FIS-Cup 2025/26


Domi

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In Szczyrk wird übrigens auch zum ersten Mal ein Skispringer antreten, der für Aserbaidschan startet. Zakhir Dzhafarov ist allerdings kein völlig unbeschriebenes Blatt; er hat schon den ein oder anderen internationalen Einsatz vorzuweisen. In den Jahren 2018 ging er bei einigen FIS-Cups und COCs für Russland an den Start.


Sein Traum ist es laut dem unten verlinkten Artikel, an den Olympischen Spielen in Turin teilzunehmen.


Das allerdings wird nicht leicht, denn dafür bräuchte er zumindest einige COC-Punkte, und das Startrecht im COC müsste er sich auch erstmal über den FIS-Cup holen. In dem Artikel heißt es außerdem, dass er in Nizhny Novgorod trainiert, da es in Aserbaidschan gar keine Schanzen gibt. Aber die größte Schanze in Nizhny Novgorod ist auch nur eine 60-Meter-Schanze.

Die polnische Wikipedia verzeichnet für ihn einen Rekord von 66 m, der damit gleichzeitig auch aserbaidschanischer Landesrekord ist:


Also er selbst ist natürlich bei seinen früheren Einsätzen schon mal weiter gesprungen, aber eben nicht als Aserbaidschaner.
Ich würde ja auf der Normalschanze einfach jedem Land einen Fixstartplatz geben. So viele zusätzliche Starter wird es dadurch ja nicht geben. So könnte man sich noch etwas internationaler zeigen und vielleicht noch etwas Motivation an kleine Nationen und deren Springer verteilen, ohne dass man irgendwelche Nachteile dadurch hätte.
 

Benjamin

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Es stimmt schon, dass es dadurch im Skispringen wohl nicht zu viele zusätzliche Starter gäbe. Trotzdem sehe ich diese Idee eher skeptisch. Ich fürchte, dass sich dadurch eher die Anzahl der Nationenwechsler erhöhen würde, wenn auf diese Weise die Aussicht auf einen sicheren Startplatz bestünde. Und das ist ja auch nicht unbedingt Sinn der Sache.

Und zum Anderen wäre es natürlich eine gewissen Ungleichbehandlung zwischen dem Skispringen und anderen Sportarten, wo man das nicht machen könnte, weil sonst die Teilnehmerzahl ins Uferlose wächst. Von daher finde ich es schon richtig, wenn man gewisse Mindestanforderungen hat.

Osteuropa-Convention in Szczyrk, auch die Slowaken starten 2 Jugendspringer erstmals (?) im FIS Cup
Ja, das stimmt; für Marek Potancok und Michal Valach sind es die ersten internationalen Einsätze (mal abgesehen von einem Jugendspringen in Ruhpolding).

-o-​

Hier gibt es die vollständige Startliste; 75 Springer sind am Start.

 

Domi

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Es stimmt schon, dass es dadurch im Skispringen wohl nicht zu viele zusätzliche Starter gäbe. Trotzdem sehe ich diese Idee eher skeptisch. Ich fürchte, dass sich dadurch eher die Anzahl der Nationenwechsler erhöhen würde, wenn auf diese Weise die Aussicht auf einen sicheren Startplatz bestünde. Und das ist ja auch nicht unbedingt Sinn der Sache.

Und zum Anderen wäre es natürlich eine gewissen Ungleichbehandlung zwischen dem Skispringen und anderen Sportarten, wo man das nicht machen könnte, weil sonst die Teilnehmerzahl ins Uferlose wächst. Von daher finde ich es schon richtig, wenn man gewisse Mindestanforderungen hat.
Der Aspekt "Nationenwechsler" stimmt schon. Das kann man ja vielleicht durch eine Sperrfrist (mindestens X Jahre für die Nation gestartet) lösen. Die Ungleichbehandlung sehe ich nicht. Bei den Sommerspielen ist ja z.B. der 100m Sprint oder die 50m Freistil praktisch für alle Nationen geöffnet, während in anderen Wettbewerben nur 10 Starter erlaubt sind.
 

sj44

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Der Aspekt "Nationenwechsler" stimmt schon. Das kann man ja vielleicht durch eine Sperrfrist (mindestens X Jahre für die Nation gestartet) lösen. Die Ungleichbehandlung sehe ich nicht. Bei den Sommerspielen ist ja z.B. der 100m Sprint oder die 50m Freistil praktisch für alle Nationen geöffnet, während in anderen Wettbewerben nur 10 Starter erlaubt sind.
Äh, nein, das würde die "Eddie-the-Eagle-Rule" aufheben und die hatte ja durchaus ihren Sinn. Und die Startberechtigungen im 100 Meter Sprint und im 50/100 Meter Freistil im Schwimmen muss man in einem größeren Zusammenhang sehen. Wenn z. B. der beste Österreicher, Tscheche oder Finne die 100 Meter in 10,50 läuft, dann darf der nie und nimmer am 100-Meter-Bewerb teilnehmen. Weil diese Nationen mit Sicherheit andere Starter in anderen LA-Disziplinen oder überhaupt bei Olympia haben, die die offizielle Qualifikationsnorm erreichen. Die Leichtathletik und das Schwimmen sind die Bewerbe, die es Nationen ermöglichen, überhaupt Leute zu Olympia zu entsenden. Da aber auch nur dort, wo es niemanden weh tut. Mit 12,50 bei den 100 Metern in ihrgendeinem Vorlauf rauszufliegen wäre sowas. Sicher nicht im Stabhochsprung oder in anderen technischen Disziplinen. Da kommt höchstens einer zum Zug, der sich zwar nicht offiziell qualifiziert hat, aber nicht so weit weg von den anderen ist.

Skispringen ist für solche Mitleids-Wildcards ohnehin nicht geeignet, weil es dann doch zu gefährlich ist. Dafür nimmt man bei den Winterspielen die technischen Disziplinen bei den Alpinen oder die kurzen Distanzen bei den Langläufern. Aber auch da darf dann nicht jeder starten.
Und wenn das IOC ohnehin nur 50 Starter genehmigt, kannst das bei Olympia sowieso vergessen.

Kurzum: Jeder Nation einen Startplatz zu garantieren hilft gar nix. Das hat man möglicherweise ein Haufen schwacher Springer, die in der Quali jämmerlich scheitern bzw. extrem überfordert sind. Und der Sprungsport in diesen Ländern profitiert davon überhaupt nicht. Wie denn auch?
 

Benjamin

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Beim ersten Wettkampf findet das österreichisch-polnische Duell seine Fortsetzung; beide Teams bringen jeweils fünf Springer unter die Top 10. Es gewinnt Stefan Rainer vor Kacper Tomasiak und Hannes Landerer.


Aus deutscher Sicht ist der erste Tag eher ein Trauerspiel; mit Elias Malcher auf Platz 27 und Robin Kloß auf Platz 30 haben es nur zwei Springer knapp in die Punkteränge geschafft. Wenn man etwas Positives in die Zahlen hineinlesen möchte, dann wäre es Platz 9 nach dem ersten Durchgang von Malcher.

Die beiden jungen Slowaken und Zakhir Dzhafarov belegen dann eher die hintersten Plätze, wie man es ja auch erwarten musste. In der Probe war Dzhafarov allerdings etwas besser. Seine 88,5 m aus dem Probedurchgang dürften nun als neuer aserbaidschanischer Rekord zählen.

 

Benjamin

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Auch am zweiten Wettkampftag von Szczyrk sind die Polen auf Augenhöhe mit den Österreichern. Ihr Bester, Kacper Tomasiak, kann den Wettkampf sogar mit dem beeindruckenden Vorsprung von fast 20 Punkten gewinnen. Das Podest komplettieren Francisco Moerth auf Platz 2 und Tomasz Pilch auf Platz 3.


Für die Deutschen bleiben auch heute nur Brosamen übrig: Elias Malcher auf Platz 22 und Robin Kloß auf Platz 28 sind die einzigen beiden DSV-Adler in den Punkten.
 

sj44

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Also bei dem Neo-Aserbaidschaner wird es verdammt schwer, sich für Olympia zu qualifizieren.
 
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Benjamin

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Schlag auf Schlag geht es in diesem Sommer mit dem FIS-Cup weiter. Die nächste Station ist das slowenische Ljubno - eine Schanze, auf der vor allem die Damen unterwegs sind. Das sieht man auch daran, dass die weitesten Sprünge auf dieser Anlage von den Damen gestanden wurden. Die letzten internationalen Herrenwettkämpfe fanden dort im Sommer 2021 statt. Damals gewannen Francisco Mörth und Janni Reisenauer die beiden FIS-Cups - zwei Springer, die auch in diesem Sommer noch im FIS-Cup unterwegs sind. Das illustriert wieder einmal das Problem, das die österreichischen Springer mit ihrer Leistungsdichte haben. In jedem anderen Team der Welt würde man sich mit solchen Leistungen zumindest für den COC empfehlen - aber in Österreich kann es trotzdem passieren, dass man damit jahrelang im FIS-Cup springt.

Schanzendaten

K-Punkt: 85 m
Hillsize: 94 m
Inoffizieller Schanzenrekord: 99 m (Marita Kramer, 24.01.2021; Tina Erzar, 09.02.2023)



Zeitplan

Samstag, 06.09.2025


11.00 Uhr: Mannschaftsführersitzung
14.00 Uhr: Probedurchgang
15.30 Uhr: Wettkampf

Sonntag, 07.09.2025

09.30 Uhr: Probedurchgang
11.00 Uhr: Wettkampf

Quelle: Offizielles Programm
 

sj44

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Damals gewannen Francisco Mörth und Janni Reisenauer die beiden FIS-Cups - zwei Springer, die auch in diesem Sommer noch im FIS-Cup unterwegs sind. Das illustriert wieder einmal das Problem, das die österreichischen Springer mit ihrer Leistungsdichte haben. In jedem anderen Team der Welt würde man sich mit solchen Leistungen zumindest für den COC empfehlen - aber in Österreich kann es trotzdem passieren, dass man damit jahrelang im FIS-Cup springt.
Da herrscht sowiese eine besondere Situation: Beim letzten FIS-Cup in Polen waren grad zwei Springer in einem offiziellen ÖSV-Kader (Landerer und Zimmermann). Die restlichen acht sind in keinem ÖSV-Kader mehr (in Villach waren es fünf ÖSV-Kaderleute und elf Nicht-Kaderleute). Nun, die anderen, teilweise schon länger aus allen Kadern geflogen, machen trotzdem weiter und wie man sieht, werden die auch eingesetzt. Die trainieren an den Stützpunkten und müssen zu großen Teilen nebenher arbeiten gehen. Außer sie sind noch im Polizei- oder Heeressportkader. Aber ewig können die dort nicht bleiben. Siehe Lukas Haagen, Ulrich Wohlgenannt und Thomas Lackner, die heuer aus dem Polizeisportkader gestrichen wurden. Allerdings sind die schon seit 2023 in keinem ÖSV-Kader mehr. Trotzdem interessant, wie viele noch den Traum einer Skisprungkarriere weiterverfolgen.
Hier der aktuelle ÖSV-Kader:
 

Benjamin

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Die Startliste von Ljubno ist da - auch dieses Teilnehmerfeld kann sich von der Starterzahl her sehen lassen: 72 Springer aus 14 Nationen sind dabei, darunter auch der erneut der Aserbaidschaner. Seinen ersten Sommereinsatz hat der Chinese Qiwu Song - er ist ja derjenige, der im Moment den letzten Olympia-Quotenplatz mit 23 COC-Punkten hält.


Die Deutschen sind diesmal nur mit vier Springern am Start. Die Österreicher rotieren mal durch und geben auch einigen anderen heimischen Springern eine Chance, ihr Können zu zeigen. Dadurch sind im Moment die besten fünf anwesenden FIS-Cup-Springer alle aus Polen.
 

Domi

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Da herrscht sowiese eine besondere Situation: Beim letzten FIS-Cup in Polen waren grad zwei Springer in einem offiziellen ÖSV-Kader (Landerer und Zimmermann). Die restlichen acht sind in keinem ÖSV-Kader mehr (in Villach waren es fünf ÖSV-Kaderleute und elf Nicht-Kaderleute). Nun, die anderen, teilweise schon länger aus allen Kadern geflogen, machen trotzdem weiter und wie man sieht, werden die auch eingesetzt. Die trainieren an den Stützpunkten und müssen zu großen Teilen nebenher arbeiten gehen. Außer sie sind noch im Polizei- oder Heeressportkader. Aber ewig können die dort nicht bleiben. Siehe Lukas Haagen, Ulrich Wohlgenannt und Thomas Lackner, die heuer aus dem Polizeisportkader gestrichen wurden. Allerdings sind die schon seit 2023 in keinem ÖSV-Kader mehr. Trotzdem interessant, wie viele noch den Traum einer Skisprungkarriere weiterverfolgen.
Hier der aktuelle ÖSV-Kader:
Auch wenn es etwas Off-Topic ist: Das macht ja einige der Österreicher sozusagen zu "ambitionierten Hobbyspringern". Gibt es denn in anderen Nationen auch eine nennenswerte Anzahl an Springern, die nicht in irgendwelchen Förder- oder Nachwuchskadern sind?
 

Hakuba

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Auch wenn es etwas Off-Topic ist: Das macht ja einige der Österreicher sozusagen zu "ambitionierten Hobbyspringern". Gibt es denn in anderen Nationen auch eine nennenswerte Anzahl an Springern, die nicht in irgendwelchen Förder- oder Nachwuchskadern sind?

In Japan jede Menge! Solange sie in einer Ausbildung sind (Schule, Universität) gehören sie den Schul- bzw. Universitätsklubs an. Nach Absolvieren versuchen sie in der Regel, in einem Firmenteam unterzukommen. Wenige sind Mitglieder in einem regionalen Verein wie z. B. der aus dem COC bekannte Naitô Tomofumi.

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Von den vier Schuljungs, die in Ljubno dabei sind - alle springen übrigens zum ersten Mal in Europa (wenn ich richtig geguckt habe) - hat leider nur Fuse Hyûma seine Sache gut gemacht, aber das sehr ordentlich: in den 2. DG gekommen und dort zehn Plätze nach oben geklettert!
Die anderen sind noch mit dem Lehrgeldzahlen beschäftigt. Vielleicht klappt es ja morgen besser.
 

Benjamin

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Die österreichische Ersatzmannschaft hat dann doch schlechter abgeschnitten als erwartet - tatsächlich hat es kein Österreicher unter die Top Ten geschafft. Das kommt dann doch etwas überraschend. Den Sieg holt sich der Slowene Enej Faletic; dahinter belegen Adam Niznik und Kaimar Vagul die Plätze 2 und 3. Bester Deutscher ist Emanuel Schmid auf Platz 9.

 

Kirsten

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Auch wenn es etwas Off-Topic ist: Das macht ja einige der Österreicher sozusagen zu "ambitionierten Hobbyspringern". Gibt es denn in anderen Nationen auch eine nennenswerte Anzahl an Springern, die nicht in irgendwelchen Förder- oder Nachwuchskadern sind?
Die Norweger auch. Sie haben ja nach etlichen Jahren nochmal einige junge Springer ins Juniorenteam geholt, ansonsten gibt des A-Kader, B-Kader und das war es. Der Rest muss eben in den Vereinen trainieren. Und sowas wie Polizeikader etc. gibt es da auch nicht.
 

sj44

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Diese österreichische Mannschaft ist eine sehr junge, im Gegensatz zu den Bewerben davor. Bis zum Alter von ca. 20 Jahren muss man das ohnehin anders bewerten. Da gehen noch viele zur Schule oder erlernen einen Lehrberuf, wo sie beides gut vereinbaren können. Die Nicht-Kader-Mitglieder aus Österreich, die z. B. in Polen in Polen am Start waren, sind aber schon älter:
Lackner ist schon 32.
Reisinger ist 27.
Mörth, Rainer und Leitner sind 26.
Resinger ist 25.
Wörgötter und Medwed sind Jg. 2002.
Über Elias Medwed gabs vor einem Jahr einen interessanten Artikel, wo berichtet wurde, wie er Sport, Studium und Beruf vereint. Er arbeitete da schon als Finanzberater:
 
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