Becker oder Stich, wen mochtet Ihr lieber?


A-Bomb

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Mein Herz hat für Boris geschlagen, seid dem er kurz nach meinem
12.ten Geburtstag in Franfurt seinen Geburtstagstennisschlägerkuchen ausgeblasen hatte. Schon das Halbfinale gegen Ivanisevic hat mich kaum vor dem Ferseher gelassen, ich musste immer umschalten, weil es so spannend war...
Dadurch, dass er in den Medien und von meinen Klassenkammeraden immer verarscht wurde, bin ich schon aus Prinzip auf Kontrakurs mit allen Unsympathisanten gegangen. Und Stich war die klaren Nummer ein.
Mein Pubertierender Unverstand hat sich dann in Wahnhafter Freude verwandelt, denn jede Stichniederlage hat sich wie ein Geburtstag angefühlt. Ich habe ihn nicht die Butter auf dem Brot gegönnt. Hätte ich mitbekommen, wie er ein wichtiges Match gegen Boris gewonnen hätte (hat er nicht von 1992- zum Todestag), ich hätte mir in den Kopf geschossen...
Ich habe aber auch eine enorme Klatsche zu Beckerzeiten gehabt. Ich habe jedes Grandslam-match geguckt, dafür die Schule geschwänzt, im Unterricht Radio gehört und bin zum Jubeln auf Klo gegangen... oder es ist spontan aus mir raus gebrochen.... Das war imme eine Freude, für die armen Lehrer mit Herzschwäche.

Privat war vieles nach seinem Rücktritt eher peinlich. Eine bessere Frau als Babs wird er nicht mehr bekommen, und Strich? Der hatte mit Jessika(?) ja mal richtig in den Misthaufen gelangt... Eine mir völlig unsympathische Schnepfe...
 

Guybrush

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Dadurch, dass er in den Medien und von meinen Klassenkammeraden immer verarscht wurde, bin ich schon aus Prinzip auf Kontrakurs mit allen Unsympathisanten gegangen. Und Stich war die klaren Nummer ein.
Mein Pubertierender Unverstand hat sich dann in Wahnhafter Freude verwandelt, denn jede Stichniederlage hat sich wie ein Geburtstag angefühlt. Ich habe ihn nicht die Butter auf dem Brot gegönnt. Hätte ich mitbekommen, wie er ein wichtiges Match gegen Boris gewonnen hätte (hat er nicht von 1992- zum Todestag), ich hätte mir in den Kopf geschossen...
..

dann war 1993 aber auch unangenehm. das schwächste beckerjahr, aber das stärkste stichjahr !?
 

A-Bomb

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Na ja, die Kommentare von Vatilein (1993) waren immer nett:
Da musste dich ja beeilen mein Sohn, denn nach Donnerstag gibts ja keine Beckermatches mehr zu bestaunen.
Stich war mir einfach zu aalglatt. Später, und besonders rückwirkend finde ich Stich nicht mehr so unerträglich, und Bobelle ist für mich ganz bestimmt kein Halbgott mehr. Aber damals war an Stich nichts, was man irgendwie besonders hätte finden können. Völlig Kantenlos das Ganze. Der Aufschlag war rund, die Rückhand, die Vorhand, der Volley...
Zum Einschlafen. Und sehr effizient. ;)
Dabei hätte er das Potential gehabt, einer meiner Lieblinge zu sei, den ich habe Serve and Volleyspieler geliebt. Schade, dass die meisten davon nicht sonderlich erfolgreich waren. Mark Woodforde und Woodbridge fand ich im Doppel genial. Heute gucke ich immer dem alten Björkmann zu, aber der reisst auch nicht mehr allzu viel.
Und bei den Frauen war die ganze Tchechenriege meine Wellenlänge: Navratilova, Sukova und Novotna... und Natalie Tauziat. Barav, dass sie Novotna hat ihren Wimbledontitel gewinnen lassen. Das muss die arme Frau so verstört haben, dass sie dannach noch gefühlte 5 Matches gewonnen hat, aber als ehemaliger Wimbledonchampion zurücktreten durfte... ;)
 

Obmann

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Ich bin extra damals an dem Sonntag von Wimbeldon zu meiner Oma zu Besuch gekommen, um Becker-Stich zu sehen. Natürlich war es eher zufällig, dass das Finale kam. Sonst wäre ich nicht willkommen geheißen, aber damals hatte nicht jeder RTL. Ich war immer für Stich. Er spiegelte in allem das wieder, was mich mehr ansprach. Er war bei weitem nicht everybodys darling und kaum jemand gönnte ihm wirklich den Erfolg.

Krönung war da wohl als er beim ATP Master in Frankfurt ausgepfiffen wurde als er gegen Becker antrat. Das Jahr weiß ich aber nicht mehr genau. Stichs Talent ist für mich grenzenlos. Er konnte Sampras auf jeden Belag und zu jeder Zeit irgendwie schlagen. Leider hat er das aus verschiedenen Gründen nie genügend zeigen können. Er ist an anderem dann gescheitert. Vielleicht fehlte ihm dann wieder die Verbissenheit von Becker. Tennis war für Stich wohl nie sein Leben. Er hat es gespielt, weil er es wohl gut konnte. Vielleicht hatte er sogar die beste einhändige Rückhand zu der Zeit.

Stich war bei allen großen Grandslam Turnieren einmal im Finale. Auch hier fehlte dann vielleicht die Winnermentalität, um "nur" einmal Wimbledon zu gewinnen. Das Halbfinale gegen Edberg war schon ein unglaubliches Spiel 4:6, 7:6, 7:6, 7:6.
Beispielhaft für Stich sind doch die French Open 1996. Er kam nahezu ohne jedwede echte Vorbereitung dazu. Vielmehr wollte Stich zeigen, dass er es trotz seiner Schulter noch kann. Aufeinmal steht er im Finale eines Turniers, welches sicher nicht seiner Spielweise entgegen kommt.
Das Talent von Stich fand ich immer grösser als das von Becker. Während der wohl immer mehr den Biß hatte.
 

Guybrush

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Becker u. Lendl hatten natürlich eine besonders große Rivalität.

Unvergesslich wie Lendl 1986 im Finale von Wimbledon Prügel vom 18jährigen Titelverteidiger Becker bezogen hat.

Auch an das US-Open Finale '89 kann man sich freudig erinnern, oder an das Australien Open Finale 1991. Damals wurde Becker die 1.
Ja,.. Lendl hat Becker an für sich gut geschmeckt :cool:

Das Masters-Finale '88,... ein besonders spannendes 5 Satz Match der beiden, ebenfalls mit dem Sieger Becker.
 

Guybrush

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Er hat gegen einen "noch grün hinter den Ohren" Becker 2 Masters-Finals gewonnen. 1985 + 1986.

Aus späterer Sicht unvorstellbar,... solch glatte Niederlagen in der Halle von Becker.
Aber Becker war noch nicht so weit, und Ivan hatte das Masters gepachtet.
 

Eric

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Lendl hat nebenbei ne positive Bilanz sowohl gegen Becker als auch gegen Stich.
 

MadFerIt

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ich fand boris becker eigentlich immer sehr sympathisch. wenn er sich über bestimmte sachen außerhalb des tennis äußert, vertritt er eigentlich immer eine recht solide, grundständige und sympathische meinung. und ich denke nicht, dass er irgendwie abgehoben ist oder denkt, er sei was besseres. so wirkt er zumindest auf mich nicht. ganz im gegenteil; ich glaube, er nimmt sich selber nicht allzu ernst. über seine frauengeschichten kann man geteilter meinung sein, aber schließlich ist auch er nur ein - in diesen belangen schwacher - mann. aber sind wir das nicht alle irgendwo? ;)

stich war mir eigentlich immer recht schnuppe. ihm fehlte es ein wenig an charisma. richtig leid hat er mir aber getan, als er sich damals (ich weiß gar nicht mehr wann genau und bei welcher veranstaltung) gefühlte 99% aller möglichen bänder im fuß riss. das sah wirklich böse aus. das wünscht man keinem.
 

Guybrush

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im verlaufe der woche soll becker bei raab in der latenight gewesen sein.
auf die frage gegen wen er seine 4 wimbledonfinals verloren hätte gab becker eine falsche antwort. 1*edberg, 1*stich, 2*sampras

becker ist da änlich wie beckenbauer. dieser hat auch schon zuweilen so einiges durcheinander gebracht. daran merkt man schon wie ernst sich beide in dieser hinsicht selbst sehen.
hinzu kommt das man wohl beiden das prädikat eines "lebemannes" zuschreiben kann.
 
Er hat gegen einen "noch grün hinter den Ohren" Becker 2 Masters-Finals gewonnen. 1985 + 1986.

Aus späterer Sicht unvorstellbar,... solch glatte Niederlagen in der Halle von Becker.
Aber Becker war noch nicht so weit, und Ivan hatte das Masters gepachtet.

Hat das Masters heute auch noch so eine Bedeutung wie früher? Da war es de facto das 5. Grand Slam Turnier mit den besten der Besten. Im Laufe der 90iger - kurz bevor ich komplett aus dem Sport ausgestiegen bin - ist es dann aber immer mehr abgeflacht, was man daran sehen konnte, dass einige Spieler sich "verletzt" gestellt haben.

Ivan dürfte was die Mastersiege angeht ganz vorne sein, selbst vor Roger, oder?
 

Zicklein

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...

Zu deren aktiven Zeit möchte ich Stich gerne. Deutlich talentierter als Becker, weniger verbissen und unsportlich.

Heute mag ich beide nicht, die Aktion um das Hamburger Turnier und den Davis-Cup...nein danke.
 

Guybrush

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Hat das Masters heute auch noch so eine Bedeutung wie früher? Da war es de facto das 5. Grand Slam Turnier mit den besten der Besten. Im Laufe der 90iger - kurz bevor ich komplett aus dem Sport ausgestiegen bin - ist es dann aber immer mehr abgeflacht, was man daran sehen konnte, dass einige Spieler sich "verletzt" gestellt haben.

Ivan dürfte was die Mastersiege angeht ganz vorne sein, selbst vor Roger, oder?

ja es ist zusammen mit den grandslams der bedeutenste titel den es zu erreichen gibt. sampras u. lendl stehen bei insgesamt 5 einzeltiteln, federer schon bei 4. nur nalbandian wäre dieses jahr ein richtiger gegner gewesen. doch dieser schaffte es nicht sich zu qualifizieren.
 

Guybrush

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Zu deren aktiven Zeit möchte ich Stich gerne. Deutlich talentierter als Becker, weniger verbissen und unsportlich.

deutlich talentierter... na das will schon was heißen, den becker's art die bälle zu beschleunigen revolutionierte das welttennis. aber becker war natürlich ein kämpfer vor dem herrn, und sein unbändiger siegeswille aussichtslose matches noch umzudrehen ist legendär.
 

Zicklein

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deutlich talentierter... na das will schon was heißen, den becker's art die bälle zu beschleunigen revolutionierte das welttennis. aber becker war natürlich ein kämpfer vor dem herrn, und sein unbändiger siegeswille aussichtslose matches noch umzudrehen ist legendär.

Lendl hat schon vor ihm hart geschlagen. Seine VH und AS waren immer härter als die Schläge von Becker. Becker gehörte zu der Generation von Spielern, die mit dem neuen Material aufwuchsen und dieses entsprechend nutzen konnten. Er selbst hat nichts erfunden. Das ist vielfach so in Deutschland behauptet worden. Aber die Beckerfaust gab es vorher. Die Beckerrolle praktizierten andere auch schon vorher....so z. B. Noah bei seinem Erfolg in Paris. Harte Schläge brachte Lendl auf die Tour. Bedenke auch, daß der S&V-Spieler Edberg schon vor Wimbledon 85 in Australien das Grand-Slam Turnier gewann....aussichtslose matches haben auch viele Spieler umgedreht. Und Becker hat auch viele wichtige Matches verloren. Auf der ATP-Serie war er keiner der ganz (!) Großen....im DC ist seine Bilanz nach der von McEnroe (und Emerson (?)) die Beste. Da waren seine Leistungen wirklich ganz groß. Allerdings war für viele Spieler der DC eben auch nicht das Wichtigste....
 

Guybrush

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Lendl hat schon vor ihm hart geschlagen. Seine VH und AS waren immer härter als die Schläge von Becker. Becker gehörte zu der Generation von Spielern, die mit dem neuen Material aufwuchsen und dieses entsprechend nutzen konnten. Er selbst hat nichts erfunden. Das ist vielfach so in Deutschland behauptet worden. Aber die Beckerfaust gab es vorher. Die Beckerrolle praktizierten andere auch schon vorher....so z. B. Noah bei seinem Erfolg in Paris. Harte Schläge brachte Lendl auf die Tour. Bedenke auch, daß der S&V-Spieler Edberg schon vor Wimbledon 85 in Australien das Grand-Slam Turnier gewann....aussichtslose matches haben auch viele Spieler umgedreht. Und Becker hat auch viele wichtige Matches verloren. Auf der ATP-Serie war er keiner der ganz (!) Großen....im DC ist seine Bilanz nach der von McEnroe (und Emerson (?)) die Beste. Da waren seine Leistungen wirklich ganz groß. Allerdings war für viele Spieler der DC eben auch nicht das Wichtigste....


ja lendl war der erste welcher... wie nannte man sie früher noch "temposchläge" spielte.. aber er konnte nie so aufschlagen wie der 17j becker (vom späteren ganz zu schweigen)
 
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