Ali überschätzt


martin1980

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ich dachte das thema war ali+ boxen und nicht sklaverei.:confused: :confused: :skepsis:

ali war damals (60/70er jahre) sicher einer der besten seiner zeit.
er war halt weltmeister und hat seinen titel häufig verteidigt.
allerdings gilt zu bedenken das die konkurenz damals im profiboxen gering war
(stichwort amerikanischer meister).
 
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cool74

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Jack Johnson war in der Tat ein hervorragendes Beispiel weil der, im Gegensatz zu Ali, den Rassismus am eigenen Leib gespürt hat, aber dennoch darauf verzichtete alle Weißen als Sklavenhalter zu verteufeln.

Johnson hätte eigentlich Alis großes Vorbild sein müssen, die menschliche Größe eines Johnsons hatte Ali aber eben nicht.

Über die "Probleme" der Schwarzen zu Zeiten Alis hätte Johnson nur müde gelächelt.
Alis "Nation of Islam"-Zugehörigkeit mit der Sklaverei oder der Schwarzenunterdrückung zu entschuldigen kann man daher in meinen Augen nicht gelten lassen.

Wen man sich tag teaglich als ""schwarzer nigg.."" beschimpfen lassen muss ohne das die Regierung eingreift,such man eben vereinigungen,clubs wo man zusammenhalt findet.Man vergesse nicht Rubin "" Hurricane"" Carter hatt mehr dan 20 jahre seines lebens im knast gessesen weil ein weisser ihn nicht mochte.
Johnson war der sohn eines ehemaligen sklaven ehepaars und hatte einen ganz anderen charakter.Er war ausserhalb des ringes ein lebeman und schon garnicht politisch gut orientiert.

""I'm Jack Johnson. Heavyweight champion of the world. I'm black. They never let me forget it. I'm black all right! I'll never let them forget it!""

""here comes Jack Johnson, like he owns the town, there's a lot of white Americans like to see a man go down...like to see a black man drown."

Schlechtes beispiel von dir.

Ali dagegen war auch ausserhalb des ringes ein fighter und lies kein blad vor den mund.Er unterwarf sich nicht und rannte auch nicht weg.Er war der schwarze einer anderen generation die dachten das es zeit ist um sich laut zu machen.Mit erfolg.
Als er Gold bei den Olympischen spiele hohlte,hatte er immer seine Medalie um den hals.Als er in den staaten zuerueck war und in seinem geburtsort Louisville in einem restaurant ein hamburger bestellte,weiger man ihn den Service da er Schwarz war.Ali schmiess danach seine medalie in den Ohio river.Erst danach begann Ali nach politischen antworten zu suchen;) und kam bei Malcolm X zurecht der an ihn als mensch und sportler glaubete.

""When everyone was predicting an easy knockout for Liston, Malcolm said,
Clay will win. He is the finest Negro athlete I have ever known and he will mean more to his people than Jackie Robinson. Robinson is an establishment hero. Clay will be our hero…. Not many people know the quality of mind he has in there. One forgets that although the clown never imitates a wise man, a wise man can imitate the clown.""




Ali war auch gegen korrupte Schwarze.Wie z.b gegen Don King.Ali war gegen den krieg und wollte nicht als marionette des weissen warlord's in vietnam fungieren.Es gab auch genuegend weisse Christen (KKK) die lieber den schwarzen auf einem baum haengen sahen.Aus liebe kommt liebe und aus hass kommt hass.

"""At this time, he was known briefly as Cassius X, but Elijah Muhammad gave Clay the name Muhammad Ali–a tremendous honor and a way to ensure that the young Ali would side with Elijah Muhammad in his split with Malcolm X. Ali proceeded to commit what he would later describe as his greatest mistake–turning his back on Malcolm. But the internal politics of the Nation were not what the ruling class and the media noticed. To them the name change–something that had never occurred before in sports–was another slap in the face.
Almost overnight, whether you called him Ali or Clay indicated where an individual stood on civil rights, Black Power and eventually the war in Vietnam. The New York Times insisted on calling him Clay as an editorial policy for years thereafter.
This all took place against the backdrop of a Black freedom struggle rolling from the South to the North. During the summer of 1964, there were 1,000 arrests of civil rights activists, 30 buildings bombed and 36 churches burned by the Ku Klux Klan and their sympathizers. In 1964, the first of the urban uprisings and riots in the northern ghettoes took place.
The politics of Black Power was starting to emerge and Muhammad Ali was a critical symbol in this transformation. As news anchor Bryant Gumbel said, "One of the reasons the civil rights movement went forward was that Black people were able to overcome their fear. And I honestly believe that for many Black Americans, that came from watching Muhammad Ali. He simply refused to be afraid. And being that way, he gave other people courage."

@Corex
darum steht auch ""haette""
 

Pih

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Ich darf auch dran erinnern, dass Angeloo Dundee weiß und Drew "Bundini" Brown Jude war.
 

Tiger6

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Wen man sich tag teaglich als ""schwarzer nigg.."" beschimpfen lassen muss ohne das die Regierung eingreift,such man eben vereinigungen,clubs wo man zusammenhalt findet.Man vergesse nicht Rubin "" Hurricane"" Carter hatt mehr dan 20 jahre seines lebens im knast gessesen weil ein weisser ihn nicht mochte.
Johnson war der sohn eines ehemaligen sklaven ehepaars und hatte einen ganz anderen charakter.Er war ausserhalb des ringes ein lebeman und schon garnicht politisch gut orientiert.

Da hast du sicherlich recht, Johnson war nicht sehr politisch.
Hurricane hat mit Ali allerdings nix zu tun, unschuldig verknackte Schwarze, die allein aus Rassendiskriminierung oder Sündenbockfunktion verurteilt wurden gab und gibt es zuhauf, das bestreitet ja auch keiner.

Ich glaube übrigens nicht, dass Ali als erfolgreicher Boxer tagtäglich als schwarzer nigg... beschimpft wurde.

""I'm Jack Johnson. Heavyweight champion of the world. I'm black. They never let me forget it. I'm black all right! I'll never let them forget it!""

""here comes Jack Johnson, like he owns the town, there's a lot of white Americans like to see a man go down...like to see a black man drown."

Schlechtes beispiel von dir.

Nö, eigentlich kein schlechtes Beispiel, da er mit beiden Aussagen sicherlich recht hatte.
Ein Großteil der weißen Bevölkerung wollte ihn damals auch am Boden sehen, das war nunmal die Realität.

Johnson hatte im Gegensatz zu Ali ja auch das Recht das zu sagen.Er sagt ja auch "a lot of white Americans" und nicht "all white Americans". Ein feiner aber wichtiger Unterschied....

Also danke für diese Belege meiner Behauptung ;)

Ali dagegen war auch ausserhalb des ringes ein fighter und lies kein blad vor den mund.Er unterwarf sich nicht und rannte auch nicht weg.Er war der schwarze einer anderen generation die dachten das es zeit ist um sich laut zu machen.Mit erfolg.
Als er Gold bei den Olympischen spiele hohlte,hatte er immer seine Medalie um den hals.Als er in den staaten zuerueck war und in seinem geburtsort Louisville in einem restaurant ein hamburger bestellte,weiger man ihn den Service da er Schwarz war.Ali schmiess danach seine medalie in den Ohio river.Erst danach begann Ali nach politischen antworten zu suchen;) und kam bei Malcolm X zurecht der an ihn als mensch und sportler glaubete.

Das mit der Goldmedaille war sicherlich als symbolischer Akt zu verstehen, dessen Botschaft man durchaus gutheissen kann, nur würde ich sicherlich meine Goldmedaille nicht wegwerfen, nur weil irgend so ein dahergelaufener Idiot mich nicht bedienen will.
Spinner und Rassisten sind nunmal in jedem Land vertreten, daran konnte Ali auch nichts ändern.

""When everyone was predicting an easy knockout for Liston, Malcolm said,
Clay will win. He is the finest Negro athlete I have ever known and he will mean more to his people than Jackie Robinson. Robinson is an establishment hero. Clay will be our hero…. Not many people know the quality of mind he has in there. One forgets that although the clown never imitates a wise man, a wise man can imitate the clown.""

Ja, und? Das ändert trotzdem nichts an den rassistischen Idealen der "Nation of Islam".

Ali war auch gegen korrupte Schwarze.Wie z.b gegen Don King.Ali war gegen den krieg und wollte nicht als marionette des weissen warlord's in vietnam fungieren.Es gab auch genuegend weisse Christen (KKK) die lieber den schwarzen auf einem baum haengen sahen.Aus liebe kommt liebe und aus hass kommt hass.

Jo, Ali hatte aber trotzdem keine Probleme den Kampf in Zair von dem Diktator
und Massenmörder Mobutu Sese Seko finanzieren zu lassen.....so viel also zu dem moralischen Ali....

"""At this time, he was known briefly as Cassius X, but Elijah Muhammad gave Clay the name Muhammad Ali–a tremendous honor and a way to ensure that the young Ali would side with Elijah Muhammad in his split with Malcolm X. Ali proceeded to commit what he would later describe as his greatest mistake–turning his back on Malcolm. But the internal politics of the Nation were not what the ruling class and the media noticed. To them the name change–something that had never occurred before in sports–was another slap in the face.
Almost overnight, whether you called him Ali or Clay indicated where an individual stood on civil rights, Black Power and eventually the war in Vietnam. The New York Times insisted on calling him Clay as an editorial policy for years thereafter.
This all took place against the backdrop of a Black freedom struggle rolling from the South to the North. During the summer of 1964, there were 1,000 arrests of civil rights activists, 30 buildings bombed and 36 churches burned by the Ku Klux Klan and their sympathizers. In 1964, the first of the urban uprisings and riots in the northern ghettoes took place.
The politics of Black Power was starting to emerge and Muhammad Ali was a critical symbol in this transformation. As news anchor Bryant Gumbel said, "One of the reasons the civil rights movement went forward was that Black people were able to overcome their fear. And I honestly believe that for many Black Americans, that came from watching Muhammad Ali. He simply refused to be afraid. And being that way, he gave other people courage."

Ja, in der Tat war Ali für viele Schwarze eine Symbolfigur und hatte Vorbildfunktion. Nur hat es die Schwarzenbewegung sicherlich keinen Zentimeter weitergebracht, wenn Ali solche Sprüche vom Stapel gelassen hat:

"No intelligent black man or black woman in his or her right black mind wants white boys and white girls coming to their homes to marry their black sons and daughters"

Absolut rassistisch und völlig überflüssig.
 

cool74

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Also danke für diese Belege meiner Behauptung ;)

Nee tut es nicht.johnson ging das meisste am hintern vorbei.Ali eben nicht!!

Ja, und? Das ändert trotzdem nichts an den rassistischen Idealen der "Nation of Islam".

Ali sagte doch selbst das sein groesster fehler es war das er Malcolm den ruecken gedreht hatt als Malcolm sich von der NOI distanzierte.;)

Jo, Ali hatte aber trotzdem keine Probleme den Kampf in Zair von dem Diktator
und Massenmörder Mobutu Sese Seko finanzieren zu lassen.....so viel also zu dem moralischen Ali....

Jo, und Seso wurde von Belgien finanziert.;)



Ja, in der Tat war Ali für viele Schwarze eine Symbolfigur und hatte Vorbildfunktion. Nur hat es die Schwarzenbewegung sicherlich keinen Zentimeter weitergebracht, wenn Ali solche Sprüche vom Stapel gelassen hat

One of the reasons the civil rights movement went forward was that Black people were able to overcome their fear. And I honestly believe that for many Black Americans, that came from watching Muhammad Ali

"No intelligent black man or black woman in his or her right black mind wants white boys and white girls coming to their homes to marry their black sons and daughters"

Absolut rassistisch und völlig überflüssig.

Absolut richtig und ueberhaupt nicht ueberfleussig da es damals eigentlich kein sinn machte das weiss mit schwarz sich mengt.Weiss konnte nicht in schwarz integrieren und andersum ebensowenig.Weiss wurde von schwarz nicht geakzeptiert und anderum auch nicht.Es gab eigentlich ne ""unsichtbare"" grenze im lebensraum zwischen den rassen in den staaten.
 

jisi

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Um die Problematik Schwarze/Weiße besser verstehen zu können, kann ich jedem nur den Film empfehlen:

Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses ist ein 1988 entstandener amerikanischer Spielfilm von Metro-Goldwyn-Mayer. Der von Alan Parker gedrehte Film basiert auf der Ermordung der drei amerikanischen Bürgerrechtler James Earl Chaney, Michael Schwerner und Andrew Goodman in Neshoba County, Mississippi am 21. Juni 1964 durch Ku-Klux-Klan-Mitglieder.

Der Filmtitel bezieht sich sowohl auf die drohenden Flammenkreuze des Klans und dessen Brandstiftungen wie auch auf das Aufeinanderprallen von ethisch-moralischen Gegensätzen in diesem Jahr im US-Bundesstaat Mississippi..

http://de.wikipedia.org/wiki/Mississippi_Burning_–_Die_Wurzel_des_Hasses


Dieser gibt einen kleinen Einblick, was in diesen Jahren in den USA "los war" und ist zudem noch sehr spannend. :wavey:
 

Super-Grimm

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Vorweg: Der auf geradezu ins Absurde gesteigerte Rassismus des NOI ist mir in seiner Grundtendenz keinewegs sympathischer als irgendeine andere Form des Rassismus.
Jedoch geht es hier um Ali und die Verstrickung eines in seiner Naivität auch einfach gestrickten und verführten Menschen.
Ali ist eine schillernde Persönlichkeit mit sehr viel Stolz. Gerade dieser Stolz und die Identifikation mit seiner Herkunft waren ein gut Teil dessen, was Ali auch als Ali den Kämpfer, nicht den Techniker, ausmachte. Dieser Stolz verhinderte es, daß er gegen Holmes runterging und dieser Stolz war es auch, der ihn in der 15. Runde des ersten Frazier-Kampfes wieder auf die Füße stellen sollte.
Für einen solchen Mann mußte es unerträglich sein, trotz aller Erfolge, in der damaligen Gesellschaft hilflos in Situationen geraten zu müssen, in denen er als Mensch zweiter Klasse behandelt wurde. Dies mußte bei ihm einfach Trotz und Gegenreaktionen hervorrufen.
Auch denke ich, daß man Alis teilweise rassistisch angehauchten Aussprüche - ja, und das waren sie - nicht isoliert betrachten darf, sondern diese im gesamten Rahmen des damaligen Zeitgeistes sehen muß.
Das Pendel schlug damals sehr zuungunsten der Schwarzen oder anderer Randgruppen aus. Dann bedarf es eben manchmal von der anderen Seite eines aus heutiger Sicht unverhältnismäßig starken Impulses als Gegenbewegung, um die Gesamtsituation wieder in eine gleichgewichtige Position zu bringen.
Elijah ist mir übelst unsympathisch, aber vielleicht war er in der damaligen Lage ein notwendiges Übel, um die Dinge zu polarisieren und Bewegung zu bringen. Jedoch ist dies sicherlich Ansichtssache und ich neige eigentlich persönlich gegen solche Extreme.
Ali selbst war ein Verführter, jedoch einer, dem man auf seine charismatische und schillernde Art durchaus Sympathie abgewinnen konnte. Zu seiner Zeit mußte er wohl plakativ rüberkommen, um aufzurütteln und anderen Schwarzen als starker Mann Hoffnung geben zu können. Ali witterte das meiner Meinung nach instinktiv. Die heutige Situation in den USA ist eine völlig andere und Ali ein ja auch vergleichsweise gemäßigter Mann.
Ali selbst war ein sprachlich begabter, doch intellektuell eher beschränkter Mann. Seine Intelligenz zeigte er im Ring und als Show-Mann, als Theoretiker wußte er um seine Schwäche und sagte einst selbst von sich: 'I'm the greatest, I never said, I'm the smartest.'
Insofern hat er sich zunächst auf Malcolm, dann auf Elijah als sein ideologisches Fundament verlassen und ist letzterem auf den Leim gegangen.

Nicht zu vergessen ist, daß Ali bei allen Irrungen und Wirrungen ein äußerst mutiger Mann geblieben ist, der für seine Werte bedingungslos einstand. Daß er sich nicht für den Vietnam-Krieg instrumentalisieren ließ, muß ihm anerkannt werden

War er 'The Greatest'? Als Gesamtkunstwerk in und außerhalb des Ringes gewiss. Niemand außer ihm konnte durch seine Außergewöhnlichkeit mit den ihm eigenen Fehlern in und außerhalb des Ringes nicht nur so davonkommen, sondern darüber hinaus glänzen.
 

Rapidfire

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Um die Problematik Schwarze/Weiße besser verstehen zu können, kann ich jedem nur den Film empfehlen:

Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses ist ein 1988 entstandener amerikanischer Spielfilm von Metro-Goldwyn-Mayer. Der von Alan Parker gedrehte Film basiert auf der Ermordung der drei amerikanischen Bürgerrechtler James Earl Chaney, Michael Schwerner und Andrew Goodman in Neshoba County, Mississippi am 21. Juni 1964 durch Ku-Klux-Klan-Mitglieder.

Der Filmtitel bezieht sich sowohl auf die drohenden Flammenkreuze des Klans und dessen Brandstiftungen wie auch auf das Aufeinanderprallen von ethisch-moralischen Gegensätzen in diesem Jahr im US-Bundesstaat Mississippi..

http://de.wikipedia.org/wiki/Mississippi_Burning_–_Die_Wurzel_des_Hasses


Dieser gibt einen kleinen Einblick, was in diesen Jahren in den USA "los war" und ist zudem noch sehr spannend. :wavey:


Super Tip ! :thumb:

Der Film ist wirklich sehr empfehlenswert und spannend. Was nicht zuletzt an dem absolut genialen Gene Hackman liegt.
 

cool74

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Vorweg: Der auf geradezu ins Absurde gesteigerte Rassismus des NOI ist mir in seiner Grundtendenz keinewegs sympathischer als irgendeine andere Form des Rassismus.
Jedoch geht es hier um Ali und die Verstrickung eines in seiner Naivität auch einfach gestrickten und verführten Menschen.
Ali ist eine schillernde Persönlichkeit mit sehr viel Stolz. Gerade dieser Stolz und die Identifikation mit seiner Herkunft waren ein gut Teil dessen, was Ali auch als Ali den Kämpfer, nicht den Techniker, ausmachte. Dieser Stolz verhinderte es, daß er gegen Holmes runterging und dieser Stolz war es auch, der ihn in der 15. Runde des ersten Frazier-Kampfes wieder auf die Füße stellen sollte.
Für einen solchen Mann mußte es unerträglich sein, trotz aller Erfolge, in der damaligen Gesellschaft hilflos in Situationen geraten zu müssen, in denen er als Mensch zweiter Klasse behandelt wurde. Dies mußte bei ihm einfach Trotz und Gegenreaktionen hervorrufen.
Auch denke ich, daß man Alis teilweise rassistisch angehauchten Aussprüche - ja, und das waren sie - nicht isoliert betrachten darf, sondern diese im gesamten Rahmen des damaligen Zeitgeistes sehen muß.
Das Pendel schlug damals sehr zuungunsten der Schwarzen oder anderer Randgruppen aus. Dann bedarf es eben manchmal von der anderen Seite eines aus heutiger Sicht unverhältnismäßig starken Impulses als Gegenbewegung, um die Gesamtsituation wieder in eine gleichgewichtige Position zu bringen.
Elijah ist mir übelst unsympathisch, aber vielleicht war er in der damaligen Lage ein notwendiges Übel, um die Dinge zu polarisieren und Bewegung zu bringen. Jedoch ist dies sicherlich Ansichtssache und ich neige eigentlich persönlich gegen solche Extreme.
Ali selbst war ein Verführter, jedoch einer, dem man auf seine charismatische und schillernde Art durchaus Sympathie abgewinnen konnte. Zu seiner Zeit mußte er wohl plakativ rüberkommen, um aufzurütteln und anderen Schwarzen als starker Mann Hoffnung geben zu können. Ali witterte das meiner Meinung nach instinktiv. Die heutige Situation in den USA ist eine völlig andere und Ali ein ja auch vergleichsweise gemäßigter Mann.
Ali selbst war ein sprachlich begabter, doch intellektuell eher beschränkter Mann. Seine Intelligenz zeigte er im Ring und als Show-Mann, als Theoretiker wußte er um seine Schwäche und sagte einst selbst von sich: 'I'm the greatest, I never said, I'm the smartest.'
Insofern hat er sich zunächst auf Malcolm, dann auf Elijah als sein ideologisches Fundament verlassen und ist letzterem auf den Leim gegangen.

Nicht zu vergessen ist, daß Ali bei allen Irrungen und Wirrungen ein äußerst mutiger Mann geblieben ist, der für seine Werte bedingungslos einstand. Daß er sich nicht für den Vietnam-Krieg instrumentalisieren ließ, muß ihm anerkannt werden

War er 'The Greatest'? Als Gesamtkunstwerk in und außerhalb des Ringes gewiss. Niemand außer ihm konnte durch seine Außergewöhnlichkeit mit den ihm eigenen Fehlern in und außerhalb des Ringes nicht nur so davonkommen, sondern darüber hinaus glänzen.

:thumb:
@Jisi
Hab den film gesehen.Ich empfehle auch den film Amistad der sich in der sklavenzeit abspielt.Ich lebe in einem land das einst den groessten Sklaven handel betrieb,sich schuldig machte in ausbeutung,mord und vergewaltigung.In Holland spricht man nicht gerne ueber diese zeit.
 

Tiger6

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Nee tut es nicht.johnson ging das Meiste am hintern vorbei.Ali eben nicht!!

Falsch, Johnson ging der Rassismus keineswegs am Hintern vorbei, er ist ja auch indirekt aufgrund von rassistischen Anfeindungen zu Tode gekommen.
aufgrund von zeitmangel hier mal einfach wikipedia:
"Jack Johnson starb am 10. Juni 1946 bei einem Autounfall in der Nähe von Raleigh, North Carolina. Ursache war, dass Johnson und sein Beifahrer einen Stop auf ihrer Fahrt eingelegt hatten um ihren Hunger zu stillen und an einem Drive-in Halt machten. Dort wurden sie nach ihrer Bestellung aufgefordert, draußen zu essen, da das Lokal "nur für Weiße" war. Johnson war darüber so erzürnt, dass es in der Folge zum Unfall kam und er verstarb"


Ali sagte doch selbst das sein groesster fehler es war das er Malcolm den ruecken gedreht hatt als Malcolm sich von der NOI distanzierte.;)

Das ist wohl deine Interpretation, warum hat er sich dann bis heute nicht von der NOI distanziert?


Jo, und Seso wurde von Belgien finanziert.;)

Ja, Mobutu hat sich zwischenzeitlich auch von westlichen Staaten unterstützen lassen, da spielten aber viele geopolitische Faktoren mit rein, denen Ali sicherlich nicht ausgesetzt war.

One of the reasons the civil rights movement went forward was that Black people were able to overcome their fear. And I honestly believe that for many Black Americans, that came from watching Muhammad Ali

Ja, das ist die Meinung von news anchor Bryant Gumble, hat mit den rassistischen Äusserungen Alis aber nichts zu tun.

Absolut richtig und ueberhaupt nicht ueberfleussig da es damals eigentlich kein sinn machte das weiss mit schwarz sich mengt.Weiss konnte nicht in schwarz integrieren und andersum ebensowenig.Weiss wurde von schwarz nicht geakzeptiert und anderum auch nicht.Es gab eigentlich ne ""unsichtbare"" grenze im lebensraum zwischen den rassen in den staaten.

Was heisst hier keinen Sinn? So hat es Ali aber nicht gemeint.
Vielleicht wird es deutlicher mit folgendem Zitat:
"We who follow the teachings of Elijah Muhammad don't want to be forced to integrate. Integration is wrong. We don't want to live with the white man; that's all"
 

Tiger6

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Vorweg: Der auf geradezu ins Absurde gesteigerte Rassismus des NOI ist mir in seiner Grundtendenz keinewegs sympathischer als irgendeine andere Form des Rassismus.
Jedoch geht es hier um Ali und die Verstrickung eines in seiner Naivität auch einfach gestrickten und verführten Menschen.
Ali ist eine schillernde Persönlichkeit mit sehr viel Stolz. Gerade dieser Stolz und die Identifikation mit seiner Herkunft waren ein gut Teil dessen, was Ali auch als Ali den Kämpfer, nicht den Techniker, ausmachte. Dieser Stolz verhinderte es, daß er gegen Holmes runterging und dieser Stolz war es auch, der ihn in der 15. Runde des ersten Frazier-Kampfes wieder auf die Füße stellen sollte.
Für einen solchen Mann mußte es unerträglich sein, trotz aller Erfolge, in der damaligen Gesellschaft hilflos in Situationen geraten zu müssen, in denen er als Mensch zweiter Klasse behandelt wurde. Dies mußte bei ihm einfach Trotz und Gegenreaktionen hervorrufen.
Auch denke ich, daß man Alis teilweise rassistisch angehauchten Aussprüche - ja, und das waren sie - nicht isoliert betrachten darf, sondern diese im gesamten Rahmen des damaligen Zeitgeistes sehen muß.
Das Pendel schlug damals sehr zuungunsten der Schwarzen oder anderer Randgruppen aus. Dann bedarf es eben manchmal von der anderen Seite eines aus heutiger Sicht unverhältnismäßig starken Impulses als Gegenbewegung, um die Gesamtsituation wieder in eine gleichgewichtige Position zu bringen.
Elijah ist mir übelst unsympathisch, aber vielleicht war er in der damaligen Lage ein notwendiges Übel, um die Dinge zu polarisieren und Bewegung zu bringen. Jedoch ist dies sicherlich Ansichtssache und ich neige eigentlich persönlich gegen solche Extreme.
Ali selbst war ein Verführter, jedoch einer, dem man auf seine charismatische und schillernde Art durchaus Sympathie abgewinnen konnte. Zu seiner Zeit mußte er wohl plakativ rüberkommen, um aufzurütteln und anderen Schwarzen als starker Mann Hoffnung geben zu können. Ali witterte das meiner Meinung nach instinktiv. Die heutige Situation in den USA ist eine völlig andere und Ali ein ja auch vergleichsweise gemäßigter Mann.
Ali selbst war ein sprachlich begabter, doch intellektuell eher beschränkter Mann. Seine Intelligenz zeigte er im Ring und als Show-Mann, als Theoretiker wußte er um seine Schwäche und sagte einst selbst von sich: 'I'm the greatest, I never said, I'm the smartest.'
Insofern hat er sich zunächst auf Malcolm, dann auf Elijah als sein ideologisches Fundament verlassen und ist letzterem auf den Leim gegangen.

Nicht zu vergessen ist, daß Ali bei allen Irrungen und Wirrungen ein äußerst mutiger Mann geblieben ist, der für seine Werte bedingungslos einstand. Daß er sich nicht für den Vietnam-Krieg instrumentalisieren ließ, muß ihm anerkannt werden

War er 'The Greatest'? Als Gesamtkunstwerk in und außerhalb des Ringes gewiss. Niemand außer ihm konnte durch seine Außergewöhnlichkeit mit den ihm eigenen Fehlern in und außerhalb des Ringes nicht nur so davonkommen, sondern darüber hinaus glänzen.

Unverhältnismäßig starker Impuls als Gegenbewegung? Das ist eine gefährliche Argumentationsbasis. Damit kannst du so manche Greultat der Geschichte und der Jetztzeit rechtfertigen. Man darf Rassismus nicht mit Rassismus bekämpfen.

Ich werfe Ali ja eigentlich auch keine seiner irrsinnigen Äußerungen von damals vor, sondern ich werfe ihm vor, sich bis zu dem heutigen Tage nicht von ihnen distanziert zu haben.

Aber ich fürchte wir drehen uns nur noch im Kreis, ich glaube die jeweiligen Meinungen wurden hier ausreichend dargelegt.
Schlage vor wir rauchen jetzt alle die Friedenspfeife (natürlich nach euren gegenposts ;) ) und lassen es gut sein.
Das bezieht sich auch auf cool74 :wavey:

Kenne diese Diskussion schon aus einem anderen Forum, vieles ist eben einfach persönliche Meinung, es ist eben oft einfach eine Frage der Sichtweise.
 

cool74

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Tiger6..Aber ich fürchte wir drehen uns nur noch im Kreis, ich glaube die jeweiligen Meinungen wurden hier ausreichend dargelegt.
Schlage vor wir rauchen jetzt alle die Friedenspfeife (natürlich nach euren gegenposts ;) ) und lassen es gut sein.
Das bezieht sich auch auf cool74 :wavey:

Kenne diese Diskussion schon aus einem anderen Forum, vieles ist eben einfach persönliche Meinung, es ist eben oft einfach eine Frage der Sichtweise.

Friedenspfeiffe ist nicht noetig da es eigentlich keinen streit gegeben hatt.Missverstaendniss ja,streit nein.Was du schreibst ist auch nicht totaller schwachsinn,sondern hatt auch genug ammo und sinnvollen inhalt um zu diskutieren.:thumb:
Wir sind in manch dinger verschiedene meinung,verstehen uns aber recht gut.Und so solls auch bleiben:wavey:
 

Tiger6

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Friedenspfeiffe ist nicht noetig da es eigentlich keinen streit gegeben hatt.Missverstaendniss ja,streit nein.Was du schreibst ist auch nicht totaller schwachsinn,sondern hatt auch genug ammo und sinnvollen inhalt um zu diskutieren.:thumb:
Wir sind in manch dinger verschiedene meinung,verstehen uns aber recht gut.Und so solls auch bleiben:wavey:

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