Schrecklich diese dartsfreien Tage. Gut, dass mit der BDO-WM Rettung naht. Vom 05. bis zum 13.01. ist der Lakeside Country Club in Frimley Green wieder Austragungsort des traditionsreichsten Dartsturnier, das es gibt. Zum nunmehr zweiundvierzigsten Mal findet die WM statt, aber im Vergleich zu früher hat sie viel an ihrem Glanz verloren.
Seitdem es die PDC gibt, fristet die Weltmeisterschaft der BDO mehr und mehr ein Schattendasein, weil die besten Spieler in der Regel versuchen, in der PDC Fuß zu fassen, da dort erheblich höhere Preisgelder ausgespielt werden. Dieser Aderlaß hat natürlich Folgen und man kämpf zunehmend ums Überleben. Insbesondere der Ausstieg der BBC 2017 war ein herber Schlag, aber mit Channel 4 (2018) und in diesem Jahr Eurosport UK konnte man immerhin einen neuen Sender finden. In Deutschland wird die WM aber seit einigen Jahren nicht mehr im TV übertragen, so auch in diesem Jahr. Die letzten beiden Jahre konnte man sich die Spiele aber über den Youtube-Kanal der BDO anschauen. Ob das diesmal wieder so ist, habe ich noch nicht herausgefunden, aber ich gehe mal davon aus.
Eine Besonderheit der Lakeside World Professional Darts Championship ist, dass ein eigener Frauenwettbewerb ausgetragen wird und seit 2001 fester Bestandteil der WM ist. Auch das Finale der Jugend-WM wird im Rahmen des Turniers ausgetragen. Mit Leighton Bennett und Nathan Girvan stehen die beiden Finalisten schon fest. Justin van Tergouw, der 2017 und 2018 den Titel gewann, versucht in diesem Jahr übrigens sein Glück in Hildesheim bei der PDC European Qualifying School.
Apropos Qualifying School...hier hat die BDO ihre Regeln gelockert. Hieß es früher entweder BDO oder Q-School, so ist es diesmal theoretisch möglich, an beiden Wettbewerben teilzunehmen, was dazu führen wird, dass so mancher BDOler sein Glück in Wigan versuchen wird. Stand jetzt auch Glen Durrant, dessen "ich wechsel zur PDC, nein ich bleib doch bei der BDO"-Posse in den letzten Jahren zur allgemeinen Erheiterung beitrug. Durrant ist sicherlich der Topkandidat auf den WM-Titel und auch aussichtsreichster BDO-Spieler, wenn es um eine PDC-Tourkarte geht. Dass er das Zeug dazu hat, hat der Weltmeister von 2017 und 2018 mehrfach gezeigt.
Gespannt sein darf man auf die Auftritte von Andy Hamilton und Wesley Newton, die bei der PDC keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen haben und den Wechsel zur kleineren Organisation als eine Art Formaufbau hin zurück zur PDC verstehen.
Aus deutscher Sicht ist aber sicherlich das Abschneiden von Michael Unterbuchner von größtem Interesse. T-Rex konnte im letzten Jahr das Halbfinale erreichen und schafft damit historisches. Noch nie gelang es einem deutschen Spieler bei einer WM so weit zu kommen. Interessant wird in diesem Jahr sein, wie Unterbuchner mit der veränderten Situation zurechtkommt. Im letzten Jahr war er die Überraschung und der Underdog, in diesem Jahr ist er an Position 5 gesetzt und gehört zu den größeren Namen. In Runde 1 wird er auf einen Spieler treffen, der schon ein Vorrundenspiel gespielt hat. Bei der PDC-WM hat man gesehen, dass sich die Gesetzten häufig schwertaten und schleppend ins Turnier kamen. Hoffentlich kein schlechtes Omen.
Wie weiter oben schon erwähnt, kann die BDO preisgeldtechnisch nicht mit der PDC mithalten. Während allein Michael van Gerwen für seinen WM-Titel 500.000 Pfund bekam, beträgt das gesamte Preisgeld bei der BDO 300.000. Bei den Damen sind es gar nur 29.000 Pfund.
In der 1. Runde kommt es zu diesen Spielen:
Mark McGeeney (1) - Derk Telnekes
Martin Phillips (16) - Conan Whitehead
Richard Veenstra (8) - Widmayer/Heydon
Scott Waites (9) - Jeffrey van Egdom
Michael Unterbuchner (5) - Cuming/Thompson
Wayne Warren (12) - Mark Layton
Wesley Harms (4) - Tony O'Shea
Willem Mandigers (13) - Hogan/Newton
Jim Williams (3) - Janssen/Vaes
Daniel Day (14) - Dean Reynolds
Scott Mitchell (6) - Ferenc/Hogarth
Dave Parletti (11) - Løkken/Kcuik
Gary Robson (7) - Cameron/Hamilton
Chris Landman (10) - Kyle McKinstry
Glen Durrant (2) - McGrath/Smith-Neale
Ross Montgomery (15) - Scott Baker
Game On! :cool4: