Ich frage mich manchmal, ob nicht am ehesten ein gewisser Wertewandel in den jüngeren Generationen für den fehlenden Nachwuchs im Leistungssport in Deutschland verantwortlich ist. Mein Vermutung ist, dass viele junge potenzielle Leistungssportler*innen nicht mehr bereit sind, die Entbehrungen einer Karriere im Profisport auf sich zu nehmen und insbesondere auch auf die zwischenmenschlichen Erfahrungen im Erwachsenwerden zu verzichten, die alle anderen jungen Menschen im Studium usw. sammeln.
Der vorherrschende Zeitgeist, irgendwo zwischen Hedonismus und bürgerlicher Sicherheit angesiedelt, lässt eine von großen Unsicherheiten und hartem Training geprägte Profikarriere zunehmend unattraktiv erscheinen. Das unbedingte Streben nach dem Außergewöhnlichen ist momentan nicht en vogue.