🇰🇷 Olympische Jugend-Winterspiele 2024 Pyeongchang 20.01.+ 21.01.2024

Bei der 4. Austragung der Olympischen Jugend-Winterspiele finden diese erstmals außerhalb Europas statt. Austragungsort ist das Koreanische Pyeongchang mit der Normalschanze des Alpensia Ski Jumping Centre. Den meisten ist die Schanze wahrscheinlich als die Schanze bekannt, auf der Andreas Wellinger Olympiasieger wurde, diesmal ist sie jedoch Austragungsort der drei Wettkämpfe der Olympischen Jugend-Winterspiele, bei denen 72 Athleten von 16 bis 18 Jahren antreten werden.

Das letzte Springen auf dieser Schanze ist schon etwas her, der letzte tatsächlich durchgeführte Wettkampf war ein FIS-Cup, der von einem Springer gewonnen wurde, der jetzt auf Platz zwanzig der Weltcupwertung liegt: Ren Nikaidō

Der letzte hochrangige Wettkampf waren dann die, bereits erwähnten, olympischen Winterspiele, die ja unter anderem 4 deutsche Medaillen und Janne Ahonens letztes Auslandsspringen beinhalteten.

Ob die deutschen Junioren Alex Reiter und Max Unglaube (letzterer vom WSV Bad Freienwalde; Nominierungen der Mädchen habe ich noch nicht gefunden) an diese Erfolge anknüpfen können, bleibt abzuwarten. Die Konkurrenz ist auf jeden Fall stark: Bei den Mädchen haben einige Starterinnen, darunter Ingvild Synnøve Midtskogen, Taja Bodlaj und viele weitere schon Weltcuppunkte. Bei den Jungen sind noch deutlich unerfahrenere Springer dabei, allerdings sind auch die im FIS- und Continental-Cup erfolgreich und manche, wie etwa Kaimar Vagul durften auch schon im Weltcup starten.

Ausgetragen werden je ein Springen pro Geschlecht von der Normalschanze, sowie ein Mixed-Team auch von der Normalschanze, bei dem vorrausichtlich ganze 16 Teams starten werden. Dieser Wettbewer ist auch der einzige in dem die deutschen je eine Goldmedaille gewannen. So langsam wird es auch wieder Zeit, 2012 ist schon länger her, die Gewinner damals hießen Tom Lubitz, Katharina Althaus und Andreas Wellinger.

Obwohl sie keine Gelegenheit zur Verteidigung haben werden, müssen die Titelverteidiger natürlich auch genannt werden:
Gold bei den Jungen gewann Marco Wörgötter, bei den Mädchen Anna Schpynjowa, im Team hatte Österreich die Nase vorn, unter anderem mit Julia Mühlbacher und dem erwähnten Marco Wörgötter.

Alpensia Ski Jumping Centre HS109
HS 109
K-Punkt 98m
Schanzenrekord Männer: 113,5 m (Stefan Kraft, Robert Johansson, Andreas Wellinger)
Schanzenrekord Frauen: 111,0 m (Yuki Itō
Alpensia Ski Jumping Centre im Skisprungschanzenarchiv

Als einen der Schanzenrekorde und den sicher bedeutendsten Moment auf dieser Schanze habe ich ein Video zu Wellingers Goldsprung gefunden: 113,5 m mit Telemark.


Event
Eventprogramm

Zeiten:

18. Januar:
5 Uhr: Training Mädchen
7:15 Uhr: Training Jungen

19. Januar:
2 Uhr: Training Mädchen
5 Uhr: Training Jungen

20. Januar:
1 Uhr: Probe Mädchen
2 Uhr: Einzelwettkampf Mädchen
4:30 Uhr: Probe Jungen
5:30 Uhr: Einzelwettkampf Jungen

21. Januar:
3:30 Uhr: Probe Mixed
4:30 Uhr: Wettkampf Mixed

Start- und Ergebnislisten
Startliste Jungen
Startliste Mädchen


Meldungen

Bulgarien:
Bulgarien hatte pro Geschlecht einen Startplatz, entschied sich aber, diese nicht zu nutzen

Deutschland:
Alex Reiter
Max Unglaube
Kim Amy Duschek
Anna-Fay Scharfenberg

Estland:
Kaimar Vagul

Finnland:
Eeli Keränen
Juho Ojala
Sofia Mattila
Emilia Vidgren

Frankreich:
Mathéo Vernier
Sébastien Woodbridge
Mathilde Bacconier
Lilou Zepchi

Japan:
Seigo Sasaki
Takuma Mikami
Yuzuki Satō
Hana Sakurai

Kanada:
Tarik VanWieren

Kasachstan:
Ilja Misernych
Ilja Schilnikow
Sofia Schischkina
Alena Swiridenko

Lettland:
Lettland entschied sich, den Startplatz bei den Mädchen nicht zu nutzen

Norwegen:
Mats Strandbråten
Oddvar Gunnerød
Kjersti Græsli
Ingvild Synnøve Midtskogen

Österreich:
Nikolaus Humml
Lukas Haagen
Sara Pokorny
Meghann Wadsak

Polen:
Łukasz Łukaszczyk
Kacper Tomasiak
Pola Bełtowska
Sara Tajner

Rumänien:
Cosmin Florin Donciu
Radu Borca
Andra Maria Gheorge
Szerena Maria Stanciu

Schweiz:
Lars Künzle
Felix Trunz
Celina Wasser

Slowenien:
Enej Faletič
Urban Šimnic
Taja Bodlaj
Ajda Košnjek

Südkorea:
Sunwoong Jang
Seungchan Yang

Ukraine:
Wassil Buchonko
Mykola Smyk
Schanna Hluchowa
Daryna Iltschuk

Vereinigte Staaten:
Jason Colby
Sawyer Graves
Josie Johnson
Estella Hassrick

Ich muss ja persönlich sagen, dass ich die Entscheidung der Österreicher hier nicht ganz nachvollziehen kann. Der mit Abstand beste Springer, den sie in der für die YOG zugelassenen Altersklasse haben, ist nun mal Stephan Embacher. Ich habe auch extra nochmals nachgesehen: Stephan Embacher ist am 12.01.2006 geboren. Laut den Qualifikationskriterien müssen die Teilnehmer zwischen dem 01.01.2006 und dem 31.12.2008 geboren sein. Und selbstverständlich hat er auch im Qualifikationszeitraum an "FIS level or Continental Cup competitions" teilgenommen. Umgekehrt ist er auch kein Gregor Schlierenzauer, der irgendwann nicht mehr an Junioren-Weltmeisterschaften oder ähnlichem teilgenommen hat, weil er da schon längst im Weltcup Seriensiege gefeiert hat.

Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass die Österreicher sich gesagt haben, dass sie möglichst vielen ihrer Nachwuchsspringer mal die Gelegenheit geben wollen, an solchen Olympischen Jugendwettkämpfen teilzunehmen - und Stephan Embacher war ja bereits letztes Jahr beim European Youth Olympic Festival am Start (und hat die Goldmedaille geholt).

Nun gut, allen anderen kann es nur recht sein - für alle anderen steigen die Chancen dadurch natürlich deutlich.

Vielleicht ist Embacher perspektivisch viel zu gut für diesen Wettbewerb. So wie bei der Universiade auch keine Top-Athleten teilnehmen.

Südkorea selbst hat kein Nachwuchs die Wettbewerbe?

Vorticity schrieb:

Südkorea selbst hat kein Nachwuchs die Wettbewerbe?

Zum Vergrößern anklicken....

Eigentlich schon. Die beiden Springer, die vom Alter her in Frage kämen, haben auch in diesem Winter schon an ein paar FIS-Cups teilgenommen. Und einer der beiden hat dort sogar zweimal gepunktet:

Skisprungschwester schrieb:

Vielleicht ist Embacher perspektivisch viel zu gut für diesen Wettbewerb. So wie bei der Universiade auch keine Top-Athleten teilnehmen.

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Die YOG würde ich da nicht auf die selbe Stufe wie die Universiaden stellen. Das zeigen die Siegerlisten der vergangenen Jugendspiele:
2012: Lanisek gewinnt vor dem Norweger Berggard, Sato und Wellinger. Auch Kilian Peier war dabei. Bei den Damen gewann Takanashi vor Althaus und Bogataj.
2016: Bor Pavlovic gewann vor Lindvik und Jonathan Siegel. Bei den Damen Klinec vor Tichonova und Lara Malsiner.
2020: Da fehlen in der Tat die großen Namen. Außer Pagnier, die bei den Damen 2. wurde.

Embacher hat ja grad (was schon vor Garmisch abzusehen war) einen Bonus-Platz im WC geholt. Meistens darf derjenige Springer, der ihn geholt hat, diesen auch in Anspruch nehmen. Aber im Prinzip dürften die mit ihm in der Tat derzeit etwas anderes vorhaben, als ihn für zwei Wochen nach Korea zu schicken.

SASAKI Seigo (15 Jahre)
MIKAMI Takuma (15)
SATÔ Yuzuki (16)
SAKURAI Hana (16)

@Kestrel7017
Ich wollte dir nur kurz ein "Danke!" da lassen. Erst seit gestern neu dabei/wieder dabei (was ich am Ende ja nicht beurteilen kann ) und schon eine Threaderöffnung

sj44 schrieb:

Die YOG würde ich da nicht auf die selbe Stufe wie die Universiaden stellen. Das zeigen die Siegerlisten der vergangenen Jugendspiele:
2012: Lanisek gewinnt vor dem Norweger Berggard, Sato und Wellinger. Auch Kilian Peier war dabei. Bei den Damen gewann Takanashi vor Althaus und Bogataj.
2016: Bor Pavlovic gewann vor Lindvik und Jonathan Siegel. Bei den Damen Klinec vor Tichonova und Lara Malsiner.
2020: Da fehlen in der Tat die großen Namen. Außer Pagnier, die bei den Damen 2. wurde.

Embacher hat ja grad (was schon vor Garmisch abzusehen war) einen Bonus-Platz im WC geholt. Meistens darf derjenige Springer, der ihn geholt hat, diesen auch in Anspruch nehmen. Aber im Prinzip dürften die mit ihm in der Tat derzeit etwas anderes vorhaben, als ihn für zwei Wochen nach Korea zu schicken.

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, natürlich ist es nicht gleichzusetzen. Aber wenn Werner Schuster mit seiner Prognose recht hat, dann kann ich mir vorstellen, dass man anderen jungen Springern das Erlebnis gönnt. Vielleicht ist es für sie ein Highlight, für Embacher wohl, wenn die Prognose stimmt, eher nicht.

sj44 schrieb:

2020: Da fehlen in der Tat die großen Namen. Außer Pagnier, die bei den Damen 2. wurde.

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Vielleicht ist 2020 dazu auch einfach noch nicht zu lang her. Inzwischen ist es ja fast schon eine Seltenheit, dass Springer mit unter 20 Jahren regelmäßig im Weltcup punkten, und viel älter sind die damaligen Teilnehmer ja noch nicht.

Marco Wörgötter, der damals gewonnen hat, galt ja auch als Talent - von ihm kann ja vielleicht durchaus noch was kommen.

Die beiden Russen auf den Plätzen 4 und 5 haben ja durchaus im Winter vor dem Krieg das ein oder andere Achtungsergebnis im Weltcup erzielt

Benjamin schrieb:

Eigentlich schon. Die beiden Springer, die vom Alter her in Frage kämen, haben auch in diesem Winter schon an ein paar FIS-Cups teilgenommen. Und einer der beiden hat dort sogar zweimal gepunktet:

JANG Sunwoong - Athlete Information

www.fis-ski.com

YANG Seungchan - Athlete Information

www.fis-ski.com

Zum Vergrößern anklicken....

Ich denke die beiden werden auch teilnehmen, nur habe ich noch kein Dokument gefunden, das das bestätigt, nur dass 2 Südkoreaner bei den Jungs starten werden. Die Meldungsliste ist noch nicht vollständig.

Startlisten sind veröffentlich, oben verlinkt

Kurzes Off-Topic, auch wenn es natürlich indirekt mit dem Skispringen zu tun hat.
Jana, eine der Drillingsmädchen vom Duffi (Christoph Duffner ) wurde für die Jugend-Winterspiele nominiert. Sie gilt als großes Talent im Biathlon.

Das erste Training der Mädchen gewinnt Josie Johnson vor Kjersti Græsli und Ingvild Synnøve Midtskogen, das zweite läuft momentan. Fast die Hälfte der Springerinnen liegt im Minusbereich, die Georgin Esmiralda Alievi ist im 2. Training nichtmal 40 Meter gesprungen (Johnson im Ersten 100 m)

Das zweite Training gewinnt Lilou Zepchi vor Midtskogen und Taja Bodlaj, allerdings wird mir Anezka Indrackova im Ticker nicht angezeigt.

Das erste Training der Jungen gewinnt Kaimar Vagul aus Estland (110 Meter) vor Jason Colby (USA; 106 M) und Lukas Haagen (AUT; 104 M). Im zweiten Training ist der Pole Lukasz Lukaszczyk eben einen halben Meter über Schanzenrekord gesprungen.

Edit: Damit gewinnt er den Trainingsdurchgang auch. Hinter ihm mit deutlichem Rückstand Alex Reiter aus Deutschland (103 Meter) und erneut Kaimar Vagul (102 Meter) - Der Junge macht echt Hoffnungen auf ein estnisches Spitzenresultat!

Auch heute gab es wieder einen Trainingsblock, bei den Jungen wächst die Anzahl an möglichen Siegern, während sich bei den Mädchen langsam Favoritinnen herauskristallisieren:

Jungen
Training1: Jason Colby (USA), Felix Trunz (SUI), Urban Simnic (SLO)
Training2: Alex Reiter (GER), Ilja Misernych (KAZ), Felix Trunz (SUI)
Training3: Mats Strandbråten (NOR), Kaimar Vagul (EST), Lukas Haagen (AUT)

Mädchen
Training1: Anezka Indrackova (CZE), Ajda Kosnjek (SLO), Taja Bodlaj (SLO)
Training2: Ingvild Synnøve Midtskogen (NOR), Anezka Indrackova (CZE), Taja Bodlaj (SLO)
Training3: Anezka Indrackova (CZE), Ingvild Synnøve Midtskogen (NOR), Ajda Kosnjek (SLO)

Also, ich sehe bei den Jungen auch schon erste Favoriten. Alex Reiter, Jason Colby. Lukas Haagen und Kaimar Vagul hatten über alle Sprünge gesehen eine gute Konstanz. Auch Lukasz Lukaszczyk hatte heute nochmal gute Sprünge dabei. Das Favoritenfeld ist allerdings größer als bei den Mädchen. Da kündigt sich eher ein Duell zwischen Midtskogen und Indrackova aus.

Vagul ist so ein großer Favorit, dass er bei skijumping.pl gleich zweimal als Favorit aufgeschrieben wurde.

Und hier wird es Livestreams geben.

Wow - sehr schön, darauf hatte ich ja gar nicht mehr zu hoffen gewagt. Da heißt es dann wohl morgen früh aufstehen.

edit: Im Moment ist der Stream leider eine absolute Enttäuschung. Sie filmen alle Springer genau von vorne - so ist er quasi komplett unbrauchbar.

edit2: Irgendwann hatten sie dann ein Einsehen und haben doch noch eine seitliche Kameraeinstellung gewechselt.

Wow - was für ein Finale! Bei den Polen dürften Erinnerungen an die Olympischen Spiele 2018 wach werden: Nach dem ersten Durchgang führte Lukasz Lukaszczyk vor Kacper Tomasiak - doch im zweiten Durchgang patzt erst Tomasiak und fällt aus den Medaillenrängen. Dann zeigt Lukaszczyk mit 108,5 m den weitesten Sprung des Tages - und stürzt!

Dadurch gibt es Gold für - Kasachstan!! Ilya Mizernykh gewinnt Gold vor dem Österreicher Niki Humml. Einen kleinen Trost gibt es für den Polen: Dank der überragenden Weite reicht es trotz des Sturzes noch für Bronze. 0,7 Punkte Vorsprung sind geblieben vor dem Viertplatzierten Felix Trunz aus der Schweiz. Insgesamt zeigt das aber auch, dass die Nachwuchsarbeit in Polen nicht so schlecht sein kann, wie sie in letzter Zeit manchmal gemacht wird.

Für Deutschland gab es die Plätze 9 und 10. Ehrlich gesagt habe ich aber auch nicht mit viel mehr gerechnet. Ja, es gab da diesen einen Trainingsdurchgang, den Alex Reiter gewonnen hatte - aber insgesamt haben die beiden ungefähr das gezeigt, was man auch erwarten konnte.