chris☕
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Das ausgerechnet ein Isner hier wieder ins Finale kommt, damit hatte ich am wenigsten gerechnet. Seinen Titel in Miami 2018 hatte ich eigtl. als Eintagsfliege bzw. Ausrutscher eingeordnet.
Die ganzen Tiebreaks deuten darauf hin, dass er nur darauf aus ist seinen Aufschlag durchzubringen, damit es erst garnicht zum Tennisspielen kommt. Wenn man die Ballwechsel so verfolgt, kann man ihm aber mittlerweile durchaus Spielintelligenz und Spielstärke attestieren, siehe auch Finale letztes Jahr. Als einen reinen "Aufschlagabhängigen" wie bspw. ein Karlovic sehe ich ihn schon lange nicht mehr, obwohl der Aufschlag natürlich mit Abstand seine stärkste Waffe ist. Mit anderen Worten: Der hat hier bisher richtig gutes Tennis gezeigt (auch was die Ballwechsel angeht) und steht zurecht im Finale.
Isner hat in den letzten Monaten eine sehr wechselhafte Form an den Tag gelegt. Herbst/Winter ging da nicht viel. Von daher wirklich erstaunlich wie er pünktlich zur Titelverteidigung wieder performt. Glaube der Hauptunterschied zu Karlovic ist daß Isner prinzipiell auf Vor- und Rückhand Winner anbringen kann. Klappt nicht immer, aber an einem Tag wo der Aufschlag sitzt, braucht er auch nur 1 gutes Returnspiel pro Satz. Oder eben so nen unverschämten Tiebreak Lauf wie hier in Miami. Und laufen kann Isner auch ganz gut für seine Statur. Seine Entwicklung ist überhaupt erstaunlich. Mit 34 Jahren noch Top Ten, bei der Größe ist das beachtlich. So filigran wie Federer ist er ja bei weitem nicht, da würde ich schon mehr Verschleiß und Verletzungen vermuten. Glaube ein bischen zwickts ja bei Ihm auch, hindert Ihn aber wohl bisher nicht daran sein Top10 ranking zu verteidigen.