Richtig üble Ringrichterleistungen


Young Kaelin

merthyr matchstick
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Ringrichter zu sein, ist nicht immer einfach.

Andererseits gibts auch ab und an Leistungen von Boxreferees, welche schlicht nicht nachzuvollziehen sind. Was sich Mister Andrew Smyth bei der Begegnung Eddie Machen vs Ingemar Johansson gedacht hat, erschliesst sich mir jedenfalls nicht:


Herr Smyth wurde übrigens nicht aus dem Verkehr gezogen. Er durfte noch 16 weitere Kämpfe als Ringrichter leiten.
 
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Pride

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Ganz nach dem Motto, "wenn er drauf geht ist das halt so".. unverständlich, damals wie heute, kannte dein angeführtes Beispiel bis dato noch nicht. Erschreckend das hier bis zum Ende der Kampf freigegeben wurde.
 

timeout4u

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Rein aus Neugier: gab es damals die Regel schon, dass der Ringrichter den Kampf stoppen durfte? Oder durfte das nur die Ecke? Heißt natürlich nicht, dass ich das Ringrichterverhalten damals gut finde, aber vielleicht war das zu der Zeit regelkonform oder geduldet, dass z.B. das Anzählen erst folgte, wenn man richtig am Boden ist. Früher war es ja auch noch erlaubt, den Gegner sofort zu attackieren, wenn er hochkommt oder solange, bis er runtergeht?
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Rein aus Neugier: gab es damals die Regel schon, dass der Ringrichter den Kampf stoppen durfte? Oder durfte das nur die Ecke? Heißt natürlich nicht, dass ich das Ringrichterverhalten damals gut finde, aber vielleicht war das zu der Zeit regelkonform oder geduldet, dass z.B. das Anzählen erst folgte, wenn man richtig am Boden ist. Früher war es ja auch noch erlaubt, den Gegner sofort zu attackieren, wenn er hochkommt oder solange, bis er runtergeht?

ganz genau kann ich Dir das nicht sagen, da ist evtl. @Heinrich hier der Mann für solche Fälle.

Der Fight Eddie Machen vs. Ingemar Johansson fand am 14.9.1958 statt.

Mein Vergleichskampf Emile Griffith vs. Benny Kid Paret am 24.3.1962.

Achtung: toughes material, bitte nur schauen, wenn nicht zartbesaitet. das ist das Ende des Fights Griffith vs. Paret, welcher tödlich ausging. Der Ref griff dann schlussendlich doch noch ein, stoppte den Fight, als Paret noch stand, aber viel zu spät.

Das Video und die Kommentare lassen den Schluss zu, dass der Ref. Goldstein hat eingreifen dürfen (was er ja auch tat). Die Sache wurde auch von einer Boxkommission untersucht:

In the 12th round of a scheduled 15, Emile Griffith hit Benny Paret with two brutal right hands, stunning the champion. At this point, however, Paret still had his hands up and could defend himself. That didn’t last long. Paret teetered backwards into the ropes and Griffith unloaded on him. Paret could no longer keep his hands up and his head was wide open. Griffith, obviously still angered by what had transpired that morning, pinned Paret against the ropes with his left hand while rocking him with his right, again and again with Paret’s head now outside the ring. Referee Ruby Goldstein inexplicably allowed the onslaught to continue and never heard Paret’s corner’s attempt to stop it.
Griffith was angry and just punched and punched and punched, torquing his body every time to deliver the maximum amount of damage with each blow. After 29 consecutive shots, Goldstein finally jumped in and stopped it, giving Griffith the TKO win and the welterweight title. But there was more at play here than a title. Without Griffin holding him up, the unconscious body of Benny Paret slowly slid to the ground, all of this playing out on national television.


und

The referee Ruby Goldstein, a respected veteran, came under criticism for not stopping the fight sooner. Goldstein explained in a 1964 interview, "I never blamed myself, but some of the people blamed me for not stopping it sooner. Sooner? If the fight were being fought right now, I wouldn't stop it sooner. Paret was a good, durable fighter, who'd look in trouble early in a round, but he'd come back to fire punches and win the round. He was the champion. You give the champion a chance to fight back."[16] It has been argued that Goldstein hesitated because of Paret's reputation of feigning injury and Griffith's reputation as a poor finisher.[6][12] Another theory is that Goldstein was afraid that Paret's supporters would riot.[12] Goldstein would later reveal that he himself was scarred by the event, having nightmares, severe insomnia, and flashbacks to the fight.[16] Though officially cleared of wrongdoing by the New York State Athletic Commission, Goldstein let his license to referee fights lapse.[16] After later applying for a new license, he would referee only one more fight in his career in March 1964, before retiring permanently.[17]

New York Governor Nelson Rockefeller created a seven-man commission to investigate the incident and the sport.[7] This fight, among others (such as nationally televised Davey Moore vs. Sugar Ramos in March 1963, which caused Moore's death) gradually led to the decline of boxing as a popular televised sport. Ultimately, ABC announced in December 1963 that it would cancel its weekly boxing program, Fight of the Week, in September 1964.[18] Professional boxing would not be televised on a regular basis again after that decline until the 1970s and was only rarely aired in prime time until the following decade, and then not frequently on major networks.[19]

Griffith would later receive hate mail from Paret supporters who were convinced he had intentionally killed Paret.[7] He reportedly felt guilt over Paret's death and suffered nightmares about him for 40 years.[7]

aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Benny_Paret_vs._Emile_Griffith_III

Mein Fazit ist, dass 1962 der Ref den Fight stoppen durfte, auch wenn der Fighter nicht unten war. Ob das 1958 auch galt, kann ich allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen.

Dass Goldstein hier schlicht als Referee versagt hat, steht für mich ausser Zweifel.
 
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Rein aus Neugier: gab es damals die Regel schon, dass der Ringrichter den Kampf stoppen durfte? Oder durfte das nur die Ecke? Heißt natürlich nicht, dass ich das Ringrichterverhalten damals gut finde, aber vielleicht war das zu der Zeit regelkonform oder geduldet, dass z.B. das Anzählen erst folgte, wenn man richtig am Boden ist. Früher war es ja auch noch erlaubt, den Gegner sofort zu attackieren, wenn er hochkommt oder solange, bis er runtergeht?

Im Amateurboxen: Ja, die Regel gab es schon. Ist ja Johansson selbst passiert, als der Ringrichter den Kampf gegen Ed Sanders wegen Inaktivität Johanssons stoppte.

Im Profiboxen:
Zum einen denke ich, dass auch schon vor 1958 Kämpfe durch den Ringrichter abgebrochen werden durften
z.B. (meine Erinnerung hat mich leider etwas getrogen, siehe nächsten Kommentar): Billy Conn gegen Gunnar Bärlund im Jahr 1941.

Zum anderem steht in dem Buch von Ken Brooks über Johansson auf Seite 68 explizit, dass Smyth den Kampf hätte abbrechen müssen.

Ken Books schrieb:
Without question, Smyth should have stopped the bout. Instead he bad the game to go on.

content


Sodass ich sehr stark davon ausgehe, bzw. es als gegeben halte, dass ein Ringrichter auch in Schweden einen Profiboxkampf hat abbrechen können.
 
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Gelöschtes Mitglied 1109

Guest
Da es mich interessierte, was bei Conn vs. Bärlund passierte und ob mich mein Gehirn trügt, habe ich kurz mal im Web gesucht.
Jetzt bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob schon 1941 Ringrichter Kämpfe haben abbrechen dürfen, gehe aber weiter davon aus.

Die NY Times schreibt in ihrer Ausgabe von 5. April 1941, dass die Ecke eigentlich den Kampf abgebrochen hat.


Die "The Gallup Independent" schreibt in ihrer Ausgabe von 5. April 1941, dass Bärlund nicht mehr aus Ecke kam bzw. dass der Manager Bärlunds, Damski, einen Kampfabbruch forderte.


gallup indepent.png


Schreibt aber auch gleichzeitig, dass Ross vorher Bärlund zu verstehen gab, dass er den Kampf abbricht, wenn Bärlund so weiter wie bisher in dem Kampf macht und er weiterhin so unterlegen ist.

The Gallup Independent schrieb:
Between the seventh and eighth (sic) referee Barney Ross told Barlund he would give him every opportunity to make a fight of it, otherwise he might stop it.

Schreibt desweiteren, dass der Ringarzt auf Veranlassung der Referees, der Referee hat eine Untersuchung angeordnet, den Kampf hätten stoppen können, der Ringarzt aber Bärlund für kampffähig hielt.

Folglich glaube ich weiterhin, dass bereits 1941 in den USA Ringrichter Kämpfe unterbrechen durften, u.a. da der Ringrichter Ross Bärlund angedeutet hat, dass er den Kampf abbrechen würde, wenn er sich weiter so entwickele d.h. Bärlund weiter so unterlegen bliebe.
 
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timeout4u

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@Young Kaelin, Heinrich

(y) wobei eigentlich dumme Frage von mir gewesen, sorry. Denn selbst wenn das Verhalten des Refs. sozusagen regelkonform gewesen wäre: manchmal sollte der gesunde Menschenverstand eben über den Regeln stehen. Von dem her: passen die gezeigten Ref.leistungen zum Thema, keine Frage.:saint:
 

Easy

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Naja, da hat Salif aber scheinbar auch was von Petkos Börse bekommen. Sich auffälliger zurückhalten geht ja gar nicht...
 

Easy

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Ich mus aber dazu sagen, dass Kretsche da vor dem Kampf mental schon am Boden war. Ich habe ihn morgens beim Frühstück getroffen und er war einfach da schon so ein häufchen Elend.
 

speedclem

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das übelste und korrupteste, was ich je gesehen habe, war dieser roger tillemann im "fight" ottke vs robin reid.
sauerlandveranstaltung zum schämen. tillemann ermahnt reid für reguläre treffer. erkennt einen klaren knockdown nicht an. unterbricht im prinzip jede klare aktion reids. dass ein ottke sich nicht schämt für so eine minus perforemance, die der ref auch noch klar über die zeit und zu den ebenfalls unverschämten punktrichtern bringt. wahnsinn. und daylight robbery.
man müsste mal das schwarzbuch des sven ottke verfassen. titel von brewer krass geklaut. larsen halber beschiss, reid 100% beschiss, gegen tate eigetlich t.ko, aber nee, go to the scorecards, weil: dass TZWENNI blutet wie ein schwein / kann ja nie von nem schlag her sein. kopfstoß. scorecards. TZWENNI vorne.
(und das, obwohl ich einige ottke kämfe durchaus mochte, weil der kerl einfach abgewichst war und schnell, aber gg die "halb-elite" wie brewer und reid schon mit sau glück und ref unterstützung.)
aber zurück zum thema: TILLEMANN nimmt gerne KOHLE an. worst ref ever seen.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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das übelste und korrupteste, was ich je gesehen habe, war dieser roger tillemann im "fight" ottke vs robin reid.
sauerlandveranstaltung zum schämen. tillemann ermahnt reid für reguläre treffer. erkennt einen klaren knockdown nicht an. unterbricht im prinzip jede klare aktion reids. dass ein ottke sich nicht schämt für so eine minus perforemance, die der ref auch noch klar über die zeit und zu den ebenfalls unverschämten punktrichtern bringt. wahnsinn. und daylight robbery.
man müsste mal das schwarzbuch des sven ottke verfassen. titel von brewer krass geklaut. larsen halber beschiss, reid 100% beschiss, gegen tate eigetlich t.ko, aber nee, go to the scorecards, weil: dass TZWENNI blutet wie ein schwein / kann ja nie von nem schlag her sein. kopfstoß. scorecards. TZWENNI vorne.
(und das, obwohl ich einige ottke kämfe durchaus mochte, weil der kerl einfach abgewichst war und schnell, aber gg die "halb-elite" wie brewer und reid schon mit sau glück und ref unterstützung.)
aber zurück zum thema: TILLEMANN nimmt gerne KOHLE an. worst ref ever seen.

ja war tatsächlich sehr übel.

youtube bringts auch jahre später wieder ans tageslicht.

 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Müsste man nicht AA vs Miranda nennen? Das war doch extrem gefährlich AA da weitermachen zu lassen

Doch, das gehört imo zu den üblen Ringrichterleistungen dazu. Allerdings hätten das die Offiziellen auch anders handeln müssen. Da man Abraham mit gebrochenem Kiefer weiterboxen liess, hat man sein Leben aufs Spiel gesetzt. Div. Akteure hätte das stoppen können. Im Endeffekt liess man Abraham so oder so im Stich.

Schauen wir uns das youtube-Video an:


Ringrichter Randy Newman schwamm ziemlich und kannte offensichtlich die Regeln nicht genau.

Imo hätte er Miranda disqualifizieren müssen. Begründung: absichtlichter Kopfstoss Mirandas, Abraham kann wegen der Verletzung nicht weiter machen (s. Kommentar von Ringarzt W. Wagner) 28:02

Ringarzt Walter Wagner gibt Newman zu verstehen, dass Abraham nicht mehr weiter machen kann. 28:31

Ref Newman erkennt das absichtliche Foul an 28.56
Newman beginnt zu schwimmen, spricht was von: wir gehen zu den cards, dann spricht er von einem TKO (imo für Miranda) 29.30

Newman sagt: he loses 2 points but he wants a tko (kann imo nur so gedeutet werden, dass Miranda zwar 2 Punkte verliert, aber ein TKO will, da Abraham nicht mehr weiter machen kann). 29:45

Eine Lady prüft Abraham nochmal. Ihre Funktion ist mir unklar. (gemäss den Kommentatoren wohl eine 2. med. Fachkraft)
Abraham wird von Ref Newman gefragt: you wanna fight? Abraham sagt klar: no.
Danach ergibt sich ein Gespräch, welches nicht verständlich ist, zwischen einer Person, die nicht im Bild zu sehen ist und Abraham. Dies ist zweifellos ein wichtiges Ereignis, denn daraufhin scheint sich Abraham umzubesinnen. (meine Vermutung ist, dass ihm genau hier jemand gesteckt hat: hör mal, wenn Du nicht weiterboxt, verlierst Du durch TKO) 29:58

Fest steht imo, dass der Ringrichter Randy Newman Miranda wie gesagt hätte disqualifizieren müssen. (Absichtlicher Headbutt, der dazu führte, dass Abraham nicht weiter boxen konnte s. Kommentar Walter Wagner).

Nun, sind meine Vermutungen, meine Folgerungen richtig? Who knows?
 
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