50+1-Regel in Deutschland - noch sinnvoll oder nicht?


Tuco

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Angesichts der wirtschaftlichen Übermacht des FC Bayern in Deutschland, die sich seit anderthalb Jahren auch extremer denn je in der Bundesligatabelle widerspiegelt und so zu einer noch nie dagewesenen Langeweile führt, sowie der Tatsache, dass die Ausnahmeregelung für Leverkusen und Wolfsburg zur Folge hat, dass sie einen unfairen Vorteil gegenüber den anderen Vereinen haben: Was spricht eigentlich noch für die Beibehaltung der 50+1-Regel bzw. gegen ihre komplette Streichung? Mir fällt da irgendwie sehr wenig ein... :confused:

Im Gegenteil dürfte die Streichung von 50+1 sogar die einzige Möglichkeit für die Liga sein, wieder etwas spannender zu werden. Wundert mich wirklich, dass das in den Medien gar kein Thema ist.
 
G

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Ich finde die Regel Schwachsinn. Mich würde mal interessieren, was juristisch gegen einen Alleinunterhalter sprechen würde.
 

Devil

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Ich finde die Regel klasse! Und nur weil einem die aktuellem Ergebnisse nicht passen, sollte man nicht immer gleich alle Regeln und Gesetze ändern wollen. Wenn es den Leuten nicht passt, dass Bayern zu dominant ist, sollen sie halt besser Fussball spielen. Abgesehen davon haben die Bayern immerhin von den letzen 5 Meisterschaften "nur" 2 gewonnen. Die Rangers oder Celtic wurden beide schon mal 9 mal in Folge Meister.
 

Tuco

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Abgesehen davon haben die Bayern immerhin von den letzen 5 Meisterschaften "nur" 2 gewonnen. Die Rangers oder Celtic wurden beide schon mal 9 mal in Folge Meister.


Was soll das denn bitte aussagen bzw. für eine Relevanz für die aktuelle Lage haben? Letzte Saison über 90 Punkte mit Riesemvorsprung, diese Saison höchstwahrscheinlich wieder über 90 Punkte mit riesigem Vorsprung - das ist die Gegenwart. Was spricht dafür, dass sich das bald wieder ändert (wenn man eben nicht die Rahmenbedingungen ändert, wie hier vorgeschlagen)?
 

Devil

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Gegenfrage: Ist es nicht etwas arm, dass man, wenn man es sportlich nicht hinkriegt, gleich versucht die Rahmenbedingungen zu ändern?
 

Tuco

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Gegenfrage: Ist es nicht etwas arm, dass man, wenn man es sportlich nicht hinkriegt, gleich versucht die Rahmenbedingungen zu ändern?


Nö, natürlich nicht. Denn es liegt ja am wirtschaftlichen Aspekt. Wenn ein Verein ähnlich "gut spielt", ist die Folge doch nur, dass die besten Spieler abgeworben werden. Und das wird so bleiben, bis sich an den Rahmenbedingungen etwas ändert.
 

sotarts

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Gegenfrage: Ist es nicht etwas arm, dass man, wenn man es sportlich nicht hinkriegt, gleich versucht die Rahmenbedingungen zu ändern?

Dir ist schon klar das in der Bundesliga viele Klubs einfach bessere Rahmenbedingungen haben? Das wären Bayern, Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim. Dann gibt es noch die absoluten Vollhonks mit guten Rahmenbedingungen: HSV und mit Abstrichen Hertha. Augsburg macht großartige Arbeit, das wird aber nie reichen wenn die Rahmenbedingungen für den Verein nicht da sind.
 

Devil

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Und diese besseren Rahmenbedingungen haben die Bayern erst seit 2 Jahren!? Vor 2 Jahren haben die Dortmunder doch noch das Maul aufgerissen und sich für die größten gehalten. Da hatten die Bayern auch schon diese Bedingungen . Und jetzt sieht man sich so chancenlos, dass man kapituliert!? Abgesehen davon haben sich die Rahmenbedingungen historisch entwickelt, auch durch eigene Leistung. Und das Abschaffen von 50 plus 1 wird das Phänomen der besseren Rahmenbedingungen sicher nicht beseitigen.
 

Tuco

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Und diese besseren Rahmenbedingungen haben die Bayern erst seit 2 Jahren!? Vor 2 Jahren haben die Dortmunder doch noch das Maul aufgerissen und sich für die größten gehalten. Da hatten die Bayern auch schon diese Bedingungen . Und jetzt sieht man sich so chancenlos, dass man kapituliert!? Abgesehen davon haben sich die Rahmenbedingungen historisch entwickelt, auch durch eigene Leistung. Und das Abschaffen von 50 plus 1 wird das Phänomen der besseren Rahmenbedingungen sicher nicht beseitigen.


Wer soll denn bitte "das Maul aufgerissen" haben? Vielleicht einige Fans hier im Forum und anderswo. Aber es hat doch nun kaum jemand ernsthaft damit gerechnet, dass das auf Dauer so bleiben wird. Auf Dauer setzt sich das meiste Geld im Fußball so gut wie immer durch. Und um etwas mehr Spannung reinzubringen, sollte man deshalb dafür sorgen, dass es in dieser Hinsicht in der Bundesliga nicht mehr ganz so einseitig aussieht.

Ob die derzeitige Lage aus Sicht des FC Bayern "selbst erarbeitet" ist oder nicht, ist mir ehrlich gesagt herzlich gleichgültig. Mir geht es um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit.
 

sotarts

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Und diese besseren Rahmenbedingungen haben die Bayern erst seit 2 Jahren!? Vor 2 Jahren haben die Dortmunder doch noch das Maul aufgerissen und sich für die größten gehalten. Da hatten die Bayern auch schon diese Bedingungen . Und jetzt sieht man sich so chancenlos, dass man kapituliert!? Abgesehen davon haben sich die Rahmenbedingungen historisch entwickelt, auch durch eigene Leistung. Und das Abschaffen von 50 plus 1 wird das Phänomen der besseren Rahmenbedingungen sicher nicht beseitigen.

Es geht ja gerade nicht nur um Dortmund, da ist einfach gerade sehr offensichtlich, es geht um Karlsruhe, Bochum, Freiburg, Gladbach, Mainz, Bremen usw. Die Premier League ist einfach gerade von der Konkurrenz attraktiver. Wenn die das noch lernen guten Taktikern das Heft in die Hand zu drücken kommt da wieder eine drückende englische Dominanz in Europa heraus.
 

Irenicus

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Bayerns Stärke ergibt sich auch (oder vielleicht insbesondere) aus der wirtschaftlichen Stärke der Region (München). Da kann der BVB in den nächsten 50 Jahren noch einen überragenden Job machen. Den Vorsprung, der durch den lokalen Vorteil der Bayern entsteht, kann man über einen längeren Zeitraum nicht (mehr) aufholen.
 

Tuco

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Bayerns Stärke ergibt sich auch (oder vielleicht insbesondere) aus der wirtschaftlichen Stärke der Region (München). Da kann der BVB in den nächsten 50 Jahren noch einen überragenden Job machen. Den Vorsprung, der durch den lokalen Vorteil der Bayern entsteht, kann man über einen längeren Zeitraum nicht (mehr) aufholen.


Eine Abschaffung von 50+1 würde wohl auch weniger Dortmund helfen (eher im Gegenteil, weil es danach schwerer würde, sich für die CL zu qualifizieren) als einigen sehr attraktiven Standorten mit Vereinen, die bisher wenig daraus gemacht haben, zum Beispiel Frankfurt, Hamburg (wenn der HSV die Satzung ändert), Berlin oder Köln. Für diese würden sich dann wohl recht schnell Investoren finden.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Man sollte in der Tat diese Regel streichen. Ist bei ca. 80% Prozent der Bundesligisten und sogenannten Traditionsvereinen eh nur ein aergerliches Hinderniss auf dem Weg noch mehr Geld auf dilletantische Weise und ohne Konzept zu versenken... Die Bundesligahistorie bringt ja unzaehlige Beispiele hervor, die Liste ist ja relativ lang. Die Bayern wuerde es freuen, ihre staerksten Gegner (auf laengere Sicht) waren immer jene die aufgrund weniger Geld resp. Rahmenbedingungen (Gladbach, Bremen, Klopp) neue und alternative Wege suchen mussten.
 

Devil

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Wer soll denn bitte "das Maul aufgerissen" haben? Vielleicht einige Fans hier im Forum und anderswo. Aber es hat doch nun kaum jemand ernsthaft damit gerechnet, dass das auf Dauer so bleiben wird. Auf Dauer setzt sich das meiste Geld im Fußball so gut wie immer durch. Und um etwas mehr Spannung reinzubringen, sollte man deshalb dafür sorgen, dass es in dieser Hinsicht in der Bundesliga nicht mehr ganz so einseitig aussieht.

Ob die derzeitige Lage aus Sicht des FC Bayern "selbst erarbeitet" ist oder nicht, ist mir ehrlich gesagt herzlich gleichgültig. Mir geht es um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit.

Und mit welchem Recht spielt dann Dortmund in der ersten und RW Essen in der vierten Liga!?
 

Bischoff

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Devil, volle Zustimmung. Bayern ist ja im Moment nicht nur so groß weil man sich mit viel Geld eine Mannschaft zusammengekauft hat, sondern weil sie auch mehrere überragende Fußballer aus ihren Jugendmannschaften einbauen konnten. Auch der relativ billige Einkauf von Robben und Ribbery, die sich in den letzten zwei Jahren gewaltig gesteigert haben, sind entscheidend für den jetzigen Status.

In Zukunft für 30 oder 40 Millionen Kicker aus Spanien oder England ( die keine Stammspieler in Topvereinen sind} aus ihren Verträgen raus kaufen, kann aber auch keine Lösung sein.
 
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Gelöschtes Mitglied 141

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Die Sinnhaftigkeit der Regelung ist diskutabel, aber nicht aus sportlichen sondern aus juristischen Aspekten. Wo blieben unsere Juristen und klären mich mal bitte auf.

Natürlich hätte auch Bayern Schiss, wenn ab mit Morgen ein Scheich ein ähnlich durchdachtes Konzept wie PSG aufbaut. Allerdings sehe ich keinen Unterschied zwischen Audi, adidas und Roman II.

@Bischoff

Auf einer Seite stimmt das zum Teil, auf der anderen Seite hat Bayern in den letzten Jahren sich bei den Transferausgaben in Europas Elite hochge“gekauft“.
 

Omega

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Mit einer Aufhebung der 50+1 Regelung würde das Problem doch nur verlagert. Vielleicht wird der Kampf um die Meisterschaft spannender, aber mamimal wird aus dem Monopol ein Oligopol. Und die Mannschaften, die keinen milliardenschweren Sponsor finden, können mit Glück noch in der ersten Liga bleiben. Das Erreichen der EL für einen Verein wie Freiburg wäre unmöglich.

Hier wird auch so getan, als würden die Investoren Schlange stehen und dann würde alles gut. Die erste Mannschaft, die einen Investor häte, wäre doch Bayern München. Ob der HSV oder Belrin nachziehen könnten, weiß ich nicht, wage ich aber zu bestreiten.

In Deutschland gibt es wenige Einzelpersonen, die soviel Geld in einen Verein pumpen könnten/wollten, um ihn zum Bayern Gegner zu machen Keine Albrechts, Quandts oder Haubs etc. haben sich bislang im Sport herausragend engagiert. Hopp ist eine extreme Ausnahme.

Bleiben ausländische Investoren:

Wie die BVB Fans auf eine Umbenennung in RBD (Red Bull Dortmund) reagieren würden, interessiert mich.

Ob namhafte Asiaten oder Araber in Deutschland einsteigen würden, steht auch mehr als in den Sternen. Allein schon sprachliche Barrieren gibt es, denn die reichen Araber und Asiaten sprechen Englisch, vielleicht auch französisch, aber deutsch?

Mir gefällt die Entwicklung de letzten 1,5 Jahre auch nicht, aber ich sehe keine wirklich Entwicklung zum Besseren durch solche Investoren, denn zwar mag es interessant sein, das mehr Vereine Meister werden können, wenn aber der eigene Verein nicht einmal durch kluge Entscheidungen irgendetwas erreichen kann, dann verleidet es mir das Ganze noch mehr.

Mir sind Erfolge durch Hannover, Freiburg, Gladbach, Frankfurt durch Leistung erreicht, lieber als eine künstlich spannende Liga, was, am Beispiel Wolfsburg gesehen, nicht einmal gewährleistet ist.

@ricard
Warum schaffen es andere Vereine nicht 50-1 Anteile zu verkaufen?
 

Solomo

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@ Omega
Sehr guter Post :thumb: Ich habe das Gefühl, manche wollen 50+1 nur weghaben, damit Bayern nicht weiter dominiert, aber zu Ende denken sie diesen Schritt nicht.
 
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@omega

Keine Ahnung. Wenn ich einen Sportverein mit extrem viel Geld unterstützen will, dann hätte ich gern die Hosen an, was genau mit meiner kohle passiert ohne Widerspruch im Verein. Ich würde mich nicht mit 49% zufriedengeben.
 

Omega

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Wer hat denn bei Bayern die Hosen an? Audi oder Adidas? Du siehst da ja keinen Unterschied.

Und wenn man will, kann man das ganze auch wie Red Bull oder Hopp bewerkstelligen.

Und übrigens war die englische Liga vor Roman oder Scheich City weniger spannend als heute?
 
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