Curry zu den Knicks!


Giftpilz

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Burns schrieb:
Wobei man sagen muß, daß es bei Portland auch fast aufgegangen wäre und sie 2000 nur ein Viertel von den Finals entfernt gewesen sind. Auch die nachfolgenden Jahre waren die Blazers relativ erfolgreich, allerdings hatten sie das Pech im sehr starken Westen und noch zweimal gegen die späteren Champs aus LA zu spielen.

Und noch mal zu der Cap-Situation in NY: es wird doch eigentlich schon die letzten Jahre immer wieder behauptet, mit der derzeitigen Finanz-Situation und dem Kader wären den Knicks die Hände gebunden, und sie müßten bis zum Ende der Verträge mit den Spielern auskommen. Und trotzdem konnte Zeke die Mannschaft laufend verändern (ob zum Guten wird sich ja demnächst zeigen), deswegen verstehe ich manchmal diese Aufregung nicht.

Bis 2000 ist die Rechnung aufgegangen, was man ja daran sieht, dass Portland über Jahre immer mindestens eine sichere Bank für die Playoffs war, und das trotz des Rebuilds z.B. nach dem Weggang ihres Franchise Players Drexler.

Die Zeit danach sehe ich allerdings (natürlich mit dem Luxus, dass man jetzt mit dem Wissen ums Resultat darauf zurückblicken kann) weniger als Pech, sondern eher als logische Folge des zu riskanten Setzens auf Spieler, mit denen es in dieser Zusammenstellung kaum (nur mit extremem Glück) noch zu größeren Erfolgen gereicht hätte, bei normalem Verlauf sowieso nicht, weil Teams wie eben die Lakers, Kings, Spurs und nachher auch die Mavs ihnen schlichtweg überlegen waren:
- Stoudamire war nie einer der besten Guards der Liga, wurde aber über Jahre wie einer bezahlt. Nicht einmal mit auslaufendem Vertrag war er jetzt noch zu traden (oder mal positiv gesagt: die Blazers nutzten diesen selbst, um in der Zukunft flexibler zu sein bzw. um Paul Allen Geld zu sparen).
- Leistungsträger wie Pippen & Sabonis, so sehr ich sie schätze, waren bereits über den Zenit hinaus und ihre Positionen mussten mit ebenfalls teuren Spielern abgesichert werden, die aber ihr hohes Gehalt nur mit sehr viel Wohlwollen wert waren (Dale Davis). Auch hier wählte man letztlich den Schritt und bezahlte ihre Verträge bis zum Ende, ohne dafür etwas bekommen.
- Von den typischen "Jail Blazers" (den Eindruck, dass "Drogen in der NBA dazugehören", hat mit Schrempf ja ausgerechnet ein Blazer im Interview wiedergegeben) ganz zu schweigen: Genannter Stoudamire, Kemp, Sheed, Bonzi Wells, Ruben Patterson, durch die es nie zu einem Mannschaftsgefüge kam, das den Ansprüchen an die eigentlich mögliche Leistung, geschweige denn an ihr Gehalt, gerecht wurde. Gerade hier wurde der Zeitpunkt für Eingriffe verschlafen, an dem man für sie noch solide Gegenwerte bekommen hätte. Potenzial hatte die Mannschaft ja reichlich, aber davon ist nichts mehr übrig geblieben.

Was das ständige Wechseln betrifft: Es ist selbst dann kein Problem, wenn 2 Starter ausgetauscht werden und ein paar Rollenspieler, solange das Grundgerüst stabil ist. Paradebeispiele sind dabei die Bulls, Lakers, Spurs und Pistons, deren Erfolg nicht ausschließlich durch die Superstars zustande kam (die Pistons haben nicht mal einen), sondern zu einem großen Anteil auch dadurch, dass die Spieler wussten, wie sie zusammenspielen mussten, weil sie sich seit Jahren kennen. Wenn ein oder mehrere Spieler noch dazu kommen, dauert es meistens maximal ein paar Monate während der Saison, und diese haben sich auch eingepasst.
Bei den Knicks wird es aber meiner Meinung nach unter Isiah übertrieben. Hier wird bisher lustig jede Saison der halbe Kader ausgetauscht, und das z.T. auf den Schlüsselpositionen, alleine in dieser Offseason wieder C, PF & SF. Selbst bei den Mavs ging es in den letzten Jahren dagegen vergleichsweise harmlos um meistens maximal 2 Starter und den 6. & 7. Mann, während das Grundgerüst relativ stabil blieb (und diese Saison sieht ja tatsächlich mal nach Konstanz aus).
Wenn es optimal läuft und die Spieler halbwegs die Erwartungen erfüllen können, hat Thomas den Kader deutlich verbessert und eine langfristige Perspektive geschaffen - sofern er selbst die Geduld behält und nicht gleich wieder alles auseinander reißt -, das gebe ich als Skeptiker zu. Aber was mir dabei nicht gefällt, ist, dass das Team so tief dann eben doch nicht besetzt ist, wie es z.B. die Blazers waren, aber das gleiche Potenzial zum Scheitern hat. Wenn es nicht passt, sind die Playoffs nicht zu erreichen, und dann könnte das gleiche wie in Portland drohen: Der harte Rebuild, bei dem man einige Verträge wird aussitzen müssen, weil ich nicht glaube, dass sich dann noch GMs um Spieler wie Jerome James, Malik Rose, Crawford und Q. Richardson reißen werden. Wenn Marbury jetzt beim 4. Team keinen Erfolg haben sollte, wird es für ihn keinesfalls noch den Gegenwert um 20 Mio im Jahr geben, weder im direkten Tausch noch über auslaufende Verträge, denn wer bindet sich ihn für mehrere Jahre noch ans Bein. Das ist es, weswegen ich den bisherigen Weg so empfinde, dass es eine Sackgasse werden könnte, wenn das Team jetzt nicht erfolgreich ist. Ein paar Möglichkeiten sehe ich noch durch die auslaufenden Verträge im Tradewert von Allan Houston, Penny und Maurice Taylor in den nächsten zwei Jahren, aber mehr als "complementary players" bekommt man für sie wohl kaum.
 

Burns

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Giftpilz schrieb:
Bis 2000 ist die Rechnung aufgegangen, was man ja daran sieht, dass Portland über Jahre immer mindestens eine sichere Bank für die Playoffs war, und das trotz des Rebuilds z.B. nach dem Weggang ihres Franchise Players Drexler.

Die Zeit danach sehe ich allerdings (natürlich mit dem Luxus, dass man jetzt mit dem Wissen ums Resultat darauf zurückblicken kann) weniger als Pech, sondern eher als logische Folge des zu riskanten Setzens auf Spieler, mit denen es in dieser Zusammenstellung kaum (nur mit extremem Glück) noch zu größeren Erfolgen gereicht hätte, bei normalem Verlauf sowieso nicht, weil Teams wie eben die Lakers, Kings, Spurs und nachher auch die Mavs ihnen schlichtweg überlegen waren:
- Stoudamire war nie einer der besten Guards der Liga, wurde aber über Jahre wie einer bezahlt. Nicht einmal mit auslaufendem Vertrag war er jetzt noch zu traden (oder mal positiv gesagt: die Blazers nutzten diesen selbst, um in der Zukunft flexibler zu sein bzw. um Paul Allen Geld zu sparen).
- Leistungsträger wie Pippen & Sabonis, so sehr ich sie schätze, waren bereits über den Zenit hinaus und ihre Positionen mussten mit ebenfalls teuren Spielern abgesichert werden, die aber ihr hohes Gehalt nur mit sehr viel Wohlwollen wert waren (Dale Davis). Auch hier wählte man letztlich den Schritt und bezahlte ihre Verträge bis zum Ende, ohne dafür etwas bekommen.
- Von den typischen "Jail Blazers" (den Eindruck, dass "Drogen in der NBA dazugehören", hat mit Schrempf ja ausgerechnet ein Blazer im Interview wiedergegeben) ganz zu schweigen: Genannter Stoudamire, Kemp, Sheed, Bonzi Wells, Ruben Patterson, durch die es nie zu einem Mannschaftsgefüge kam, das den Ansprüchen an die eigentlich mögliche Leistung, geschweige denn an ihr Gehalt, gerecht wurde. Gerade hier wurde der Zeitpunkt für Eingriffe verschlafen, an dem man für sie noch solide Gegenwerte bekommen hätte. Potenzial hatte die Mannschaft ja reichlich, aber davon ist nichts mehr übrig geblieben.

...

Wie gesagt, sehe ich ein bisschen anders: Die Blazers hatten nach 2000 zweimal eine 50 Siege und einmal eine 49 Siege Saison, was ich schon als relativ erfolgreich ansehen würde. Gerade in der Saison 2000/2001 startete man doch ziemlich stark in die Saison und hatte im März eine Bilanz von 42:18, leider brach das Team zum Ende der Saison dann total ein und gewann nur noch 8 der letzten 22 Spiele. Rückblickend hat man oft nur die Erstrunden-Aus in Erinnerung, aber man muß dabei auch berücksichtigen, daß Teams wie New Jersey, die man da eher als Gewinner-Team der letzten Jahre in Erinnerung hat, von der Bilanz nicht viel besser (oder 2003 sogar schlechter) als Portland gewesen sind, und eben einfach das Glück hatten in einer ziemlich schwachen Conference zu spielen (Gegen wird mich dafür wahrscheinlich töten ;) ). Sicherlich konnte man einige Sachen erwarten (was habe ich mich über die Kemp-Verpflichtung damals z.B. geärgert, von Stoudamire mal ganz zu schweigen) und es war nicht alles Pech, aber deswegen sagte ich ja auch relativ erfolgreich. Man versuchte den Erfolg auf Deibel komm raus sofort zu erzwingen, und das ist im Hinblick auf Meisterschaften oder CF sicherlich in die Hose gegangen, aber die Blazers waren bis 2003 mit dieser Strategie immer ein ziemlich sicherer Playoff-Teilnehmer (was im Westen ja nicht gerade selbstverständlich war) und z.B. 2003 auch nicht gerade ein leichter Gegner.
 

Giftpilz

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Burns schrieb:
Wie gesagt, sehe ich ein bisschen anders: Die Blazers hatten nach 2000 zweimal eine 50 Siege und einmal eine 49 Siege Saison, was ich schon als relativ erfolgreich ansehen würde.

Da meinen wir schon das gleiche.
Für sich selbst genommen ist es ja auch erfolgreich. Sehr sogar, denn nicht umsonst schmückten sich Portland & Utah mit ihren langjährigen Playoff-Streaks.
Die Gehälter von 80 bis 100+ Millionen wurden aber für ein höheres Ziel gezahlt, und daran sind die Blazers immer und abgesehen von 1999 und 2000 zudem auch noch deutlich gescheitert.

Ob es dabei vielleicht doch Paul Allen oder Dolan reicht, wenn ihre Teams sie noch bekannter machen, indem sie vergleichsweise erfolgreich spielen (im Fall der Knicks ja nicht einmal das in den letzten Jahren), weiß ich natürlich nicht, kann es mir aber nicht denken, dass sie dafür das Geld zur Verfügung stellen.
 
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