Warum sollten wir als deutsche Fans, den Problemen von Kraft in GaP und Laniesek in Oberstdorf besondere Bedeutung zumessen…das macht doch gar kein Sinn. Wird immer Springer geben, die mit ner Schanze nicht zu Recht kommen. Das ist dann ihr Problem. Wenn die Deutschen in Innsbruck nicht zu Recht kommen ist das genauso ihr Problem.
Da spielt aber der Faktor Verhältnisse mit rein. Ist ja nicht so, als hätten immer nur die deutschen verloren. Ich erinnere mich da an Schlierenzauer 2007, der als klar stärkster Springer im Feld am Bergisel gerupft wurde. 2012 wurden dann mit Stoch und Ito zwei Anwärter verraten und verkauft, während es Kofler z.B. top hatte (da war vielleicht was los im Forum, dagegen ist alles was danach kam harmlos). 2014 dann das absurde Windspringen, bei dem Koivuranta gewonnen hat und Loitzl z.B. voll abgeschmiert ist + Morgenstern bei üblen Verhältnissen seine Chancen eingebüßt hat. 2016 dann das Ding mit der Kante im Hang, die Freund zu Fall gebracht hat. 2017 wieder absurdes Podium mit Klimov und dem damals noch nicht so starken Johansson. Dazu Tande im Tournee-Kampf klar gegen Stoch bevorzugt, der nur mit all seine klasse im Rennen geblieben ist. 2018 dann das Ding mit den fehlenden Markierungen nach der Hillsize, was den Freitag-Sturz begünstigt hat. 2020 hat es den Führenden Kobayashi mit Windpech auf 14 gespült, 2021 waren dann Geiger und Granerud fällig, die nach Durchgang eins auf 29 und 30 lagen. Also wenn eine Schanze viele potenzielle Tournee-Sieger auf dem Gewissen hat, dann Innsbruck.
Was Bischofshofen angeht, sei schon mal gesagt, dass die 2008 wo es drunter und drüber ging, für Innsbruck einspringen musste. Die Fehler geschah zudem in der Wettkampf-Leitung (ähnlich wie WM in Seefeld). 2012 wurde dann wegen Schneefall abgebrochen, aber das kann ja weiß Gott überall passieren. Trotzdem hatten die Top-Leute in dem einen Durchgang ziemlich gleiche Verhältnisse. Ansonsten kann ich mich da ausschließlich an faire Wettbewerbe erinnern und auch nicht, dass Amanns gelegentliche Poker-Spiele je wirklich aufgegangen sind. „Traumtort“ trifft es da schon ganz gut. Musste nicht umsonst herhalten, wenn am Bergesel mal wieder nichts ging.
In Garmisch kann ich mich, was die neue Schanze angeht, nur an einen unfairen Wettbewerb erinnern (2010/11). Oberstdorf genauso (2009/10) und vielleicht maximal noch (2015/16).
Es ist denke ich ganz klar, dass das Verhältnis Können/Glück in Innsbruck am deutlichsten bei „Glück“ liegt. Diese Glorifizierung, die manche hier betreiben, hat doch mehr damit zu tun, dass es Vorort immer ein Highlight ist…