Spitzensport hat derzeit in Finnland offenbar einen geringen Stellenwert. Außer Langlaufen und Eishockey scheint alles mehr oder weniger unwichtig geworden zu sein. Man betrachte die olympische Bilanz der Finnen:
en.wikipedia.org
Was auffällt:
1) Sowohl bei den Winter- als auch bei den Sommerspielen ging die Medaillenausbeute runter. Und das, obwohl es mehr Bewerbe gibt. Klar, die Konkurrenz wurde auf der anderen Seite schärfer. Trotzdem.......
2) Für ein Wintersportland wie Finnland sind fünf oder sechs Medaillen bei Winterspielen schwach. Und das gab es in der jüngeren Vergangenheit drei Mail (2010, 2014, 2018).
3) 2022 gab es immerhin acht Medaillen. Auch nicht die Welt, aber mehr als bei den drei Winterspielen davor. Bevor man von einem Aufschwungspricht, sollte man sich die Medaillengewinner ansehen: die beiden Niskanens, Pärmäkoski und Eishockey. Sonst war da nix. Pärmäkoski hat da zwar "nur" eine Bronzene beigesteuert, aber bei den Spielen 2018 hat sie genau die Hälfte der finnischen Medaillen errungen.
4) Auch im Sommer ging es (schon länger) abwärts. Manche werden sich denken, ja Finnland und Sommersport, da wird es nie viele Medaillen geben. Die Geschichte lehrt einen aber was anderes. Klar, ist schon lange her, aber Finnland war mal eine Sommersportmacht. In Paris 1924 zweiter im Medaillenspiegel (noch vor den gastgebenden Franzosen). 1928 in Amsterdam Dritter, 1920 in Antwerpen Vierter und 1936 in Berlin Fünfter.
Sicher mag es eine Rolle gespielt haben, dass man im 1. Weltkrieg keine Kriegspartei war (allerdings gab es 1918 einen Bürgerkrieg mit ca. 30.000 Opfern), aber das erklärt noch lange nicht alles. Und wenn, dann hat der Krieg seine Auswirkungen 1920 und 1924 gezeigt, dann aber nicht mehr so.