Das ist richtig. Nadals Vorhand ist für langsamere Beläge gemacht. Dass für die flach und schnell abspringenden Bälle in Cinci und New York flache Vorhand strokes wie von Federer und Potro ideal sind, liegt auf der Hand. Nadal muss dann einen noch größeren Spin reinlegen damit er diese tief abspringenden Bälle in Knie-Höhe noch vernünftig zurückspielen kann. Da er aber extrem tief unter die Bälle geht, verhaut er so auf diesen schnellen Belägen unzählige Bälle. Je tiefer er dann ins Feld geht, desto weiter treibt dieser Spin seine Bälle ins Aus, wenn er keinen Rythmus hat. Das wirkt dann manchmal völlig unkontrolliert, also vollkommen nadal-untypisch. So war es gestern z.B. festzustellen als viele Vorhand strokes von ihm 1-2 Meter ins Aus landeten. Auch Tim Henman hat das gut erläutert, der mir als Kommentator btw sehr gut gefällt. Wenn er aber Zeit hatte sich perfekt zu positionieren, waren da etliche feine winner dabei bei denen Baghdatis kein Land sah. Trotzdem ist das die richtige Variante mMn. Auf diesen Belägen kann er nicht zurückhaltend spielen, sonst fliegen ihm die Bälle um die Ohren. Er muss aggressiv spielen, schnell den Punkt suchen, auch wenn er dafür nicht die perfekte Vorhand für diese Beläge hat. Aber das erspart ihm a) etliche lange rallyes, die für sein Knie pures Gift sind auf Hardcourts und b) er kann den Ballwechsel diktieren. Tut er das nicht, kommen oft diese panikartigen Peitsch-Versuche mit der Vorhand, die nicht wirklich erfolgsversprechend sind auf sehr schnellen Belägen. Auf diesen greifen Federers, Potros und Murrays Vorhand klar besser.