Abschneiden Chinas - China als neue Wintersportnation?


Big d

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China hat in den medaillen extrem zugelegt, 2018 9 medaillen und 1 gold, dieses mal 15 medaillen und 9 gold, damit dritter platz im medaillenspiegel.

Allerdings muss man auch sagen das sie die medaillen genau in den gleichen Disziplinen wie 2018 geholt haben (eisschnelllauf, short track, eiskunstlauf, ski freestyle, snowboard), nur halt wesentlich mehr davon, Ausnahme ist hier die bronzemedaille im skeleton der damen.

Dagegen waren die Programme um in "neue sportarten" vorzudringen (alpin, skispringen, langlauf, biathlon, Rodel, bob, eishockey etc) eher mäßig erfolgreich trotz europäischer Trainer.

Im Biathlon hat man sich zum Beispiel OEB und domracheva geleistet und es gab schon leichte Fortschritte (2018 Ränge 50-70 und 2022 neben einigen 70+ auch ein paar mal 20-40),aber man ist immer noch weit weg.

Langlauf, noko, alpin und skispringen sieht sogar noch schlimmer aus mit ausnahme von dem Sprinter der DQ wurde.

Wie wird sich das weiter entwickeln? Xi jingpeng setzt ja sehr auf Sport zwecks nationalistische propaganda, besonders bei sommer olympia hat man da extrem zugelegt.

Also ist jetzt die frage wie es weitergeht. Wird alles eingestampft wie in korea? Wird China die klassischen chinesischen medaillen Chancen sportarten die ja oben bereits genannt worden sind weiter pushen und die schwachen disziplinen schleifen lassen?

Oder wird man weiter versuchen auch in den bekannten winter kernsportarten (nordisch, alpin, Biathlon) den Anschluss zu schaffen?

Angeblich soll man ja auch z. B bei alpin sehr in die breite und jugend investiert haben (rede von 300 mio wintersportlern, was auch immer das heißt - ist da jeder gezählt der einmal im Jahr in der bratpfanne nen Hügel runterrutscht? :)) , aber ausgezahlt hat es sich bisher nicht. Ist ja auch nicht einfach wenn man die Strukturen neu aufbauen muss.
 
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Murphy

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Dann rechne mal beim Snowboard noch Aileen Gu heraus und schaue wie viele Medaillen dann tatsächlich noch übrig bleiben. Im Short Track, beim Eiskunstlaufen und im Eisschnelllauf gab es auch vor der "Wintersport-Offensive" schon konkurrenzfähige Athlet:innen.
 

sj44

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Hier die olympische Bilanz der Chinesen die letzten zwanzig Jahre:

Gold​
Silber​
Bronze​
Total​
2002​
2​
2​
4​
8​
2006​
2​
4​
5​
11​
2010​
5​
2​
4​
11​
2014​
3​
4​
2​
9​
2018​
1​
6​
2​
9​
2022​
9​
4​
2​
15​

Die spielen schon länger eine gewisse Rolle. Nur eben in den Sportarten, in denen sie auch jetzt erfolgreich waren. War es 2002 vor allem Shorttrack, wo es die Medaillen gab, kamen dann auch die anderen Sportarten dazu. Sie waren also dort erfolgreich, wo schon eine gewisse Basis da war. Man kann nix aus dem Boden stampfen - siehe die Ergebnisse bei den Nordischen (inkl. Biathlon) und den Alpinen.
Kennen wir von den Skispringern. Wirklich erfolgreich bei den Heimspielen waren zuletzt die Norweger (1994) und die Japaner (1998). Aber die hatten schon eine solide Basis an Springern und da fruchteten die zusätzlichen Bemühungen.
 

Loslikki

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Dann rechne mal beim Snowboard noch Aileen Gu heraus und schaue wie viele Medaillen dann tatsächlich noch übrig bleiben. Im Short Track, beim Eiskunstlaufen und im Eisschnelllauf gab es auch vor der "Wintersport-Offensive" schon konkurrenzfähige Athlet:innen.
Aileen Gu ? ---- eigentlich ein waschechte Amerikanerin verleiht China zu "Festtagen". Wäre schon interessant, wie sie wahrheitsgemäß damit umgeht. Oder darf sie sich nicht äußern???
 

Young Kaelin

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Aileen Gu ? ---- eigentlich ein waschechte Amerikanerin verleiht China zu "Festtagen". Wäre schon interessant, wie sie wahrheitsgemäß damit umgeht. Oder darf sie sich nicht äußern???



Lady gu wirkte auf mich sehr bodenständig und sympathisch. Hab sie durchaus etwas als "vermittlerin" wahrgenommen.

"Darf sie sich nicht äussern".... lässt mich in diesem fall etwas sprachlos zurück.
 

Loslikki

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Zu "Sprachlos"!-----
Ich habe NUR!!!! ihre Siege mitbekommen und natürlich ihren Wechsel zu China. ----- So entstand die Überlegung: Wie bewertet Sie eigentlich diese Situation .
Die Videos werde ich später mal ansehen.
 

Big d

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Sie wurde wohl in US social media sehr stark angefeindet weil sie für china gestartet ist.

Dafür wurde die ebenfalls für china startende amerikanische Eiskunstläuferin beverly zhu wohl sehr stark in china netzwerk weibo angefeindet
 

Big d

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Bei dem skigebiet könnte ich mir durchaus vorstellen das es nachhaltig genutzt wird.

Klar hat es da viel kaputt gemacht was die umwelt angeht, aber das gilt ja für die in den Alpen auch.

Außerdem ist es dort ja sehr kalt so dass das gebiet auch für den klimawandel gut gerüstet sein sollte und nur 90km von peking entfernt, sprich eigentlich ideale Voraussetzungen für eine weitere Nutzung.

Klar man muss vermutlich in einer trockenen region kunstschnee produzieren und völlig ohne ist das nicht, aber eine nachhaltige Nutzung bezüglich tourismus etc ist schon denkbar.

Bei der bob bahn, ski chance etc bin ich da allerdings deutlich skeptischer.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Wenn man die verwilderten Anlagen in Korea 4 Jahre danach sieht, auf einem ehemals heiligen Berg, wo 500 Jahre alte Bäume gefällt wurden... das ist alles aus der Zeit gefallen und nicht mehr tragbar für 14 Tage sterile Alienspiele in Mars-Athmosphäre. Aber solange alle mitwackeln, ändert sich natürlich nichts.
 

DSV-Adler

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Nein an dieser Region ist nichts nachhaltig, wie sagte eine Wissenschaftlerin (glaube Geographin) in einer ARD und ZDF Doku, das sind die unnachaltigsten Spiele aller Zeiten.
 

Hakuba

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Bei dem skigebiet könnte ich mir durchaus vorstellen das es nachhaltig genutzt wird.

Was soll da nachhaltig sein? Dass man es weiterhin nutzt? Es ist doch ökologischer Wahnsinn, in einer Region, in der es kaum Niederschläge gibt, solche Flächen zu beschneien. Ein Hektar Kunstschnee braucht pro Saison 4,7 Millionen Liter Wasser, dazu kommen der immense Stromverbrauch und die belastende Störung der Bodenchemie.
Und ehrlich gesagt, möchten die avisierten Millionen neuer chinesischer Skitouristen tatsächlich bei minus 20 Grad und eisigem Wind mit ihren Familien dort Urlaub machen?

Ich sehe auch noch keine Weiternutzung der Bob- und Rodelbahn. Bei der Sprungschanze ist wohl was angedacht, aber ich bin da auch skeptisch.
 

desl

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Auf Kufen an den Füßen wird China wohl auch in den nächsten Jahren weiter eine relevante Rolle spielen. Dort war man schon vorher mehr oder weniger erfolgreich, jene Sportarten haben durchaus die Chance auf Popularität. Ausgenommen vielleicht Eishockey ... da wird man vielleicht auch nicht erfolgreicher als die niederländische Eishockeynationalmannschaft ... obgleich den Niederländern Schlittschuhe nicht fremd sind.

Alpin-Sport gibt es durchaus in China ... aber eher im Nordosten des Landes, nahe Russland und Südkorea. Die Provinzen Heilongjang und Jilin haben jeweils drei Mal so viele Einwohner wie Österreich ... aber machen an der Gesamtbevölkerung Chinas nicht mal 4% aus. Das Gros der Chinesen lebt in Regionen, in denen Wintersport keine Rolle spielt. Da entfacht sich kein großes Interesse ... sei es nun medial, oder durch Tourismus ... oder, oder, oder. Dementsprechend wird sich auch die Förderung von Wintersport in Grenzen halten.
Die Chinesen mögen nun besser Skisprung und Rennrodeln trainieren können ... aber die Verhältnisse werden nie die gleichen sein wie rund um die Alpen.

2018 gab es für Südkorea noch Medaillen im Eiskanal, beim Curling und auf dem Snowboard ... 4 Jahre später sind auch nur noch im Eisschnelllauf Medaillen drin.


2008 war China z.B. beim Amateurboxen vorne mit dabei. 12 Jahre später ist davon nicht mehr viel zu spüren. Ein dauerhaft größeres Interesse hat sich nicht etabliert.

Das wird womöglich auch für manch Wintersport-Arten in China gelten ... wie z.B. im Eiskanal und auf der Schanze. Zumal man diese Anlagen dann auch nicht in der "tradionellsten" Wintersport-Region Chinas hingebaut hat ... sondern näher an Peking, als es mit oben besagten Provinzen der Fall ist.

Beim Eisschnelllauf sieht das etwas anders aus.
Dafür braucht man keine Berge ... dafür braucht man keinen Schnee. Dafür darf es gerne kalt sein (wie bei niederländischen Grachten), oder es gibt ne gut präparierte Halle. Das geht auch in bevölkerungsreicheren Gegenden Chinas. Das kriegt man leichter an die Jugend dort heran.


Auf Dauer wird China genauso eine Wintersportnation sein wie Südkorea und die Niederlande ... schätze ich.

Man wird da - denke ich - nie so vielseitig erfolgreich sein wie z.B. die Österreicher/Österreicherinnen und die Russen/Russinnen, die ja nicht nur ein Steckenpferd haben.
 

Eric

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Bei solchen Ländern ist das doch auch eine Prestige-Sache. 2008 war man bei den Sommerspielen im eigenen Land im Medaillenspiegel ganz vorne, seitdem nicht mehr.

Ich vermute, dass jetzt auch nicht mehr so stark in den in China nicht so populären Sportarten gefördert werden wird. Bei so Sachen wie Eiskunstlauf wird man hingegen weiter mitmischen.
 

Big d

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Bei solchen Ländern ist das doch auch eine Prestige-Sache. 2008 war man bei den Sommerspielen im eigenen Land im Medaillenspiegel ganz vorne, seitdem nicht mehr.

Ich vermute, dass jetzt auch nicht mehr so stark in den in China nicht so populären Sportarten gefördert werden wird. Bei so Sachen wie Eiskunstlauf wird man hingegen weiter mitmischen.

China war in tokio zweiter im medaillenspiegel, nur eine Goldmedaille hinter den USA
 

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Dagegen waren die Programme um in "neue sportarten" vorzudringen (alpin, skispringen, langlauf, biathlon, Rodel, bob, eishockey etc) eher mäßig erfolgreich trotz europäischer Trainer.

im Biathlon war China ja eigentlich um die Jahrtausendwende schon ganz vorne dabei, sogar mit WM Medaille, Weltcupsiegen etc. Also eigentlich müsste es da gewisse Strukturen geben - außer sie sind in den Folgejahren komplett zusammengebrochen.
 

Big d

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im Biathlon war China ja eigentlich um die Jahrtausendwende schon ganz vorne dabei, sogar mit WM Medaille, Weltcupsiegen etc. Also eigentlich müsste es da gewisse Strukturen geben - außer sie sind in den Folgejahren komplett zusammengebrochen.

Das war allerdings auch nur eine einzige athletin (yu shumei). 1998 war sie 5. Im sprint, ansonsten war keine in den top30, bei den Männern war auch keiner in den top30.

Das war also wohl eher ein zufallsresultat, gibt es ja schon mal das ein land einen einzelnen top athleten herausbringt.

Klar minimale strukturen muss es da schon gegeben haben, aber das war wohl doch eher eine Einzelleistung
 

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naja, es gab da in der Folge schon noch viele gute Ergebnisse. Die Damenstaffel z.B. war eigentlich bis ~2010 durchweg immer ein Top 5 Kandidat, und Liu Xianying hat auch in Einzelwettbewerben 40 Top 10 Resultate (inkl 5 mal Top 3), und war 6. im Gesamtweltcup 2005.

Alles in allem zumindest sowohl in der Spitze als auch der Breite meilenweit besser als aktuell.
 

Kalle6861

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Bei dem skigebiet könnte ich mir durchaus vorstellen das es nachhaltig genutzt wird.

Klar hat es da viel kaputt gemacht was die umwelt angeht, aber das gilt ja für die in den Alpen auch.

Außerdem ist es dort ja sehr kalt so dass das gebiet auch für den klimawandel gut gerüstet sein sollte und nur 90km von peking entfernt, sprich eigentlich ideale Voraussetzungen für eine weitere Nutzung.

Klar man muss vermutlich in einer trockenen region kunstschnee produzieren und völlig ohne ist das nicht, aber eine nachhaltige Nutzung bezüglich tourismus etc ist schon denkbar.

Bei der bob bahn, ski chance etc bin ich da allerdings deutlich skeptischer.
Nur schneit es da halt eher sehr selten, bzw gibt es kaum >Niederschläge da Steppengrenze.
Nicht so günstig für ein skigbiet!
 
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