Oklahoma City Thunder - Dinge, die keinen eigenen Thread verdienen


Irenicus

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Gestern war ja der besagte Media-Day in OKC. Dabei ist mir gar nicht aufgefallen, dass unser Franchise-Player am selben Tag seinen 20. Geburtstag hatte. Alles Gute Kevin! :jubel:
 

mc.speech

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Ich finde die Heimtrikots recht hübsch:

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:saint:
 

rÖsHti

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Hässlich war vielleicht das falsche Wort.

Aber irgendwie sieht das wie D-League aus..
 

boman

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Das auswärtstrikot erinnert mich ein wenig an das der Knicks.

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Und seit wann ist Mason bei OKC? :(
 

Irenicus

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Nach den gestrigen Media-Day wie versprochen der erste Teil meines Saison-Previews von Oklahoma City. In diesem geht es um unsere PGs. Kritik ist gern willkommen.

#1 Earl Watson
Eines vorweg: Ich mag ihn nicht. Letzte Saison sollte er unser Spiel lenken und hat dies nicht zufriedenstellend geschafft. Seine Zahlen lesen sich auf den ersten Blick ganz solide (normiert auf 36min: 13.3 Punkte, 8.4 Assists bei 2.8 Turnover, solide Feldwurfquote), doch verwischen sie die wahre Leistung. Defensiv war Watson eine Katastrophe. Die Assists sehen gut aus, aber in Wirklichkeit hat er höchst eigensinnig gespielt. Ich würde sogar behaupten, dass er letzte Saison nur für seine Stats gespielt hat. Häufig dribbelte er nach vorn und warf sofort in den ersten 10 der 24 Sekunden auf dem Korb (55% seiner Feldwurfversuche in diesem Intervall). Seine relativ vielen Assists kamen durch das hohe Spieltempo zustande (Pace: 98.2, vierthöchster Wert der letzten Saison, Suns beispielsweise hatten den gleichen Wert). Seine "guten" Zahlen werden auch ins rechte Licht gerückt, wenn man sich die +/- Stats anschaut (negativer Wert!).
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Offensive meist ein reiner Hühnerhaufen war. Keine Organisation, keine Plays, aber Zufallsprodukte soweit das Auge reicht. Und Watson als unser Starting-PG trägt dafür natürlich auch die Verantwortung. Es kann somit nur besser werden.

Was kann man also von Watson diese Saison erwarten? Ich hoffe, dass er ein paar Minuten an Westbrook abtreten wird. Watson ist kein Starting-PG. Er kann einen mehr als soliden Backup geben ohne Frage; in dieser Rolle geht er voll auf, aber 30 Min das Spiel einer Mannschaft effektiv und effizient zu lenken übersteigt seine Fähigkeiten. Westbrook, um den ich mich gleich kümmern werde, wird als Rookie wohl kaum den Starter-Spot auf der 1 besetzen, so dass man mit Watson als Starting-PG rechnen muss. Aber gerade durch den Druck unseres neuen Rookies erhoffe ich mir eine Leistungssteigerung bei Watson, denn letzte Saison hatte Watson einfach keine Konkurrenz (Ridnour fand nie zu seiner Form wegen Verletzungen etc).

Also, Watson, ich will weniger Egoismus und "mit den Kopf durch die Wand" sehen, dafür mehr Einsatz in der Defensive und vorne eine intelligentere Spielanlage.

#2 Russel Westbrook
Nun also zu unseren an Nr. 4 gedrafteten Rookie. Westbrook ist 19 Jahre alt und 1.91 m groß. Trotz dieser Größe kann er beide Guardpositionen spielen, denn durch seine ungeheure Athletik und Armspannweite wird er auch in der NBA in der Lage sein, die mangelnde Größe in der Defense auszugleichen. Er hat sogar das Potenzial ein richtig guter Verteidiger zu werden. Ich gehe davon aus, dass er in der Defensive OKC schon in seinem Rookie-Jahr unheimlich helfen kann und wird. In der Offensive lebt er (noch) zu sehr von seiner Athletik, sein Wurf aus der Mittel- und Weitdistanz wackelt häufig. Beim Draft wurde häufig auf seine mangelnde Fähigkeit, ein Spiel zu lenken, hingewiesen, doch in der Summerleague konnte er auch da teilweise überzeugen.
Was ich noch über ihn gehört habe, ist er ein ungemein mannschaftsdienlicher Spieler und besitzt eine vorbildliche Arbeitseinstellung. Draftexpress.com gibt als Bestcase Leandro Barbosa an. Ich denke es ist (gerade durch sein defensives Potenzial) mehr drin.

Fraglich bleibt aber weiterhin ob er wirklich die Fähigkeiten besitzt, die Rolle eines PG in der NBA auszufüllen. In dieser Saison wird Watson vornehmlich die 1 spielen. Westbrook wird unser erster Backup auf der 1 (für Watson) und der 2 (für Durant) sein, was auch genügend Spielzeit garantiert. Ich gehe von 25 Minuten aus. Wir sollten aber nicht allzu viel von ihm erwarten. Westbrook ist noch ziemlich "roh", viele wichtige Fähigkeiten sind bisher nur durchschnittich ausgebildet (besagter Wurf, Ballhandling, Spielübersicht). Ferner sollte man nicht vergessen, dass die PG-Position die schwierigste Position im Basketball überhaupt ist. Auch heutige Star-Pointguards mussten sich erst an die NBA gewöhnen. Wenn er 10 Punkte und 3-4 Assists im ersten Jahr bringt, sollte man zufrieden sein. Man muss ihn einfach genug Zeit geben zu beweisen, dass er gut genug für die 1 ist.
Unser Run&Gun-Stil spricht auf jeden Fall für Westbrook, denn dies passt besser zu seinen Fähigkeiten und so kann er sich schneller an die NBA gewöhnen.

Ich persönlich freue mich auf Westbrook ungemein. Endlich haben wir wieder einen Guard, der in der Verteidigung alles gibt und das Potenzial hat, die gegnerischen Guards erheblich zu limitieren und vorne spektakulär abzuschließen (oder vielleicht auch aufzulegen).

#3 Dritter PG
Wer dritter PG wird, ist noch nicht sicher. Vor kurzem wurde Lucas III verpflichtet. Man muss abwarten, ob er im Camp überzeugen kann. Sonst hätten wir mit Kyle Weaver (diesjähriger Zweitrunderpick der Bobcats) einen Spieler, der zwar kein gelernter PG ist, aber flexibel eingesetzt werden kann (PG, SG, SF). Ich würde - zunächst unter Vorbehalt - Lucas III bevorzugen, weil er zumindest ein bisschen Erfahrung hat (letzte Saison Italien, eine Saison bei den Rockets), denn zwei Rookies als zweiter und dritter PG ist mir persönlich zu dünn.

#4 Gesamtbetrachtung
Durch Westbrook sehe ich wieder Licht am Ende unseres dunklen PG-Tunnels. Wie ich bei Watson schon angedeutet habe, möchte ich ein bisschen mehr Struktur in der Offensive und Einsatz in der Defensive sehen. Aber an diesem Punkt ist natürlich auch unser Coach gefordert. Ich muss zugeben, dass ich letzte Saison von Carlesimo sehr enttäuscht war. Wenn der Gegner das Tempo rausgenommen hat und wir dadurch eine Halfcourt-Offense spielen mussten, hatte man nahezu immer den Eindruck, als wenn keiner wüsste, was er machen soll. Systeme? Fehlanzeige. Also auch ein Apell an Carlesimo, dass in der Saisonvorbereitung mehr Plays einstudiert werden.
 
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Irenicus

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Keiner da, der vielleicht mal was zu mein 1. Preview sagen möchte? Sonst denke ich, ich schreibe nur für mich selbst (und kann es dann auch lassen). Aber liegt vielleicht auch daran, dass Sommerpause ist und OKC für die meisten eh uninteressant ist. Jegliche Form von Kritik ist jedenfalls erwünscht. ;)
 
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Redemption

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Irenicus schrieb:
Westbrook, um den ich mich gleich kümmern werde, wird als Rookie wohl kaum den Starter-Spot auf der 1 besetzen, so dass man mit Watson als Starting-PG rechnen muss.

Wieso würdest Du Westbrook nicht direkt starten lassen bzw. ihm eventuell zehn Spiele als Eingewöhnungsphase geben und ihn dann in die erste Fünf befördern? Oklahoma City hat kommende Saison eh nichts zu verlieren und wenn Earl Watson die Alternative ist, sollte man doch eigentlich kein Problem haben Westbrook direkt ins kalte Wasser zu schmeißen. Oder spiegelt das Zitat bloß deine Erwartung und nicht deine Meinung wider?

Zur Preview: Keep on! ;)
 

Irenicus

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Wieso würdest Du Westbrook nicht direkt starten lassen bzw. ihm eventuell zehn Spiele als Eingewöhnungsphase geben und ihn dann in die erste Fünf befördern? Oklahoma City hat kommende Saison eh nichts zu verlieren und wenn Earl Watson die Alternative ist, sollte man doch eigentlich kein Problem haben Westbrook direkt ins kalte Wasser zu schmeißen. Oder spiegelt das Zitat bloß deine Erwartung und nicht deine Meinung wider?

Spiegelt nur meine Erwartung wieder. Ich persönlich kann mich nicht ganz entscheiden, was die bessere Lösung ist. Auf der einen Seite ist Watson, wie ich in meinem Preview schon geschrieben habe, keine gute Wahl für den Starting-Spot auf der 1. Auf der anderen Seite kann ich mir auch vorstellen, dass Westbrook seine Stärken (Athletik, Einsatz) zunächst besser von der Bank einbringen kann. Dazu wird er meiner Meinung nach Probleme mit seinem Wurf bekommen. Watson ist zwar kein guter Schütze, aber kann zumindest den einen oder anderen 3er treffen. Wenn man davon ausgeht, dass Durant auf der 2, und Green auf der 3 startet, hätte man keinen Spieler (außer Durant) im Team, der mal einen Wurf aus der Mittel -oder Weitdistanz sicher verwandeln kann (Durant hat letzte Saison auch nur unter 30% 3er geworfen), wenn Westbrook startet. Watson ist natürlich auch kein Heilsbringer bei den Würfen, aber wohl mehr als Westbrook, der selbst am College nur 33% von außen geschossen hat.

EDIT:
Falls Westbrook natürlich zeigt, dass er keine Probleme mit dem Wurf hat, bin ich ganz klar dafür, dass er starten sollte.

Zur Preview: Keep on! ;)

Danke, mach ich :)
 
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Redemption

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Auf der anderen Seite kann ich mir auch vorstellen, dass Westbrook seine Stärken (Athletik, Einsatz) zunächst besser von der Bank einbringen kann. Dazu wird er meiner Meinung nach Probleme mit seinem Wurf bekommen.

Russell Westbrook wurde aber nicht an vierter Stelle gedraftet, damit er irgendeine Rolle von der Bank spielt. Es mag sein, dass er in der jetzigen Verfassung von der Bank eine bessere Option für das Team wäre, aber da das Team diese Saison eh keine großen Sprünge machen wird, sollte man sich primär auf die Entwicklung der Spieler konzentrieren. Und das Ziel (siehe Draftposition) dürfte sein, dass Westbrook ein Starter mit viel Zeit neben Durant wird, deshalb sollte er auch direkt dementsprechend eingesetzt werden. Selbst wenn er diese Saison viele Fehler macht und Nachteile entstehen (von Dir ansprochen: Wurfstärke der ersten Fünf). Sollte es der Ex-Bruin nämlich wirklich drauf haben, wird es sich im Laufe der Zeit auszahlen. Peter Carlesimo müsste Westbrook aber auch bei Fehlern das Vertrauen weiterhin schenken, was wiederum nur möglich ist, wenn der Coach das Vertrauen vom Management hat.

Ich würde ihm zehn Spiele zur Eingewöhnung geben und sofern er in den Spielen nicht unterirdische Leistungen abliefert, wäre er der Starter ab dem elften Spiel.
 

Irenicus

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Russell Westbrook wurde aber nicht an vierter Stelle gedraftet, damit er irgendeine Rolle von der Bank spielt. Es mag sein, dass er in der jetzigen Verfassung von der Bank eine bessere Option für das Team wäre, aber da das Team diese Saison eh keine großen Sprünge machen wird, sollte man sich primär auf die Entwicklung der Spieler konzentrieren. Und das Ziel (siehe Draftposition) dürfte sein, dass Westbrook ein Starter mit viel Zeit neben Durant wird, deshalb sollte er auch direkt dementsprechend eingesetzt werden. Selbst wenn er diese Saison viele Fehler macht und Nachteile entstehen (von Dir ansprochen: Wurfstärke der ersten Fünf). Sollte es der Ex-Bruin nämlich wirklich drauf haben, wird es sich im Laufe der Zeit auszahlen. Peter Carlesimo müsste Westbrook aber auch bei Fehlern das Vertrauen weiterhin schenken, was wiederum nur möglich ist, wenn der Coach das Vertrauen vom Management hat.

Ich würde ihm zehn Spiele zur Eingewöhnung geben und sofern er in den Spielen nicht unterirdische Leistungen abliefert, wäre er der Starter ab dem elften Spiel.

Ich würde es eher genau umgekehrt machen (erst die Rolle von der Bank in den ersten Spielen, wenn er sofort gut zurecht kommt, die Rolle als Starter), aber deine Meinung ist natürlich auch nachvollziehbar. Letztendlich ist es die alte Diskussion, ob man ein junges Talent erst langsam aufbaut, oder sofort ins kalte Wasser wirft.
Viele waren der MEinung, dass Westbrook zu hoch gedraftet wurde. Wenn er jetzt auf Anhieb die NBA-Starter-Rolle ausfüllen soll (dazu noch als PG), ist das für manche Spieler vielleicht zuviel Verantwortung in der ersten Saison. Ein Nr.4 Pick muss sich ganz anderen Erwartungen der Öffentlichkeit /des Umfelds stellen, als wenn er an Position 25 gedraftet worden wäre.
Durch die Rolle als Bankspieler kann er genausoviel Spielzeit erhalten, aber hat weniger Druck.
 

Redemption

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Ich würde es eher genau umgekehrt machen (erst die Rolle von der Bank in den ersten Spielen, wenn er sofort gut zurecht kommt, die Rolle als Starter) [...]

Genau das meinte ich doch mit diesem Satz:

Redemption schrieb:
Ich würde ihm zehn Spiele zur Eingewöhnung geben und sofern er in den Spielen nicht unterirdische Leistungen abliefert, wäre er der Starter ab dem elften Spiel.

Die ersten Spiele könnte er zum Akklimatisieren von der Bank kommen. Und wenn die Leistung in diesen Spielen nicht unter aller Sau ist, würde er den Starterposten bekommen.

Irenicus schrieb:
Wenn er jetzt auf Anhieb die NBA-Starter-Rolle ausfüllen soll (dazu noch als PG), ist das für manche Spieler vielleicht zuviel Verantwortung in der ersten Saison.

[...] aber hat weniger Druck.

Ich denke, ein guter Spieler sollte mit dem Mehr an Druck klar kommen. Westbrook muss an vielen Aspekten des Spiels arbeiten, aber er ist kein 'Project', das man behutsam aufbauen müsste. Wenn er als sechster Mann zurechtkommen würde, sollte er mit der Rolle als Starter nicht vollkommen überfordert sein. Und in Oklahoma City sind die Rampenlichter und alle Augen auf Kevin Durant gerichtet und der Großteil des Drucks liegt auf seinen Schultern. Dazu kommt die geringe Erwartungshaltung, was den Erfolg des Teams betrifft. Mit dem restlichen Druck sollte ein Westbrook zurechtkommen, wenn er ein guter Spieler sein will. Ein Tony Parker bspw. wurde imselben Alter nach vier Spielen Starter bei einem Team, welches am Ende 58 Siege einfahren konnte.
 

Irenicus

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Genau das meinte ich doch mit diesem Satz:

[...]

Die ersten Spiele könnte er zum Akklimatisieren von der Bank kommen. Und wenn die Leistung in diesen Spielen nicht unter aller Sau ist, würde er den Starterposten bekommen.

Ah, verstanden. Hatte dich missverstanden, mein Fehler (lesen will gelernt sein). Dachte du meintest, dass er "Starter auf Probe" in den ersten 10 Spielen ist und falls es gut geklappt hat, darf er weiter starten, sonst erstmal auf die Bank.
Ja, dann unterscheiden sich unsere Meinungen nicht so dermaßen.

Ich denke, ein guter Spieler sollte mit dem Mehr an Druck klar kommen. Westbrook muss an vielen Aspekten des Spiels arbeiten, aber er ist kein 'Project', das man behutsam aufbauen müsste. Wenn er als sechster Mann zurechtkommen würde, sollte er mit der Rolle als Starter nicht vollkommen überfordert sein. Und in Oklahoma City sind die Rampenlichter und alle Augen auf Kevin Durant gerichtet und der Großteil des Drucks liegt auf seinen Schultern. Dazu kommt die geringe Erwartungshaltung, was den Erfolg des Teams betrifft. Mit dem restlichen Druck sollte ein Westbrook zurechtkommen, wenn er ein guter Spieler sein will.

Das stimmt schon. Alles schaut auf Durant. Aber wie gesagt: Es gibt immer mal Spieler, die eine längere Zeit brauchen, sich in der NBA zurecht zu finden. Ich will von Westbrook keine Wunderdinge erwarten, denn dafür sind seine Fähigkeiten teilweise (noch) zu durschnittlich ausgebildet. Falls Westbrook sofort auf der 1 überzeugen kann, bin ich auch klar dafür, dass er starten sollte.

Ein Tony Parker bspw. wurde imselben Alter nach vier Spielen Starter bei einem Team, welches am Ende 58 Siege einfahren konnte.

Parker hatte aber auch andere Spieler um sich herum als Westbrook. Ein Weltklasse-Bigman (bzw. bester Bigman der Liga wie Duncan) erleichtert einem das Guardleben ungemein.
Eine Zeitung aus Oklahoma geht davon aus, dass Westbrook eine ähnliche Rolle wie Williams von den Jazz in der ersten Saison spielen wird. Jener hatte glaube ich knapp 50 Spiele als Starter, Rest von der Bank.
 

Irenicus

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Ich hatte heute viel freie Zeit und mir war langweilig, deswegen habe ich mein Preview zu unseren Shootingguards schon heute fertig gestellt. Eigentlich ist es auch ein halbes Review, weil ich ausführlich die letzte Saison bewerte und einfließen lasse.

#1 Kevin Durant
Ich fange natürlich ausführlich mit unseren Franchiseplayer an. Kevin Durant wurde letzte Saison an zweiter Stelle von den damaligen Seattle Supersonics gedraftet. An Position Zwei gedraftet zu werden, schürt beim Umfeld und Fans natürlich schon ungeheure Erwartungen. Vor allem, wenn Durant teilweise als eine Mischung von Kevin Garnett und Tracy McGrady angesehen wurde. Erschwerend kam hinzu, dass Oden für die ganze Saison ausfiel, so dass Durant noch mehr unter Beobachtung stand. Dieser große Druck hielt ihn aber nicht davon ab, am Ende der Saison zum Rookie des Jahres gekürt zu werden.
Ohne Zweifel hätte es Al Horford auch verdient, den Titel zu holen, keine Frage. Aber wie schlecht die Leistung von Durant teilweise geredet wurde, fand ich höchst übertrieben. Auf 36 Min normiert zauberte er 20.3 Punkte, 4.4 Rebounds, 2.4 Assists und einen Steal und fast einen Block aufs Parkett. Die Kritiker werden einwerfen, dass er über 20 Punkte nur auflegen konnte, weil er exorbitant viele Würfe bekommen hat. Dies ist nur teilweise richtig. Es stimmt, dass er viele Würfe bekommen hat (17 pro Spiel), aber immerhin war seine Quote auch annehmbar für einen Rookie (43% Feldwurfquote). Man sollte dabei nicht vergessen, dass er bei den letztjährigen Sonics der einzige gefährliche Spieler in der Offensive war. Die gesamte Verteidigung des Gegners konzentrierte sich in praktisch jedem Spiel komplett auf Durant. Dass er dann als unerfahrener Neuling Probleme mit der Wurfauswahl und mit dem Abschluss bekommt, ist die logische Folge. Deswegen empfinde ich diese 43% als sehr gute Leistung. Darüber hinaus konnte er schon als Rookie viele Fouls ziehen (5.6 pro Spiel) und diese Würfe von der Linie extrem sicher verwandeln (87% FT). Bei den herausgeholten Freiwürfen pro Spiel ließ er sogar einige Stars hinter sich: Parker, Artest, Josh Howard, Shaq, D. Williams, Gasol, Baron Davis, Roy, Paul, Boozer, Jefferson und Garnett. Diese Stärke könnte schon bald jeden Gegner zur Verzweiflung bringen. Sein TS% war mit 0.52 nicht gut, aber annehmbar unter den besagten Bedingungen. Ferner war er einer der produktivsten Spieler des letzten Viertels bei den Punkten gewesen (auf 48 Min hochgerechnet), was zeigt, dass er das Zeug hat, einer der besten Clutchplayer der NBA zu werden.

Gerade in den letzten beiden Monaten kam er immer besser in der NBA zurecht. In den letzten 24 Spielen lieferte er zwar ähnliche Statistiken (22.6 Punkte, 4.8 Rebounds 2.7 Assists), trat aber sehr viel effizienter in der Offensive auf (März: 52.6 FG% / April: 46.1 FG%, 3er 36.1%). Gerade die Werte des letzten Monats lassen auf eine wunderbare Zukunft blicken (24.3 | 6.4 | 4.1). Ich denke, sie geben auch ungefähr das an, was er diese Saison zustande bringen kann. 23 Punkte, 5 Rebounds und 3 Assists halte ich für nicht unwahrscheinlich, und für einen 20 Jährigen wäre dies phänomenal.

Es gibt noch einige Dinge, die Durant dringend verbessern muss. Sein Wurf aus der Distanz war in seiner ersten Saison mies (unter 30% 3er). Er verlor zu häufig den Ball (2.9 Turnover). Seine größte Schwäche ist mit Sicherheit seine mangelnde Qualität in der Defensive. Ich möchte das jetzt nicht beschönigen, aber wenn ein so junger Spieler die Hauptlast der Offensive tragen muss, ist es vielleicht zu viel verlangt, wenn er dann auch noch gut verteidigen soll. Soweit sich Jeff Green als konstante Scoring-Option etabliert und Westbrook in der Offensive auch für Entlastung sorgen kann, könnte sich das positiv auf die Defensive Durants bemerkbar machen, weil er dann mehr Kraft hinten hat.
Darüber hinaus muss er körperlich noch einiges zulegen. Auch ein Grund, warum er bisher fast ausschließlich nur die 2 spielen durfte. Daran wird sich auch diese Saison nichts ändern. Ab und zu wird mal Smallball mit Watson/Westbrook/Durant/Green/ X ausgepackt, aber ich glaube nicht, dass das die Regel sein wird.

Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie sich Durant in der Sommerpause weiterentwickelt hat. Dass er ein großartiges Potenzial in der NBA hat, sollte nach der letzten Saison klar sein.

#2 Damien Wilkins
Über ihn möchte ich allzu viele Worte verlieren. Wilkins ist ein Egozocker, wie er im Buche steht. Nach der Karrierebestleistung Anfang der letzten Saison (41 Punkte gegen die Hawks) dachte er wohl, dass er nicht nur auf den Papier mit seinen Onkel Dominique Wilkins verwandt ist. Jedenfalls spielte er in der Folge immer egoistischer und ich war froh, als er wieder weniger Spielzeit bekam (damit möchte ich nicht sagen, dass D. Wilkins egoistisch war, sondern nur, dass unser Wilkins meint, er wäre so gut wie sein Onkel). Auch wenn wir in der Breite auf der 2 nicht gut besetzt sind, hoffe ich, dass er auch in der nächsten Saison wenig Spielzeit bekommen wird. Ich lieber mehr Minuten für Weaver sehen, zu dem ich jetzt kommen werde.

#3 Kyle Weaver
Kyle wurde dieses Jahr von den Bobcats gedraftet und wenig später für einen zukünftigen Zweitrundenpick nach Seattle bzw. OKC verfrachtet. Aus meiner Sicht eine gute Verpflichtung, denn wir sind wie gesagt auf der 2 nicht gut besetzt. Weaver kann darüber hinaus mehrere Positionen bekleiden, ist also flexibel einsetzbar (PG, SG, SF). Je nach der Rolle von Westbrook wird er unser dritter oder vierter SG sein. Am College ist er volle 4 Jahre geblieben, so dass man hoffen kann, dass er sich durch diese längere Ausbildung sofort in der NBA etablieren kann. Bei draftexpress (Klick) wird er zwischen Mardy Collins (worst case) und Thabo Sefolosha (best case) gehandelt. Er kann den Ball nach vorne bringen, hat ein gutes Auge für den Mitspieler und ist ein recht athletischer Spieler. Ich denke wir können mit soliden Leistungen rechnen, wenn er mal reinkommt.

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Anfang nächster Woche (zwischen Montag und Mittwoch) kommt wohl mein SF-Preview mit Jeff Green und Desmond Mason.
 
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