Draft 2020 (18.11.20)


Ballking

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Da der aktuelle Draft gerade durch ist und in Sachen Profis erstmal Ruhe ist, würde ich mich gerne der kommenden Zukunft widmen und schon mal vorrausblicken auf die nächste Draftclass.



Wird ähnlich wie die diesjährige sein; wenig Spitze aber viel Tiefe und vor allem in Sachen PG deutlich ergiebiger.

Hier mal ein paar Videos interessanter Spieler:

Athletischer Center, der sowohl offensiv wie defensiv dominieren und auch werfen kann
Muss allerdings noch etwas Masse draufpacken

Effizienter und vielseitiger Scorer, der auch von überall werfen kann und ganz gute Quoten hat und auch körperlich schon ziemlich profiready

Spannender Spieler, hat aufs College gepfiffen und spielt jetzt in Australien Profibasketball um das Jahr zu überbrücken und schlägt sich da sehr beachtlich. Guter Playmaker und Shooter und vor allem defensiv schon sehr reif

Schon Profi in Frankreich. Keine eindeutigen Stärken; kann alles ein bisschen. Generell schon reife Spielanlage

Auch schon Profi bei Maccabi. Körperlich reicht das natürlich noch nicht für die NBA, aber guter Playmaker und Shooter, vor allem aus der Midrange

Allroundspieler, der offensiv wie defensiv stark ist und nen ziemlichen Motor hat. Dazu körperlich schon recht weit, skillfull und in seinem Scoring recht kreativ

LaMello hat sich zu Highschoolzeiten stark weiterentwickelt und spielt jetzt auch sowas wie Defense und generell teamdienlicher. Seine Profiausflüge in Litauen und Australien haben da sichtlich geholfen. Gewachsen ist er auch noch recht deutlich und mehr Körpermasse hat der auch. Ansonsten: Viel Skill, guter Wurf und das "gewisse etwas"

Oldschhol-PG, exzellenter Passer und guter Schütze, hat aber noch wenig Athletik

Für ein Weißbrot starke Athletik, hat geile Dunks drauf sowie gutes Playmaking und Shooting. Recht wenig Upside, aber könnte nem Team wohl recht schnell helfen

Profi in Australien und Bruder von Thon Maker. Guter C/PF, der sich recht schnell eingewöhnen sollte. Trotz seiner Größe sehr beweglich und auch nicht langsam, körperlich robust und werfen kann er ganz annhembar.
Guter Defender ist er auch; hat außerdem starke Dribblingskills für nen Bigman

Und dieses Exemplar muss ich auch noch vorstellen:
Wird frühestens für den 2021er-Draft in Frage kommen, aber da definitv für Aufmerksamkeit sorgen. Der Bigman ist erstaunlich schnell auf den Beinen, hat tolle Dribblingskills und nen wirklich guten Wurf.
Aber: Er wiegt halt nur rund 90kg und ist wirklich ein Strich in der Landschaft, so wird er in der NBA gnadelos zerstört und vllt. schon auf dem College vor Probleme gestellt werden.

Aber ist schon cool/lustig anzusehen, wie Slenderman´s Sohn Basketball spielt :D
 
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WallIn

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Finde nur (persönlich) Scottie Lewis spannend: Erinnert mich wo seinen Bewegungen irgendwie an Crawford.

 

theser

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Zu RJ Hampton kam noch raus warum er das College verweigerte. Denn seit Monaten umgarnten ihn Schuhfirmen bis ihm nun der chinesische Ausstatter Li Ning (kennt man vielleicht von Wade, McCollum) ein "paar Millionen" und die Aussicht auf nen Signature-Schuh gab. Sollte er im Draft in den Top Ten landen gibt's extra Kohle. Good for him. Ich kann es immer noch nicht verstehen, warum die NCAA nicht zumindest derartige Deals zulässt.

Anders als seine Vorgänger - die einst im Ausland spielenden Terrence Ferguson, Emmanual Mudiay oder Brandon Jennings - gilt Hampton ja als "serious baller", ein Top-Recruit, der sich jedes College-Programm hätte aussuchen können und auch in den Top5 des Drafts landen kann. Die australische Liga - kann mit NBA-Spielstil und engl. Sprache punkten - hat nun allerdings so ein "Next Stars"-Programm aus der Taufe gehoben, welches explizit auf One'n'Done-Prospects abzielt. Die Teams erhalten für diese Jungs einen vierten Importspieler-Spot. Bezahlt werden die Prospects von der Liga, stets überwacht, dass sie sich auch entwickeln können und Spielzeit bekommen. Netto-Gehalt soll 50K australische Dollar betragen, plus Wohnung, Auto, Flüge, Individual-Training. LaMelo Ball hat sich dem Programm auch schon angeschlossen. Hampton spielt übrigens für ein neuseeländisches Team innerhalb der australischen Liga.

Ferguson "glänzte" seinerzeit mit 5ppg in der australischen Liga... man könnte meinen dies minderte seine Draft Stocks, aber er wurde an #21 gepickt.
 
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Ballking

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Zu RJ Hampton kam noch raus warum er das College verweigerte. Denn seit Monaten umgarnten ihn Schuhfirmen bis ihm nun der chinesische Ausstatter Li Ning (kennt man vielleicht von Wade, McCollum) ein "paar Millionen" und die Aussicht auf nen Signature-Schuh gab. Sollte er im Draft in den Top Ten landen gibt's extra Kohle. Good for him. Ich kann es immer noch nicht verstehen, warum die NCAA nicht zumindest derartige Deals zulässt.

Anders als im Ausland spielende Terrence Fergueson, Emmanual Mudiay oder Brandon Jennings gilt Hampton ja als "serious baller", ein Top-Recruit, der sich jedes College-Programm hätte aussuchen können und auch in den Top5 des Drafts landen kann. Die australische Liga - kann mit NBA-Spielstil und engl. Sprache punkten - hat nun allerdings so ein "Next Stars"-Program aus der Taufe gehoben, welches explizit auf One'n'Done-Prospects abziehlt. Die Teams erhalten für diese Jungs einen vierten Importspieler-Spot. Bezahlt werden die Prospects von der Liga, stets überwacht, dass sie sich auch entwickeln können und Spielzeit bekommen. Netto-Gehalt soll 50K australische Dollar betragen, plus Wohnung, Auto, Flüge, Individual-Training. LaMelo Ball hat sich dem Programm auch schon angeschlossen. Hampton spielt übrigens für ein neuseeländisches Team innerhalb der australischen Liga.

Fergueson "glänzte" seinerzeit mit 5ppg in der australischen Liga... man könnte meinen es minderte seine Draft Stocks, aber er wurde an #21 gepickt.

Ja, wenn sich die NCAA da nicht mal langsam bewegt und im hier und jetzt ankommt werden immer mehr Top-Prospects diesen Weg gegen wollen; also 1-2 Jahre im Ausland überbrücken bis zum Draft oder die G-League mitnehmen, um die 125.000$ + Werbedeal zu kassieren.
Warum sollte da noch jemand ans College, gerade wenn er da akademisch nichts groß machen will sondern nur da wäre um Basketball zu spielen?

Im schlimmsten Fall für die NCAA werden sie keine "Stars" mehr haben sondern ne ganze Schwemme voller späterer 2nd-Rounder und ungedraftete.
Da wird der Umsatz gerade zur March Madness in den Keller gehen genauso wie die Einschaltqouten.

Ob ich das schlimm fände? Eigentlich nicht. Ich finde das System verlogen und mittlerweile völlig überholt und auch One-and-Done gehört für mich abgeschafft.
Wenn sich die Jungs nach der HS NBA-Ready fühlen, dann sollen sie sich halt anmelden und ihr Glück versuchen und wenn es nicht klappt dann gehts halt in die G-League, nach Europa, nach China oder nach Australien. Gibt schlimmeres.
Und besser als lauter Freshmen, die auf Uni eigentlich keinen Bock haben, aber den geringsten weg des Widerstands gehen und brav dem System folgen und sich dann ein Jahr irgendwie durchs College mogeln und damit entweder 1) Ballern, die vllt. noch ein richtiges Studium nebenher machen wollen und 2) Nicht-Sportlern die Plätze wegnehmen.

Auch die Sache mit dem Geld ist doch Blödsinn: Warum dürfen Zion Williamson, Ja Morant oder RJ Barret keine Werbedeals eingehen und Geld verdienen? Die kennt das ganze Land und die NCAA verdient(e) u.a. an/mit ihnen Millionen. Nur um den (Pseudo-)Amateurstatus aufrecht zu erhalten? Die Toptalente bekommen doch eh alle unter der Hand was, das weiß doch jeder genau wie auf Unis, die vor allem auf Sport fokussiert sind wirklich ALLES dafür getan wird, das diejenigen ja ihre Prüfungen schaffen ;D

Ne, da hat Hampton schon alles richtig gemacht und für mich ist er auf jeden Fall ein Top10-Pick.
 

theser

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Mja, da liegt einiges so dermaßen im Argen beim CBB, dass es cleverer anmutet, wenn diese komische Mischung aus wirtschaftlicher Ausbeutung und Amateursport einfach vergessen wird.

Aber es ist halt auch heftig, wenn ne stolze Rivalry wie bspw Indiana vs Illinois entwertet wird. Die Rivalry besteht seit 1906! Penn vs Princeton seit 1903, Michigan vs MSU 1909... Es wäre wohl ein einschneidenderes Erlebnis, als wenn plötzlich Schalke vs Dortmund gleichgültig würde...

Die Stimmung in den Arenen ist dabei fantastisch, Jungs sind aufgeheizter als NBA-Profis in den Playoffs. So einen natürlichen Prozess wird man per künstlicher Starthilfe in der G League wohl niemals erreichen. Von daher würde ich diese gewachsene Institution nicht allzu leichtfertig abschaffen.

Zumal: Rein wirtschaftlich betrachtet werden allein im März Milliarden Dollar wegen des CBBs umgesetzt. Zählt man den College Football mit seinen 100K-Arenen hinzu, ist das ein relevanter Wirtschaftszweig für die USA und ein ganzer Schwanz von Beschäftigten, die davon leben. Jeder BWL-Heini wird vermutlich auch bestätigen, dass man so ne Marke nicht entwertet oder aufgibt. Die NCAA selber bereichert sich übrigens nicht wirklich! Das Geld bleibt bei den Unis, die einen ordentlichen Teil der generierten Einnahmen auch in akademische Einrichtungen investieren. Das Geld im College-Sport kommt zum größten Teil ja auch weiterhin von Alumnis... also wirtschaftlich sehr erfolgreiche ehemalige Studenten, die ihre Alma Mater unterstützen wollen. Ich weiß nicht wie sich Unis generell verändern werden, wenn durch College-Sport weniger Einnahmen sprudeln.

Dazu erscheint mir College-Sport immer noch als das Rückrat des amerikanischen Sport-Nachwuchses - egal ob Leichtathletik oder Bogenschießen oder für USA exotisches Zeugs wie Skispringen und Handball - entzieht man dort Geld käme das bei uns wohl dem gleich, wenn Bundeswehr und Polizei ihre Förderungen einstellen.

Bei Sponsoren-Deals sehen die College-Oberen übrigens, es würde nur Trouble verursachen, wenn auf dem Campus plötzlich Millionäre neben Studenten rumlaufen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass jedem "Student Athlet" durchaus so 70K oder mehr jährlich bezahlt wird... in Form von Stipendium, Büchern, erstklassigen Trainings-Einrichtungen, erstklassigen Trainern und Individualtrainern, Essen, Logis usw. Dazu gibt's ja auch oft genug ein legales monatliches Handgeld von dem man Handy-Vertrag, Klamotten, Schmuck, Snacks kaufen kann. Manch einer least auch ein Auto. Dazu die Eigen-Werbung bei weltweit beachteten College-Games, die den Fame und Marktwert nur steigert.

Ohne One'n'Done oder Altersgrenze, werden die Stars dann schon mit 13 mit Lorbeeren, Kohle überhäuft und wieder verheizt wie viele ehemalige HS-Kids in der NBA? Ich weiß nicht nicht ob NOCH mehr Beachtung für HS-Sport so doll ist...

Es ist schwierig, und ich bin ehrlich gesagt froh nicht mitentscheiden zu müssen. Müsste ich, würde ich aber One'n'Done beibehalten, dafür aber persönliche Sponsoren-Deals erlauben und sowieso alle Spieler ein bisschen was bezahlen.
 
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theser

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Der 5-Star-Recruit MarJon Beauchamp (bei allen Rankings national Top5-SF und #25 overall) hat auch keinen Bock auf One'n'Done und macht ein individuelles Prep-Programm bei einer Personal-Trainer-Einrichtung, jüngst gegründet von Blake Griffins Coach. "A PERSONALIZED 12-MONTH PROGRAM TO PREPARE ELITE ATHLETES FOR THE NBA DRAFT" schreiben die über ihr Programm. Für einen jungen Mann, der offensichtlich wenig Sinn für Schule hat (glaube 5 Schulwechsel in 6 Jahren) macht das sicherlich Sinn. Mich würde ja interessieren wie er das bezahlt... Leute wie Dave Joerger, Eddie Johnson oder eben Griffins Coach arbeiten auch nicht umsonst...

Während er der Uni von Alabama noch absprang, inspirierte dies laut eigener Aussage Kenyon Martin Jr (ja, er ist der Sohn) um den schon seit Mai versprochenen Vandy Commodores (neuer Coach Jerry Stackhouse) abzusagen. Der 3-Star-Recruit möchte nun gerne ins "Next-Program" der australischen Liga.

Ich denke allmählich kann man aufhören jedes Prospect einzeln aufzuführen. Die Unis sind so allmählich auf dem absteigenden Ast, auch die NBA hat bei der Spielergewerkschaft schon angefragt zwecks Senkung des Alters auf 18.
 

theser

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Sehr schöne erste Übersicht (y)

Ich bin gespannt wie sich die Jungs generell noch entwickeln. Dieses Jahr wird es wohl ziemlich schwierig den Überblick zu behalten mit den ganzen Non-College-Talenten. Da ich vom aktuellen Niveau in der NCAA grade alles andere als überzeugt bin, denke ich, dass so einer wie Killian Hayes von ratiopharm Ulm noch sehr stark steigen könnte. In vielen US-Mock-Drafts wird er falls überhaupt als Late Firstrounder erwähnt. Ihr habt ihn ja schon immerhin mal in einem Nebensatz genannt.

Die BBL sollte mittlerweile ein erheblich stärkeres Niveau als College-Spitzenprogramme haben. Hayes hatte zu Beginn der Saison ziemliche Probleme, aber in den letzten 4 BBL-Spielen kam er auf 46% Dreier, 16P, +60 %TS sowie 7 (Euro!) Assists und 2.4S Okay... die knapp 6 tpg (sehr frustrierend) wollen wir nicht verschweigen, aber mein Gott, er ist grade mal 18 und jetzt schon ein besserer Playmaker als es Ulm-Legende Per Günther jemals war. Zuletzt bewies Hayes jedenfalls auch Clutchness bei den knappen Siegen vs Bamberg (24P, 9/13 FGs) und im EuroCup vs Bologna. Harte Aufwärtstendenz für einen Spielmacher, der stets den Willen zeigt Mitspieler einzusetzen.


Jedenfalls macht sich sein doch sehr ungewöhnlicher Weg nach Deutschland zu gehen (Ulm brachte immerhin ne Handvoll NBA-Spieler in den letzten Jahren raus) bezahlt. Vor allem wenn man mal den Vergleich wagt mit dem ebenfalls aus Frankreich stammenden und eigtl talentierten Theo Maledon. Der findet für das in Euroleague so überraschende ASVEL Villeurbanne quasi nicht statt und auch in der schwächer einzuschätzenden französischen Liga kommt er auch nur auf 14 Minuten und 4.2P im Schnitt. Anstatt beim französischen "Bayern München" wäre ich da als Youngster lieber bei zwar - wettbewerbsübergreifend - mit 3-11 bilanzierenden Ulmern, wenn ich Spielzeit bekommen und zudem einen Europameister wie Zoran Dragic, Scharfschütze Andi Obst oder Per Günther im Backcourt habe.
 

KillerHornet

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@theser
Ich schaue pro Saison inklusive Playoffs ca. 50 BBL-Spiele, dazu einiges an Euroleague und Eurocup, mittlerweile aber kaum noch NBA. Dazu kommen ca. 10 Livespiele in BBL Hallen.
Neulich habe ich Hayes live gegen Berlin gesehen. Im Allgemeinen ist ja höchst selten, dass Teenager als Guards viele Minuten in der BBL bekommen. In jüngster Vergangenheit fallen mir eigentlich nur Dennis Schröder, Franz Wagner, Niklas Geske und Jonas Mattisek ein. Daher ist Hayes allein deshalb eine Besonderheit. Wie dominant er aber in der ersten Hälfte gegen Alba war, habe ich von einem Teenager noch nicht gesehen. Egal ob Transition oder Setplay, immer als primärer Ballhandler war er weder am Scoring noch am Spielaufbau zu hindern. Interessant war das Duell gegen den ehemaligen AST MVP Mattisek, den ich wegen seiner Ruhe und seiner Defense schätze. Hayes ist diesem aber in puncto Kreativität, Vielseitigkeit und Athletik um Längen voraus. Leider ist er noch viel zu unkonstant. Das letzte Viertel hat er den Ulmern fast im Alleingang verloren. Die Turnoveranfälligkeit ist schon brutal. Das sieht man auf Profiniveau eben auch selten.
 

Ballking

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Hayes ist stand jetzt definitiv ein 1st-Rounder! Zeigt in der BBL topleistungen, ist kreativ, hat ne gute Übersicht, sein Ballhandling ist überdurchschnittlich, der Wurf sitzt einigermaßen, defensiv agiert er mit viel Willen und er hat auch schon ne gewisse "clutchness".
Für nen 18-jährigen, der sich hier gegen erwachsene, erfahrene Männer durchsetzen muss ist das schon beachtlich.

Aktuelle Statline (gerundet): 13PPG/6AST/3RPG dazu 2 Steals im Schnitt in 7 Spielen

Die Turnover sind allerdings wirklich übel, aber er ist auch erst 18 und das ist nichts, woran man nicht arbeiten kann!

Ja, die Colleges sind langsam auf dem absteigenden Ast und immer mehr Prospects gehen einen alternativen Weg und Spieler wie Hayes, Hampton oder Lamelo Ball profitieren enorm davon.
Und gerade für potenzielle 2nd-Rounder/undrafties oder Talente von Division-II/III - oder Juniorcolleges ist auch der neue G-League-Vertrag (garantierte 125.000€ + Werbedeal) wirklich ne Überlegung wert, da man sich mit guten Leistungen ins Fenster für nen Two-Way-Contract spielen kann oder so über Umwege nach Europa kommen kann.

Die NCAA muss sich da echt bewegen und mal ihr System umstellen, sonst werden irgendwann auch Topprospects aufs College sch***en, wenn ihnen Bildung sowieso an Bobbes vorbei geht.
 

theser

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Ist James Wiseman der nächste Wegweiser wie die Zukunft von Top-Prospects aussieht? Denn der extrem energiegeladene wie rohe Center haut ab von der Uni. Witzigerweise kurz vor den ersten akademisch fiesen Tests :LOL:

Kurz zusammengefasst seine Story: Nach seiner Zusage für Memphis schenkte Penny Hardaway (damals angeblich Booster seiner Alma Mater) der Familie mal eben ca 12K Dollar für Umzugskosten. Die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Wisemans konnten das sicherlich gut gebrauchen, auch wenn sie tatsächlich nur ca 100 Meilen umzogen (is ja nix für US-Verhältnisse) . Doch kurz danach nahm Penny Hardaway den Coaching-Job der Tigers an was der NCAA so gar nicht gefiel und die klagte gegen Wisemans Eligibility (Spielzulassung fürs College). Zugegeben, diese Geschichte hat ein fieses "Gschmäckle", ist aber irgendwie nix neues in der Studentenliga. Wiseman musste die 12k an ne wohltätige Orga spenden und wurde ab Mitte November bis Mitte Januar gesperrt.

Die Denkpause nutzte der junge Mann nun wohl um sich ein paar Angebote anzuhören. Denn er verlässt augenblicklich die Uni und bereitet sich privat organisiert auf die NBA vor. Ein Donnerschlag! Damit bleibt's bei 3 College-Spielen (eines davon schon im Schatten der Klage) und beachtliche 19/11/3B in 23mpg. Mehr "on court" werden wir Normalsterbliche nicht mehr sehen von ihm bis er in der NBA ist. Ich bin aber gespannt welches "Angebot" er angenommen hat. Thunder-Rookie Darius Bazley nahm ja letztes Jahr ein millionenschweres "Praktikum" bei einem Schuh-Ausrüster an.

Witzig jedenfalls, dass nun doch einige Top-Kandidaten des kommenden Drafts andere Wege suchen. Theoretisch könnten locker auch die ersten 3 Picks Non-NCAA-Player sein :crazy:

Wir haben also James Wiseman...

LaMelo Ball, der sich in Australien nach kleineren Anpassungsschwierigkeiten echt verdammt gut macht als langgewachsener Spielmacher und mittlerweile sogar defendet:

RJ Hampton, auch in der australischen Liga, spielt schon bedeutend schwächer. Theo Maledon von Frankreichs ASVEL, Killian Hayes von Ulm, Deni Avdija (Maccabi) sind eigtl alles Top10-Kandidaten.

Die größten Trümpfe der NCAA sind zum einen Anthony Edwards. Ein athletischer, langer G-F, der einen gewaltigen Entwicklungsschritt verzeichnen konnte. Sein einst wackliger Wurf sieht nun ziemlich perfekt aus und den Willen gute, spielentscheidende Defense zu spielen bewies er mittlerweile oft genug. Ballhandling und damit eigene Wurfkreation machen noch kleinere Probleme:

Außerdem Cole Anthony von den grade krass strugglenden UNC Tarheels. Aktuell ist er für 4-6 Wochen verletzt. Dem Scoring-PG zeichnet ja nicht nur Drive/Offense aus (er ist sicher kein genialer Passer mit Auge im Hinterkopf), sondern auch ein feiner Instinkt für Defense. Schon so einige Bigs räumte er spektakulär ab (btw: einmal auch "unseren" Martin Linßen). Also feinstes Two-way-(Super)star-Potential:
 
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theser

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Dieses Jahr sieht man irgendwie recht wenig von den Top-Prospects, ich fasse kurz zusammen:

James Wiseman: 3 College-Spiele - 20ppg - unterschrieb bei Excel Sports Agency, die für Top-Verträge von Jokic, Kemba oder Love sorgte.

LaMelo Ball: 12S in Australien (17P, 7R, 8A) seit Wochen verletzt und noch wochenlang raus - Nike bot per Endorsement-Deal 100 Millionen und Privatjet - spendet ein Monatsgehalt an die "Buschfeuer-Hilfe"

RJ Hampton: 13 Spiele - nach wochenlanger Verletzung zurück - 10/4/2 - Rekordzuschauerzahlen in der austr. Liga in dieser Saison

Cole Anthony: 9 Spiele für UNC - seit Wochen verletzt - 20/6/4

Einzig Anthony Edwards (14 Up-and-Down-College-Spiele, 19/5) blieb bisher verletzungsfrei...


In die illustre Runde der Top-Prospects gesellt sich neuerdings ein echter Riser, den man nicht so auf der Rechnung hatte. Onyeka Okongwu. Der amerikanische F-C mit nigerianischen Wurzeln etablierte sich zu einem Twitter-Liebling, da er einfach vieles richtig macht (bis auf Dreier) und lange Zeit unter dem Radar lief. Zu HS-Tagen war er übrigens der Center von den Ball-Brüdern. Im Schatten derer gab's dann auch garnicht so viele Stipendien-Angebote. Er entschied sich daheim in LA zu bleiben (nach einem Drama ist er familienverbunden) und an die USC zu gehen. Die Trojans aus der PAC12 brachten Jungs wie Vucevic, DeRozan oder jüngst Clevelands Kevin Porter raus. Nach einer Strafe um die Rekrutierung OJ Mayos vor 10 Jahren ging der Programm-Erfolg zuletzt etwas zurück.

Obwohl Okongwu als 4- oder 5-Star-Recruit angesehen wurde, rieb man sich ob seines College-Debüts schon die Augen: 27P - 13 R - 8B. Mit seinen 2,06m (in Schuhen) und 112 Kilo pflügt er durch die Zonen der Studentenliga (18p, 8r, 2b, 62%FG). Fehlende Größe macht er dank 7-1-Wingspan, Intensität und Gespür wett. Wer in diesem PG-lastigen Draft also einen fähigen Big sucht wird nicht an Wiseman, Dukes Vernon Carey und vor allem Okongwu vorbeikommen:

Statistisch hält er übrigens mit den ganz großen Namen mit:
 

theser

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Ich hoffe die kommenden Monate bringen noch die eine oder andere Erleuchtung, denn so easy scheint es mit dem #1-Pick nicht zu werden. Jeder Spieler hat so seine Schwächen oder zeigte bisher zu wenig. "Athletic" hat sich an einen frühen BPA-Mock Draft versucht:

  1. Hawks - Anthony Edwards (Scoring-SG; aber Probleme bei Wurfkreation, Ballhandling
  2. Warriors - James Wiseman (athletischer C; oftmals zu wild)
  3. Cavaliers - LaMelo Ball (TD-Maschine; in Australien Quoten von 34/19/73)
  4. Knicks - Cole Anthony (Two-Way-Genie; kein echter PG, schwacher Wurf)
  5. Wizards - Jaden McDaniels (extrem vielseitig, kein Offense-Künstler)
    es gibt einfach noch keinen No-Brainer. Der Vollständigkeit halber noch der Rest, falls es interessiert:

  6. Pelicans - Deni Avdija (Scoring-F)
  7. Pistons - Tyrese Haliburton ("Jason Kidd")
  8. Bulls - Tyrese Maxey (kleiner Scoring-Einser)
  9. Kings - R.J. Hampton (starker Scorer, Werfer; Probleme bei Eigenkreation)
  10. Hornets - Obi Toppin (moderner Scoring-PF)
  11. Suns - Precious Achiuwa (Leader nach Wiseman-Abgang, vielseitiger Big)
  12. wolves - Nico Mannion (Rubio mit soliderem Wurf)
  13. Celtics - Onyeka Okongwu (starker Defensiv-Center)
  14. Blazers - Isaac Okoro (Rohtalent-F mit riesigem Potential)
  15. Spurs - Killian Hayes (großer PG mit Übersicht)
  16. Hawks - Isaiah Stewart
  17. Magic - Theo Maledon
  18. Thunder - Zeke Nnaji
  19. Bucks - Kira Lewis Jr.
  20. Nets - Josh Green
  21. Mavericks - Vernon Carey Jr.
  22. Raptors - Paul Reed
  23. Jazz - Tre Jones
  24. Clippers - Jahmi’us Ramsey
  25. Rockets - Matthew Hurt
  26. Thunder - Aaron Nesmith
  27. Heat - Patrick Williams
  28. Celtics - Saddiq Bey
  29. Lakers - Cassius Winston
  30. Celtics - Xavier Tillman
 
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theser

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wird ein team wirklich so dämlich sein und lamelo ball in den top 5 picken?

Meinst Du wegen seines Vaters? Nur 12 Spiele? Sauschlechte Quoten?

Er wird vermutlich schon in den Top 3 ankommen! 17p - 7.6r - 6.8a - 1.6s - nur 2.5 to pro Spiel und gute Defense für einen 18-jährigen 2,01m langen PG in einer recht guten Männerliga, die der Spielweise der NBA ähnelt? Das ist halt bei den Fragezeichen oben schon interessant. Natürlich haben wir das Problem-Combo mit "Wurf und Spielmacher"...
 

MadFerIt

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Meinst Du wegen seines Vaters? Nur 12 Spiele? Sauschlechte Quoten?

Er wird vermutlich schon in den Top 3 ankommen! 17p - 7.6r - 6.8a - 1.6s - nur 2.5 to pro Spiel und gute Defense für einen 18-jährigen 2,01m langen PG in einer recht guten Männerliga, die der Spielweise der NBA ähnelt? Das ist halt bei den Fragezeichen oben schon interessant. Natürlich haben wir das Problem-Combo mit "Wurf und Spielmacher"...

nee, ich meine schon wegen seiner anlagen. klar, er ist noch ein teenager, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf nba-niveau jemals ein effizienter scorer wird. er ist in australien doch mehr oder weniger ein chucker, der sich bei einem schlechten team auf männer-niveau ausprobieren durfte und da alle freiheiten hatte. und die quoten sind halt wirklich unterirdisch schlecht.
 

theser

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nee, ich meine schon wegen seiner anlagen. klar, er ist noch ein teenager, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf nba-niveau jemals ein effizienter scorer wird. er ist in australien doch mehr oder weniger ein chucker, der sich bei einem schlechten team auf männer-niveau ausprobieren durfte und da alle freiheiten hatte. und die quoten sind halt wirklich unterirdisch schlecht.

Berechtigter Einwand. Aber ich würde hinzufügen: Ein 20ppg-Scorer wird er wohl nicht, da er schlichtweg kein natürlicher Offensiv-Spieler ist. Aber er hat sichtlich an seinen Wurf gearbeitet und Scouts sagen ihm nun ne halbwegs vielversprechende Wurfmechanik nach. Mit seinem Bruder ist er nicht zu vergleichen. Durch seine Länge, Athletik und Schnelligkeit wird er auch stets den Drive wählen können. Er könnte also schon sehr solide werden.

Aber Du stellst schon die richtige Frage, ich bin nur der Antwort nicht so sicher. Reicht seine überragende-besser-geht's-einfach-nicht Passtechnik (2.5tpg sind dazu schon erstaunlich für einen 18-jährigen High Usage-PG in ner Männerliga) und Übersicht sowie die abartige Defense im Paket mit dem wackligen aber fraglos vorhandenen Offense-Potential um einen Top-Pick zu rechtfertigen? Ich glaube schon...
 
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