Asiatische Namen


Joker

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Ich will hier keinen Geschichtsthread draus machen, sondern nur die Frage beantworten, daher die Kurzfassung. ;)

Das ungarische Tiefland bildet das westliche Ende des eurasischen Steppengürtels und hat über Jahrtausende Nomadenvölker aus Ost nach West gelockt, u. a. die Magyaren. Diese gehören zu den uralischen Völkern, die frühesten Spuren deuten auf ein Siedlungsgebiet östlich des Ural hin. Später siedelten sie in der urkainischen Steppe, ab dem neuten Jahrhundert in Ungarn. Als sie nach Ungarn kamen, handelte es sich also um Steppennomaden, die viel mit asiatischen Reitervölkern gemein hatten.

Eben dieses findet sich auch in den Legenden der Magyaren. Nach ihrer Mythologie stammen die Magyaren von Mogor ab, dem Bruder des Hunor, Stammvater der Hunnen. Gemeinsam gingen sie nach Skythien, was grob der Steppenregion nördlich des Schwarzen Meeres entspricht.

Nun zur Frage mit der Reihenfolge der Namen:

Vielleicht haben die Magyaren durch ihren Kontakt zu asiatischen Reitervölkern die Sitte übernommen, erst den Zunamen und dann den Vornamen zu nennen. Möglicherweise haben sie diese Tradition beibehalten, auch wenn ihre Nachkommen durch die Christianisierung und Vermischung mit den slawischen Bevölkerungsteilen Ungarns heute andere Namen verwenden (Robert anstatt Mogor oder Adam anstelle von Árpád).
 

Attilio

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Ich will hier keinen Geschichtsthread draus machen, sondern nur die Frage beantworten, daher die Kurzfassung. ;)

Das ungarische Tiefland bildet das westliche Ende des eurasischen Steppengürtels und hat über Jahrtausende Nomadenvölker aus Ost nach West gelockt, u. a. die Magyaren. Diese gehören zu den uralischen Völkern, die frühesten Spuren deuten auf ein Siedlungsgebiet östlich des Ural hin. Später siedelten sie in der urkainischen Steppe, ab dem neuten Jahrhundert in Ungarn. Als sie nach Ungarn kamen, handelte es sich also um Steppennomaden, die viel mit asiatischen Reitervölkern gemein hatten.

Eben dieses findet sich auch in den Legenden der Magyaren. Nach ihrer Mythologie stammen die Magyaren von Mogor ab, dem Bruder des Hunor, Stammvater der Hunnen. Gemeinsam gingen sie nach Skythien, was grob der Steppenregion nördlich des Schwarzen Meeres entspricht.

Nun zur Frage mit der Reihenfolge der Namen:

Vielleicht haben die Magyaren durch ihren Kontakt zu asiatischen Reitervölkern die Sitte übernommen, erst den Zunamen und dann den Vornamen zu nennen. Möglicherweise haben sie diese Tradition beibehalten, auch wenn ihre Nachkommen durch die Christianisierung und Vermischung mit den slawischen Bevölkerungsteilen Ungarns heute andere Namen verwenden (Robert anstatt Mogor oder Adam anstelle von Árpád).

Schöne Zusammenfassung.

Ergänzung: Magor nicht Mogor. Die Christianisierung hat nichts mit den slawischen Völkern zu tun, die Ungarn sind von Deutschen Christianisiert worden. Deswegen heissen viele z.B. Robert oder Christian und nicht Aljoschka oder Blazsej.
Der Name Árpád wird heute noch sehr oft vergeben (z.B. vorheriger Präsident Árpád Göncz), Ádám wird in katholischen Familien gewählt. Die zwei Namen klingen zwar ähnlich, haben aber miteinander nichts zu tun.
 

Joker

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Schöne Zusammenfassung.

Ergänzung: Magor nicht Mogor.
Falsch abgeschrieben. *schäm*

Die Christianisierung hat nichts mit den slawischen Völkern zu tun, die Ungarn sind von Deutschen Christianisiert worden.
Wollte ich auch als zwei verschiedene (aber etwa zeitgleich stattfindende) Ereignisse verstanden wissen. Ist wohl falsch rübergekommen. (Nicht die Deutschen, sondern die Ostfranken, um ganz genau zu sein.)

Der Name Árpád wird heute noch sehr oft vergeben (z.B. vorheriger Präsident Árpád Göncz), Ádám wird in katholischen Familien gewählt. Die zwei Namen klingen zwar ähnlich, haben aber miteinander nichts zu tun.
Okay, war auch schlecht ausgedrückt. Es ging mir darum, dass heute in Ungarn zwar andere Namen verwendet werden, aber in alter Reihenfolge. Bei den Namen selbst kennst du dich natürlich besser aus. Was hälst du denn von meiner Theorie?
 

Attilio

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1. Wollte ich auch als zwei verschiedene (aber etwa zeitgleich stattfindende) Ereignisse verstanden wissen. Ist wohl falsch rübergekommen.

2.(Nicht die Deutschen, sondern die Ostfranken, um ganz genau zu sein.)

3. Okay, war auch schlecht ausgedrückt. Es ging mir darum, dass heute in Ungarn zwar andere Namen verwendet werden, aber in alter Reihenfolge.

4.Was hälst du denn von meiner Theorie?

1. Alles klar. Du hast Recht.

2. Es ist Ansichtsache. Die Kommunisten haben früher so formuliert, dass es die böse westliche, BRD-Priester aus dem nicht-sozialistischen Ausland waren. Was natürlich totaler Blödsinn ist, da es zwischen 896 und 950 keine Bundesrepublik Deutschland gab. Diese Priester, die die Ungarn getauft haben, haben Deutsch gesprochen, und haben die bayerische Prinzessin Gisela begleitet, die später den ersten ungarischen König Stephan (ungarische Schreibweise: István) geheiratet hat.

3. Alles klar, es ist so, Du hast Recht.

4. Sehr gute Theorie. Was den Ursprung der Ungarn betrifft gibt es mittlerweile so viele Theorien, dass es niemand überblickt.
 

Roberts

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"Armee" von Baron Unger, der als Leiter einer Gruppe von deutschen Kriegsgefangenen am Ende des ersten Weltkriegs aus der sibirischen Gefangenschaft ausgebrochen war...

Nee, wenn Du Baron Robert von Ungern-Sternberg meinst, der sich auch Nikolai Roman Fjodorowitsch Ungern von Sternberg nannte, dann war er kein Leiter ausgebrochener deutscher Kriegsgefangener nach dem ersten Weltkrieg, sondern Offizier im zaristischen Diensten, der sich als überzeugter Monarchist nach der Oktoberrevolution mit eigenen Truppen gegen die rote Armee erhob, sich aber weigerte, der weissen Armee beizutreten. Zunächst wollte er mit japanischer Unterstützung einen eigenen Staat im Osten Sibiriens errichten, um dann nach scheitern dieses Plans in die Mongolei zu ziehen, um dort die Mandschu-Dynastie neu zu errichten.

Roberts
 

Attilio

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Nee, wenn Du Baron Robert von Ungern-Sternberg meinst, der sich auch Nikolai Roman Fjodorowitsch Ungern von Sternberg nannte, dann war er kein Leiter ausgebrochener deutscher Kriegsgefangener nach dem ersten Weltkrieg, sondern Offizier im zaristischen Diensten, der sich als überzeugter Monarchist nach der Oktoberrevolution mit eigenen Truppen gegen die rote Armee erhob, sich aber weigerte, der weissen Armee beizutreten. Zunächst wollte er mit japanischer Unterstützung einen eigenen Staat im Osten Sibiriens errichten, um dann nach scheitern dieses Plans in die Mongolei zu ziehen, um dort die Mandschu-Dynastie neu zu errichten.

Roberts
Ja, ihn habe ich gemeint. Allerdings in der Mongolei, wo ich 1989 länger war, haben die Leute mir die Geschichte, so erzählt, als er deutsch gewesen wäre. Und damit haben die ihre deutschklingenden Familiennamen erklärt.
 
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....der Name seines Gyms in Thailand. Er wird von allen nur Kaoklai genannt, der Name hat auch ne Bedeutung.

die Namen ihrer Gyms nehmen sie sehr häufig an.

Kaoklai, hmmm.... müsste man die Betonung wissen. "Kao" kann die Farbe Weiß sein, aber auch ein Hügel oder kleiner Berg. "klai" kann "etwas auflösen, auftrennen, enträtseln" bedeuten, oder aber "aussehen wie". Kaoklai = "der, der weiß aussieht"? möglich. besonders helle Hautfarbe gilt in Thailand, im Gegensatz zu uns hier, als extrem ehrenwert und erstrebenswert und als Zeichen von Wohlstand - wer sehr helle Haut hat, muss reich sein, denn er muss nicht im Freien (Bau, Felder, etc.) arbeiten.
 

Drago

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Werd mal in nem anderen Forum nen Thai über Kaoklai fragen, Deine Vermutung kann schon sein, klingt logisch.
Das "Kao" kann wirklich "weiß" heißen, wie bei "BuaKAO", was weißer Lotus heißt. Nur wird das bei dem KAW geschrieben...

Noch was allgemeines zu den Namen in Asien, bzw. die Wichtigkeit:

Die chinesische Schauspielerin Bai Ling spricht über ihr erstes Treffen am Set von "The Crow" mit Brandon Lee.
Als Lee ihr sagt daß er der Sohn von Bruce Lee ist, weiß sie nicht wer das ist, da sie bis da hin kein Wort englisch gesprochen hat.
Erst als sie ihren Freund anruft sagt der ihr, daß Bruce Lee kein anderer als Lee Siu Loong ist.
Selbst in China kennen die Leute Lee nicht unter dem Namen Bruce Lee, nur unter seinem Geburtsnamen Lee Jun-fan, oder seinem Spitznamen Lee Siu Loong ("kleiner Drache").

http://www.youtube.com/watch?v=_v6Z9XziQt0&mode=related&search=
 

Joker

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Du traust mir ja einiges zu. Aber aus dem Kopf weiß ich das auch nicht immer alles. Details schlage ich nach, bevor ich etwas schreibe, um Fehler möglichst zu vermeiden.

Hier meine Quelle:
http://www.steppenreiter.de/magyar2.htm

Sehe gerade, dass es dort auch "falsch" geschrieben ist und lediglich die Aussprache als Magor angegeben wird. Ist so auch nicht ganz korrekt.
 

cool74

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Frueher war das ja in Europa auch nicht gerade anders.Nur adeligen hatten einen nachnamen so wie es in der ganzen welt war.In holland,belgien und umgebung hatte im 18 jahrhundert Napoleon die macht und Napoleon bestand darauf das jeder einen nachnamen haben musste.
Damals hatte man die selbe namensmethode wie bei den mongolen,asiaten und wie z.b im orient.Z.b auf hollandisch ging das so.

Klas van jahn-sohn (klas der vornname und jahn der des vaters also Jahnsohn (sohn von jahn).Mit der zeit aenderte sich das in jansson,jansen.In der USA z.b Johnson.
adelige haben natuerlich ihren adelnamen als nachnamen bechalten.Wie z.b Von staufeneck,oder von hellfenstein, u.s.w.

Es gab natuerlich auch manche die gegen diese regelung von napoleon waren.letztendlich mussten auch sie ihren nachnamen haben.Das sie weigerten einen namen zu nehmen,gab der beamte ihnen einen beliebigen namen.wie z.b Van dam( von dam),Van dijk (vom teich) da diese naehe des teiches oder dammes wohnten.Noch heute gibt es unzaehlige van dam und van dijk's:D .

Bei den tuerken war das auch nicht ganz so anders.Als die Ottomanen noch an der macht wahren,nannte man menschen auch auf die alte methode.wie z.b Ahmet sohn von Osman.

Bei den deutschen ist es eigentlich auch nicht anders gewesen.Nur die Adeligen haben ihren nachnamen behalten .alles andere ist fiktion oder je nach beruf ernannt.

Also haben wir biss zum 19 jahrhundert alles etwas gemeinsam wen es um die nachnamen geht.
Auch vornamen fielen unter die regel von napoleon der darauf bestand das man nur vornamen aus bekannten griechischen,roemischen geschichte nehmen durfte.Nach 1811 als napoleon Holland verlies,gab Koenig Willem 1 den befehl das man wieder alte hollandische vornahmen benutzen konnte.

Wie gesagt,Napoleon spielte eine grosse rolle in sachen nachnamen und vornamen.

In Indien gibt es noch immer millionen von Singh nachnamen.Das kommt aus dem Glauben da sie der singh sekte angechoeren.Die meissten von dennen sind viel taetowiert.meisstens ne schlange wen ich mich nicht taeusche.
 

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Hab mich erkundigt, Kaoklai bedeutet "habe eine gute Zukunft".

Kaoklai Kaennorsing
kao = step , forward klai = far, along
so kaoklai = have a good future

mal wieder typisch Thai. ein Wort, fünf verschiedene Bedeutungen, je nach Betonung. die meinige lacht auch öfters wenn ich mal wieder was falsch ausspreche.
 

Drago

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Abschließend hierzu steht dies bei Wikipedia:

"In most European countries and in countries that have cultures predominantly influenced by Europe (North and South America and Australia), the given name usually comes before the family name (but often not in lists and catalogs), and so is known as a forename or first name (see usage below). But in many cultures of the world, for instance in Africa and most of East Asia (e.g. Japan, China, Korea and Vietnam), and also in Hungary, given names traditionally come after the family name."

Das sollte es dann sein. Neben den fünf asiatischen Ländern und Ungarn steht da auch noch "Afrika". Zwar etwas ungenau beschrieben (Afrika ist ja nicht gerade klein :wall: ) aber besser als nix.

Ich nehme an es weiß keiner was mit "Africa" gemeint ist, sprich alle Länder oder bloß ein paar...oder?
 
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