Die Saison 2016 neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Folglich ist es an der Zeit ein Fazit für 2016 zu ziehen, aber auch auf 2017 zu schauen. Vielleicht werden Prognosen für die kommende Saison gestellt.
Ich werde erstmal einen Blick auf die in 2016 zurückgetretenen Spieler werfen.
Aus internationaler Sicht blieb das Ende der Karriere von Lleyton Hewitt in Erinnerung. Der zweimalige GS Sieger und zweifache Sieger der WTFs geht als einer der größten Fighter in die Geschichte des Sports ein.
Im folgenden Video geht es um das letzte Jahr in der Karriere von Hewitt.
Einige der schönsten Punkte, da sich die jüngeren kaum noch an seine besten Tage erinnern können.
Und noch ein Rückblick auf seine gesamte Karriere.
Aus nationaler Sicht gab es den Rücktritt Von Andreas Beck und Julian Reister zu bedauern. Was heißt bedauern? Aus meiner Sicht haben sie den richtigen Schritt gewählt.
Andreas Beck hat es bis auf Rang 33 der Weltrangliste gebracht, 2 Jahre unter den top 100 beendet, aber die top 100 waren in den letzten Jahren leider nicht mehr erreichbar. Von daher ist es sicherlich der richtige Schritt 30 Jahren die Karriere zu beenden.
Julian Reister ist ebenfalls 30 hat es auf Rang 83 als beste Platzierung in der Welt gebracht, aber nur ein Jahr unter den ersten 100 beendet und mit 860.000 an Preisgeld auch nur gut die Hälfte von Beck eingenommen. Einen besonders lesenswerten Abschiedsbrief hat Reister seinem Sport zum Abschied gewidmet.
http://www.playery.de/julian-reister-abschied-vom-profi-tennis
Ich packe meinen Rückblick auf das vergangene Jahr auch hier rein. Beginne werde ich wieder bei den zurückgetretenen Spielern in 2017 und der Fokus liegt auf den deutschen Spielern.
Aus internationaler Sicht waren die bekanntesten Namen, die ihren Schläger an die Wand gehangen haben:
- Juan Monaco (33) ehemalige Nummer 10 der Welt, er konnte insgesamt 9 Turniersiegen erringen, 8 davon auf Sand. Von 2004 an beendete er 13 Jahre am Stück unter den top 100 und wenn ihn keine Verletzung bremste war er eigntlich immer unter den top 50 zu finden
- Paul-Henri Mathieu (35) ehemalige Nummer 12 der, der 4 Titel auf der Tour gewinnen konnte und seit 2002 insgesamt 12 Jahre in den top 100 beendete
- Radek Stepanek (39) kletterte an seinen besten Tagen bis auf Rang 8 in der Welt un konnte 5 Siege auf der Tour feiern. Zweimal stand er in Finals von 1000ern, wo er einmal Safin und einmal Robredo unterlegen war. Ausserdem konnte er 2 GSs im Doppel gewinnen. Von 2002 bis 2014 beendete er jedes Jahr in den top 100 und 3 davon unter den besten 20. Seine größten Erfolge konnte er im Davis Cup erinnern, den er 2012 und 2013 gemeinsam mit Tomas Berdych für die Tschechen gewann. Radek wird uns glücklicherweise als Coach von Novak Djokovic auf der Tour erhalten bleiben.
Aus nationaler Sicht müssen wir im kommenden Jahr auf Benjamin Becker (36) und Tommy Haas (39) verzichten. Im letzten Jahr beendete Michael Berrer nach meinem Beitrag die Karriere mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft.
Becker startete nach dem Besuch des Colleges an der Baylor University auf der Tour durch und konnte so als spät berufener einige beachtliche Erfolge feiern. Als erstes denkt man natürlich an den Sieg über Andre Agassi in dessen letztem Spiel auf der Tour. Aber Becker schaffte es auch in 3 ATP Finals und in s`Hertogenbosch konnte er 2014 sogar eins gewinnen. Natürlich auf Rasen, denn auf schnellen Plätzen fühlte er sich am wohlsten. Bis auf Rang 35 schaffte er es in 2014 und 8 mal beendete er eine Saison unter den besten 100 der Welt.
Becker will sein Stidium beenden und danach am College als Trainer arbeiten. Wohnhaft bleibt er also in Dallas.
Der größte Name, der sich von der Tour verabschiedet ist Tommy Haas. Ein Mann der als ewiger zweiter, aber auch als großer Comebacker in die Geschichte eingehen wird. Unzählige Verletzungen warfen ihn zurück und immer wieder kam Tommy zurück. So auch in 2017, wo er seine Karriere selbst bestimmt und nicht von einer Verletzung gezwungen beendete. Wenn in 2017 auch nicht alles nach Plan lief konnte er in Stuttgart mit dem Sieg über Federer nochmal ein echtes Highlight setzen.
Warum hat es nie zum ganz großen Wurf gereicht? Zum einen gab es eben doch den ein oder anderen der meist einen Tick besser als Tommy war und zum anderen war er mental gerade in jungen Jahren nicht der stärkste. Dennoch konnte die ehemalige Nummer 2 der Welt einige große Erfolge feiern. Insgesamt 15 Turniersiege konnte Tommy zwischen 1999 und 2013 gewinnen was in in der deutschen Bestenliste hinter Becker und Stich an Rang 3 bringt. Der größte Sieg war das Masters/1000er in Stuttgart 2001. Viermal stand Tommy im HF von GS Turnieren dreimal war es bei seinem Lieblings GS in Australien der Fall. Auch Abseits dieser 4 HFs war Tommy an Tennis Geschichte beteiligt, so zum Beispiel bei den FO 2009 als er in der 4 Runde Federer am Rande der Niederlage hatte. Bei 2:0 Satzführung hatte Tommy Breakball zum 5:3 im dritten, aber Federer packte eine Traum Vorhand aus, wehrte den Breakball ab, gewann das Spiel, den Satz, das Match und komplettierte am Ende sogar den Karriere GS. Tommy war wie eigentlich immer 2. Sieger in einem großen Duell. Nochmal die Highlights zu diesem Spiel.
Haas konnte natürlich auch Spiele nach Rückstand drehen, so zum Beispiel bei den AO 2007 im VF gegen Davydenko, wo auch sein legendäres Selbstgespräch entstanden ist.
Mit 569 Siegen auf der Tour ist er hinter Boris Becker die klare Nummer 2 in Deutschland. Dreimal war Haas der älteste Spieler in einer Saison, der ein Spiel gewinnen konnte. 2004 und 2012 wurde Haas zum Comeback Player des Jahres gewählt. 2000 gewann er Silber bei den Olympischen Spielen. Man könnte noch einiges zu den letzten 21 Jahren von Tommy auf der Tour schreiben. Was fällt euch noch ein?
Ich sag schon mal machs gut Tommy, bis zu Indian Wells, wo wir ihn als Turnierdirektor sehen werden.