Was freut euch?


platine

Artificial Nonsense
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Am Mittwoch beginnt endlich meine (Anschluss-)Reha, die mich hoffentlich ein gutes Stück nach vorne bringt. Vorgeschichte in Kurzform: am 1.9. kam ich mit akuter Sepsis (Unterschenkel und linke Hand) und gleichzeitiger Lungenentzündung auf Eigeninitiative ins KH. Ging alles ziemlich schnell, war kurz vor septischem Schock und hatte schonleichtes Delir - Überlebenschance eher unter 50%. Einen Tag später und ich hätte wohl kein KH mehr gebraucht, kann man sagen.
Ist offensichtlich aber gut gegangen, die ersten Antibiotika schlugen zum Glück gleich an. Allerdings wurde praktisch meine komplette Bein- und Hüftmuskulatur komplett lahmgelegt und muss grundlegend neu aufgebaut werden. Dazu habe ich immer noch viel Flüssigkeit in den Beinen. War jetzt 2 Wochen schon wieder mit Rollator zuhause und kriege den Alltag sogar schon wieder ganz gut hin, aber das Ziel ist natürlich ein anderes. Abgesehen davon ist das Leben mit Rollator auf Etage mal so richtig freudlos und vom ganzen Bürokratieirrsinn was Rententräger, Rehaplatz und Transport dahin angeht, fang ich lieber gar nicht erst an.
Aber übermorgen geht's endlich los. Wird ein ganzes Stück Weg und mit Sicherheit ein ziemliches Bootcamp, aber ich freue mich wirklich sehr darauf.

Meine Güte.... Gute Besserung!
 
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platine

Artificial Nonsense
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Aus dem "Was regt Euch auf" Thread:





Bei mir ähnlich, aber andere Ursache (Pulsrasen).
Ich habe ähnlich gehandelt, bin Montag letzter Woche in die KH-Notaufnahme und die haben mich direkt da behalten.
Hatte dort am 1. Tag 3-mal einen Pulsschlag von 160-180. Musste 3-mal "resetet" werden und Überführung in ein anderes KH mit Spezialgebiet Kardiologie.
Dazu noch Lungenentzündung (hatte ich gar nix von gemerkt), eine Thrombose in einer Herzgefäßleitung. Über das ständige Pulsrasen verminderte Pumpleistung generell.
Doch hat man jetzt die Ursache erkannt. Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, aber es ist eine Störung im "AV-Knoten". Das Herz an sich ist sogar top in Ordnung, nur war es halt zuletzt ständig extrem überlastet über das Herzrasen. Die Störung sorgt (grob zusammengefasst) für einen sinnlosen internen Kreislauf.
Bekam ein heftiges aber wirksames Medikament und das ständige Pulsrasen verschwand.
Medikament ist wegen Nebenwirkungen keine Dauerlösung. Abhilfe erfolgt über einen minimal-invasiven Eingriff (Ablation), bei dem dieser unnütze interne Blutkreislauf verödet wird.
Wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt, wenn sich die anderen Parameter (Pumpleistung, Thrombose) verbessert haben.

Aber ENDLICH mal eine Diagnose. Zu dem doofen Hausarzt gehe ich nicht mehr zurück. Ich kann zur Praxis meiner Töchter wechseln.
Gestern zunächst aus dem KH entlassen mit einem Haufen an Medikamenten (vorher nichts). Kein Pulsrasen mehr seit Einnahme des Medikaments.

PS: Alle anderen Untersuchungen mit gutem Ergebnis. Herzkatheter-Scan top (keine Verkalkungen), Blutdruck top (120/80), Sauerstoffsättigung 100 %.

Weiterhin gute Besserung und gutes Gelingen mit der OP!
 

Gladio

Mesmerising Measures
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Während meiner Englandzeit, hat mich der Development Chef des Unternehmens für das ich tätig war, als Dankeschön für ein WE mit in seine schottische Heimat genomen. Adrew war sein Name und er war damals schon 73, fit wie ein Turnschuh, also einmal im Monat Halbmarathon laufen fitmäsig und arbeitete nur noch weil ihn der Company Boss nach 40 Jahren Dienst bei seinem Unternehmen, eine Stelle auf Lebenszeit gegeben hat. Und er nach eigener Aussage seiener Dame nicht auf die Schnürsenkel gehen wollte.

Wir reisen also auf Company Kosten zu einem Ort mit dem einprägsamen Namen Pitlochry. Wo er Geboren und Aufgewachsen ist. Als Teil der Tour war ein Besuch bei einem seiner Freunde aus Schulzeiten geplant, dessen Familie eine kleine Privatdestillerie in der nähe berieben hat. Andrew wusste eigentlich das ich Whiskey, egal ob Irish, Scotch oder Bourbon einfach nur wiederlich finde.

Wir chillen also bei seinem Homie und kriegen die Tour durch die kleine aber feine Destillerie. Zudem dürfen auch noch das Fasslager betrachten. War wirklich spannend für mich. War ich auch gerade erst 23 Jahre alt und noch einbisschen Grün um die Ohren was die weite Welt anging. In einem seperaten Raum wurde ein relativ kleines altes Fass aufbewahrt. Also so groß wie ein für Zuhause Partybierfass ungefähr. Der Raum war schlicht aber iwi altertümlich Schick eingerichtet. So nach einer Stunde Tour mit zwei alten Schotten, ner Menge Pints auf dem Weg, waren so sechs oder sieben ich weiß es ich mehr so genau, Geschichten über alte Familientradition, Vätern im großen Krieg, ihre Jugend und das destillieren von Whiskey, sitzten wir also in diesem Separe.

Feierlich werden drei kleine Thumbler hervorgeholt und aus diesem Fass jeweils 1½ Fingerbreit eingegissen. Ich stramm wie schon war wollte das Gesöff gleich runter kippen. "Don't you dare young Man", das war alles was ich verstanden habe. Der Rest war eine 10 minütige Tirade die mit einem schweren Highlanddialekt gehalten wurde. Andrew klärte mich dann freundlicherweise darüber auf das sich in diesem Fass, die 250 Jahre alten Überreste der allerersten Destilation der Famile befinden, welche große Ehre mir zuteil wird davon kosten zu dürfen. Zudem war ich im Begriff dieses Heiligewasser, einfach wie gewöhnlichen Stoff, ohne einen Trinkspruch wegzuhauen. Und das ich vermutlich mein Jahresgehalt in der Hand halte.

Ich bin wortwörtlich beim Entschuldigen mit brennenden Augen auf die Knie gefallen und hab bestimmt fünf Minutenlang um Verzeihung gebeten. Als feststand das ich auch ganz genau verstanden hatte welche Seltenheit ich genießen darf, wurde Angestosen und die Geister der Vergangenheit um ihren Segen gebeten.

Bis heute werde ich diesen reichlaltigen, vollmundigen und sehr milden Whiskey Geschmack nicht vergessen. Diese sehmige likörartige Viskosität. Das war einzigartig. Wir saßen nochmal eine Stunde in diesem Raum und ich hörte weiter nur zu. Bis es dann zurück ging zur Dame des Hauses. Zu noch mehr Pints und Whiskey.
 

Totila

Bankspieler
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Mich würde nun wirklich interessieren, wie bei sowas eine Blindverkostung ausgeht. Bekommt irgendjemand raus, welches Glas 8000 Fränkli kostet?
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Während meiner Englandzeit, hat mich der Development Chef des Unternehmens für das ich tätig war, als Dankeschön für ein WE mit in seine schottische Heimat genomen. Adrew war sein Name und er war damals schon 73, fit wie ein Turnschuh, also einmal im Monat Halbmarathon laufen fitmäsig und arbeitete nur noch weil ihn der Company Boss nach 40 Jahren Dienst bei seinem Unternehmen, eine Stelle auf Lebenszeit gegeben hat. Und er nach eigener Aussage seiener Dame nicht auf die Schnürsenkel gehen wollte.

Wir reisen also auf Company Kosten zu einem Ort mit dem einprägsamen Namen Pitlochry. Wo er Geboren und Aufgewachsen ist. Als Teil der Tour war ein Besuch bei einem seiner Freunde aus Schulzeiten geplant, dessen Familie eine kleine Privatdestillerie in der nähe berieben hat. Andrew wusste eigentlich das ich Whiskey, egal ob Irish, Scotch oder Bourbon einfach nur wiederlich finde.

Wir chillen also bei seinem Homie und kriegen die Tour durch die kleine aber feine Destillerie. Zudem dürfen auch noch das Fasslager betrachten. War wirklich spannend für mich. War ich auch gerade erst 23 Jahre alt und noch einbisschen Grün um die Ohren was die weite Welt anging. In einem seperaten Raum wurde ein relativ kleines altes Fass aufbewahrt. Also so groß wie ein für Zuhause Partybierfass ungefähr. Der Raum war schlicht aber iwi altertümlich Schick eingerichtet. So nach einer Stunde Tour mit zwei alten Schotten, ner Menge Pints auf dem Weg, waren so sechs oder sieben ich weiß es ich mehr so genau, Geschichten über alte Familientradition, Vätern im großen Krieg, ihre Jugend und das destillieren von Whiskey, sitzten wir also in diesem Separe.

Feierlich werden drei kleine Thumbler hervorgeholt und aus diesem Fass jeweils 1½ Fingerbreit eingegissen. Ich stramm wie schon war wollte das Gesöff gleich runter kippen. "Don't you dare young Man", das war alles was ich verstanden habe. Der Rest war eine 10 minütige Tirade die mit einem schweren Highlanddialekt gehalten wurde. Andrew klärte mich dann freundlicherweise darüber auf das sich in diesem Fass, die 250 Jahre alten Überreste der allerersten Destilation der Famile befinden, welche große Ehre mir zuteil wird davon kosten zu dürfen. Zudem war ich im Begriff dieses Heiligewasser, einfach wie gewöhnlichen Stoff, ohne einen Trinkspruch wegzuhauen. Und das ich vermutlich mein Jahresgehalt in der Hand halte.

Ich bin wortwörtlich beim Entschuldigen mit brennenden Augen auf die Knie gefallen und hab bestimmt fünf Minutenlang um Verzeihung gebeten. Als feststand das ich auch ganz genau verstanden hatte welche Seltenheit ich genießen darf, wurde Angestosen und die Geister der Vergangenheit um ihren Segen gebeten.

Bis heute werde ich diesen reichlaltigen, vollmundigen und sehr milden Whiskey Geschmack nicht vergessen. Diese sehmige likörartige Viskosität. Das war einzigartig. Wir saßen nochmal eine Stunde in diesem Raum und ich hörte weiter nur zu. Bis es dann zurück ging zur Dame des Hauses. Zu noch mehr Pints und Whiskey.
Cooler Post. Danke Dir fürs Teilen.(y)
 
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