Becker hatte alle Möglichkeiten der Welt, jetzt so viel Geld auf der hohen Kante zu haben. Wenn dies trotz alleine 25 Mio Preisgeld (dazu käme dann nochmal etliches an Werbe- und Startgeldern) nicht der Fall ist und er jetzt gezwungen ist, Medienarbeit zu machen, um seinen Haushalt bestreiten zu können, dann trifft hier wieder umso mehr der Fall zu, dass er offensichtlich nicht die nötige Reife hatte.
Was du von ihm hältst, hatte ich übrigens anfangs gar nicht berührt, sondern du (bzw. big d) hast auf meine Anmerkung, dass Becker sich nicht so in der Öffentlichkeit geben müsste, wie er es tut, mit dem Bekanntheitsgrad geantwortet. Man kann natürlich wegen einiger Dinge mal ungewollt in die Presse rutschen (siehe Nowitzki wegen seiner Freundin, oder auch der eigentlich öffentlichkeitsscheue Stich durch seine Ex-Frau, die von Zeit zu Zeit immer noch versucht, über ihn in die Öffentlichkeit zu drängen), aber das Ausmaß bestimmen Menschen letztlich selbst zu einem ziemlichen Anteil, erstens durch den Lebensstil, zweitens aber vor allem dadurch, wie verfügbar man sich den Medien macht. Das muss sich ein Boris Becker ebenso ankreiden lassen wie der schon erwähnte Lothar Matthäus oder im kleineren Umfang gar an sich für die Öffentlichkeit völlig uninteressante Menschen wie Regina Zindler (Maschendrahtzaun). Erst derjenige, der glaubt, die Medien für sich nutzen zu können, muss tatsächlich ständig mit der Schattenseite leben.
Diejenigen, die ihre Ruhe haben wollen, haben diese dagegen meistens, und dafür gibt es auch genug Beispiele im und außerhalb des Sports.
Auf Beckers Kommentare zum Sport kann ich zudem eh weitgehend verzichten: Tennis sehe ich zu selten und wenn nur die Spiele selbst, und bei anderen Ereignissen wie dem Super Bowl ist er so fehl am Platz wie Effenberg. Sind diese Sportler aus anderen Sparten etwa schon dadurch Experten, nur weil sie mal in den USA lebten? Lachhaft - das sind reine Promoaktionen, nichts weiter.
