Tennis-nur noch Langeweile?


chris☕

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Nette Diskussion, da klink ich mich doch mal mit ein:)

Ich habe schon Tennis geguckt bevor Becker seinen ersten Wimbledon Titel errungen hat. So richtig Tennisverrückt bin ich dann allerdings erst nach Wimbledon 85 geworden. In den Folgejahren habe ich so ziemlich jedes Turnier gesehen was übertragen wurde.
Es war auch einfach damals begeistert zu sein. Einerseits waren die Oldies wie McEnroe, Lendl, Connors, Wilander noch zugegen und gut, andererseits kamen neue Spieler wie Edberg, Becker, 2, 3 Jahre später dann noch Courir, Agassi, etwas später Stich. Daneben waren noch Farbtupfer wie Leconte zugegen die die Tour enorm bereichert haben.
Wie hier schon angesprochen war einfach die Individualität der Spieler viel augsprägter. Damals mußte ich nur einen Schlag eines Spielers sehen, und ich wußte sofort aufgrund der Schlagtechnik wer derjenige war. Heute ist das viel schwerer, es ist alles so verdammt genormt. Erinnert ihr euch noch an die coole Baseball Vorhand von Courir, oder an die Killervorhand von Berasategui. Dessen Rückhand hatte dafür nur Bezirklassenniveu, aber wo die Vorhand eingeschlagen hat, ist kein Gras mehr gewachsen. Solche Beispiele könnte man unendlich nennen. Zum Beispiel Gustavsson mit seiner riesigen Ausholbewegung bei der Vorhand. Oder einen Leconte, der an einem guten Tag jeden vom Platz schiessen konnte. Das Gleiche gilt für Petr Korda, der augrund seines überragenden Talents sogar einem Prime Sampras gefährlich werden konnte.
Vieles davon fehlt mir heute einfach. Nach wie vor gibt es Klasse Spiele, bei denen man mitfiebert, aber ich würde für niemanden mehr Nachts aufstehen um Tennis zu gucken. Bei Boris war es mir egal wenn ich am Anderen Tag morgens saumüde war, hpts. man hat wieder stundenlang mit Bobbele mitgeflucht und gelitten.
Heute sind die Spieler allg. kompletter mit weniger Schwächen. Waren z.b. vor 20 Jahren Sandplatzspieler teilweise am Netz total unfähig und haben selbst die einfachsten volleys verhauen, so gibt es sowas jetzt nicht mehr. Andererseits gibt es auch keine Spieler mehr wie z.B. Pat Cash , die von der Grundlinie nix zusammenbringen.
Allgemein fehlen mir die Volleyspieler. Was ist da nur los? Duelle wie Becker - Agassi zogen ihre Faszination aus den unterschiedlichen Stilen. Heute gehen die Spieler meistens nur bei klarem Feldvorteil ans Netz, oder sporadisch um den Gegner zu überrraschen.

Noch ein Wort zu Federer: Er ist Einer den ich sehr gerne sehe. Weil er Sachen kann mit denen man nicht rechnet. Er ist einfach genial. Trotzdem würde ich ihn nicht überhalb Sampras einordnen. Federer profitiert von der schwächeren Konkurrenz. Wenn man überlegt gegen welche Spieler sich Sampras behaupten mußte. Das waren einfach andere Kaliber als die Gegnerschaft, die Federer so locker deklassiert. Besonders enttäuscht bin von der fehlenden Entwicklung Andy Roddicks. Er ist als Teenie wie eine Rakete hochgeschossen und hat nix dazugelernt. Ich kann bei ihm seit vielen Jahren nicht die kleinste Verbesserung feststellen. Auch ne Leistung !

Zum Damentennis sag ich besser nicht viel. Fand ich schon vor über 20 Jahren nicht berauschend, und hat sich bis jetzt nicht geändert.
 
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