Miroslav Satan schrieb:
COLORADO AVALANCHE
Avs-Logo seit 1995
Denver verdankt seinen Club dem NHL-Lockout im Jahre 1994, der vor allem die kleinen Standorte hart traf. Am schlimmsten erwischte es die sowieso schon finanziell gebeutelten Quebec Nordiques. Als die Provinzregierung 1995 Nords-Besitzer Marcel Aubut eine Bürgschaft verweigerte, verkaufte der den Club und Colorado bekam so wieder ein NHL-Team (das zweite nach den Colorado Rockies 1976-82). Eigentlich sollte der neue Club "Rocky Mountain Extreme" heißen, aber der Plan stieß auf breite Ablehung. Man wählte schließlich "Avalanche", denn Lawinen sind in Colorado keine Seltenheit und symbolisieren für das Team eine gewaltige Kraft, die alles in ihrem Weg unter sich begräbt oder zerstört.
Stanley Cup Champion: 1996, 2001
Das neue Logo für diese Saison:
Anläßlich der 10-Jahresfeier (1995-2005) entwarf man dieses X-Logo, was ebenso die Avalanche, als auch den Puck und gewissermaßen das "A" der Avs enthält.
Mit einem Stanley Cup gestartet (1995/96) wird man im 10. Jahr nicht den Titel gewinnen können. Forsberg und Foote verließen unter anderem für mehr Geld das Team in Richtung Philadelphia und Columbus. Wenn man bedenkt für welchen Schäppchen-Preis Foppa damals aus Philadelphia nach Quebec/Colorado kam, muß man nun trauern, daß er für nichts wegging.
Für Forsberg hätte man gut und gerne einen Gretzky in seinen besten Jahren bekommen.
Foote war der "Homeboy" (von Anfang an dabei) und hinterläßt ein Riesenloch in der eh nicht dicht besetzten Abwehr. Nun ist nur noch Rob Blake da, der 2001 zur Trade Deadline aus LA kam. Dafür mußten unter anderem Jon Klemm und Adam Deadmarsh, ein guter Freund von Peter Forsberg nach LA. Außerdem kam Steven Reinprecht, der später in einem sehr fragwürdigen Trade nach Calgary abgegeben wurde.
Der Ray Bourque Deal 2000 war ebenso ein genialer Deal von Pierre Lacroix, dem (Noch)-GM der Avalanche. Mit ihm hatte die Abwehr eindeutig mehr Qualität und bis heute einen der offensivstärksten Verteidiger. Mit ihm gewannen die Avs 2001 den letzten Stanley Cup und für den danach zurückgetretenen Raymond Bourque war es ebenso der 1. SC in seiner über 20-jährigen Karriere.
Die Franchise der Colorado Avalanche (Quebec Nordiques) ist seit 1979 Mitglied der NHL. Sie haben in ihrer bisherigen Franchisegeschichte 2mal den Stanley Cup gewonnen und zwar 1996 und 2001. Zudem holten sie 2 Conference Titel (1996, 2001) 10 Divisionstitel (1986, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003) und waren 2mal punktbestes Team der Liga (1997, 2001).
Nach 9 Divisionstitel in Folge verloren Sie übrigens 2004 den Kampf gegen die Vancouver Canucks um 1 Punkt. Ein Unentschieden hätte gegen die Nashville Predators gereicht, doch sie verloren ebenso im letzten Spiel der Saison, wie auch die Vancouver Canucks.
Überhaupt war das Jahr 2004 ein schwarzes Jahr.
Mit großen Hoffnungen gestartet hatte man das vermeintlich beste Team der Franchise-Geschichte. Die Presse überschlug sich, als man verkündete, daß Teemu Selänne und Paul Kariya endlich wieder vereint sind in Colorado.
Zusammen mit Peter Forsberg, Joe Sakic (jeweils Center), sowie Milan Hejduk und Alex Tanguay sollten 2 sehr gute Lines entstehen. Doch Selänne glänzte eher durch Scratches, 4. Reihe oder Verletzungen (übertrieben). Für ihn lief es ebenso wenig, wie für Kariya, der schon früh an einer Handgelenksverletzung zu laborieren hatte.
In San Jose baute Teemu Selänne, der Spieler mit den meisten Rookiepunkten ever schon ab. Doch gerade gegen die Ex-Kollegen aus San Jose gab es das 2.Runden Aus. Damit nicht nur das beste Team gescheitert, sondern auch die vermeintliche SC-Reihe. 5-3-1 ???
Immer nach den New Jersey Devils (1995, 2000, 2003) wurden die Avs SC-Sieger (1996, 2001). Doch gerade in diesem Jahr (2004) klappte es nicht.
Tony Granato, der Ex-Coach der Avs ließ häufig rotieren, vielleicht war das ein Fehler, weil die Spieler sich zu wenig einspielten, vor allem da Kariya und Selänne neu waren. Doch es fehlte dem Team durch den Star Auflauf auch an Tiefe. Mit über 70 Millionen Budget verschlang man doch schon sehr viel.
1972 nahm die Franchise den Spielbetrieb auf. Damals waren sie noch in Quebec, Kanada beheimatet und spielten unter dem Namen Quebec Nordiques. Der Name "Nordiques" sollte dabei die Lage im hohen Norden symbolisieren. Die ersten Jahre spielten sie in der WHA, einer Konkurrenzliga der NHL. Die ersten Jahre waren recht erfolglos. Beim ersten Draft zogen die Nordiques Andre Savard, Blaine Stoughton (später Toptorjäger der Hartford Whalers) und Eric Vail (später Toptorjäger der Atlanta Flames). 1975 holten sie dann ihren ersten Divisionstitel in der WHA. Topscorer der Nordiques war damals Serge Bernier mit 54 Toren und 122 Punkten. In der Saison 1976 geschah etwas, was so vorher und nie wieder danach, geschah: Gleich fünf Spieler der Nordiques erzielten über 100 Punkte. Drei davon erzielten dabei sogar mehr als 50 Tore. Allen voran Marc Tardif mit 71 Toren und 148 Punkten. Ein weiterer Spieler war Rejean Houle, der auch insgesamt 11 Jahre für die Montreal Canadiens spielte. 1977 holten die Nordiques ihren zweiten Divisionstitel. Dabei erzielten wieder drei Spieler mehr als 100 Punkte. 1978 stellte Marc Tardif einen Franchise-Rekord auf der noch heute Bestand hat: Er erzielte 154 Punkte. In den Play Offs kamen die Nordiques bis ins Finale und gewannen am Ende mit dem AVCO Cup sogar die Meisterschaft. Nach der Saison 1979 mußte die WHA den Spielbetrieb einstellen und vier Teams wurden in die NHL aufgenommen: Quebec Nordiques, Edmonton Oilers, Winnipeg Jets und Hartford Whalers.
Tony Hrkac
Beim ersten NHL Draft 1979 zogen die Quebec Nordiques Michel Goulet, Dale Hunter, Anton Stasny und Pierre Lacroix. Die ersten Jahre waren die Quebec Nordiques in der NHL recht erfolgreich. Im Laufe der Jahre sollten sich die Quebec Nordiques, als zweites franko-kanadisches Team in der NHL, zum neuen Erzrivalen der Montreal Canadiens entwickeln. Es entstand ein tiefer Hass zwischen beiden Teams. In ihrer ersten Saison 1980 schafften sie allerdings nicht den Sprung in die Play Offs. Zur Mannschaft zählten unter anderen auch Robbie Ftorek, Jacques Richard und Ron Low. Die kennen vielleicht einige als Trainer heutzutage.
Marc Tardif und Pierre Lacroix (GM der Avs nun)
In der Saison 1981 knackten mit Peter Stasny und Jacques Richard gleich zwei Spieler der Nordiques die 100 Punkte Marke. Stasny kam auf 109 Punkte, Mannschaftskamerad Richard erzielte 52 Tore und 103 Punkte. Center Peter Stasny wurde für seine überagende Leistung als bester Rookie mit der Calder Trophy ausgezeichnet. Es war auch gleichzeitig der Rookierekord der Franchise. Sie schafften den Sprung in die Play Offs, schieden aber in der ersten Runde aus. Dann begann die erfolgreiche Zeit der Quebec Nordiques. Die Mannschaft steigerte sich von Saison zu Saison. In der Saison 1982 erreichten die Nordiques die Play Offs und kamen sogar bis ins Conference Finale. 1983 kamen mit Peter Stasny und Michel Goulet wieder zwei Spieler der Nordiques auf über 100 Punkte. Stasny erzielte 47 Tore und 124 Punkte. Sein Teamkollege Michel Goulet kam auf 57 Tore und 105 Punkte. Die Brüder Peter, Anton und Marian Stasny bildeten damals eine der besten Sturmreihen der NHL. Beim anschleißenden Draft zogen die Nordiques unter anderem Tommy Albelin.
Peter Stastny und seine Brüder
Die Saison 1984 beendeten die Nordiques mit 94 Punkten auf Platz sieben der NHL. 1985 machte ein Spieler namens Alain Lemieux 30 Spiele für die Nordiques, wurde aber dann in einem Trade abgegeben. Sein Bruder Mario sollte wenige Jahre später der größte Spieler nach Wayne Gretzky werden. Die Nordiques kamen in diesem Jahr erneut bis ins Conference Finale. 1986 zogen die Nordiques beim Draft Ron Tugnutt. Beim Draft 1987 zogen sie dann Joe Sakic und Garth Snow, heute Back-Up in Nassau/New York. In der Saison 1988 verpassten die Quebec Nordiques, nach sieben Jahren Play Offs in Folge, zum erstenmal wieder die Endrunde. Das sollte die nächsten vier Jahre so bleiben. Beim folgenden Draft zogen die Nordiques Valerie Kamensky, Stephane Fiset, Alexei Gusarov, Claude Lapointe und Curtis Leschyshyn. Beim Draft 1989 hatten sie ein besonders gutes Händchen. Sie zogen Mats Sundin und Adam Foote.
Leschyshyn wechselte vor dieser Saison zu den Avs, trat aber dann zurück. Sundin spielt nun schon seit längerem in Toronto und Foote ist erst vor dieser Saison zu den Blue Jackets gegangen.
In der Saison 1990 wurde der neue Stürmer Joe Sakic mit 102 Punkten zum erstenmal Topscorer der Nordiques. Die Saison war allerdings ein absoluter Tiefunkt in der Clubgeschichte. Mit nur 31 Punkten verpassen sie zum drittenmal in Folge die Play Offs. Beim anschließenden Draft zogen die Nordiques Owen Nolan und Andrei Kovalenko.
Owen Nolan spielt nun auch schon in Toronto, zusammen mit Mats Sundin.
Auch 1991 schafften sie den Sprung in die Play Offs nicht. Beim Draft zogen sie aber Eric Lindros und Rene Corbet. In der Saison 1992 wurde die Situation wieder besser. Joe Sakic wurde zum Kapitän der Mannschaft ernannt. Leistungsmäßig ging es wieder aufwärts. Trotzdem verpassten sie erneut die Play Offs. Joe Sakic avancierte langsam zum absoluten Topstar der Mannschaft. Jedes Jahr war er der Topscorer der Nordiques. Es folgte der wohl spektakulärste Trade der NHL Geschichte:
Die Nordiques gaben Eric Lindros, der partout nicht für ein franko-kanadisches Team spielen wollte, an die Philadelphia Flyers ab, die den Kanadier unbedingt haben wollten. Dafür erhierten sie von den Flyers: Peter Forsberg, Ron Hextall, Steve Duchesne, Kerry Huffman, Mike Ricci, Chris Simon, zwei Draftrechte und 15 Mio $. :laugh2: :laugh2: :laugh2:
Angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Lindros und seinen Aussetzern (vom Spielbetrieb) mehr als nur ein Schnäppchen. Duchesne ein solider Verteidiger, auch später noch. Ricci ein anständiger Scorer (nun in San Jose) Hextall ein guter Backup Goalie und Simon + Huffman, sowie die Draftrechte und vor allem die 15 Millionen Dollar sind auch schon mehr als nur eine Zugabe!
Dann endlich, 1993, beendeten die Quebec Nordiques ihre schwache Phase. Mit 104 Punkten landeten sie auf Rang vier der NHL und kamen endlich wieder in die Play Offs. Dort schieden sie allerdings in der ersten Runde aus. Topscorer war diesmal, trotz 48 Tore und 105 Punkte, nicht Joe Sakic, sondern Mats Sundin, der 47 Tore und 114 Punkte scorte. Beim Draft zogen die Nordiques Jocelyn Thibault und Adam Deadmarsh. Die Saison 1994 fand wieder ohne Play Offs statt. Beim Draft wurden diesmal Chris Drury und Milan Hejduk gezogen.
Drury nun in Buffalo und bester Rookie in seiner Rookiesaison geworden, sowie Hejduk waren später Stützen beim Stanley Cup Sieg 2001.
Thibault ist ja heute Goalie in Pittsburgh.
Die folgende Saison 1995 war die letzte Saison der Quebec Nordiques. Sie holten am Ende zwar ihren zweiten Divisionstitel, aber in der ersten Runde der Play Offs kam erneut das Aus. Neuzugang Peter Forsberg zeigte aber bereits sein aussergewöhliches Talent. Dafür wurde er am Ende als bester Rookie mit der Calder Trophy ausgezeichnet. Die Franchise war trotz allem gezwungen den Standort Quebec zu verlassen. Finanzielle Probleme führten zu einem Verkauf des Teams nach Denver, Colorado. Und hier begann die große Zeit der Franchisegeschichte. Die Mannschaft wurde in Anlehnung an die vielen gefährlichen Lawinen in den Rocky Montains Colorado Avalanche genannt. "Avalanche" bedeutet "Lawine". Und die Lawine kam schnell ins Rollen. Im Verlauf der Saison 1996 kamen durch geschickte Trades Patrick Roy, Claude Lemieux und Sandis Ozolinsh ins Team. Die Colorado Avalanche spielten eine starke Saison und holten ihren dritten Divisionstitel. Joe Sakic kam auf 51 Tore und 120 Punkte. Der Schwede Peter Forsberg machte 86 Vorlagen und 116 Punkte. Sie erreichten das Finale und schlugen dort in vier Spielen die Florida Panthers. Das entscheidende Tor zum 1:0 erzielte Verteidiger Uwe Krupp in der dritten Verlängerung. Die Franchise gewann so den ersten Stanley Cup in ihrer Vereinsgeschichte. Joe Sakic war dabei der überragende Mann mit 18 Toren und 34 Punkten in 22 Spielen. Dafür wurde er mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet. In den folgenden sieben Jahren gewannen die Colorado Avalanche noch siebenmal in Folge den Divisionstitel und erreichten nur einmal (1998) nicht das Conference Finale. 1999 holten sie zur Trading Deadline Theo Fleury nach Denver. Im Conference Finale schieden sie aber gegen die Dallas Stars, die auch später Cup-Sieger wurden aus.
2000 holten sie Ray Bourque, scheiterten aber erneut im Conerence Finale an den Dallas Stars. Der Höhepunkt der Vereinsgeschichte ereignete sich dann aber in der Saison 2001. Zur Deadline holte man Rob Blake als Verstärkung. Die Avalanche beendete als punktbestes Team die Saison, gewann den achten Divisionstitel in Folge und stellte mit 118 Punkten einen neuen Franchiserekord auf. Joe Sakic war erneut der Topscorer der Avalanche mit 54 Toren und 118 Punkten. In den Play Offs lief alles nach Plan. Im Finale schlugen sie die New Jersey Devils in 7 packenden Spielen und gewannen ihren zweiten Stanley Cup. Torhüter Patrick Roy wurde als bester Spieler der Play Offs mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet. Joe Sakic erhielt die Hart Trophy als MVP, den Lester B. Pearson Award als Spieler des Jahres und die Lady Byng Trophy als fairster Spieler. Zudem gewann Verteidigerlegende Ray Bourque endlich seinen langersehnten Stanley Cup. Über 20 Jahre hatte er darauf gewartet. 2002 wurde Torhüter Patrick Roy für seine herausragende Leistung und dem besten Gegentorschnitt von 1,94 mit der Jennings Trophy ausgezeichnet. Vor Ray Bourque spielten bereits auch die NHL Legenden Guy Lafleur (Nordiques) und Jari Kurri (Avalanche) für die Franchise.
Ein Bild das Geschichte machte. Ray Bourque mit dem ersehnten Cup
2001er Stanley Cup Sieg
The Big 4.
Nummern die nicht mehr vergeben werden:
3 - J.C. Trembley 1972 - 1979 (Nur in Quebec)
8 - Marc Tardif 1974 - 1983 (Nur in Quebec)
16 - Michel Goulet 1979 - 1990 (Nur in Quebec)
77 - Ray Bourque 2000 - 2001 (Nur in Colorado)
33 - Patrick Roy 1995 - 2003 (Nur in Colordo)
Erzrivalen:
Montreal Canadiens, Edmonton Oilers (beide aus Quebec Zeiten)
neu Detroit Red Wings, Dallas Stars
Franchiserecords:
Most Goals by player:
Michel Goulet (57) 1982/83
Most Assists by player:
Peter Stastny (93) 1981/82
Most Points by player:
Peter Stastny (139) 1981/82
Most Points by a Rookie:
Petern Stastny (109) 1980/81
Most Penalty Minutes in a season by player:
Gord Donnelly (301) 1987/88
Spielort:
Pepsi Center
18.007 Plätze
Kader folgen noch