Warum Rechtsauslage in USA verpönt???


Spassvogel

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Hallo.

Ich habe in Internet oft gelesen, dass in den USA die Rechtsauslage, oder wie es heisst "Southpaw" total verpönt ist und den Boxern auch eine Linksauslage angewöhnt wird.

Was bringt das?

Es gibt sehr viele erfolgereiche Rechtsausleger ( aktuelles Bsp: Chagaev ; aus dem Deutschen Boxsport gibts es auch eine Handvoll Southpaws, die auch zu den bekanntesten Boxern zählen, Maske z.b. ).

Es ist doch eigentlich nur schädlich für die Boxer, wenn sie ihr ganzes Leben lang gegen Linksauslage trainieren und Boxen und dann in internationalen Kämpfen auf Rechtsausleger treffen und dann aufgrund der ungewohnten Stellung nicht damit klarkommen??

Welche Vor und Nachteile haben eurer Meinung nach Rechtsauslage ?

mfg
Spassvogel
( bin selber Rechtsausleger ;) )
 

Sizilianischer Hengst

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bin auch selber rechtsausleger eigentlich hat das nur vorteile ausser das wenn der trainer was sagt das ich immer umdenken muss :clown:, in den staaten wird auch gesagt das rechtsausleger unsauber boxen sollen, also ich glaube es gibt nichts schlimmeres als wenn du als eigentlicher rechtsausleger umgeschult zum linksausleger wirst :wavey:
 

Airtan

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Verpönt ist in den Staaten wohl ein anderer Ausrduck für ungewöhnlich:rolleyes:
 

jisi

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In einem Bericht über Mike Tyson wurde erwähnt, dass Tyson ursprünglich Rechtsausleger war und von D´amato umgeschult wurde, weil er als Rechtsausleger nicht die Kämpfe bekommen hätte, die notwendig waren, um ganz nach oben zu kommen. Eben, weil Rechtsausleger in den USA "unbeliebt" sind. Dies soll auch mit ein Grund gewesen sein, warum Tyson mit beiden Händen sehr hart schlagen konnte.
 

Spassvogel

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italo hengst,

welche Vorteile deiner Meinung nach?

Ich wäre lieber Normalausleger.
Was mit nervt ist die weitere Distanz, das auf die Füsse treten und das gegenseitige Abschlagen der Führhand. Allerdingt gewöhnt man sich daran und der Gegner ist eben nicht so daran gewöhnt.

Aber ansonsten*?
 

Sizilianischer Hengst

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italo hengst,

welche Vorteile deiner Meinung nach?

Ich wäre lieber Normalausleger.
Was mit nervt ist die weitere Distanz, das auf die Füsse treten und das gegenseitige Abschlagen der Führhand. Allerdingt gewöhnt man sich daran und der Gegner ist eben nicht so daran gewöhnt.

Aber ansonsten*?

wenn du rechtsrum gehst läuft der linksausleger in die schlaghand von dir rein, ausserdem schlägst du mit deiner schlaghand auf die seite wo am körper des gegners die leber ist .... einer von vielen vorteilen allerdings nutzen diese stärken viele rechtsausleger nicht aus :( :wavey:
 

timeout4u

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Ich glaube, der Begriff „verpönter Rechtsausleger“ stammt vor allem von Journalisten, die gerne mit Klischees arbeiten und den Boxsport für oberflächlicher halten als er ist bzw. die nur über sog. Halbwissen verfügen. Solche „Experten“ teilen Boxer gerne auch nur als „Puncher“ oder „Techniker“ ein, was völliger „Ploog“ ist. Außerdem gab es früher die weitläufige Meinung, dass alles "Linke" negativ behaftet ist.

Früher verband man einen Rechtsausleger halt eben mit einem sperrigen und defensiven „Stinker“, der die Kämpfe kaputtmachte, zumal er eben nicht die vorgeschriebene Linke-Führhand-Haltung eines Faustfechters einnahm. Klar, es gab sicher einige Southpaw-Boxer, bei denen das o.g. Klischee zutraf, genauso gab es aber auch immer Rechtsausleger, die offensiv bzw. publikumswirksam kämpften.

Es kommt halt nicht allein auf die Haltung an, sondern auf das Gesamtpaket. Ähnlich „einfältig“ sind die Rezepte mit denen man einem Rechtsausleger angeblich beikommen soll. Auch hier empfiehlt es sich nicht nur auf die Haltung zu sehen, sondern vor allem auf den jeweiligen Boxer, seine Stärken und Schwächen u.s.w. Ist der Rechtsausleger beispielsweise mehr ein Punktboxer, der seine Schlaghand weniger kraftvoll einsetzt, ist das viel zitierte „Linksherum“ nicht gerade effektiv, wenn die rechte Führhand die gefährlichste Waffe ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Bringen der rechten Geraden, wenn der Rechtsausleger darauf eingestellt ist bzw. nur auf diesen „alten Trick“ wartet. Sicher, die erwähnten Mittel haben sich in der Vergangenheit hin und wieder bewährt und sie sind nicht unbedingt falsch, aber sie sind auch nicht das ultimative Patenrezept. Es kommt vor allem mehr auf den Gegner, das eigene Können, die eigenen Stärken etc. an. Und während man in manchen Boxclubs früher die Rechtsausleger zum Linksausleger umgeschult hat, gab es immer auch „Boxphilosophien“ die einen geeigneten Linksausleger zum Rechtsausleger gedrillt haben. Tja, und in diesen Fällen hilft der Begriff „verpönter Rechtsausleger" auch nicht mehr viel weiter.:saint:
Ansonsten liegt der leichte Vorteil eines Rechtsauslegers einfach darin begründet, dass die Mehrheit der Gegner in der Regel Linksausleger sind. Die Fälle, in denen man also sein Spiegelbild boxt, sind seltener und das macht es ein bisschen schwieriger, weil man da plötzlich umdenken, auf das Gegenteil wie sonst achten muss und dies nicht so gewohnt ist.
 

D. Crosby

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Früher verband man einen Rechtsausleger halt eben mit einem sperrigen und defensiven „Stinker“, der die Kämpfe kaputtmachte, zumal er eben nicht die vorgeschriebene Linke-Führhand-Haltung eines Faustfechters einnahm. Klar, es gab sicher einige Southpaw-Boxer, bei denen das o.g. Klischee zutraf, genauso gab es aber auch immer Rechtsausleger, die offensiv bzw. publikumswirksam kämpften.

Nicht jeder "Leftie" ist auch ein Byrd. :D

Aber super Beitrag. :thumb:
 

Blayde

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Apropos...

Leftie = Linksausleger oder Leftie = Linkshänder?

Das interessiert mich schon ne ganze Weile brennend :D Linkshänder, oder?

Ein Dawson z. B. ist ja Rechtshänder und trotzdem Southpaw.
 
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Ray

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Apropos...

Leftie = Linksausleger oder Leftie = Linkshänder?

Das interessiert mich schon ne ganze Weile brennend :D Linkshänder, oder?

Ein Dawson z. B. ist ja Rechtshänder und trotzdem Southpaw.

"Leftie" sind soweit ich weiss Linkshänder sprich sowas wie Antonio Tarver z.B
 

jkd

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ich bin auch rechtshänder. habe mich zu beginn immer automatisch mit rechts nach vorn gestellt um den stärkeren arm vorne zu haben. später habe ich mir dann die linksauslage angewöhnt und mache jetzt eigentlich beides gern.
insgesamt glaube ich bis heute, dass es besser ist mit dem starken arm vorne zu stehen. nagut es ist sicherlich auch eine gleichgewichtsfrage und kommt einfach darauf an was man lieber mag was einfach besser zu einem passt, was natürlicher für einen selbst erscheint.
hab mich als torwart z.b. immer lieber nach links geschmissen. ich glaube das ist bei den meisten rechtshndern anders :D
 
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Ray

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ich bin auch rechtshänder. habe mich zu beginn immer automatisch mit rechts nach vorn gestellt um den stärkeren arm vorne zu haben. später habe ich mir dann die linksauslage angewöhnt und mache jetzt eigentlich beides gern.
insgesamt glaube ich bis heute, dass es besser ist mit dem starken arm vorne zu stehen. nagut es ist sicherlich auch eine gleichgewichtsfrage und kommt einfach darauf an was man lieber mag was einfach besser zu einem passt, was natürlicher für einen selbst erscheint.
hab mich als torwart z.b. immer lieber nach links geschmissen. ich glaube das ist bei den meisten rechtshndern anders :D

als Torwart hab ich mich in beide Richtungen geschmiessen ,wär ja uncool wenn nicht :D

Aber ich als Rechtshänder habe mich lieber nach rechts geschmiessen
war nie ein Fan von diesem "übergreifen"
 

Devil

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Normalerweise müsste ein Rechtsausleger im Vorteil sein, weil seine Schlaghand auf der Seite der Leber des Gegners ist und weil es für nen Normalausleger eine ungewohnte Situation ist gegen nen Rechtsausleger zu boxen und für den Rechtsasuleger ist es ne normale Situation . Allerdings gabs bisher glaube ich nur wenige Rechtsausleger , die im HW Champion wurden. in Rocky 1 ( 1975 oder so gedreht) sagt Rocky , dass es noch nie nen Rechtsausleger gab der HW-Champion wurde. Mittlerweile gabs wohl ein paar: Byrd, Sanders, Chagaev , etc. Aber insgesamt ist da schon ne klare Dominanz der Linksausleger.
 
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Ray

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Normalerweise müsste ein Rechtsausleger im Vorteil sein, weil seine Schlaghand auf der Seite der Leber des Gegners ist und weil es für nen Normalausleger eine ungewohnte Situation ist gegen nen Rechtsausleger zu boxen und für den Rechtsasuleger ist es ne normale Situation . Allerdings gabs bisher glaube ich nur wenige Rechtsausleger , die im HW Champion wurden. in Rocky 1 ( 1975 oder so gedreht) sagt Rocky , dass es noch nie nen Rechtsausleger gab der HW-Champion wurde. Mittlerweile gabs wohl ein paar: Byrd, Sanders, Chagaev , etc. Aber insgesamt ist da schon ne klare Dominanz der Linksausleger.

Ich denke die kann man an einer Hand abzählen
Moorer , Byrd , Sanders , Chagaev , Ibragimov mehr gab es bisher doch nicht oder ?
 

Devil

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Du hast scheinbar recht. Ich hab bei Wikipedia bei allen bisherigen HW-Champs nach der Auslage geguckt und die 5 waren bisher wohl die einzigen. Bisher gabs 71 HW-Champions:

Die Boxweltmeister im Schwergewicht

John L. Sullivan (USA); 1882-1892
James J. Corbett (USA); 1892-1897
Bob Fitzsimmons (GB); 1897-1899
James J. Jeffries (USA); 1899-1905
Marvin Hart (USA); 1905-1906
Tommy Burns (CAN); 1906-1908
Jack Johnson (USA); 1908-1915
Jess Willard (USA); 1915-1919
Jack Dempsey (USA); 1919-1926
Gene Tunney (USA); 1926-1928
Max Schmeling (GER); 1930-1932
Jack Sharkey (USA); 1932-1933
Primo Carnera (ITA); 1933-1934
Max Baer (USA); 1934-1935
James J. Braddock (USA); 1935-1937
Joe Louis (USA); 1937-1949
Ezzard Charles (USA); 1949-1951
Jersey Joe Walcott (USA); 1951-1952
Rocky Marciano (USA); 1952-1956
Floyd Patterson (USA); 1956-1959; und wieder von 1960-1962
Ingemar Johansson (SWE); 1959-1960
Sonny Liston (USA); 1962-1964
Muhammad Ali (USA); 1964-1966; 1966 WBC; 1967 WBC&WBA; 1974-1978 WBC&WBA; 1978-1979 WBA
Ernie Terrell (USA); 1965-1967 WBA
Jimmy Ellis (USA); 1967-1970 WBA
Joe Frazier (USA); 1968-1970 WBC; 1970-1973 WBC&WBA
George Foreman (USA); 1973-1974 WBA&WBC, 1994-1995 IBF&WBA
Leon Spinks (USA); 1978 WBC&WBA
Ken Norton (USA); 1978 WBC
Larry Holmes (USA); 1978-1983 WBC, 1983-1985 IBF
John Tate (USA); 1979-1980WBA
Mike Weaver (USA); 1980-1982 WBA
Michael Dokes (USA); 1982-1983 WBA
Gerrie Coetzee (RSA); 1983-1984 WBA
Tim Witherspoon (USA); 1984 WBC; 1986 WBA
Pinklon Thomas (USA); 1984-1986 WBC
Greg Page (USA); 1984-1985 WBA
Tony Tubbs (USA); 1985-1986 WBA
Michael Spinks (USA); 1985-1987 IBF
Trevor Berbick (CAN); 1986 WBC
Mike Tyson (USA); 1986 WBC; 1987-1990 IBF,WBA&WBC; 1996 WBC&WBA
James Smith (USA); 1986-1987 WBA
Tony Tucker (USA); 1987 IBF
Francesco Damiani (ITA); 1989-1991 WBO
James "Buster" Douglas (USA); 1990 IBF,WBA&WBC
Evander Holyfield (USA); 1990-1992 IBF,WBA&WBC; 1993-1994 IBF&WBA; 1996-1997 WBA; 1997-1999 IBF&WBA; 2000-2001 WBA
Ray Mercer (USA); 1991 WBO
Michael Moorer (USA); 1992-1993 WBO; 1994 IBF&WBA
Riddick Bowe (USA); 1992 IBF,WBA&WBC; 1992-1993 IBF&WBA; 1995-1996 WBO; 1996-1997 IBF
Lennox Lewis (GB); 1992-1994 WBC; 1997-1999 WBC; 1999-2000 WBC,WBA&IBF; 2000-2001 IBF&WBC; 2001-2002 IBF&WBC; 2002-2004 WBC
Tommy Morrison (USA); 1993 WBO
Michael Bentt (USA); 1993-1994 WBO
Herbie Hide (UK); 1994-1995 WBO; 1997-1999 WBO
Oliver McCall (USA); 1994-1995 WBC
Bruce Seldon (USA); 1995-1996 WBA
Frank Bruno (UK); 1995-1996 WBC
Henry Akinwande (NIG); 1996-1997 WBO
Vitali Klitschko (UKR); 1999-2000 WBO; 2004- 2005 WBC
Chris Byrd (USA); 2000 WBO; 2002-2006 IBF
Wladimir Klitschko (UKR); 2000-2003 WBO; seit 2006 IBF
John Ruiz (USA); 2001-2003 WBA; 2004-2005 WBA
Hasim Rahman (USA); 2001 IBF&WBC; 2005-2006 WBC
Roy Jones Jr. (USA); 2003-2004 WBA
Corrie Sanders (RSA); 2003 WBO
Lamon Brewster (USA); WBO 2004-2006
Nikolai Walujew (RUS); 2005-2007 WBA
Sergei Ljachowitsch (BLR); 2006 WBO
Oleg Maskajew (RUS); seit 2006 WBC
Shannon Briggs (USA); 2006-2007 WBO
Ruslan Chagayev (UZB); seit 2007 WBA
Sultan Ibragimow (RUS); seit 2007 WBO

Also stehts 66:5 für die Normalausleger. Macht ein Verhältnis von 13.2 zu 1.
So schwierig zu boxen sind die Rechtsausleger dann vielleicht doch nicht wie es ihr Ruf aussagt.
 

Devil

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Naja, etwa jeder Fünfte ist Linkshänder, also wird auch etwa jeder Fünfte Rechtsausleger sein. Von 71 HW-Champions müssten dann 14 Rechtsausleger sein, wenn beide Ausleger gleich stark wären.
 
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