Bei Joshua kann man mittlerweile sagen, dass er definitiv zu gut für die dritte und vierte Reihe des HWs ist. Deshalb bin ich auch mit seiner Gegnerwahl für die erste Titelverteidigung nicht wirklich beeindruckt. Um ihn mal wirklich zu testen müsste jemand wie Pulev ankommen. Der ist groß und physisch stark, hat Nehmerfähigkeiten, blickt auf eine lange Amateurkarriere zurück und weiss einfach, wie der Hase im Profiboxen läuft. Würde er so jemanden ausknocken wäre ich echt beeindruckt.
Klar erweckt Joshua berechtigterweise Hoffnungen, aber bei allem Hype scheinen einige völlig zu vergessen, wie wenig er bisher erreicht hat. Hätte man um seinen Kampf mit Whyte nicht mit großem Aufwand eine "große Rivalitätsgeschichte" drumgebastelt, hätte es geheissen: "Whyte? Nie gehört. Ach ne doch, war das nicht der, der schon vom physisch drei Nummern kleineren Minto mehr als nur ein paar mal klarstens getroffen wurde?". Und ein Martin wird auch kein schneller Top 10 Puncher, weil er ein paar Wochen einen Papiertitel spazierentragen darf.
Joshua wird keinerlei Probleme haben seine harten Hände gegen Breazeale zu landen und der Kampf wird keine vier Runden gehen. Nach wie vor bleibt Whyte sein bisher bester Gegner.
Ich "beschwere" mich ja nicht über die Gegnerwahl, aber ein Step-Up ist es eben auch nicht. Der Gegner ist einfach zu schwach, als dass hier etwas anderes als ein schneller KO für Joshua zu erwarten wäre. Einen Stiverne packt Joshua in meinen Augen auch ziemlich sicher, aber hier könnte man wenigstens hoffen Joshua mal im letzten Kampfdrittel erleben zu dürfen. Wie hoch ist noch die Workrate, wie stark der Wille vorzeitig zu gewinnen, etc...