Das Spiel war sicher ein Schritt vorwärts, weil die Ordnung halbwegs stimmte. Denn das Schlimme und auch Erstaunliche ist doch der massive Ordnungsverlust in der Rückrunde.
Der Fortschritt unter Fink in der Hinrunde war ja, dass zwar noch kein Glanz drin war, aber das man das Urproblem vom Saisonanfang, eben die völlig fehlende Ordnung, ganz gut im Griff hatte. Der HSV spielte engagiert und konzentriert, der Gegentorschnitt unter Fink lag so bei einem Gegentor pro Spiel, das ist völlig ok. In der RR war das bislang fast völlig weg, die Fehlerquote war in den Ergebnissen und auch tatsächlich exakt wie bei Oenning, inklusive dem katastrophalen Standardverhalten. Als wäre alles plötzlich wieder weg. Das war heute nicht ganz so schlimm, auch wenn am Ende null Punkte stehen.
Das Grundproblem des Kaders ist nicht fehlender Wille denke ich, sondern eher struktureller Natur. Die IV ist zu unerfahren (Westermann spielt stets mit einem ligaunerfahrenem Rookie) - das ginge, wenn das DM vernünftig arbeitet: da aber fehlt es schlicht an Grundqualität. Die 6er machen es des jungen IV unnötig doppelt schwer, dabei sollten sie unterstützen und anleiten. Skjelbred ist ein Totalflop, Kacar über seine gesamte HSV-Zeit auch (zudem ein sehr teurer). Tesche und Rincon haben letztlich kein Bundesligaformat, die würden in Fürth hinter Prib und Fürstner keinen Stammplatz haben. Bleibt mit Jarolim einer, der immer will, aber eben ein Fußballer im Karriereherbst mit letztlich 90er Jahre Fußball ist. Da gilt es für die neue Saison anzusetzen, auf den Außen und offensiv ist der HSV vor allem perspektivisch nicht so schlecht besetzt.