgewicht antreten durfte. Er konnte den Titelträger Bryan Vasquez jedoch nicht bezwingen und verlor knapp nach Punkten, seine bislang einzige Niederlage.

Auf der anderen Seite steht der 28-jährige Ricky Sismundo von den Phillippinen. Sismundo ist seit 2006 Profi und hatte eine Karriere voller Auf und Abs. Auf kleinere Siegesserien folgten über die Jahre immer auch wieder recht deutliche Niederlagen. Sismundo gehörte Jahre lang nicht mal zu den Top-50 im Leichtgewicht, konnte aber im vergangenen Oktober mit einem hauchdünnen Punktsieg gegen den Top-20 Mann Yoshitaka Kato auf sich aufmerksam machen und einen großen Sprung in den Ranglisten vollführen.
Mit Jose Felix Jr. bekommt er jetzt die Chance einen Top-10 Mann von WBO und IBF zu besiegen, was Sismundo dann sogar in Titelnähe bringen könnte.

Mein Tipp ist zwar ein KO-Sieg von Felix Jr, aber dennoch sehe ich Sismundo hier nicht chancenlos und man darf sich auf einen interessanten Kampf freuen.



Bell Centre – Montreal, Quebec, Kanada

Sergey Kovalev vs Jean Pascal

(#1 BoxRec, #1 TheRing) - (#8 BoxRec, #4 TheRing)

28-0-1 (25 KOs) 30-3-1 (17 KOs)

WBA, IBF, WBO Titel

Halbschwergewicht – 12 Runden

Das Highlight der Woche findet im Bell Centre in Montreal statt. Es kommt zum Rückkampf zwischen Sergey Kovalev und Jean Pascal.

Der erste Kampf war sehr sehenswert, dennoch brauche ich persönlich den Rückkampf nicht unbedingt. Ich hatte einfach zu sehr den Eindruck, dass jeder Angriff von Kovalev Pascal in Schwierigkeiten bringen konnte und Pascal Kovalev selbst mit saubersten Händen nicht in die Bredouille bringen konnte. Dennoch muss man natürlich festhalten, dass Pascal einen sehr ordentlichen Kampf machte und besser aussah als viele erwartet haben und als fast alle Kovalev-Gegner zuvor.

Der Abbruch im ersten Kampf kam für meinen Geschmack im richtigen Moment, doch Pascal beschwerte sich und forderte sofort einen Rückkampf. Ich erwarte an diesem Wochenende einen noch dominanteren Kovalev und ich gehe davon aus, dass er Pascal wieder durch KO schlagen wird. Es wird dennoch interessant sein zu beobachten, ob er die Rechte von Pascal, mit der er im ersten Kampf sehr oft klar getroffen wurde, dieses Mal besser verteidigen kann. Aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, fehlt mir der Glaube, dass Pascals Schlagkraft ausreicht um Kovalev wirklich in Schwierigkeiten zu bringen.

Nichtsdestotrotz sollte der Kampf sehenswert werden, denn Pascal ist niemand der klein beigibt und solange er kann, wird er alles in die Waagschale werfen um Kovalev doch irgendwie vor größere Probleme zu stellen.

Sollte Kovalev erwartungsgemäß siegreich aus dem Kampf hervorgehen, dann darf man sehr gespannt auf den weiteren Jahresverlauf sein. Kommt es endlich zum überfälligen Duell mit Adonis Stevenson um endlich mal alle Titel zu vereinigen, oder kommt es stattdessen zu einem Kampf mit Andre Ward, den ich selbstverständlich auch unheimlich gerne sehen würde. Es bleibt auf jeden Fall spannend im Halbschwergewicht und langweilig wird der Kampf am Wochenende mit Sicherheit nicht, auch wenn Kovalev der haushohe Favorit ist.



Dmitry Mikhaylenko vs Karim Mayfield

(#15 BoxRec) - (ungelistet)

20-0-0 (9 KOs) 19-2-1 (11 KOs)

vakanter USBA Titel

Weltergewicht – 10 Runden

Der in meinen Augen erwähnenswerteste Kampf auf der Kovalev-Pascal Undercard ist das Gefecht zwischen Dmitry Mikhaylenko und Karim Mayfield und das obwohl Mayfield hier als Ersatzgegner für Ray Robinson in den Ring steigt, der kürzlich bei einem Autounfall verletzt wurde.

Der 29-jährige Mikhaylenko stammt wie Kovalev aus Russland und ist in seinen bisherigen 20 Profikämpfen noch ungeschlagen. Mikhaylenko ist seit 2009 Profi und hat bis Anfang 2014 ausschließlich in Russland geboxt. Er feierte 16 Siege in Folge gegen eher durchschnittliche Journeymen, ehe er im August 2014 sein US-Debut gab und dort direkt auf den ehemaligen Top-10 Super Weltergewichtler und IBF-Herausforderer Sechew Powell traf. Auch der Kampf fand schon auf einer Kovalev-Undercard statt und Mikhaylenko gewann den Kampf nach Punkten. Er blieb in Nordamerika und boxte als nächstes Ronald Cruz, der zumindest von der Rangliste sein bislang stärkster Gegner war. Mikhaylenko wusste zu überzeugen und gewann durch TKO in der 8. Runde. Er trat dann auch als Vorkämpfer vom ersten Kovalev-Pascal Kampf an und feierte einen TKO-Sieg gegen Felipe De La Paz Teniente, aber sein bislang bester Sieg kommt aus dem vergangenen August, als er Johan Perez durch TKO in Runde 8 bezwingen konnte, der zuvor ein paar gute Siege eingefahren hatte und auch schon den Interim-Titel der WBA im Super Leichtgewicht getragen hatte.
Der Sieg brachte Mikhaylenko ein gutes Stück nach vorne und er ist nun in den Ranglisten von WBA, IBF und WBO in den Top-15 zu finden und damit ein potentieller Gegner für die dortigen Titelträger Keith Thurman, Danny Garcia und Timothy Bradley. Zuerst muss er allerdings an Karim Mayfield vorbei.

Mayfield ist mittlerweile 35 Jahre alt und kommt am Samstag aus der längsten Pause seiner Karriere, denn er stand dann über 14 Monate nicht mehr im Ring. Mayfield ist seit 2006 Profi und war ein guter Amateur mit einem 54-4 Kampfrekord.
Er blieb bis 2014 ungeschlagen, konnte aber dennoch nie den richtigen Durchbruch schaffen, obwohl er gute Gegner wie Mauricio Herrera oder Francisco Santana schlug. 2014 hatte er dann das härteste Jahr seiner Karriere, denn auf seine erste Profiniederlage folgte direkt die zweite. Erst verlor er gegen Thomas Dulorme und danach denkbar knapp gegen Emmanuel Taylor. Er hatte im November 2014 dann noch einen Aufbaukampf den er auch gewann, aber er stieg seit dem nicht mehr in den Ring.

Mayfield kommt hier wie gesagt als Ersatzgegner mit kurzer Vorbereitungszeit in den Ring, doch laut eigener Aussagen war er gerade im Training für ein geplantes Comeback, von daher ist er vielleicht in besserer Form, als man hätte vermuten können.

Ich bin gespannt wie Mikhaylenko mit Mayfield zurechtkommt, der hier zwar Außenseiter ist, aber dennoch eine interessante Prüfung für Mikhaylenko darstellen sollte.
 

KRAFT&HERZ

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astrein mr. bickle, genau so gut, wie von lord vor ein paar jahren. danke!

bei kovalev vs. pascal bin ich voll bei dir. eigentlich zwei sehr kleine leicht-schwere boxer.

in pascals jüngerer vita erkennt man schon eine absteigende tendenz. der ist wie AA im supermittel mit weniger punch und durchsetzungskraft im light-heavy-weight angekommen. ... und mit 179 cm fast zu klein für diese division. (auch ein quervergleich zu AA)

kovalev duch KO bis runde 8.
 
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