3,58 Millionen US-Dollar überweist die Fifa laut Katalog an den ozeanischen Teilnehmer. Das ist zwar nur ein Bruchteil der Summe, der etwa nach Europa verteilt wird, aber für einen Amateurverein trotzdem gigantisch: Ein Schulprojekt, die Jugendarbeit, ein kleiner Bonus für die Amateurspieler im WM-Kader, das alles wäre drin: „Diese Summe könnte man in unserem Umfeld über Generationen hinweg spüren“, sagt Watson. Würde nicht der neuseeländische Verband einschreiten.
300 000 Neuseeland-Dollar, umgerechnet 156 000 Euro, soll der Auckland City FC nämlich nur bekommen, geht es nach NZ Football (zum Vergleich: Real Madrid soll mehr als 30 Millionen Euro Antrittsgage erhalten). Der Rest – aus dem Finanzpool für Ozeanien – soll verteilt werden unter allen anderen Vereinen. In Auckland hält man das im Grundsatz auch für eine gute Idee und wäre bereit, etwa die Hälfte an die Ligamitstreiter im Land weiterzureichen: „Aber diese Deckelung ist verrückt.“ Nicht einmal die Reisekosten könnte man damit vollends bezahlen, heißt es, aus der Klub-WM könnte ein Minusgeschäft werden. Weshalb vor Monaten ein Mediator eingeschaltet wurde, um zu vermitteln, bislang ergebnislos.
Inmitten all der gigantischen Summen bei dem Turnier in den USA wirkt die Debatte um den kleinsten Teilnehmer fast schon absurd, in Auckland aber pochen sie auf ihr Recht. Auch weil sie wissen, dass es sich wohl um eine einmalige Chance handelt: „Das könnte unsere einzige Gelegenheit sein“, sagt Watson, der vermutet, dass die Fifa beim nächsten Mal einen Profiklub aus dem Pazifikraum teilnehmen lässt. Die gibt es inzwischen zur Genüge.
Bleibt also nur, die ganze Aufmerksamkeit zu genießen. Der Klub-WM-Pokal etwa reiste im Rahmen der Turniervorschau einmal um die Welt und kam sogar in die Kiwitea Street. Die neuseeländische Botschaft in Washington D.C. empfing die Mannschaft unter der Woche schon ehrenvoll in den USA, für die Spieler war allein das schon ein einmaliges Erlebnis. Und einige neue Wappen für die Sammlung im Klubhaus werden sie auch einsammeln, sagt Watson. Dann bekommt der FC Bayern in Auckland einen prominenteren Platz verliehen – sofern das Ergebnis nicht zu deutlich ausfällt.