🇩🇪 Weltcup Willingen 29. - 31.01.2021


Sprungbärchen

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Also ich will den Polen ja nichts, aber nach der Offensive im Kontext der Beinahe-Sperrung der polnischen Skispringer bei der Tournee wird man leider nicht den Verdacht los, dass da auch wieder einiges an Nationalismus mitschwinkt. Es wird zwar auch z.B. Ruka mit herangezogen. Aber die Argumentation mit Wisla ist schon sehr auffällig, obwohl die ja schon mit Weltcup-Auftakt und SGP recht verwöhnt sind.

Natürlich kann man fragen, ob die FIS immer und überall mit dem selben Augenmaß dabei ist. Auf der anderen Seite ist Willingen schon seit Jahren dafür bekannt, eine hervorragende Schanze zu stellen, weshalb nach meinem Kenntnisstand sogar manchmal die Expertise der Willinger kurzfristig von anderen Veranstaltern in Anspruch genommen wird, wenn es um die richtige Präparierung geht.

Jedenfalls ist mir auch generell nicht bekannt, dass Willingen gegenwertig in der Kritik der Skisprung-Welt steht. Da ist mir jedenfalls noch keine konkrete Klage zu Ohren gekommen. Und für windige Verhältnisse kann Willingen nichts. Gestern waren es zwar eher drehende Winde, davor wie so oft an der Mühlenkopfschanze enormer Aufwind, da der Wind oft von unten aus dem schmalen Tal nach oben zieht. Ich habe auch schon harte Wettkämpfe in Willingen erlebt, aber genau so gut auch richtige schöne und spannende Wettkämpfe.

Eines ist aber auch klar: Willingen ist einer der am meißten besuchten Veranstaltungen des Weltcup-Zirkus. Da müsste es natürlich schon plötzlich mit Kraut und Rüben zugehen, wenn das mal droht aus dem Kalender zu fliegen.
 

tibonius

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Kann vlt jemand die Punkte mal genauer sagen, was darin steht?
Wäre wirklich hilfreich und sehr nett, wenn einer unserer polnischen Freunde hier die wichtigsten Punkte kurz übersetzen könnte. Falls jetzt jemand mit dem Google-Übersetzer kommt: Für mich als Sprachwissenschaftler ist der ein absolutes No-Go.

Mit Blick auf Willingen kann ich nur sagen, dass die inzwischen seit Jahrzehnten alles tun, um allen Anforderungen der FIS gerecht zu werden. Vor Jahren wurden sie gezwungen, einen neuen Kampfrichterturm zu bauen und auch das Flutlicht zu erneuern, damit sie weiter Weltcuport bleiben konnten. Dank der Aktion "Bausteine für die Mühlenkopfschanze" haben unter anderem viele Fans dazu beigetragen, die 2,2 Mio. für den Umbau aufzubringen.
Und was die ganzen freiwilligen Helfer Jahr für Jahr während der Springen leisten, kann man gar nicht deutlich genug hervorheben.
 
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Hakuba

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Ich habe das in DeepL eingegeben, da bekommt man - wie ich finde - eine brauchbare Inhaltsangabe. Den Kriterien an eine echte Übersetzung entspricht sie nicht, aber für den Zweck reicht es.

Wahrscheinlich hat der Schreiber in vielem recht. Er hat ja offensichtlich recherchiert. Dass es Ausrichterorte gibt, die bevorzugt werden, das war ja immer irgendwie klar. Da wird Lobbyarbeit betrieben wie überall. Neu war mir - und ich hoffe, dass es stimmt - dass Iron Mountain nicht freiwillig auf WCs verzichtet. Sapporo hat die Ablehnung ja auch schon zu spüren bekommen.

Ehrlich gesagt, habe ich mich gestern auch gefragt, warum Willingen kein Netz hat. Die Schanze liegt in einem engen Tal, da gibt es wahrscheinlich so eine Art Schlot-Effekt. Mal abgesehen von der Länge des Wettkampfes gestern und dass man ihn unbedingt durchpeitschen wollte, einige waren eben tatsächlich stark benachteiligt und wurden vorgeführt.
 
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tibonius

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deepL scheint tatsächlich halbwegs brauchbar:

Die Stadt, die mit dem Skisprungfestival verbunden ist, hat das zweite Jahr in Folge mit dem Wetter verloren. Obwohl die FIS den Weltcup-Gastgebern früher drakonische Auflagen gemacht hat, scheinen die strengen Richtlinien nicht bis Willingen vorgedrungen zu sein. Keine Windschutzscheiben. Künstlich eingefrorene Spuren - unnötig. Und Wisla wurde wegen der gleichen Probleme fast aus dem Kalender geworfen.

Was sich am Sonntag auf der Mühlenkopfschanze abspielte, kann man kaum als Sport bezeichnen. Die Athleten und die FIS-Jury haben nur eine Runde in zwei Stunden absolviert, nur damit die Organisatoren den Wettbewerb für beendet erklären und die Prämien aus dem Verkauf der TV-Rechte kassieren konnten. Aus dem versprochenen Mini-Turnier "Willingen Six" wurden vier - so viele offizielle Sprünge haben die Sportler seit Freitag gemacht. Das ist immer noch besser als im letzten Jahr, als drei Sprünge gemacht wurden.

Ruka gilt als die Hauptstadt des Sprungsports und hat Wettbewerbe abgesagt. Es ist an der Zeit, mit diesem Mythos aufzuräumen und die Deutschen in Hessen genauer unter die Lupe zu nehmen.

[...]

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Zwei Jahre Probleme mit dem Wetter - ähm ja, gibts ja nur in Willingen...man möge uns denjenigen schicken, der in Polen das Wetter steuert :kopfpatsch:
Es wird Gründe geben, warum sie keine Netze haben. Jetzt in Corona-Zeiten sowas zu fordern, ist auch ziemlich drüber - egal wo.

Das am Sonntag war Sport, aber natürlich kritisch.
In einem wetterabhängigen Sport von Versprechen zu reden, ist allerdings auch wieder gaga (wenn der Übersetzer das richtig ausgespuckt hat).

Wie ich schon sagte: Willingen hat immer alles dafür getan, um im Weltcup zu bleiben. Sie würden es auch weiterhin tun, wenn die FIS irgendwas für nötig hält. Wenn muss man also die Entscheidungen der FIS unter die Lupe nehmen und nicht "die Deutschen in Hessen".

Aus meiner Sicht wird da bei manchen Leuten wieder mächtig am Teller gedreht in unserem Nachbarland. Ob es immer noch Nachwirkungen von Oberstdorf sind? Ich verstehe das jedenfalls aktuell nicht.
 
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Finn-Lady

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Mal abgesehen von der Länge des Wettkampfes gestern und dass man ihn unbedingt durchpeitschen wollte, einige waren eben tatsächlich stark benachteiligt und wurden vorgeführt.
Dieses wäre aber auch nicht an Willingen allein festzumachen. Dieses Gefühl drängt sich doch bei einigen Veranstaltungen auf und das unabhängig vom Austragungsort. Das "Wir haben ein Ergebnis, auch wenn das Wie am Ende zweifelhaft ist" ist doch kein Willingen-spezifisches Problem. Es waren am Ende mit Granerud und Eisenbichler die beiden Führenden im Gesamtweltcup vorne. Es war auch mit Zyla jemand auf dem Podest, der immer für einen solchen Platz gut ist. (Um nicht zu sagen, es war ein Pole auf dem Podest ;))
 

Hakuba

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Dieses wäre aber auch nicht an Willingen allein festzumachen. Dieses Gefühl drängt sich doch bei einigen Veranstaltungen auf und das unabhängig vom Austragungsort. Das "Wir haben ein Ergebnis, auch wenn das Wie am Ende zweifelhaft ist" ist doch kein Willingen-spezifisches Problem.

Das stimmt natürlich. Aber Willingen geht ohne Netz durch, andere dürfen das nicht. Diese Ungleichbehandlung ist das, was der Artikel thematisiert. Und es geht ja auch nicht generell gegen Deutschland, andere Beispiele werden ja auch genannt.
 

tibonius

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Ja, es gibt leider eine Ungleichbehandlung bezüglich der geforderten Voraussetzungen. Dafür sind allerdings in keinem Land die Veranstalter selbst zu kritisieren, denn die Bedingungen für eine Vergabe werden nunmal von der FIS gestellt. Da schießt der Herr aus Polen in seiner Einleitung einfach völlig am Ziel vorbei.
 
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DSV-Adler

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Wie oft sind denn Wettkämpfe in Willingen auf Grund des Windes ausgefallen? Und wie oft im Vergleich zu anderen Standorten mit und ohne Netz. Erst dann kann man das auch richtig beurteilen, ohne direkt so einen reißerischen Artikel gegen Willingen rauszuhauen.
 

Skisprungschwester

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Ich verstehe diesen Artikel nicht wirklich. Ich glaube nicht, dass tatsächlich von einer Bevorteilung Willingens gesprochen werden kann und schon gar nicht von einer tendenziell angedeuteten Benachteiligung Polens. Leider kann ich kein Polnisch, um die Nuancen wirklich verstehen und bewerten zu können. Allerdings scheint sich dieser Artikel in die Tendenz seit der VST einzufügen. Die Vorgänge in Oberstdorf sind für mich immer noch unvorstellbar. (Ebenso finde ich es sehr fragwürdig, dass Zakopane nur die Herrenwettkänpfe und nicht die Frauenwettkämpfe übernimmt.)
Zum Windnetz fällt mir ein, dass ich immer wieder mitbekomme, dass es zwar angebracht wird, aber fast keinen Effekt hat, weil der potentiell problematische Wind aus einer anderen Richtung kommt. Wenn dem so wäre, müsste man sich schon fragen:
Bringt ein Windnetz wirklich etwas? Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Klingenthal ist immer wieder trotz Windnetz problematisch.
Zudem müsste man tatsächlich die Vereinbarungen/Auflagen der FIS bezüglich Willingen und anderer Orte wissen.
 

Sprungbärchen

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Zum Thema Durchpeitschen des Wettkampfes am Sonntag: Psychologisch gesehen war es hier sicherlich nicht von Vorteil, dass hinter einer normalen Weltcup-Wertung mal wieder eine Sonderwertung stand. Ohne diese Wertung, wäre es möglicherweise anders gelaufen....

Zum Thema Windnetz: Nicht überall funktionieren diese Netze auch. Ich vermute mal in Willingen gibt es auch keinen Ort, wo das noch helfen würde. Die Schanze steht ja schon verhältnismässig gut geschützt, durch den Wald links und rechts.

Zum Thema Iron Mountain: So lange da keine völlig neue Anlage steht, wird es auch da keinen Weltcup mehr geben. Aber das ist schon lange klar, und Gründe gibt es nun mal einige dafür.

Und noch was zum Bericht selber: Wir sind hier nicht im Politik-Bereich. Aber es ist schon so, dass das Deutsch-Polnische Verhältnis einmal besser war. Wer die politische Lage in Polen beobachtet, weiß was ich meine.
 
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