Man kann doch bei all den nachvollziehbaren Gedanken, dass man einzelnen Athleten/Athletinnen ihre Chancen auf sportliche Erfolge nimmt, nicht das ausblenden, was tagtäglich geschieht.
Ich störe mich daran, dass all die, die sich gegen eine Zulassung von Russland und Belarus entscheiden, mehr oder weniger auf ein persönliches Erfolgsinteresse reduziert werden und ihnen quasi eine differenzierte Sicht auf die Lage abspricht. Es mag es womöglich bei Einzelnen geben, das schließe ich nicht aus, da man sich als Sportler auch immer mit den Besten messen möchte und ein möglicher Erfolg immer bewertet wird, ob man sich wirklich mit den Besten messen konnte. Eine Wertung, die man selbst oder auch die Öffentlichkeit vornimmt. Gerade letzteres ist die Krux an der Sache.
Aber betreibt man so nicht eine Verkehrung der Situation in der Ukraine?
Sind jetzt diejenigen, die „nein zu Russland/Belarus“ sagen, die, die man hinterfragen muss? Kann es nicht auch einfach sein, dass diese Sportler*innen eine persönliche Meinung zum Krieg haben und das verurteilen, was geschieht? Eine Meinung, die wir uns auch bilden müssen. Und das unabhängig von einem Status als Leistungssportler.
Sport ist - und dabei bleibe ich - immer noch (eine zugegeben schöne) Nebensache. Eine, die mich immer von all den miesen Dingen, von denen wir tagtäglich hören und sehen, ablenken kann. Aber kann man wirklich das eine vom anderen trennen? Sollte man es? Für mich geht das nicht.