Es hat doch keiner gesagt, dass man alles gewinnen muss? Wenn es nach dem gegangen wäre, hätte man die VST aber sowas von gewinnen MÜSSEN - weil man dran war.
Es geht hier schlichtweg darum, was schon seit Wochen immer wieder thematisiert wird, dass nach dem starker Beginn und der Skiflug-WM irgendetwas passiert ist, was so in diesem Ausmaß nicht absehbar war.
Gestern war es einfach so, dass man nach einem für Sevi guten Auftakt irgendwo kollektiv nicht überzeugen konnte.
Ich habe mich gestern sehr wohl für die Österreicher gefreut, die es nach einer sehr unglücklich verlaufenden Saison geschafft haben, zu siegen. Wenn es mal ein gebrauchter Tag gestern war, who cares... aber nach dem schauts halt nicht aus. So realisistisch muss man sein. Und dieses Sich-selbst-die-Welt-schön-reden ist doch Augenwischerei.
Es wird keiner sagen: "Joa, wir ham halt bei der letzten WM dominert, sollen halt jetzt die anderen! Ich bin so froh und dankbar über 2019!" - sorry, dass ist doch im Sport Quatsch! Es sagt auch kein Granerud: "Ich hatte so viele Weltcupsiege, ich bin so froh und dankbar!" und auch kein Stoch wird sagen: "Ich habe die VST gewonnen, ich bin so froh und dankbar, ich freue mich einfach bei der WM zu springen, auch wenn ich 30. werde!" Es würde den Sport ad absurdum führen.
Man reist halt nicht an, weil es sooo schön ist, zu springen. Gerade bei der WM will man das Bestmögliche erreichen. Das erwartet man natürlich auch als Fan. Wenn das Bestmögliche nicht gut genug ist, kann auch der Fan das akzeptieren. Ich zumindest.
Ich habe eine Erwartungshaltung für die WM - und zwar zurecht. Weil die Jungs das Potenzial haben.