Der Metal und Rock/Metal Talk

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Max Power

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Die neue Platte von Igorrr ist auch da. Wie immer schwer in Worte zu fassen, aber ich finde, die Rezension vom Metal-Hammer hats sehr gut getroffen:

Das neue Album AMEN klingt, als ob Barock-Komponisten im 18. Jahrhundert Crystal Meth entdeckt und beschlossen hätten, Grindcore zu erfinden. Als ob eine Napalm Death-Platte durch die Zeit gereist wäre und in einem kalten, dunklen Kloster von summenden Mönchen ausgegraben wurde. Nur diesmal tatsächlich etwas kohärenter und – Achtung – eingängiger! Im Ernst: Wenn Monty Python demonstrieren würden, was Metal ist, würde dieses Album herauskommen. Oder auch: „Eine Opernsängerin, ein Breakcore-DJ, ein Cembalo und ein Death Metal-Schwein kommen in eine Bar …“ Nur, dass das nicht der Anfang eines Witzes ist, sondern die fünfte Igorrr-Platte. Der Kerl verwendet einen Hammer und Amboss statt einer Snare! Und er spielt mit einem Bagger Klavier. Mit einem Bagger! Wir brauchten eigentlich keinen Beweis mehr, dass Wahnsinn Kunst sein kann, und wenn man ganz ehrlich ist, kann man sich Alben wie AMEN eigentlich nur sehr selten anhören. Großartig und einzigartig können sie deswegen trotzdem sein. Bachs Fugen sind auch nichts für jeden Tag. Aber wenn, dann knallt es eben richtig, und man sitzt mit einer Mischung aus Ergriffenheit und zuckendem Augenlid vor den Boxen und schüttelt einfach nur den Kopf.
:D (y)

leider waren die Vorab-Singles gefühlt schon die absoluten Highlights ... gerade "ADHD" mit dem Video des Jahres :smoke: und "Blastbeat Falafel" mit dem Songtitel des Jahres. Und "Headbutt" mit dem Bagger.

Igorrr - ADHD
Igorrr - Blastbeat Falafel
Igorrr - Headbutt
 

Max Power

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Bin beim GP ja mittlerweile raus, aber für das Rage-Motto hätte ich durchaus ein bisschen Material gehabt :D ein letzter Platz hat mir in meiner Bilanz ja auch gefehlt, wäre fast reizvoll gewesen.

Meine Wahl wäre vielleicht auf Not Enough Space gefallen. Die haben jetzt im September ihr Debütalbum veröffentlicht (das auch noch passenderweise "Weaponize Your Rage" heißt :D) und ich finds ziemlich gut ... hatte die ja schon ein bisschen auf dem Radar, nach der Standalone-Single "No Way Out" und dann auch nach "Primitive", das letztes Jahr (natürlich wegen des kurzen Stöhnens im Breakdown) auch ein bisschen viral ging. Aber die sind viel zu talentiert, um sie auf solche Dinge zu reduzieren ... hätte wahrscheinlich das hier genommen:

Not Enough Space - Devil Left Me On Read

Das ist vermutlich auch meine persönliche Schmerzensgrenze, was "Härte" angeht. Das fetzt noch, bei mehr bin ich raus :LOL: Album ist aber recht abwechslungsreich (beide Sängerinnen liefern auch Cleans).

Not Enough Space - Don't Let Go
Not Enough Space - Primitive

Eine andere Option fürs Rage-Motto wäre vielleicht Cage Fight gewesen. Die Kombo aus Vocals und Riff fetzt.

Cage Fight - Respect Ends
 

Max Power

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President

President sind Frontmann Charlie Simpson (ehemals? Busted), Gitarrist Heist, Bassist Protest und Schlagzeuger Vice. Über die Band selbst ist nur wenig bekannt. Erstmals sorgte die Gruppe Anfang 2025 für Aufsehen, als ihr Name überraschend im Line-up des britischen Download Festivals auftauchte – ohne jemals Musik veröffentlicht zu haben. Ihre Debütsingle „In The Name Of The Father“ ist vor drei Monaten erschienen.
Die Jungs sind ultra talentiert, stehen im Zeichen von Bring Me The Horizon, When She Sleeps, A Day To Remember, Bad Omen & Co. Für mich die Metalcore Entdeckung des Jahres 2025.

PRESIDENT - In the Name of the Father

PRESIDENT - Fearless

PRESIDENT - RAGE

PRESIDENT - Destroy Me
Ich hab mir jetzt mal die ganze EP angehört. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon ein bisschen voreingenommen reingegangen bin, aber ich wollte ihnen trotzdem eine faire Chance geben.

Kann den Hype jetzt nach dem Durchhören noch weniger verstehen. Andernorts hab ich den Kommentar "Discount Sleep Token + Temu Bad Omens + Wish Dayseeker + Diet Bring Me the Horizon" gelesen ... das ist fies, aber das kommt schon in etwa hin. Ich hatte selbst einige dieser Referenzen im Kopf, aber die drängen sich halt regelrecht auf. Die Stimmeffekte sind natürlich ein stilistisches Mittel und bewusst so gewählt, aber damit holt man mich zumindest überhaupt nicht ab. Ich habe nichts gegen Experimente, aber hier wirst du vom Autotune ja regelrecht erschlagen. Dabei hat der Sänger das gar nicht nötig, die Stimme ist fein. Die Riffs sind in Ordnung, das Songwriting mitunter recht schablonenhaft. Das tut alles nicht weh (bis auf die Stimmeffekte :saint: ), aber ich bin wirklich überfragt, wo der Hype herkommt.

Wobei, irgendwie auch nicht ... ist halt eine Band, die ganz bewusst im Fahrwasser von Sleep Token und Bad Omens tuckert. Das fängt bei den Masken an, weil das ja schon bei Sleep Token gezogen hat (und offenbar jetzt auch bei Cenobia zieht :crazy: ), ist aber vor allem an jeder Ecke hörbar. Das Download-Booking, ohne jemals Musik veröffentlicht zu haben, wirft auch die eine oder andere Frage auf ... und, vielleicht bin ich da altmodisch, aber das ist irgendwo auch ein Schlag in die Fresse für die vielen Bands, die sich über Jahre den Arsch abtouren, um sich einen Namen zu erspielen.
 

Max Power

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Ich hab eben erst gesehen, dass sich Trivium letzte Woche von Schlagzeuger Alex Bent getrennt haben :( sehr sehr schade. Die haben ja vor Bent die Drummer gewechselt wie die Unterhosen, aber mit ihm kam endlich Stabilität rein ... immerhin drei Alben. Er hat IMO auch wirklich perfekt reingepasst.

 

Gladio

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Uiii, die Penna haben sich den Drummer von Sepultura, Greyson Nekrutman, geschnappt. Der Junge ist einer der Top 5 uprising Metal Drummer. Ausgerechnet von Spultura werben sie ihn ab. Eine meiner all Time Favourites. Jetzt dürfte ich Trivium eigentlich nur doof finden. Die haben Glück das ich sie auch hamma finde :LOL:


 

Max Power

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Uiii, die Penna haben sich den Drummer von Sepultura, Greyson Nekrutman, geschnappt. Der Junge ist einer der Top 5 uprising Metal Drummer. Ausgerechnet von Spultura werben sie ihn ab. Eine meiner all Time Favourites. Jetzt dürfte ich Trivium eigentlich nur doof finden. Die haben Glück das ich sie auch hamma finde :LOL:


Nekrutman hilft erst mal nur temporär aus und spielt dann mit Sepultura wie geplant deren Abschiedstour.

 

desl

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Sam Rivers, der Bassist und Gründungsmitglied von Limp Bizkit, ist mit gerade Mal 48 Jahren gestorben.

Verglichen mit z.B. Fred Durst und Wes Borland war Rivers gewiss nicht der auffälligste der Band, gehörte aber fest zum Sound dazu.

480px-13-06-07_RaR_LB_Sam_Rivers_01.jpg



Bezüglich Rivers erinnere ich mich gerne an das Limp Bizkit Konzert 2012 in der "Jungen Garde" in Dresden zurück.
Dabei handelt es sich um ein etwa 5000 Leute fassendes Amphittheater, welches im Grünen gelegen ist, in der Parkanlage "Großer Garten".

Promo gab es damals kaum, viele Leute hatten kaum mitbekommen, dass Limp Bizkit in Dresden spielen. Es hingen vereinzelt ein paar Plakate an ein paar Straßen, aber im Großen und Ganzen war das kaum bemerkt.

Gewiss, die Band hatte ihre größte Zeit hinter sich. Nu Metal lag nicht mehr im "Trend", aber man war immernoch ab und an Headliner bei Rock am Ring.

Nach der Wiedervereinigung 2009 veröffentlichte die Truppe eine EP, aus welcher zuerst der Song "The Truth" als Single ausgekoppelt wurde.
Mit diesem Song wurde auch das 2012-Konzert eröffnet und quasi durch den Bass-Part von Rivers "eingeläutet".
Ich mag den Song, auch wenn er nach der 2012/2013-Tour nurnoch selten (und nach 2016 garnicht mehr) live gespielt wurde.



Jedenfalls wurde es während des Konzertes so langsam dunkel. So dass man ab und an, wenn die Bühne in Nebel gehüllt wurde und die Scheinwerfer weniger Licht spendeten nur die kleinen Lichter am Fredboard von Rivers' Bass sah. Schon irgendwie cool. Klar, wie gesagt, nicht so auffällig wie die Kostümierungen von Wes Borland, aber dennoch irgendwie einprägsam.

Und obgleich das Konzert bei weitem nicht ausverkauft war, war dies Stimmung richtig gut und die Band top dabei. Bei ihrem nächsten Auftritt in Dresden (erneut Junge Garde) war ich leider nicht dabei. Denn dieses war leider ausgerechnet zum gleichen Zeitpunkt wie das Full-Force-Festival (wo Limp Bizkit ein paar Jahre später auch auftraten).



Danach gab es Up's and Down's bei der Band mit zwischenzeitlichen Band-Austritten von John Otto und DJ Lethal aufgrund derer Alkohol- und/oder Drogen-Probleme.
Material vom "Gold Cobra"-Album wurde live immer seltener gespielt (die Leute wollten halt eher das alte Zeug) und die Band tat sich schwer das geplante neue Album (Stampede Of The Disco Elephants) zu finalisieren (Borland meinte später mal, man war 7 Mal im Studio und hat gut 35 Songs aufgenommen, aber letztlich war man nie ganz zufrieden).

Auch Sam Rivers konnte zwischenzeitlich nicht mit der Band touren, vorgeblich nachdem er Probleme mit seinen Bandscheiben und einem dadurch eingeklemmten Nerv hatte.

Als die Band 2021 dann eher überraschend mit "Dad Vibes" einen neuen Song veröffentlichte war ich ein wenig über das Foto von damals irgendwie erschrocken.

limp-bizkit-2021-001.jpg


Erschrocken jedoch weniger wegen dem "Dad-Look" von Fred Durst.
Ich mein Rivers (ganz links) sah damals irgendwie ausgemergelt aus, fand ich. Irgendwie ungewohnt. Klar ... hatte ja auch sonst meist mehr Bart, aber dennoch.
Das Bild entstand beim Lollapalooza-Konzert



Ich hab dann gelesen, dass 2011 bei Rivers ein Schaden an der Leber diagnostiziert wurde. Er hörte mit dem Trinken auf, wurde jedoch nach der Tour wieder rückfällig, nachdem sein Privatleben zu der Zeit wohl "problematisch" war. 2015 ging er schließlich in Therapie und hörte erneut mit dem Trinken auf. 2017 erhielt er eine Lebertransplantation und konnte 2018 wieder mit auf Tour gehen. In der Zwischenzeit war er vom Berliner Samuel G Mpungu vertreten worden.


Keine Ahnung, ob Rivers seine früheren Alkohol-Probleme wieder eingeholt haben.
Nach ihrer "Loserville"-Tour durch Europa und Nordamerika war die Band noch für ein paar Auftritte in Abu Dabhi, Kazakhstan, Istanbul und schließlich beim Reading- und beim Leeds-Festival.

Vorletzte Show mit Rivers:



Rest in Piece Sam Rivers

0if4SNQ.png
 
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