Also das ist für mich viel zu sehr hindsight bias.
Inzaghi wird topmotiviert gewesen sein, dieses Finale zu gewinnen und die Spieler auch. Selbst wenn er dem Team sagt, dass er aufhört danach, dann hätte das doch NULL an der Motivation der Spieler geändert. Gewinnt am Ende Inter das Finale, dann hätte man bei der gleichen Ausgangslage (Abschied angekündigt) gelesen, dass dies wohl nochmal Extra-Motivation gewesen ist gemeinsam die Zeit mit dem größten Vereinstitel zu beenden. Inzaghi ist doch nicht der Einzige, der eben schon an seiner Zukunft bastelt, während er noch bei einem anderen Team ist.
Unsere Sichtweise auf Sportler ist manchmal sehr interessant, irgendwie passend dazu ein Kommentar bei einem Tiktok von Coco Gauff - die ab und an kurze NICHT Tennis-Tiktoks postet und dann tatsächlich Leute um die Ecke kommen und erwarten, dass sie 24/7 Tennis lebt während eines Grand Slams...
Wenn ich schon mal dabei bin, muss ich einfach Fabian Reese noch ins Spiel bringen. Der hat sich während seiner längeren Phase inszeniert. Als Berliner, als Herthaner und gleichzeitig macht er dann noch sowas wie "Manager"(?) in der Baller League.
Dann kommt er nach dem Comeback wieder und ist wieder der absolute Unterschiedspieler. Wäre er nicht so gut zurückgekommen (und selbst wenn es eigentlich wegen der Verletzung gewesen wäre), hätte man sofort wahrscheinlich überall gelesen, dass es ja klar sei, dass er nicht mehr so gut spielt, weil er nur noch mit Hype und Inszenierung, Mode und Co. beschäftigt sei.
Kurzum: Ich glaube fest, dass Inzaghi top motiviert gewesen ist und ein anderes Vorgehen nicht bedeutet hätte, dass man besser performt hätte (auch wenn ich Anhänger vom Butterfly-Effect bin.)