F1: Neue Regeln, Neue Autos, Neue Teams 2005


Mr. Orange

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Um auch mal meinen Senf dazuzugeben:

Natürlich hoffe auch ich, dass diese Saison wieder etwas ausgewogener wird, so wie 2003. Obwohl ich mich letztes Jahr eigentlich nicht gelangweilt habe. Hinter Ferrari war es immer interessant, es gab auch tolle Überholmanöver (die neu- und umgebauten Strecken haben da auch ihren Anteil).

Ich bin auch gedämpft optimistisch, dass wenigstens eines der anderen Werksteams aufschließen kann. So einen großen Geld- und Etatvorteil von Ferrari sehe ich auch wieder nicht. Bekanntermaßen hat Toyota ja am meisten Geld (und am wenigsten Erfahrung), ich denke aber, dass auch McLaren-Mercedes und Renault etatmäßig auf Augenhöhe mit Ferrari sein dürften. BMW-Williams und BAR-Honda liegen wohl ein Stück dahinter (wobei Honda in diesem Jahr wesentlich mehr Geld reinpumpen wird). Im anderen Thread hatte mal jemand eine Schätzung der Jahresetats von 2004 gepostet (die nicht 100% stimmen muss):

"http://www.go-kart.de/124.0.html
Jahresetats 2004 (geschätzt) in Mio.:
Toyota 350
Ferrari 300
McLaren Mercedes 280
Renault 260
BMW-Williams 250
BAR-Honda 220
Jaguar 140
Sauber 130
Jordan 100
Minardi 60"

Ferrari ist übrigens seit Jahren in der F1-Politik das "geldgierigste" Team - aus einem einfachen Grund: der Fiat-Konzern, zu dem Ferrari gehört ist seit Jahren wenig rentabel, inzwischen sogar ein Sanierungsfall, und die kleine Ferrari-Maserati-Division würde alleine natürlich nie das nötige Budget aufbringen (obwohl sie durchaus gutes Geld verdient). Die anderen Konzerne, die noch in der F1 verblieben sind, stehen wirtschaftlich sehr viel besser da (und der überschuldete Ford-Konzern hat bekanntlich die Segel gestrichen).

Ferraris Dominanz ist nicht über Nacht gekommen. In den ersten 4 "Schumi-Jahren" war es immer so, dass die Newey-Teams (bis 97 Williams, danach McLaren) zu Saisonbeginn ein deutlich besseres, aerodynamisch durchdachteres Auto präsentiert haben und Ferrari dann verzweifelt mit großem Testaufwand und vielen Zusatzflaps und -deflektörchen hinterherhinkte. Bei einige Rennen sind sie auch vorne gelegen, aber die einfache Rechnung von Allen und karmakaze, dass Ferrari immer mit den besten Ingenieuren und dem meisten Geld überlegen gewesen sei, stimmt einfach nicht.
Ab ca. 2000/2001 hat Ferrari offenbar bessere Management-Strukturen und mehr Erfahrung entwickelt, während McLaren auf der Stelle getreten hat. Williams musste nach dem Renault-Moterenrückzug und mit der BMW-Partnerschaft neu anfangen, alle anderen hatten noch viel mehr Aufbauarbeit zu leisten.

Prinzipiell gibt es keinen Grund, warum Ferrari nicht eingeholt werden kann, außerdem kann auch Ferrari Fehlentscheidungen treffen (wie 2003 als man in der gemeinsamen Reifenentwicklung mit Bridgestone eine falsche Richtung eingeschlagen hat).
Gerade Renault war in den letzten 2 Jahren ein sehr selbstbewusstes und kreatives Team, das technisch und taktisch eigene Wege gegangen ist (z.B. Freitagstests 2003, eigene aerodynamische Konzepte, neuartige Kupplung, mit der man am Start die Schlupfgrenze besser spürt, hecklastigere Gewichtsverteilung usw.). Wenn sie bei den Motoren ihr Leistungsmanko überwinden, dann werden sie ein dickes Wörtchen mitreden - und gute Fahrer haben sie auch.
Eigentlich sehe ich dieses Jahr bei allen Werksteams eine gewisse Chance, dass sie den Durchbruch schaffen können (außer bei Toyota, die sind noch zu grün). Ferrari bleibt natürlich Favorit, aber alle Werksteams haben genügend Geld- und Entwicklungspotential, um ganz nach vorne zu kommen.
 

Allen

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Mr. Orange schrieb:
Ab ca. 2000/2001 hat Ferrari offenbar bessere Management-Strukturen und mehr Erfahrung entwickelt, während McLaren auf der Stelle getreten hat.
Managementstrukturen machen doch kein schnelleres Auto, das kann höchstens mehr Geld generieren. Wir sind hier nicht in der Uhrenindustrie oder Modebranche wo ein Trend erkannt werden muss und dann neue Produkte am Markt Erfolg haben müssen. In der Formel1 ist es klar was es braucht:
Das schnellste und standfesteste Auto
Alles hat sich diesem Ziel unterzuordenen, dafür Arbeiten 1000 Leute hart, damit die Spitze des Eisbergs (die Fahrer) das nötige Speedplus durchs Materials erhalten, damit sie ihre Gegner regelmässig schlagen können.

80% der Leistungsfähigkiet eine F1-Bolidens hängt von der Aerodynamik ab, also müssen dort die fähigsten Leute sein, weil dort die grösste Differenz eruzielt werden kann. Es ist doch nicht zufällig so, dass die Designer von Benetton heute die erfolgreichen Ferraris bauen.
 

Mr. Orange

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Allen:
Alles hat sich diesem Ziel unterzuordenen, dafür Arbeiten 1000 Leute hart, damit die Spitze des Eisbergs (die Fahrer) das nötige Speedplus durchs Materials erhalten, damit sie ihre Gegner regelmässig schlagen können.

Du hast es ja schon selbst erkannt: heutige F1-Teams sind Großbetriebe mit 1000 Beschäftigten. 1980 war der WM-Gewinner Williams noch kaum 30 Mann stark. Minardi in seiner heutigen Größe hätte damals selbst das Renault-Werksteam alt aussehen lassen.

Und damit spielt eine gut eingespielte Organisation eine große Rolle. Die F1 ist ja ein riesieger Verschiebebahnhof, in der sich die Teams wechselseitig am laufenden Band Techniker, Mechaniker usw. abwerben, auch von Ferrari gehen ständig Leute ab. Der jetzige Toyota-Motorenchef Marmorini kommt von Ferrari. Der letztjährige Hammerhai-Williams wurde von der Ex-Ferrari-Aerodynamikerin Antonia Terzi gestaltet. Bei Ferrari hat man ihre Ideen verworfen - vermutlich weil sie jemand vorher besser durchgespielt und simuliert hat, als man es bei Williams getan hat. Sowas kannst du Managementstrukturen oder sonstwie nennen, aber die Arbeitsorganisation spielt eine Riesenrolle.

Bei McLaren ist ja letztes Jahr durchgesickert, dass es zwischen McLaren und Ilmore Riesenkrach gab, dass sich die Teamleitung mehr mit ihrem neuen Werk beschäftigt hat, als mit anderem. Und dass bei Williams-BMW die ganze Teamkonstellation letztes Jahr einen Knacks hatte, konnte man ja schon ahnen. Wenn ein Team in drei Disqualifikationen reinläuft, dann hat das exakt mir "Management-Struktur" zu tun. Und das Tempo des technischen Fortschritts auch.
Formel 1-Autos werden heute nicht mehr von einsamen Genies entworfen!
 

Allen

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@Mr. Orange
Der letztjährige Hammerhai-Williams wurde von der Ex-Ferrari-Aerodynamikerin Antonia Terzi gestaltet. Bei Ferrari hat man ihre Ideen verworfen - vermutlich weil sie jemand vorher besser durchgespielt und simuliert hat, als man es bei Williams getan hat. Sowas kannst du Managementstrukturen oder sonstwie nennen, aber die Arbeitsorganisation spielt eine Riesenrolle.
Das nennt sich Entwicklung und nicht Management. Entwicklung heisst mehrere Lösungsansätze zu prüfen und dann den auszuwählen der am meisten Erfolg verspricht. Das machen die genialsten Leute bei Ferrari und von denen gibt’s auch dort nicht viele. Die Ingenieure die dann die Ideen umsetzen, die sind sicher bei Sauber und Ferrari in etwa gleich klug (Fussvolk).

Bei McLaren ist ja letztes Jahr durchgesickert, dass es zwischen McLaren und Ilmore Riesenkrach gab, dass sich die Teamleitung mehr mit ihrem neuen Werk beschäftigt hat, als mit anderem.
Tja, das kann’s eben nicht geben nicht geben, wenn der Motor im eigenen Haus produziert wird. Aber das ist auch nicht der entscheidende Punkt, sonst müssten Ferrari, Renault und Toyota auf dem gleichen Level fahren.

Formel 1-Autos werden heute nicht mehr von einsamen Genies entworfen!
Doch, meiner Meinung nach schon, es sind ganz wenige die die grosse Differenz erzielen. Es sind nicht alle gleich klug, es gibt nicht hundert Einsteins die man beliebig auf die Teams verteilen kann. Das ist wieder von der Presse verbreiteter Unsinn, wenn sie ein Designbüro mal von innen betrachten dürfen. Klar haben alle die gleichen Bildschirme und alle gucken dort rein und saufen ne Menge Kaffee, aber das Produkt ist einfach nicht das Gleiche wenn zwei unterschiedliche Personen einem Problem annehmen.
Schau dir das Beispiel BAR an, die in kürzester Zeit vom absoluten Loser Team ohne jegliche Perspektive, mit dem Aerodynamiker Geoff Willis (Ex-Williams) einen rasanten Aufstieg hinter sich haben. Und Gleichzeitig Williams in eine veritable Krise gestürzt ist.

Newey ist einer dieser Gurus, aber wahrscheinlich war er schon damals schlechter als der Byrne, denn Benetton gewann ohne Werksunterstützung den Titel => ne Riesenleistung. Für mich ist es kein Zufall dass Ferrari an der Spitze ist, denn sie haben den besten Konstrukteur der Szene. Wie es mit dem Nachfolger weitergeht kann man nur spekulieren, entscheidend ist, ob der Byrne gewillt ist, seinen Futternapf preiszugeben und die Logik seinem Nachfolger erklärt, der zu guten Entwürfen führen kann. Meiner Meinung nach kann man da sehr optimistisch sein, weil Ferrari jedes Jahr wieder fundamental neue Sachen am Fahrzeug hat … welche im nächsten Jahr von der Konkurrenz kopiert werden (Beweis für deren Richtigkeit). Und da bin ich mit dir einig, nicht alles kann aus einer Hand stammen, ich denke der Wissensaustausch unter den Topkonstrukteuren bei Ferrari ist sicher der Beste. Keiner hält Infos zurück, nur weil er sich dadurch unersetzlich machen könnte (leider ein häufiges Problem … vielleicht bei McL/Newey der Fall.

Leider ist es so, dass sich die Anforderungen beim Bau eines F1-Boliden ständig beissen und man nicht bedingungslos einer Maxime folgen kann, Luftwiderstand, Abtrieb, Motorenstärke, Spritverbrauch, Schwerpunkt, Zuverlässigkeit, Tanktaktik, Elektronik, Reifenperformance u.s.w.. Alles Anforderungen die sich zum Teil massiv widersprechen und hier gilt es eben die richtigen Prioritäten zu setzen. Und das wird nicht besser wenn hier 100 Leute reinfaseln, hier braucht es ein sehr intelligentes kleines Team welches den optimalen Kompromiss findet. Und die kann man nicht beliebig austauschen, sonst wäre Toyota schon längst an der Spitze mit ihren Mitteln.
 

devilspeedy

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Also ich weiß nicht, wie man sich noch über solch einen Sport unterhalten kann ... am Ende gewinnt doch eh immer Ferrari ... das ist auch der Grund, warum ich schon seit 3-4 Jahren keine Fromel 1 mehr schaue ... beim Fussball gibt es Diskussionen über Wettskandale und Schiebung ... da wird die kroatische Mafia mit ins spiel gebracht ... das hat die Formel 1 nicht nötig ... da weiß sowieso jeder, dass die FIA ihr Lieblingskind Ferrari bevorzugt und unterstützt wo es nur geht (ob nun mit ständigen Regeländerungen um den damals starken Mercedes-Motor abzusetzen oder dubiosen Entscheidungen bei Vorfällen während und abseits der Rennen) ... das ist eine der schlechtesten Seifen-opern und es wundert mich immer noch, wie man sich diesen Bullshit alle 2 Wochen antun kann ... wollen wir mal wetten, dass Ferrari auch diese Saison wieder gewinnt? ... trotz aller Regeländerungen, die ja angeblich immer für die anderen Teams von Vorteil sein sollen, damit wieder mehr Spannung rein kommt! ... auch wenn mich das Fahrer-Duo von McLaren Mercedes reizt (einfach zwei klasse Fahrer!! :smoke: ), werd ich auch diese Saison die Formel 1 boykotieren ... Williams hat ja schon jetzt die Saison abgeshenkt, da Heidfeld einfach kein Siegfahrer ist :wall:
 

GitcheGumme

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Allen schrieb:
Entwicklung heisst mehrere Lösungsansätze zu prüfen und dann den auszuwählen der am meisten Erfolg verspricht.
:confused: Was'n das für'n ******?

speedy schrieb:
dass die FIA ihr Lieblingskind Ferrari bevorzugt und unterstützt wo es nur geht (ob nun mit ständigen Regeländerungen um den damals starken Mercedes-Motor abzusetzen oder dubiosen Entscheidungen bei Vorfällen während und abseits der Rennen) ... das ist eine der schlechtesten Seifen-opern und es wundert mich immer noch, wie man sich diesen Bullshit alle 2 Wochen antun kann ... wollen wir mal wetten, dass Ferrari auch diese Saison wieder gewinnt? ... trotz aller Regeländerungen, die ja angeblich immer für die anderen Teams von Vorteil sein sollen, damit wieder mehr Spannung rein kommt!

Das ist ja noch größerer ******! FIA ihr Lieblingslind Ferrari :gitche:

Ich habe jedenfalls schon immer diese Regeländerungen kritisiert, auch wenn sie die anderen Teams, denen es gegenüber Ferrari zugute kommen soll, nicht umsetzen können.
Aber die FIA hat das bestimmt nicht für Ferrari getan! :belehr:
 
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devilspeedy

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GitcheGumme schrieb:
Das ist ja noch größerer ******! FIA ihr Lieblingslind Ferrari :gitche:

Ich habe jedenfalls schon immer diese Regeländerungen kritisiert, auch wenn sie die anderen Teams, denen es gegenüber Ferrari zugute kommen soll, nicht umsetzen können.
Aber die FIA hat das bestimmt nicht für Ferrari getan! :belehr:

FAKT ist, dass vor einer bestimmte Regeländerung (ich erinnere mich dunkel, dass irgendwelche Materialien für den Motorbau verboten wurden!) der Mercedes-Motor so ziehmlich alles gerockt hat ... dann kam die Regeländerung und es stand die Saison an, wo so viele Mercedes-Motoren hochgegangen sind (naja, eigentlich funktionieren die immer noch nicht richtig!) ... man hatte plötzlich Probleme 'nen standfesten Motor zu bauen und die Probleme setzten sich fort (Hitzeentwicklung -> Chasisumbau -> Aerodynamikprobleme ... )

hab übrigens mal gelesen, dass die Motoren-volumina schon wieder verkleinert werden sollen und Ferrari schon längst ein fertig entwickeltes Modell testet ...

und das Max Mosley ein Freund von Ferrari ist, kannst du ja nicht bestreiten

ach ja, ich hab mal ein paar frühere Post kurz angelesen ... kann es sein, dass du Ferrari-Fan bist? ... betimmt rennst du auch noch an jedem Formel 1-Wochenende mit 'ner roten Basecap rum und feuerst das olle "Langkinn" an ... wenn ja, dann hat sich die Diskussion eigentlich erledigt :gitche:
 
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Mr. Orange

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@ Allen:

Thema Genie und Team:
Ja, es mag sein, dass wenige den Unterschied ausmachen, aber nur dann wenn ihnen nicht jemand falsches vor die Nase gesetzt wird, wenn die Abteilungen nicht gegeneinander arbeiten, wenn die Arbeit nicht durch Fehler kaputt gemacht oder gebremst wird. Und das "Genie" muss kommunikationsfähig sein und auch im Rahmen der heutigen Großteams arbeiten können, woran einige gute Leute (z.B. John Barnard) auch schon gescheitert sind. Ach ja, und wenn es einem Topp-Mann bei einem Team nicht gefällt, kann er ruckzuck zum Konkurrenzteam wechseln, passiert in der F1 am laufenden Band. Trotzdem schaffen es manche Teams, sich von solchen Rückschlägen immer wieder zu erholen und andere nicht.

Wenn es dir etwas besser gefällt: ein "Genie" reicht heute nicht. In der heutigen F1 braucht ein Team mehrere herausragende Leute und dazu eine ganze Armee qualifizierter Leute drumrum. Und eine der herausragenden Leute muss das Talent haben, das Team so effizient zu strukturieren, dass die guten Leute ihre Arbeit effektiv verrichten können.

Thema BAR:
Das Beispiel kann man auch völlig anders beschreiben. Ende 2002 wurde das bis dahin planlose Management von David Richards ersetzt, der das ganze Team umorganisierte, den Honda-Leuten Dampf machte, einige Leute feuerte, einige umsetzte und andere neu einstellte. Und darunter hat er auch den richtigen Aerodynamiker von Williams abgeworben (der vorher vielleicht gar nicht zu BAR gewechselt wäre).
Wahrscheinlich enthalten beide Beschreibungen enthalten einen Teil Wahrheit, aber du siehst wie wenig eine gute Organisation und Entwicklungserfolg zu trennen sind.

Thema Byrne und Benetton:
Erstmal hat Benetton natürlich Werksunterstützung gehabt! 94 (und auch vorher) war es Ford-Werksteam, 95 hat es die gleichen Renault-Motoren bekommen wie Williams.
Unabhängig davon: ja, Rory Byrne war immer einer der kreativsten Designer, schon als Benetton noch Toleman hieß und 1980 die Formel 2 dominierte. Und trotzdem hat es Jahre gedauert, bis das Team ganz nach oben gekommen ist, obwohl es ab 1986 BMW-Werksmotoren gab, und später Ford-Motoren. Benetton war lange so das Team an Nummer 4 oder 5. Es hat eben einiges mehr zusammenkommen müssen, für den Erfolg: mehr Erfahrung, ein solideres Teammit weiteren Leuten (darunter auch Ross Brawn), dass sich McLaren nach dem Honda-Rückzug neu orientieren musste. Und auch ein gewisser junger Rennfahrer... :D

Im Vergleich zu Byrne dürfte Ross Brawn ein weit weniger kreativer Designer sein (die von ihm entwickelten Arrows waren auch viel konventioneller). Trotzdem muss er auf andere Weise herausragende Eigenschaften haben, vielleicht eben die Fähigkeit, die Entwicklung auf rationale Weise zu leiten.

Ferraris Erfolg hat auch damit zu tun, dass Ende 96 die ziemlich exotische Konstellation mit John Barnards Außenposten in England (war ja auch einer von den großen Design-Gurus) aufgegeben und das Team unter Brawn und Byrne wieder in Italien konzentriert wurde. Das war eine etwas weniger schillernde Kombination, die auf Dauer aber die Grundlage für kontinuierlichere und solidere Entwicklungsschritte gelegt hat.
 

Tobi.G

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Also die Spoiler der neuen Modelle sehen ja voll kacke aus, zumindest von der Seite! Die sind viel zu nahe am Auto dran! Aber am besten gefällt mir der Mercedes! Hoffentlich sind die diesmal besser als Ferrari! Sollte die Saison so werden wie die letzte schaue auch ich mir dass nicht mehr an! Aber vor allem das erste Rennen interresiert mich schon, bin gespannt wie die neuen Wagen so fahren und wie gut die einzelnen Teams sind! Ich hoffe die mercedese halten diesmal besser! Letzte Saison habe ich oft ausgeschaltet als Raikönen mal wieder ausgeschieden war! Das hat voll aufgeregt! Aber diese Saison wird besser und Ferrari wird einpacken müssen! MUAHAHAHAHAAH!!!!
 

Allen

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@Mr. Orange
Wir sehen die meisten Sachen ziemlich ähnlich. Bist mir nicht böse, wenn ich dir beim Management widerspreche. Ich denke dass die Manager allgemein völlig überbewertet sind. Es ist zwar Fakt, dass die über Sachen entscheiden können, die ne enorme Tragweite haben. Das heisst aber noch lange nicht, dass das besonders schwierig ist und von einer anderen Person nicht auch problemlos erledigt werden könnte. Leute mit deren Fähigkeiten gibt’s wie Sand am Meer, die sind nämlich nicht halb so gut wie sie sich vorkommen.
Ich denke ein Brawn hat einen enormen Einfluss auf die Arbeitsabläufe und Strukturen bei Ferrari. Er checkt eben beide Sachen, sowohl die komplexe Technik als auch die wichtige menschliche Seite die man vielleicht am besten mit der geeigneten Kommunikation beschreiben könnte (wie man aus Leuten viel Leistung rausholt). Der Todt ist für mich ne Witzfigur im Vergleich zu einem Brawn tschuldigung, problemlos ersetzbar, genauso wie der Richards oder auch ein Briatore … wobei der vielleicht noch diese Siegermentalität vermitteln kann.

Manager sprechen immer von Organisation und Struktur, mit dem ist aber noch kein besseres Produkt entstanden. Und um das geht’s primär in der Formel1, es geht nicht drum das die Kosten jetzt auf von 2.50 auf 2.30 gesenkt werden. Manager entlassen in der Regel so viele Leute wie nötig um eine günstigere Kostenstruktur zu erreichen. Das kann aber unmöglich zu einem besseren Produkt in der Formel1 führen. Wenn du dort die Struktur und Organisation der Designabteilung beeinflussen willst, musst du selbst viel Ahnung von diesen Prozessen haben. Deshalb => den Brawn braucht’s, den Todt könntest du ohne Folgen für Ferrari spicken (gleich wie der Richards).

Apropos, wenn der Todt für ne günstigere Kostenstruktur stehen würde, würde der Schumacher auch für weniger Geld bei den Roten fahren. Der würde sowieso nicht aus diesem Auto aussteigen wollen.

Das Beispiel kann man auch völlig anders beschreiben. Ende 2002 wurde das bis dahin planlose Management von David Richards ersetzt, der das ganze Team umorganisierte, den Honda-Leuten Dampf machte, einige Leute feuerte, einige umsetzte und andere neu einstellte.
Bei Honda hat der Richards mal gar nichts zu sagen. Dort kann er sein grinsen aufsetzen und zweimal die Hände reiben und dann abrauschen. :D;) Für mich ist der Richards auch so überbewerteter Gockel, der einfach im Mittelpunkt steht weil er der Chef ist/war.
Klar so unfähig wie die Ex-Rennfahrer Prost und Lauda sind Todt, Richards und Konsorten nicht, das heisst aber noch lange nicht, dass sie die entscheidenden Leute sind.
Im Gegenteil, dort wo die besten Designer arbeiten entstehen die schnellsten Autos und dementsprechend auch die erfolgreichen Teams. Das kann man nun wirklich an Newey und Byrne in der jüngsten Vergangenheit feststellen.
 

Mr. Orange

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Red Bull Racing RB 1

Heute wurde auch das neue Dienstauto von David Coulthard und Christian Klien (oder Vitantonio Luizzi) vorgestellt:

z006.jpg


z004.jpg


z018.jpg


Im Prinzip sieht man viele Lösungen, die man von anderen 2005er-Autos schon kennt. Auffallend ist, dass Red Bull (Ex-Jaguar) weiterhin an riesigen Deflektoren festhält, die von anderen Teams zunehmend aufgegeben oder stark verkleinert werden.
 

karmakaze

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Sorry, das es so lange gedauert hat (ICH HASSE DIE TELEKOM!), aber:
GitcheGumme schrieb:
Wenn er bei Renault geblieben wäre, wärst du womöglich sauer auf Renault, stimmt's?
Benetton war damals ein top-besetztes Team, dass nicht das meiste Geld hatte und auch nicht am meisten investiert hat. Wenn ich mich nicht irre, war es sogar so, dass sie in diesen Jahren einige finanzielle Probleme zu überwinden hatten. Zudem waren sie nicht, wie es bei dir anklingt, ein alleiniges Werksteam von Renault. Es ist daher fraglich ob man die selben Möglichkeiten wie Ferrari hat, und genau auf die bin ich neidisch.
Mr.Orange schrieb:
Toyota 350 (edit: Mio $, Platz 1)
Das soll jetzt nicht so klingen, dass ich es besser könnte, aber ich denke, dass Toyota das Geld aus den Fenster wirft und nicht richtig nutzt.
1. Die Fahrerpaarung: Ralle Weichei und Trulli sind eigentlich überbezahlt. Wenn ich mich recht entsinne, sind beide Verträge weniger stark leistungsbezogen als bei ihren Ex-Teams und eigentlich auch sonst recht hoch, oder?
2. Standort der Fabrik: Warum erlaubt man sich den Luxus das Auto in Köln zu designen, wo man von der nächsten permanenten Teststrecke (und die ist auch noch im Winter ungeeignet) logistisch viel zu weit entfernt ist? Ich hatte mal in einem Interview gehört, dass das nach Ansicht von Frank Williams auch wirklich ein großer Kostenfaktor ist. Viele Rennställe haben ihre Fabrik nahe einer permanenten Rennstrecke, warum nicht Toyota?
3. Investitionen in Techniker und Technologien: Ein neuer Windkanal an sich ist ja nicht falsch, aber wieso gibt Toyota zB soviel für den Technik-Führungsstab aus? Gascoigne ist kein schlechter. Wieso muss er aber mit Brunner zusammenarbeiten? Mal abgesehen von eventuellen Reibungen, wieso muss man 2 gelernte Chef-Designer haben, wenn man im Gegensatz zu McLaren keine zwei Entwicklungsstäbe parallel betreibt?
4. Testen: Toyota ist Testweltmeister der Formel 1 und dennoch ist ihre Effizienz daraus auch einen Nutzen zu ziehen, geringer, weil sie eben wegen 2. sehr lange brauchen um Veränderungen auszuprobieren.

Zum Thema cleveres Management:
Hier hat Mr.Orange meiner Meinung nach völlig recht. Ferrari hat ein sehr gutes Management und das ist auch ein Grund weshalb sie so gut sind und den sie sich redlich verdient haben. Das hatte ich gar nicht in Betracht gezogen.
Ich schätze Jean Todt aber gerade als sehr kompetent ein. Er ist ein sehr starker Manager. Seine Kompetenz ist unbestritten. Daneben ist er ein schlitzohriger Taktiker und trotzdem sehr umgänglich. Eine Kombination die sehr selten ist. Ein Manager muss eben nicht nur agieren, er muss auch langfristig vorausschauen und auch sein Umfeld zu motivieren wissen. Das kann er sehr gut und gerade deswegen ist er ja für Höheres berufen worden...
 

Mr. Orange

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Jordan-Toyota EJ15

Das Jordan-Team ist mittlerweile von Midland übernommen worden (die ursprünglich ein ganz neues Team aufbauen wollten). Nachdem sie nun auch noch Toyota-Motoren bekommen, könnte Jordan sogar ein Gewinner des Ford-Rückzugs sein.
Hier ist der neue gelbe Renner:

z020.jpg


z021.jpg


z009.jpg


Der Jordan sieht relativ eckig aus und erinnert stark an den Vorjahreswagen. Eigenwillig ist vorallem der Flügel über den Kühlluftöffnungen. Trotz ihrer relativ klobigen Form, sind die Seitenkästen nicht allzu breit, was für die gute Kühlung des Toyota-Motors spricht.

Ziemlich eigenartig ist die Fahrerpaarung, die nun für Jordan fahren wird: der Portugiese Tiago Monteiro und der Inder Narain Karthikeyan. Beide sind bereits für den neuen Rennleiter Trevor Carlin in der Formel 3 gefahren. Monteiro hat immerhin ein paar Rennen in der ChampCar-Serie gefahren und wurde letztes Jahr 2. der Nissan Dallara World Series. Außerdem war er letztes Jahr offizieller Minardi-Testfahrer (hat aber nicht viel zu testen gehabt). Zumindest Monteiro ist also durchaus ein potenzielles Talent, trotzdem ist eine solche Wahl ohne Testfahrten sehr riskant. In Indien stehen sie natürlich Kopf über den ersten indischen F1-Fahrer, aber ein erfahrener Pilot wäre schon besser gewesen.
Der russisch-stämmige Midland-Boss Alexander Shnaider möchte auch noch einen russischen Testfahrer einstellen...
 

Mr. Orange

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Eindrücke der Wintertests

In den letzten drei Wochen haben alle wichtigen Teams mit den nun vorgestellten 2005er-Autos umfangreiche Testwochen in Valencia, Jerez und schließlich Barcelona absolviert. Zwei Wochen vor der Saison kann man zumindest einige Eindrücke zusammenfassen.

Den stärksten Eindruck haben bisher eindeutig der neue Renault und der McLaren hinterlassen.

Renault: Die Franzosen präsentieren mal wieder ein aerodynamisch gelungenes Auto. Das hecklastige Konzept scheinen sie zugunsten einer besseren Fahrbarkeit leicht abgeschwächt zu haben, außerdem dürften sie ihr früheres Leistungsmanko wettgemacht haben. Der Wagen kam von Anfang an auf gute Zeiten und scheint auch auf langen Stints gut zu gehen. Besonders stark waren sie letzte Woche in Barcelona, wo die beiden Renault-Fahrer am letzten Testtag brutal zugeschlagen haben - ziemlich nahe am alten Rundenrekord. Barcelona gilt ja als besonders aussagekräftig für die aerodynamische Effizienz.
Allerdings hat der Renault beträchtliche Zuverlässigkeits-Probleme gehabt, erst in Barcelona ist es halbwegs gut gelaufen.

McLaren: Auch bei McLaren schauts gut aus. In Valencia ist Räikkönen nur 7 Tausendstel unter dem Rundenrekord geblieben, woran man sieht, wie schnell die neuen Autos trotz reduzierter Aerodynamik sein können. Auch sonst waren die McLaren konstant vorn dabei. Allerdings gilt auch hier: bei der Zuverlässigkeit gibt es Zweifel - wie bei den meisten Autos. Aussagekräftige Vergleiche zwischen Montoya und Kimi sind bislang übrigens ausgeblieben.

Ferrari: Ferrari startet ja die ersten Rennen mit dem modifizierten F2004 M. Die Zeiten bei den Testfahrten waren nicht beeindruckend. Ferrari hat darauf hingewiesen, dass sie in Valencia und Jerez wenig testen und deswegen nicht viel Reifenerfahrungen haben. In Barcelona sind sie schließlich am allerletzten Testtag noch auf konkurrenzfähige Zeiten gekommen (ca. 6 Zehntel hinter Alonso). Immerhin scheinen sie auf längeren Stints recht gut zu sein. Bluff oder nicht, das ist hier die Frage, nach einer Ferrari-Dominanz sieht es jedenfalls im Augenblick nicht aus - zumindest bis das neue Auto kommt. Außerdem kann auch Ferrari die Motoren-Zuverlässigkeit für die neue 2-Rennen-Regel nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln, auch sie haben einige Schäden gehabt.

BAR: Sind auf den Testfahrten bei weitem nicht so dominant wie letztes Jahr. Ebenfalls erhebliche Probleme mit dem neue Wagen. Sind allerdings auch nicht allzuweit weg vom Schuss. In Jerez hat Button auf einer "Qualifikationsrunde" sogar die beste Zeit aller Testtage erzielt. Trotzdem ist BAR für mich z.Zt. kein Favorit.

Williams: haben ihren Wagen als letztes Toppteam vorgestellt. Am Anfang war der Eindruck ziemlich gut, aber ganz nach vorn sind sie mit den Zeiten nicht gekommen, liegen so etwa auf BAR-Niveau. Sprechen selbst davon, dass sie Probleme haben und noch Grip brauchen.

Toyota: haben den neuen Wagen als erste präsentiert, um ihn zuverlässig zu kriegen. Das scheint auch geklappt zu haben. Von den Zeiten sind sie nicht so weit weg, wie 2004, werden aber zunehmend durchgereicht. Ralf Schumacher kommt mit dem Auto besonders schlecht zurande, außerdem haben sie ein Problem mit dem Verbrauch der Hinterreifen. In Barcelona haben sie bereits eine aerodynamisch modifizierte Version vorgestellt, Toyota meint, dass sie mehr Entwicklungspotential für ständige Verbesserungen haben als die anderen. Dumm nur, dass andere gleich zu Beginn ein Auto haben, das funktioniert...
Aufgrund der Zuverlässigkeit muss man Toyota trotzdem im Auge haben.

Sauber: Sehr widersprüchlich. Massa war wiederholt die Überraschung einiger Testtage und wirkt sehr konkurrenzfähig. Villleneuve hat dagegen große Probleme mit dem Auto und muss seinen Fahrstil umstellen, und zwar möglichst schnell. Durch den Wechsel auf Michelin-Reifen hat sich Sauber jedenfalls weiter verbessert und dürfte wieder bei einigen Rennen aus eigener Kraft in die Punkte fahren können.

Red Bull: Positive Überraschung. Obwohl das neue Auto unspektakulär aussieht, sind die Zeiten ziemlich ordentlich, durchaus auf Williams-Niveau. Der Eigentümerwechsel scheint halbwegs geklappt zu haben. Dürften für einige ordenltiche Ergebnisse gut sein. Als zweiter Fahrer neben Coulthard ist für die ersten 3 Rennen Klien nominiert. Klien und Liuzzi sind annähernd gleich stark.

Jordan: Neuer Eigentümer, unerfahrene Fahrer, neue Manager. Eigentlich müsste Jordan mit Toyota-Motoren angreifen können, sind aber den Zeiten nach weit weg vom Schuss. Unverständlich, dass sie nicht auf einen erfahrenen Piloten zurückgreifen.

Minardi: Startet die ersten vier Rennen noch mit dem alten Wagen (ohne Anpassung an die neuen Regeln, wogegen wohl niemand protestieren wird). Wollen in Imola einen komplett neuen Wagen vorstellen und Jordan angreifen. Wieder 2 Nachwuchsfahrer: Christian Albers und Patrick Friesacher (letzterer mit Unterstützung von Jörg Haider panik: ). Beide haben aber zumindest Talent.

Weitere Erkenntnisse:
- Die neue Motoren-Regel (Motor muss 2 Rennwochenenden halten) ist für alle eine harte Nuss. Dazu kommt, dass die Testfahrten bisher nur in kalter Witterung stattgefunden haben. Es wäre ein Wunder, wenn es gerade an Saisonanfang keine prominenten Ausfälle gäbe. Die extreme Zuverlässigkeit der letzten 2 Jahre dürfte sich nicht halten.

- die neue Reifenregel hat sich bisher vorallem dadurch ausgewirkt, dass bei den Tests noch länger gefahren wird. Vergleiche zwischen den Herstellern sind schwer und man liest widersprüchliches. Könnte mir aber vorstellen, dass sich das Gewicht eher zu Gunsten von Michelin verschiebt.

- Das neue Qualifying ist kurios. Am Samstag eine Session mit leeren Tanks, am Sonntagmorgen eine mit vollen Tanks (jedenfalls ohne Nachfüllen vor dem Rennen). Die Zeiten werden dann addiert - ganz schön unübersichtich
:rolleyes: Wer davon profitiert, darüber kann man jetzt spekulieren...
 

GitcheGumme

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Mr. Orange schrieb:
Den stärksten Eindruck haben bisher eindeutig der neue Renault und der McLaren hinterlassen.

Ferrari: Ferrari startet ja die ersten Rennen mit dem modifizierten F2004 M. Die Zeiten bei den Testfahrten waren nicht beeindruckend. Ferrari hat darauf hingewiesen, dass sie in Valencia und Jerez wenig testen und deswegen nicht viel Reifenerfahrungen haben. In Barcelona sind sie schließlich am allerletzten Testtag noch auf konkurrenzfähige Zeiten gekommen (ca. 6 Zehntel hinter Alonso). Immerhin scheinen sie auf längeren Stints recht gut zu sein. Bluff oder nicht, das ist hier die Frage, nach einer Ferrari-Dominanz sieht es jedenfalls im Augenblick nicht aus - zumindest bis das neue Auto kommt. Außerdem kann auch Ferrari die Motoren-Zuverlässigkeit für die neue 2-Rennen-Regel nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln, auch sie haben einige Schäden gehabt.

Das kennen wir ja bereits. Und wer wurde noch mal überlegen Weltmeister?
 

Mr. Orange

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Ferrari F2005

Heute hat Ferrari das neue Auto vorgestellt, das allerdings vermutlich erst ab dem 5. Rennen (Barcelona) zum Einsatz kommt, wenn es mit dem Übergangswagen F2004M ganz schleicht läuft vielleicht auch schon in Bahrein.

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Auch dieses Jahr kein radikal anderes Auto, aber vermutlich eine sehr sorgfältige Weiterentwicklung. Wie gut wird man dann bald bei ersten Testfahrten sehen.
 

karmakaze

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Mr. Orange schrieb:
Auch dieses Jahr kein radikal anderes Auto, aber vermutlich eine sehr sorgfältige Weiterentwicklung. Wie gut wird man dann bald bei ersten Testfahrten sehen.
Habt ihr auch ganz wild dieses Spielchen mit dem "Wo steckt der Fehler gemacht"? :D Ich hab nun ganz intensiv den 2004M und den 2005 verglichen, ohne großen Erfolg beim Suchen eines Unterschiedes...
 

Mr. Orange

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Auf F1-total steht eine Statistik zu den diesjährigen Wintertestfahrten. Die Zahl der gesamten Testkilometer ist weiter angestiegen: 176.000 km in diesem Winter gegenüber 160.000 km im letzten.

Hier die Test-km der Teams insgesamt:
Team / Testkilometer / Veränderung gegenüber 2004
Toyota / 28.414 / +9.194
BAR-Honda / 27.031 / +6.782
BMW WilliamsF1 Team / 24.848 / -2.215
Ferrari / 23.634 / +1.367
McLaren-Mercedes / 21.365 / +4.085
Renault / 19.289 / -1.287
Red Bull Racing / 15.654 / +1.702
Sauber / 8.605 / -992
Jordan / 5.164 / -1.251
Minardi / 2.423 / -816

Hier die Test-km mit den neuen Autos (logischerweise ohne Minardi, die noch kein neues Auto haben):
Auto / Testkilometer / Veränderung gegenüber 2004
Toyota TF105 / 13.365 / +6.891
BAR-Honda 007 / 10.801 / +5.882
Williams BMW FW27 / 9.817 / -4.785
Ferrari F2004M / 8.818 / +3.729
Renault R25 / 8.011 / +1.424
McLaren-Mercedes MP4-20 / 6.539 / -7.639
Sauber-Petronas C24 / 6.523 / -639
Red Bull-Cosworth RB1 / 5.667 / +290
Jordan-Toyota EJ15 / 3.858 / +297

Immerhin haben McLaren und Williams ihre neuen Autos deutlich weniger getestet als im Vorjahr. Letztes Jahr haben ihnen ihre Rekord-Kilometer bekanntlich aber auch nichts gebracht...

Hier die 10 Fahrer mit den meisten Test-km:
01 Nick Heidfeld (9.712 km)
02 Mark Webber (9.021 km)
03 Jarno Trulli (8.782 km)
04 Takuma Sato (8.451 km)
05 Ricardo Zonta (8.068 km)
06 Ralf Schumacher (7.566 km)
07 Franck Montagny (7.356 km)
08 Giancarlo Fisichella (6.993 km)
09 Jenson Button (6.976 km)
10 Michael Schumacher (6.698 km)

Interessant auch die Test-km nach Reifenmarke:
Michelin (145.208 km, 27.146 mehr als im Vorjahr)
Bridgestone (31.221 km, 10.577 weniger als im Vorjahr)


@karmakaze:
Ja, die Unterschiede sind optisch wirklich kaum zu erkennen. Mir scheint die Nase einen Tick schmäler. Aber vielleicht ist es auch Absicht, dass alle Spoiler und Flaps bei der Präsentation gleich aussehen, und neue Lösungen kommen dann erst bei den Testfahrten.
 

Mr. Orange

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Minard-Cosworth PS 05

Hiermit ist es mir Pflicht und Ehre das wahrscheinlich letzte neue Auto der laufenden Saison vorzustellen, mit den Minardi ab Imola das Feld aufrollen wird (naja, es zumindest versuchen wird... :smoke: ).

z001.jpg


Der erste völlig neue Minardi seit 4 Jahren war, wie man sieht, beim ersten Roll-out noch unlackiert, was sich bis Imola natürlich ändern wird. Ein Foto,der Frontpartie hab ich noch nicht gefunden. Auf jeden Fall ist das neue Modell des inoffiziellen F1-Nachwuchsteams deutlich moderner. Die Seitenkästen folgen in etwa aktuellen Tendenzen und erinnern etwas an Renault und BAR. Außerdem kommt nun auch ein aktueller Cosworth-Motor zum Einsatz, bei dem man von mindestens 60 Mehr-PS spricht.

Realistischerweise kann es für Minardi natürlich nur darum gehen, etwas näher an das Feld heranzukommen und die Jordans zu ärgern, was ich auch für realistisch halte, zumal die neuen Fahrer Albers und Friesacher Talent zu haben scheinen.
 
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