Ein Jahr nach dem Lockout - Keine positive Sicht?


Caesarr

Banned
Beiträge
95
Punkte
0
Habt ihr euch das schonmal überlegt nach der Heat Formierung 2010, der Knicks Formierung 2011 und den Lakers 2012, wie es nun für die unteren Teams bzw. small markts dieser Liga aussieht?

Wie fühlt man sich denn da als GM oder gar als Fan? Die Seele wird quasi ausgeraubt und im Gegenzug kommen quasi nur Trade Fillers.

Was denkt ihr über dieses Thema im Allgemeinen? Wurde schon was verbessert seit dem Lockout?
 

Soeren

Nachwuchsspieler
Beiträge
218
Punkte
0
Ort
Remscheid City
Es ist doch genau wie fast überall im Sport - dort wo das Geld ist sind die Stars und meistens auch der Erfolg.
Als Small Market Team muss man kreativ sein.
Man darf den Spielern natürlich nicht zu viel "Macht" zugestehen, aber wenn nun mal ein Dwight Howard als aktuellstes Beispiel unbedingt weg möchte kann man das nicht ändern. Dann bleiben nur zwei Optionen: a) man lässt den Vertrag auslaufen oder b) man tradet, um überhaupt etwas zu bekommen.
Meiner Meinung ist es aber falsch nur die Schuld bei den Fehlern zu suchen.
LeBron James zum Beispiel - die Cavs haben es schlussendlich nicht geschafft, passende Mitspieler zu finden. Wäre das passiert mit einer reelen Chance auf den Titel, würde LeBron heute wahrscheinlich noch bei den Cavs spielen. Genauso bei Howard. Die GMs haben es letztendlich versäumt, ein Championship - Team um Ihre Franchiseplayer zu bauen.
Zwei oder drei Superstars brauchte man auch früher, um Champion zu werden. Hat sich jemals jemand über die Bulls um Jordan, Pippen und Rodman aufgeregt? Jordan alleine wurde keine Champion, es bedurfte der Hilfe eines weitere Stars in Person von Pippen. Magic Johnson war auch immer Teil eines "Superteams". Genauso wie Bird. Die Liste könnte man beliebig fortsetzen.
Das man als Small Market Team auch dauerhaft Erfolg haben kann zeigen die Spurs. Sie haben sehr spät Parker und Ginobili ihrem Franchiseplayer Duncan hinzugefügt. Davon leben sie noch 10 Jahre später. Also es geht auch als Small Market Team Erfolg zu haben, nur ist es ungleich schwieriger.
Glück gehört natürlich auch dazu - siehe Durant und Oden. Wäre Oden eingeschlagen wie eine Bombe, vielleicht wäre Portland jetzt schon Champ um den damaligen Core um Roy, Aldridge und eben Oden.
Was mich persönlich verwundert ist aber, dass gerade nach so einer Lockout Saison solche Summen rausgeschmissen werden.
Wie im normalen Leben ist es auch in der NBA - Geld regiert die Welt.
 

lebron_who?

Nachwuchsspieler
Beiträge
630
Punkte
0
Also erstmal bin ich der Meinung dass man die Heat 2010 nicht mit den Knicks 2011 oder den Lakers 2012 vergleichen kann.
So eine Formierung wie bei den Heat wird man nicht verhindern können, es sei denn es gibt einen Hard-Cap. Die Spieler haben sich ja in dem Fall frei entschieden als Free Agents auf Geld zu verzichten, da kann man nicht viel machen.
Die Knicks würde ich hier gar nicht mit dazu nehmen, weil die nicht konkurrenzfähig sind und mit Anthony meiner Meinung nach auch nur einen echten Superstar haben. Stoudemire und Chandler kann man nicht mit Wade und Bosh oder mit Howard und Nash/Gasol vergleichen. Die sind vom Niveau her deutlich darunter.
Bei den Lakers jetzt ist das ganze schon kritischer zu betrachten. Gerade so ein Theater wie das von Howard sollte meiner Meinung nach drastische Strafen nach sich ziehen! Wenn ab sofort jeder Superstar in seinem letzten Vertragsjahr so eine Show abzieht dann können die den Laden zusperren.

Allgemein wird es für die Small-Market-Teams natürlich immer schwieriger konkurrenzfähig zu werden. Früher hatte man die Chance mit einem guten Draft und 1-2 guten Personalentscheidungen wieder konkurrenzfähig zu werden. Heute reicht das nicht mehr. Sobald der gedraftete Spieler sich entwickelt hat will er etwas gewinnen. Dazu sieht er aufgrund der Teams die sich Superstars anhäufen keine Chancen und wird ebenfalls einen Trade fordern oder als Free Agent sich mit anderen verbünden wollen.
Ich denke dass ausgehend von den Miami Thrice sich die NBA in eine völlig falsche Richtung entwickelt und es für kleinere Teams immer schwieriger wird konkurrenzfähig zu werden.

Die nächsten Spieler die auf diesen Zug aufspringen könnten werden wohl Kevin Love, John Wall, Derrick Favors und DeMarcus Cousins sein. Obwohl ich bei einigen dieser Spieler noch die Hoffnung habe dass sie ihren Teams die Treue halten werden.
 

Joe Berry

Kosmopolitische NBA-Koryphäe
Beiträge
13.594
Punkte
113
Es ging beim Lockout primär nie darum mehr Chancengleichheit herzustellen, es ging darum den Spielern mehr Anteile von Gesamtkuchen abzuknöpfen und diesen besser unter den Smallmarket Teams zu verteilen.
Gegenüber NY, LA,Miami und Chicago werden die meisten Teams immer Standortnachteile haben, die haben es dann einfacher Stars zu sich zu lotsen, das wird sich auch nicht ändern.
 

Sougaiki

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.647
Punkte
83
Es ging beim Lockout primär nie darum mehr Chancengleichheit herzustellen, es ging darum den Spielern mehr Anteile von Gesamtkuchen abzuknöpfen und diesen besser unter den Smallmarket Teams zu verteilen.
Gegenüber NY, LA,Miami und Chicago werden die meisten Teams immer Standortnachteile haben, die haben es dann einfacher Stars zu sich zu lotsen, das wird sich auch nicht ändern.

Chicago :laugh2:.
 

SHMC

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.857
Punkte
83
Ort
NRW
Ich denke wenn die aktuelle Entwicklung (Stichwort "Superteams in großen Märkten") anhält wird man nach Ablauf der aktuellen CBA dagegen was machen oder es zumindest versuchen. Die Lukrativität ist für Teams in kleinen und mittleren Märkten schon bald einfach nicht mehr gegeben. Klar, es wird immer wieder Teams wie Oklahoma geben, die es schaffen über den Draft oben mitzumischen - aber das ist ziemlich sicher dann immer nur eine Momentaufnahme.

Kevin Love und Kevin Durant - ich würde auf der Stelle um ein paar Euros wetten, dass beide entweder gegen Ende ihres Vertrages oder nach Ablauf zu einen der üblichen verdächtigen Franchises wechseln werden. Und irgendwie nimmt das einem doch den Spaß an der NBA.

Ein Fall wie 2000 - wo sich Tracy McGrady, Grant Hill und Tim Duncan dazu entschlossen gemeinsam in Orlando zu unterschreiben (das David Robinson im letzten Moment Herrn Duncan überzeugte in SA zu bleiben spielt ja im Grunde keine Rolle) - wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Wen bekommen die Bobcats, wenn sie Platz für drei (annähernd) Max-Player hätten? Wen bekommt Portland? Wen Sacramento? Eventuell werden sogar Houston, Dallas und Chicago Probleme bekommen. In LA, New York und Miami funkelt und strahlt alles halt ein wenig mehr.

Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass es doch z. B. im Fussball nicht anders ist (auch dort gibt es in jedem Land 2 - 4 Vereine, bei denen es genau so läuft), aber alle Regeln rund um das Salary Cap wurden doch zum größten Teil wegen der Chancengleichheit aufgestellt.

Aber wie schon geschrieben - mit den Ergebnissen der letzten Verhandlungen hat das nichts zu tun.
 

Sougaiki

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.647
Punkte
83
Wieso lachst du da?

Da würde mir nun soviel einfallen ;)

14 Jahre nach Jordan und der beste FA von Chicago ist Boozer, da darf man doch mal über Standortvorteile und Big Market lachen ^^.

Das einzige Big Market an Chicago sind die Fans und Jerrys Gewinn nach Steuern und Subventionierung der White Sox.

Big Market ist nicht alles.

Stern kann ja die Owner traden, damit es fairer wird ;). Reinsdorf nach LA z.B., Buss zu den Bobcats etc, das wäre doch ein Ansatz.



@Topic, mal abwarten wie die neuen LT "Strafen" noch anschlagen.
 

Caesarr

Banned
Beiträge
95
Punkte
0
Wie definiert sich eigentlich ein "Big Market?"

Mal im Ernst...handelt es sich hierbei nur um die Größe der Stadt, damit meine ich zb: Einwohnerzahl, Infrastruktur usw. oder um die finanziellen Mittel der Stadt, in der eben das Sportteam sich befindet?

:confused:
 

Alley

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.611
Punkte
0
Wie definiert sich eigentlich ein "Big Market?"

Mal im Ernst...handelt es sich hierbei nur um die Größe der Stadt, damit meine ich zb: Einwohnerzahl, Infrastruktur usw. oder um die finanziellen Mittel der Stadt, in der eben das Sportteam sich befindet?

:confused:

Es geht schon in Richtung Einwohnerzahl... halt einfach wieviel Zuschauer potentiell in einer Region mit ihrem Heimteam mitfiebern könnten. Je mehr Fans am TV zuschauen, desto höher sind die Werbeeinnahmen. Je mehr Fans in der Stadt sind, desto begehrter und teurer sind wahrscheinlich die Tickets. Strenggenommen hängt der Market halt einfach von der Fan-Base ab - wievielen Leuten man das Produkt seiner Franchise über Tickets, Merchandising etc. verkaufen kann.
 

Sougaiki

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.647
Punkte
83
LA ist eigentlich die Ausnahme der Big Market Teams die auch regelmäßige Winner sind, damit muss man wohl leben, da triff alles halt aufeinander. Market, Owner, Wetter, Tax, kein Football Team, Flair usw.

Top 10 US Urban Areas:

NY-NJ
LA
Chi
Dallas
Houston
Phily
Washington
Miami
Atlanta
Boston

In jüngster Vergangenheit hat Dallas 1 Titel, Miami 1 Titel und Boston 1 Titel. In Chicago und NY ist dagegen seit Ewigkeiten tote Hose. Houston, Atlanta sind der Inbegriff von Treadmill Teams und Philly/Wash haben welche Standortvorteile?

Big Market ist für mich overratet, klar hilft es aber es ist nur ein kleiner Bestandteil für den Erfolg.

San Antonio - Rang 24
OKC - Rang 43
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Die Wirtschaft spielt schon auch noch eine Rolle. Bostons Metropolregion ist mit unter 5 Mio Einwohnern im Vergleich eigentlich nur durchschnittlich im NBA-, MLB-, NHL- und NFL-Vergleich, aber viele finanzstarke Firmen haben ihren Sitz in der Gegend, das Lohnniveau ist recht hoch, und so kann man Tickets für Luxuslogen und gute Sitze entsprechend locker loswerden, und die Werbeeinnahmen durch die TV-Verträge sind auch ordentlich. So kommt man auf weitaus höhere Einnahmen pro Fan als zum Beispiel die Chicago Bulls, die dafür aber in einer Region sitzen, in der doppelt so viele Menschen leben.
So kann Boston 4 ausgabefreudige Sportteams locker aushalten (plus noch ein MLS-Team).
 

SHMC

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.857
Punkte
83
Ort
NRW
Zusätzlich zum bevölkerungstechnischen Markt kommt halt doch der Aspekt, dass es an manchen Standorten vermarktungstechnische Vorteile für Superstars gibt. Natürlich sieht Sportausrüster XY lieber, dass sein Zugpferd der "neue König von New York" ist. Es kommt nicht von ungefähr dass sich mit New Jersey / Brooklyn und den Clippers zwei Frachises zu den Top-Destinationen für Stars entwickeln, die in den letzten 20 Jahren meistens eher in zweitem oder dritten Glied standen. Klar, die Nets hatten zwei ganz starke Jahre, aber auch damals waren sie kein großer Anziehungspunkt für Free Agents und eigentlich war mir damals klar, dass es sich bei dieser Epoche nur um eine Momentaufnahme handelt.
 

Caesarr

Banned
Beiträge
95
Punkte
0
Wenn man bedenkt, dass im Football zum Beispiel Green Bay eine große Station ist dann finde ich dies ziemlich bedauerlich wie es dazu kommen kann, dass es so nicht im Basketball ist.
Oder man hat in der NBA etwas falsch gemacht.
 

JazzKing

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.618
Punkte
0
Chicago würde ich aber vom aktuellen "Erfolg" (und den Zukunftsaussichten) ähnlich wie OKC ansiedeln. Zumindest im Basketball.

Gibt ja auch noch die Blackhawks bzw. White Sox die in den letzten Jahren Titel geholt haben. Damit ist das natürlich prinzipiell ein US-Sport Big Market.

OKC hat nur ein Profiteam, ist damit wahrlich ein small-market und hat streng genommen noch nichts erreicht.

Wäre wirklich hochinteressant, ob es Durant - falls die Thunder in seinem Contract keinen Titel holen - zu einem BIG-Team zieht.
 

Sougaiki

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.647
Punkte
83
Chicago = Big market - small market mentality. Wie das bald bei OKC aussehen wird ka, aber die Owner von OKC sind 100% kein Jerry Reinsdorf.

Reinsdorf = Baseballfan und Geschäftsmann. Man hat ja grad wieder gesehn wie Chicagos Offseason war. Ein Winner Big Market Team hat nicht so eine Offseason, wo Kirk Hinrich die grosse Verstärkung sein soll :laugh2: und man dem Rookie nichtmal die 120% zahlt, damit man die LT umgeht bzw. den eigenen Clubinternen Hardcap einhält. Welches Big Market Team geht btw. mit 12 Spielern wohl in die Saison, wovon 2 Verletzt sind?

Chicagos Erfolg sind die ECF mit weitaus weniger Talent und atm zeigt nichts an, das die nächsten 2 Jahre mehr Talent hinzukommt, da seh ich OKC um Längen voraus.

Vor kurzem hat Jerry wieder ein tollen Spruch parat, da musste ich mich wieder fremdschämen:

Basketball is a great sport. Baseball is a religion, and I truly believe that. Ask 10 people what was the first basketball game they went to and whom did they go with, then ask them what was the first baseball game and whom they went with, and there's a good chance that all 10 will remember the baseball and none of them will remember the basketball — or the football or the hockey.”

Warum sollte sich Jerry auch an ein Jordanspiel zuerst erinnern wollen *facepalm*
 

Caesarr

Banned
Beiträge
95
Punkte
0
nba-big-market-bias.jpg
 
Oben