Los cronocrímenes (Time Crimes) (2007)
Nach Primer mal wieder ein Film, der versucht sich auf realistische Weise an das Thema Zeitreisen anzunähern. Ich weiß nicht ob jemand Primer kennt, der Film ist natürlich empfehlenswert, aber ich kam leider irgendwann nicht mehr mit. Erst im Nachhinein, als ab und an
suuuper übersichtliche Timelines im Netz auftauchten.
Jedenfalls ist "Time Crimes" zum Glück nicht so verschachtelt und bietet neben dem Rätsel klar definierte Thrill- und Horrormomente. Man verfolgt den Protagonisten auf der Flucht vor einem Unbekannten, die ihn in letztlich in eine Zeitmaschine und ca. eine Stunde zurück in der Zeit führt. Ab dem Punkt, je nachdem durch welche Filme man vorbelastet ist, geschieht viel Vorhersehbares, aber man wird auf jeden Fall auch hin und wieder geschickt überrascht.
So ist vor allem die Balance zwischen intelligentem Rätsel und Unterhaltung gut gelungen. Natürlich bleiben am Ende ein paar Fragen, allerdings nicht solche, die durch eine zweite Sichtung beantwortet werden könnten. 7/10
Crazy Heart (2009)
Drama über einen alkoholkranken Countrysänger, dessen beste Zeit längst vergangen ist und der sich durch schäbige Auftritte in Bars und Bowlingcentern über Wasser hält. Erst eine neue Liebe führt ihn auf den richtigen Weg.
Na ja, ich hatte schon meine Probleme mit dem Film. Vor allem stört die völlig uninspirierte Story. Egal was so passiert, man kennt alles, und vor allem in viel besserer Ausführung. Dazu wurde ich mit der Lovestory nie wirklich warm. Habe es Maggie Gyllenhaal einfach nicht abgekauft, dass sie sich so schnell in den ca. 30 Jahre älteren und dazu völlig heruntergekommenen Jeff Bridges verliebt. An einer Stelle redet sie von Charme, obwohl man den Dude nur mit Whiskeyflasche in der Hand und aufgeknöpften Hemd auf dem Bett liegen sieht. Wäre ja noch ok, wenn sie nicht später genau deswegen rumzickt. Wobei es dann doch tatsächlich eine verdammt schöne Zeile gibt, Gyllenhaal (sie interviewt den Sänger) fragt worüber er denn sprechen möchte, Bridges darauf: "I wanna talk about how bad you make this room look. I never knew what a dump it was until you came in here. ". Toll, ich wünschte so was würde man mir mal sagen.
Des Weiteren fand ich die Musik, die ein zentraler Bestandteil des Films ist, langweilig. Tolle lyrics zwar
("And this ain't no place for the weary kind / This ain't no place to lose your mind / This ain't no place to fall behind / Pick up your crazy heart and give it one more try"), aber sonst belanglos. Crazy Heart funktioniert somit zwar als glaubhafte, toll gespielte Charakterstudie, emotional mitgenommen wurde ich allerdings nicht. 6/10
The Wicker Man (2006)
Vorneweg: Ich wurde phantastisch unterhalten. Nicolas Cage gibt wirklich alles um dieses brillant schlechte Drehbuch irgendwie zu retten. Man sieht Nicolas Cage vor einem Schwarm Bienen wegrennen um dabei fast umzukommen. Man sieht ihn wahllos Türen eintreten um ein vermisstes Mädchen zu finden. Er vermöbelt ein paar Frauen und man ist dabei voll auf seiner Seite. Irgendwann zieht Cage ein Bärenkostüm an und geht karatemäßig auf die Dorfbewohner los. Ja, er kann sogar mit einem Fahrrad fahren und am Ziel angekommen ist von dem Bike in einem Radius von 200 Metern nichts mehr zu sehen. Der Streifen könnte dabei fast sogar ein halbwegs normaler, schlechter Thriller sein. Doch mit dem Ende, dem so genannten Twist, hebt er sich noch mal deutlich heraus. Völlig aus dem Nichts wird ein Ende herbeigezaubert, dass mal eben die Hälfte der vorher gezeigten Szenen sinnlos erscheinen lässt.
Rango (2011)
Die Animationen in Rango sind atemberaubend. So eine detaillierte und einfallsreich ausgeschmückte Welt hab ich seit der ersten halbe Stunde Wall-E nicht mehr gesehen. Dabei ist das Design der Charaktere allen Pixarwerken sogar überlegen, auch kleinste mimische Regungen, die natürlich unheimlich wichtig sind um den Figuren eine Seele zu verleihen, werden perfekt ausgeführt.
Abgesehen vom technischen Aspekt haben mich aber auch die Geschichte und vor allem der schräge Humor überzeugt, wenn auch nicht kompromisslos begeistert. Ein paar der Actionszenen, wenn auch toll gefilmt und mit witzigen Anspielungen versehen, wirken etwas erzwungen eingesetzt. Dazu kann man die Entwicklung der Hauptfigur in der letzten halben Stunde nicht wirklich als originell ansehen.
Aber das es einen mit so viel Liebe zum Detail und mit so unkonventionellen optischen Momenten ausgestatteten Animationsfilm noch mal gibt finde ich Klasse. Auch wenn nicht jede Idee voll ins Schwarze trifft verströmt Rango endlich mal wieder diese Art Zauber, die ich bei keinem Animationsfilm seit Wall-E erlebt habe. 8.5/10
Zum zweiten Mal im Kino gesehen:
Black Swan
Nachdem das Erste mal enttäuschend war, das Kino war während der Ferien und dazu noch am Kinotag voll mit unruhigen, Popcornmampfenden Kids, die sich auch schnell nicht mehr auf den Streifen konzentrieren konnten, habe ich den Trip in die Hauptstadt genutzt um hier was nachzuholen. Black Swan also so gesehen wie ich es mir vorgestellt habe - in einem nahezu leeren Kino und dazu im Original, sogar ohne Untertitel. Toll, wusste nicht, dass es so was überhaupt gibt. In meinem gesamtem
Bundesland gibt es höchstens 1-2 Kinos, die die Originalversion zeigen, und dann auch oft nur von einem der aktuellen Filme. Jedenfalls hat es sich gelohnt - 8.5/10
Auch schon im Kino gesehen, nun noch mal ausgeliehen:
The Social Network
Fand ich besser als beim ersten Mal, quasi nahezu perfekt, finde eigentlich keinen Ansatz zur Kritik - 9/10
Und außerdem im Kino geschaut:
True Grit - 8/10
The King´s Speech - 7/10
No Strings Attached - 5/10
zuhause geschaut:
The Host - 5/10
Eclipse - 3/10
I am Legend - 6/10
The Remains of the Day - 6/10
Kick-Ass - 8/10
Strangers on a Train - 7/10
The Yellow Handkerchief - 5/10
The Sorcerer's Apprentice- 7/10