20.
The Lord of the Rings: The Two Towers 343 P. [15 / 2 ]
........"The battle for Middle Earth is about to begin. All our hopes now lie with two little hobbits, somewhere in the wilderness"
USA, 2002
Regie: Peter Jackson / Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens (Based on the second volume of J. R. R. Tolkien's The Lord of the Rings)
Stars: Elijah Wood, Ian McKellen, Orlando Bloom, Liv Tyler, Christopher Lee
Trailer
Dramaturgisch geschickt wird der heterogene Mittelteil des Buchepos für zahlreiche ruhige und poetische Momente genutzt, wobei sich in der digital animierten Figur Gollum reizvoll das zentrale Thema um Besessenheit, Verzicht, Treue, Verrat und Freundschaft bündelt. Ein packender Genrefilm, in dem sich Uneingeweihte freilich hoffnungslos verirren werden und der sich in seiner visuellen Wucht deutlich an ein (halbwegs) erwachsenes Publikum wendet.
(Lexikon des internationalen Films)
19.
The Pianist 345 P. [15 / 2]
........"2,000 and my advice is to take it. What will you do when you're hungry? Eat the piano? "
USA, 2002
Regie: Roman Polanski / Drehbuch: Ronald Harwood (Based on The Pianist by Wladyslaw Szpilman)
Stars: Adrien Brody
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Es gibt scheinbar kein „Dazwischen“ der Emotionen in Polanskis Film. Man steht mit Szpilman in diesem unerträglichen und doch unvermeidlichen Raum einer absonderlichen, skrupellosen Normalität. Das „Dazwischen“ ist andererseits trotzdem vorhanden: die Diskrepanz zwischen dem, was Wladyslaw Szpilman erlebt hat und wir nicht. Auch „Der Pianist“ ist der (wiederholte und immer wiederholte notwendige) Versuch, die Geschichte des Holocaust „in unsere Kultur einzuschreiben“ (Georg Seeßlen), ein Versuch, der immer wieder scheitert und immer wieder scheitern muss, weil er das Menschliche gegen die Zeichen des Terrors, des Willkürlichen, des Unfassbaren, Ungreifbaren setzt und setzen muss. Trotzdem gibt es ein Verbindungsglied zwischen „ihm“ (Szpilman) und uns: sein unbändiger Wille zum Leben, nicht nur zum Überleben. Filme über den Holocaust lehren uns, wenn wir es wollen, und wir sollten es unbedingt wollen, von den Grenzen des Kinos, der Bilder, die wir uns auch außerhalb der Welt des Films machen. (3). Filme sind in der Lage, Mythen zu kreieren, Mythen auch über den Holocaust, die sich tief in unser Verständnis historischer Prozesse einnisten und Bilder produzieren können, die sich für bare Münze nehmen (lassen). „Der Pianist“ steht jedenfalls nicht in einer solchen Tradition, weil er das missing link zwischen dem Unerfahrenen und uns für eine kurze Zeit aufleuchten lässt, lassen kann.
(filmstarts)
18.
Gran Torino 351 P. [16 / 5]
........"Oh, I've got one. A Mexican, a Jew, and a colored guy walk into a bar. The bartender looks up and says, "Get the **** out of here.""
USA, 2008
Regie: Clint Eastwood / Drehbuch: Nick Schenk
Stars: Clint Eastwood
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Vor allem in der ersten Hälfte funktioniert das Konzept im Rahmen einer grimmigen Komödie: Kowalskys rassistische Kommentare den asiatischen Nachbarn gegenüber und die schlagfertigen Sprüche, mit denen er den jugendlich wirkenden Priester abfertigt, der ihn nach dem Tod seiner Frau immer wieder aufsucht, sind ebenso unkorrekt wie amüsant, da die Szenen hier sehr deutlich auf Situationskomik abzielen. Die Tatsache, dass er sich sogar über das ausländische Auto seines ältesten Sohnes entzürnen kann, spricht dabei für sich selbst. Die Enkelin, die erst in der Kirche bei der Beerdigung von Kowalskys Frau ungeniert SMS-Nachrichten tippt und den Großvater später fragt, ob sie nach seinem Tod dessen Oldtimer haben könnte, wird von ihm mit bösen Blicken und verächtlichem Ausspucken zurechtgewiesen. Auch der kommentarlose Rausschmiss des Sohnes, nachdem dieser den Umzug in ein Altenwohnheim nahelegt hat, ist im Rahmen einer Komödie inszeniert und wird von einer recht unaufdringlichen Kritik am Umgang zwischen jung und alt getragen. All das funktioniert recht gut ohne dabei zu schwermütig zu werden.
Im weiteren Verlauf des Films aber, wenn der grimmige Humor von sozialkritischen Untertönen immer stärker verdrängt wird, Kowalsky sich plötzlich in einen Helden verwandelt sieht und alles schließlich in einem pathetischen Showdown endet, stellt sich Gran Torino als unglaubwürdiges und etwas aufdringliches Lehrstück heraus. So wird beispielsweise in der Darstellung der Gangmitglieder, die sozusagen der eigentliche Motor der Geschichte sind, absolut oberflächlich verfahren: Sie sind und bleiben negative Figuren, auf deren Motivation oder Probleme sich der Film nicht im geringsten einlassen will. Auch die spätere Lehrerfigur, die Walt Kowalsky dem Nachbarsjungen Thao gegenüber einnimmt, ist im Grunde fragwürdig, da dieser zunächst beigebracht bekommt wie ein Mann zu fluchen und genau die rassistischen Sprüche lernt, die Kowalskys Weltsicht ein Leben lang geprägt hat. Im Grunde heißt es hier: Amerika verändert sich, aber die guten alten amerikanischen Werte lassen sich nicht verderben. Eine trügerische Idylle wird aufgebaut, und wer den Film nicht als reine Unterhaltung sieht, bekommt ein recht seltsames Weltbild präsentiert, das gerade zu einer globalisierten Welt einfach nicht passen will.
(artechock)
17.
Le fabuleux destin d’Amélie Poulain 355 P. [15 / 2]
........"Ohne dich wären die Gefühle von heute nur die leere Hülle der Gefühle von damals"
Frankreich, 2001
Regie: Jean-Pierre Jeunet / Drehbuch: Jean-Pierre Jeunet, Guillaume Laurant
Stars: Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz
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Amélie Poulain ist keine Frau der großen Worte, sie lässt lieber Taten sprechen. Getreu dem Motto Es gibt nichts Gutes, außer man tut es nimmt sie Einfluss auf verschiedenste Einzelschicksale, scheint dabei aber zu vergessen, dass es zwar wichtig ist, für andere da zu sein – auch, wenn diese nichts von der Existenz ihrer guten Fee wissen –, es aber genauso wichtig ist, selber sein Glück zu finden. Die aufopferungsvolle, herzensgute Amélie, die von Audrey Tautou wirklich hinreißend gespielt wird, scheint ihr ganzes Leben darauf ausgerichtet zu haben, jedem Menschen einen Teil ihres großen Herzens zukommen zu lassen. Dass diese einseitige Sichtweise aber auf Dauer nicht glücklich macht, sondern der so Handelnde auch buchstäblich in Selbstzweifeln zerfließen kann – eine Szene des Films nimmt dies wörtlich! –, zeigt uns der Kino-Fantast Jean-Pierre Jeunet eindrucksvoll in seinem fantasievollen Film auf.
Selbiger strotzt nur vor skurillen Einfällen und bunt überzeichneten Bildern, die das Märchenhafte der Story wunderbar widerspiegeln. Hierin liegt wohl der Hauptgrund, weshalb man schon in den ersten Minuten von dem Film nicht mehr los kommt. Der Regisseur tobt sich nämlich schon zu Anfang derart nach Lust und Laune aus und serviert dem Zuschauer einen wahrhaft bunten Reigen, dass es schwer fällt, dem Zauber von Amélie nicht zu erliegen. Man erwartet jeden Moment, dass etwas noch Skurilleres und Schöneres als das Bisherige auf der Leinwand erscheint. Und man wird nicht enttäuscht werden. Dort geht ein Gartenzwerg auf Reisen, hier wird das Geheimnis eines Fotoautomats gelüftet – in der Welt von Amélie gibt es wahrhaft viel zu entdecken. (mannbeisstfilm)
(filmstarts)
16.
The Lord of the Rings: The Return of the King 374 P. [14 / 1]
........"The Ring is mine"
USA, 2003
Regie: Peter Jackson / Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens (Based on The Return of the King by J. R. R. Tolkien)
Stars: Elijah Wood, Ian McKellen, Orlando Bloom, Liv Tyler, Christopher Lee
Trailer
Der monumentale Film vereint weiträumige Landschaften, monumentale Schlachtszenen und die breite Epik der finalen Erzählung zu einem vielschichtigen Ganzen und verbindet eindrucksvoll archaische Gewalt mit emotional berührenden Momenten, wobei auch die bedingungslosen Motivationen sowie die innere Zerrissenheit seiner Protagonisten spürbar zum Tragen kommen. Brillante Hommage an die zeitlose Kraft von Mythen, die den epischen Atem der literarischen Vorlage in kongeniale Bilder umsetzt.
(Lexikon des internationalen Films)