Vom Fußballspielen her, war meine schlimmste Verletzung ein Unterarmbruch. Foul vom Käptn und besten Spielers (Rechtsaußen) des Gegners im Kreispokal-Halbfinale, dem ich schon wieder den Ball abgeluchst hatte und nach vorne trickste. Da säbelte er mich von hinten um und ich flog auf irgendeine blöde Betonumrandung am Seitenaus. Ich wollte sofort wieder rein, aber konnte mir nicht mehr die Schuhe binden (tat irgendwie weh) und wurde ausgewechselt. Das ärgerte mich echt, weil das war mein bevorzugter Gegenspieler. Sein ganzes Dorf brüllte immer seinen Namen, wenn er auf der rechten Seite losstürmte. Eigentlich war der Gift für mich, weil groß und schnell. Aber ich stellte mich immer so, dass er einen weiteren Weg laufen musste und bot ihm meine rechte Seite an, denn ich bin Rechtsfuß. Er fiel jedesmal darauf rein und dann war der Ball weg und er musste mir hinterher.
An meinen kaputten Knien war eine bescheuerte Aufwärmtrainings-Idee in der Halle schuld. In der Halle war ich übrigens immer Mittelstürmer, da konnte ich fummeln und knipste, weil da brauchte ich keinen harten Schuss. Auf dem Feld hatte ich insgesamt vielleicht höchstens 2 Tore geschosssen, aber da war ich ja auch LV, RV oder DM.
Unser blöder Trainer hatte sich folgende Übung ausgedacht: je zwei nehmen sich Huckepack und dann versucht jedes Pärchen ein anderes aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Ich hatte einen anderen Hänfling auf dem Buckel, wir brachten irgendein Team aus dem Gleichgewicht und die fielen von oben auf uns drauf. Dabei wurden meine beiden Knie seitlich bis zum Boden durchgedehnt.
Nur aufgrund meines Wachstumsschubs waren die Bänder so labberig, dass keines davon gerissen war, aber die Menisken waren rausgeflutscht.
Der Verein (als Verursacher) fuhr mich später zur Sportklinik Lüdenscheid-Hellersen, dort stellte man fest, dass beide Menisken eingerissen, aber nicht komplett durch waren. Sonst hätte noch eine damalige ziemliche Schlacht-OP mit miesen Ersatzteilen gedroht. Problematisch war jedoch, dass mein Knochenbau durch den Wachstumsschub im Rückstand war und beide Kniescheiben keinen Halt für die lädierten Menisken (das linke schlimmer) boten. Die Bänder waren zudem alle kräftig überdehnt, von denen war erstmal auch keine große Hilfe zu erwarten. Ich bekam eine langwierige Cortison-Spritzenkur für die Kniescheiben verpasst, zum schnelleren Wachstum. Ich konnte circa ein Jahr lang kaum Sport machen, außer Schwimmen, weil mir manchmal schon nur beim Geradeauslaufen ein Meniskus rausflutschte und dann lag ich irgendwo, bis er wieder reingeflutscht war.
Nach über einem Jahr Verletzungspause schienen meine Knie wieder stabil genug zum Fußballspielen und ich versuchte es nochmal, aber schon bei der ersten langen Grätsche flog irgendein Meniskus wieder raus.
Weil ich inzwischen ganz gut im Schwimmen war, habe ich dann die Sportart gewechselt.
Die eingerissenen und degenerierten Menisken habe ich immer noch, mit der Zeit hat alles wundersamerweise (und der Cortisonkur) den nötigen Halt bekommen und hält noch immer. Habe sogar später Hobbyfußball und Basketball spielen können und Tischtennis im Verein. Fußball natürlich nur mit Grätschverbot. So etwas verwegenes wie Ski-Fahren oder Eislaufen kommt für meine Knie natürlich gar nicht in Betracht.